Enceladus: Der zerklüftete Nordpol des Saturnmondes

Die Oberfläche des Saturnmondes Enceladus ist faszinierend. Dieses Bild der Raumsonde Cassini zeigt viele Details: Schluchten, Brüche und Risse, die teilweise über Krater hinweg verlaufen. Eine lange Schlucht zieht sich vom unteren Bildrand bis zum Horizont des Mondes.

Bildcredit: NASA/JPL-Caltech/Space Science Institute

Der Nordpol am Saturnmond Enceladus ist unerwartet faszinierend und komplex. Vor dem letzten Vorbeiflug der Roboter-Raumsonde Cassini wusste man, dass die nördliche Region ungewöhnlich viele Krater besitzt.

Beim Vorbeiflug letzte Woche nahm die Sonde sehr detailreiche Bilder auf, eins davon war dieses. Es zeigt die erwarteten Krater und ein unerwartetes, weitläufiges Muster aus Rissen und Brüchen. In niedrigeren Breiten sieht man zerklüftetes Gelände.

Beim Südpol von Enceladus verlaufen tiefe Schluchten. Sie werden als Tigerstreifen bezeichnet. Die Risse sind vielleicht ein Hinweis auf eine globale Wechselwirkung zwischen der Oberfläche des Mondes und Ozeanen, die man unter der Oberfläche vermutet. Dort könnten künftige Missionen nach Anzeichen von Leben suchen.

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Wenn Schwarze Löcher kollidieren

Videocredit und -rechte: Arbeitsgemeinschaft Simulation extremer Raumzeiten

Was passiert, wenn zwei Schwarze Löcher kollidieren? So eine Extremsituation findet man wahrscheinlich in den Zentren einiger verschmelzender Galaxien und bei Mehrfachsternsystemen.

Das Video ist eine Computeranimation. Sie zeigt das Endstadium einer Verschmelzung. Dabei wären solche Gravitationslinseneffekte vor einem Sternfeld im Hintergrund zu sehen. Die schwarzen Regionen markieren die Ereignishorizonte des dynamischen Duos. Sterne im Hintergrund verschieben sich und bilden einen Ring an der Position ihres gemeinsamen Einsteinrings, der außen herum verläuft. Man sieht nicht nur Bilder aller Hintergrundsterne außerhalb des Einsteinrings, sondern auch Begleitbilder im Inneren.

Am Ende verschmelzen die Schwarzen Löcher. Im letzte Stadium der Verschmelzung kann es einen starken Ausbruch an Gravitationsstrahlung geben, den man vorhersagen kann. Diese Art von Nachstrahlung wird intensiv gesucht. Sie ist von gänzlich anderer Natur als Licht. Man hat sie noch nie direkt beobachtet.

Weltraum-Musikvideo: APOD-Bilder vom September 2015

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Das Kreuz des Südens am Südhimmel

Über dem Horizont steht das Sternbild Kreuz des Südens. Die Milchstraße mit vielen roten und dunklen Nebeln steigt senkrecht auf. Oben in der Mitte leuchtet der Carinanebel.

Bildcredit und Bildrechte: Carlos Fairbairn

Habt ihr schon einmal das Kreuz des Südens gesehen? Das berühmte Sternbild sieht man am besten auf der Südhalbkugel der Erde. Die vier hellen Sterne, die das Kreuz des Südens markieren, wurden in brasilianischen Rio de Janeiro fotografiert. Sie stehen im Bild tief über dem Horizont. Der orangefarbene Stern links im Sternbild Kreuz des Südens ist Gamma Crucis.

Mitten im Bildmosaik steigt ein Band aus Sternen, Staub und Gas auf. Es ist ein Teil unserer Milchstraße. Rechts neben dem Kreuz des Südens liegt der dunkle Kohlensacknebel. Der helle Nebel oben ist der Carinanebel. Das Sternbild Kreuz des Südens ist so berühmt, dass es auf der australischen Nationalflagge abgebildet ist.

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Mammatuswolken über Saskatchewan

Über einem Baum hängen blasenartige Wolken vom Himmel. Sie werden seitlich von der Sonne beleuchtet.

Bildcredit und Lizenz: Craig Lindsay, Wikipedia

Warum wirken diese Wolken wie Blasen? Normalerweise sind die Unterseiten von Wolken flach. Wenn nämlich feuchte, warme Luft aufsteigt und dabei abkühlt, kondensiert sie bei einer gewissen Temperatur zu Wassertröpfchen. Diese Temperatur entspricht meist einer bestimmten Höhe. Wenn die Wassertröpfchen wachsen, entsteht eine undurchsichtige Wolke.

Unter bestimmten Bedingungen entstehen jedoch Wolkentaschen. Sie enthalten große Tröpfchen aus Wasser oder Eis, welche in die klare Luft fallen und dabei verdampfen. Solche Taschen treten zum Beispiel in der turbulenten Luft nahe bei einem Gewitter auf. Man bezeichnet sie als Mammatuswolken. Besonders dramatisch sehen sie aus, wenn die Sonne seitlich darauf scheint.

Diese Mammaten wurden im Sommer 2012 über Regina in Saskatchewan in Kanada fotografiert.

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Die helle Spiralgalaxie M81

Die prachtvolle Spiralgalaxie M81 hat ausgeprägte Spiralarme. In der Mitte läuft eine Staubbahn gegen die Rotationsrichtung der Galaxie.

Bildcredit und Bildrechte: Ken Crawford (Rancho Del Sol Observatory)

Die große, schöne M81 ist eine der hellsten Galaxien am Himmel der Erde. Sie ist ähnlich groß wie unsere Milchstraße. Die große Spirale liegt im nördlichen Sternbild Großer Bär (Ursa Major). Das prächtige, detailreiche Bild zeigt den hellen, gelblichen Kern von M81, blaue Spiralarme, verräterische rosarote Gebiete mit Sternbildung und ausladende Staubbahnen. Alles ist ähnlich groß wie bei der Milchstraße.

Eine markante Staubbahn läuft links neben der Galaxienmitte direkt über die Scheibe, entgegengesetzt zu anderen Spiraleigenschaften von M81. Sie ist ein Hinweis auf eine bewegte Vergangenheit. Die verirrte Staubbahn blieb vielleicht bei einer nahen Begegnung von M81 mit ihrer kleineren Begleiterin M82 übrig.

Viele verschiedene Sterne in M81 wurden genau untersucht. Das führte zu einer der besten Messungen der Entfernung einer externen Galaxie. Sie beträgt 11,8 Millionen Lichtjahre. Über der großen Spirale liegt Holmberg IX. Die Zwerggalaxie ist eine Begleiterin von M81.

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Die Nacht verbirgt die Welt

Über dem Turkanasee ging die Sonne unter. Hinter Wolken leuchtet die Milchstraße, oben gleißt die Venus. Das Bild zeigt eine sehr stimmungsvolle Abenddämmerung.

Bildcredit und Bildrechte: Babak Tafreshi (TWAN)

Als die Abenddämmerung auf dieser ruhigen Himmelslandschaft verblasst, kommen die Sterne heraus, frei nach dem persischen Sprichwort „Die Nacht verbirgt die Welt, aber sie enthüllt ein Universum.“

Hier ging die Sonne im Norden von Kenia unter. Die Nacht verbirgt bald das Ufer des Turkanasees, in dem viele Nilkrokodile leben. Die Region ist für ihren Reichtum an menschlichen Fossilien bekannt. In dieser Nacht im November leuchtete die gleißende Venus oben am Himmel. Sie war damals der Abendstern der Welt. Auch blasse Sterne und kosmische Staubwolken treten im zierlichen Bogen der Milchstraße hervor.

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M16 und der Adlernebel

In der Bildmitte schimmert ein bläulicher Nebel, umgeben von dunklen Nebeln. In der Mitte ragt ein Dunkelnebel auf, der als "Säulen der Sternbildung" berühmt wurde. Links ist ein weiterer Dunkelnebel, die "Fee des Adlernebels".

Bildcredit und Bildrechte: Jimmy Walker

Der junge Sternhaufen M16 ist etwa 2 Millionen Jahre alt. Er ist auch als Adlernebel bekannt. Hier umgeben ihn die Wolken aus Staub und leuchtendem Gas, in denen er entstanden ist. Das prächtige, detailreiche Bild der Region enthält kosmische Skulpturen. Sie wurden durch Nahaufnahmen mit dem Weltraumteleskop Hubble berühmt.

Die dichten, staubigen Säulen werden als Elefantenrüssel oder Säulen der Schöpfung beschrieben. Sie ragen nahe der Mitte auf. Ihre Länge beträgt Lichtjahre. Sie kollabieren unter ihrem eigenen Gewicht und bilden Sterne. Die energiereiche Strahlung der Haufensterne erodiert das Material an den Spitzen und legt schließlich die eingebetteten neuen Sterne frei. Vom hellen Emissionsgrat links neben der Mitte ragt eine weitere staubige Sternbildungssäule auf. Sie ist als Fee des Adlernebels bekannt.

M16 und der Adlernebel sind etwa 7000 Lichtjahre entfernt. Für Fernglas oder kleine Teleskope sind sie ein gutes Ziel. Der nebelreiche Teil des Himmels liegt im geteilten Sternbild Schwanz der Schlange (Serpens Cauda).

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Mondfinsternis im Gegenschein

Der Mond leuchtet bei einer totalen Mondfinsternis im Gegenschein. Der Himmel ist voller Nebel und weiterer Himmelswunder, die im Text beschrieben sind.

Bildcredit und Bildrechte: Petr Horálek; Rollover-Beschriftung: Judy Schmidt

Gibt es gegenüber der Sonne etwas Interessantes zu sehen? In einer Nacht letzten Monat gab es dort einiges. Erst einmal war da die rot leuchtende Kugel rechts unten im Bild. Es ist der verdunkelte, rötliche Vollmond im Erdschatten. Hinter dem Finsterniskegel des Kernschattens befinden sich reflektierende Staubteilchen. Sie kreisen um die Sonne. Ihr diffuses Leuchten wird als Gegenschein bezeichnet. Der Gegenstein steigt als zartes Band mitten am Horizont auf und zieht hinter dem Mond vorbei.

Knapp über dem Horizont ist auch ein fast waagrechter Streifen aus grünem Nachthimmellicht erkennbar. Er wird teilweise von aufgewirbeltem orangefarbenem Sand verdeckt. Oben ist der weit entfernte Stern Sirius als blauer Punkt erkennbar. Das zentrale Band unserer Milchstraße wölbt sich links im Bild aufwärts. Links neben der Mitte sind verschwommene Lichtflecke. Es sind die Große und die Kleine Magellansche Wolke. Rote Emissionsnebel sind über den Himmel verstreut. Es sind zu viele, um sie alle zu zählen. Sie sind auf einem Zusatzbild beschriftet.

Vorne liegt die einsame Deadvlei-Region im Nationalpark Namib-Naukluft in Namibia. Der Astrofotograf blickt über Land und Himmel. Beides war so erstaunlich, dass er es als eine der schönsten Erfahrungen seines Lebens beschrieb.

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