Der Ionenschweif des Kometen Pons-Brooks

Links strahlt der Kopf eines Kometen, vorne ist er von einer türkis-grünen Koma umgeben, nach rechts oben breitet sich ein langer, stark aufgefächerter Schweif aus.

Bildcredit und Lizenz: James Peirce

Komet Pons-Brooks kann eine schöne Geschichte erzählen. Dieser eruptive schmutzige Schneeball wurde im Jahr 1385 zum ersten Mal entdeckt und kehrt alle 71 Jahre in das innere Sonnensystem zurück. Dieses Mal ist er ein Spektakel für lange Belichtungszeiten.

Im heutigen Bild ist der hellblaue Streifen der Ionenschweif, der aus geladenen Molekülen besteht, die vom Sonnenwind vom Kern des Kometen weggeblasen werden. Der Ionenschweif erhält vom Sonnenwind und der Rotation des Kometenkerns seine Form und zeigt immer von der Sonne weg.

Komet 12P/Pons-Brooks ist jetzt im Nordwesten mit einem einfachen Fernglas am frühen Abendhimmel sichtbar und bewegt sich sichtbar von Nacht zu Nacht. Der Komet, der oft zum Ausbruch neigt, sollte sogar noch heller werden und womöglich – bei Tag! – mit freiem Auge sichtbar werden für jene, die sich am 8. April im Bereich der totalen Sonnenfinsternis befinden.

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Vertont: Der Supernovaüberrest des Quallennebels

Bildcredit: Röntgen (blau): Chandra (NASA) und ROSAT (ESA); Sichtbares Licht (rot): DSS (NSF); Radio (grün): VLA (NRAO, NSF); Vertonung: NASA, CXC, SAO, K. Arcand; SYSTEM Vertonung: M. Russo, A. Santaguida)

Wie hört sich eigentlich ein Supernovaüberrest an? Schall kann als Dichtewelle eines Mediums verstanden werden. Er kann sich daher nicht im leeren Raum ausbreiten. Mithilfe einer Klanginterpretation können Zuhörer nun auf ganz neue Art und Weise den visuellen Eindruck eines Supernovaüberrests erfahren und verstehen.

Kürzlich wurde der Quallennebel (IC 443) auf recht kreative Weise vertont, wie im obigen Video zu sehen und zu hören ist. Wenn die nach unten laufende Linie im Video einen Stern passiert, hört man das Geräusch eines ins Wasser fallenden Tropfens – passend zum aquatischen Namensgeber des Nebels. Trifft die Linie auf Gas, ertönt ein tiefer Ton für rotes, ein mittlerer Ton für grünes und ein hoher Ton für blaues Gas.

Das Licht der Supernova, aus der der Quallennebel hervorging, ist bereits vor etwa 35 000 Jahren verblasst – als die Menschheit noch in der Steinzeit lebte. Im Laufe der nächsten Millionen Jahre wird sich der Nebel langsam auflösen. Der bei der Supernova entstandene extrem dichte Neutronenstern wird jedoch auf unbestimmt lange Zeit bestehen bleiben.

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Blick auf die verfinsterte Erde

Das Bild zeigt einen Teil der Erde mit Wolken und Ozeanen aus der Umlaufbahn. Mitten im Bild ist ein dunkler Fleck, es ist der Schatten des Mondes bei einer Sonnenfinsternis.

Bildcredit: Besatzung Mir 27; Bildrechte: CNES

So sieht die Erde bei einer Sonnenfinsternis aus. Der Schatten des Mondes verdunkelt offensichtlich eine Teil der Erde. Dieser Schattenfleck bewegt sich mit nahezu 2000 Kilometern pro Stunde über die Erde. Nur die Beobachtungsstandorte nahe dem Zentrum des dunklen Kreises werden die Finsternis in ihrer Totalität erleben – die anderen, nahe am Kreisrand gelegenen sehen eine partielle Finsternis. Das heißt, dass nur ein Anteil der Sonnenscheibe vom Mond verdeckt wird.

Dieses spektakuläre Bild von der Sonnenfinsternis am 11. August 1999 ist eines der letzten Bilder überhaupt, das von der Raumstation Mir aufgenommen wurde. Die zwei helleren Flecke, die man in der linken oberen Ecke sieht, sind vermutlich Jupiter und Saturn. Die Raumstation Mir wurde 2001 aus der Umlaufbahn manövriert und zum kontrollierten Wiedereintritt in die Erdatmosphäre gebracht.

Die nächste Sonnenfinsternis wird in zirka zwei Wochen über Nordamerika auftreten.

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Landeplatz von Ares 3: Rückkehr zum Mars

Die Marsoberfäche wurde in Falschfarben-Blau gefärbt. Die Oberfläche erinnert an zerfallenen Seifenschaum, links sind drei tiefe Krater mit Wällen eingegraben, in deren Inneren Ablagerungen liegen.

HiRISE, MRO, LPL (U. Arizona), NASA

Diese Nahansicht, aufgenommen von der HiRISE-Kamera an Bord des Mars Reconnaissance Orbiter, zeigt verwitterte Krater und windgetriebene Ablagerungen im Süden der Acidalia Planitia.

Die Standardfarben der HiRISE-Bilder sind auffällige Blautöne. Für das menschliche Auge würde dieses Gebiet wahrscheinlich grau oder ein wenig rötlich aussehen. Aber Menschen haben dieses Terrain noch nicht mit eigenen Augen gesehen, es sei denn, die der NASA-Astronauten in dem Science-Fiction-Roman Der Marsianer von Andy Weir zählen.

Der Roman schildert die Abenteuer von Mark Watney, einem Astronauten, der an der fiktiven Landestelle der Marsmission Ares 3 gestrandet ist, die den Koordinaten dieses HiRISE-Ausschnitts entspricht. Zum Vergleich: Watneys Basislager mit einem Durchmesser von 6 Metern hätte etwa ein Zehntel des Durchmessers des großen Kraters.

Tatsächlich liegt die Landeposition von Ares 3 nur etwa 800 Kilometer nördlich der (echten) Carl Sagan Memorial Station, der Landestelle der Pathfinder-Mission aus dem Jahr 1997.

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Phobos: Mond über Mars

Der Mars schwebt als leuchtende Kugel im Raum, die Polkappe oben ist schwach ausgeprägt, rechts ist ein markanter heller Fleck. Links ist eine Kette aus winzigen Lichtpunkten, es ist der Marsmond Phobos.

Bildcredit: NASA, ESA, Zolt Levay (STScI) – Danksagung: J.Bell (ASU) und M.Wolff (SSI)

Phobos, ein winziger Mond mit einem furchterregenden Namen, taucht in dieser Zeitraffersequenz des Hubble-Weltraumteleskops in der Umlaufbahn hinter dem Roten Planeten auf. Die 13 Einzelaufnahmen wurden innerhalb von 22 Minuten gewonnen, als sich Mars und Erde im Jahr 2016 besonders nahe waren. Die Marsianer müssen allerdings nach Westen schauen, um den Aufgang von Phobos zu beobachten.

Der kleine Mond ist seinem Mutterplaneten näher als jeder andere Mond im Sonnensystem, er umkreist ihn mit ca. 6000 Kilometern Abstand. Eine Umkreisung vollzieht er in nur 7 Stunden und 39 Minuten. Das ist schneller als eine Marsumdrehung, die etwa 24 Stunden und 40 Minuten entspricht. Somit kann man Phobos auf dem Mars also dreimal am Tag über dem westlichen Horizont aufsteigen sehen. Dennoch ist Phobos dem Untergang geweiht. Aufgrund der Gezeitenkräfte wird er irgendwann auseinanderbrechen und einen Ring um Mars bilden.

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Das Leo-Trio

Drei Galaxien schweben vor einem dunklen Hintergrund mit wenigen Sternen. Links sehen wir eine fluffige Galaxie von der Kante, sie hat einen sehr breiten Rand, rechts oben und unten sind zwei kleinere Spiralgalaxien schräg von oben zu sehen.

Bildcredit und Bildrechte: Steve Cannistra

Diese beliebte Gruppe taucht am frühen Abendhimmel um die Tagundnachtgleiche im März bzw. zu Frühlingsbeginn auf der Nordhalbkugel auf. Die drei prächtigen Galaxien im Sternbild Löwe sind auch als Leo-Trio bekannt und versammeln sich hier in einem einzigen astronomischen Sichtfeld. Sie sind selbst mit bescheidenen Teleskopen ein Publikumsmagnet und können einzeln als NGC 3628 (links), M66 (unten rechts) und M65 (oben) vorgestellt werden.

Alle drei sind große Spiralgalaxien, die jedoch unterschiedlich aussehen, da ihre galaktischen Scheiben in unterschiedlichen Winkeln zu unserer Sichtlinie geneigt sind. NGC 3628, auch als Hamburger Galaxie bekannt, ist von der Seite zu sehen, mit verdeckenden Staubspuren, die ihre aufgeblähte galaktische Ebene durchschneiden.

Die Scheiben von M66 und M65 sind beide so geneigt, dass ihre Spiralstruktur sichtbar wird. Die gravitativen Wechselwirkungen zwischen den Galaxien der Gruppe haben verräterische Zeichen hinterlassen, darunter die Gezeitenschweife und die verzogene, aufgeblähte Scheibe von NGC 3628 und die ausgezogenen Spiralarme von M66.

Dieser herrliche Blick auf die Region erstreckt sich über 1 Grad (zwei Vollmonde) am Himmel in einem Rahmen, der mehr als eine halbe Million Lichtjahre bei der geschätzten Entfernung des Trios von 30 Millionen Lichtjahren abdeckt.

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Die Augen in Markarians Galaxienkette

Zwei Galaxien leuchten im Bild, die linke Galaxie ist von einer blauen blassen Schleife aus Sternen umgeben.

Bildcredit und Bildrechte: Mike Selby

Über dem Herzen des Virgo-Galaxienhaufens liegt eine Kette aus Galaxien, die man Markarjanische Kette nennt.

Besonders auffällig in der Markarjanischen Kette sind zwei Galaxien (NGC 4438 links und NGC 4435 rechts- auch bekannt als „Die Augen“), die miteinander interagieren. Sie liegen in einer Entfernung von rund 50 Millionen Lichtjahren und scheinen in dieser Nahaufnahme ungefähr 100.000 Lichtjahre voneinander entfernt zu liegen.

In ihrer kosmischen Vergangenheit haben sie sich aber vermutlich bis auf 16.000 Lichtjahre angenähert. Gezeitenkräfte, die bei dieser Annäherung entstanden sind, haben ihnen Sterne, Gase und Staub entrissen. Die massereichere Galaxie NGC 4438 hat den Großteil des Materials aus dieser Kollision behalten, während das Material von der kleineren Galaxie NGC 4435 leichter verloren gegangen ist.

In diesem erstaunlich tiefen Bild dieser dicht besiedelten Gegen des Universums sieht man auch viele noch weiter entferne Galaxien im Hintergrund.

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Malerischer Sonnenuntergang zur Tagundnachtgleiche

Eine Straße führt in den Sonnenuntergang. Die Landschaft ist leicht wellig, der Blick reicht sehr weit zum Sonnenuntergang. Der Himmel ist klar, die ganze Landschaft ist in ein tiefes Orange getaucht.

Bildcredit und Bildrechte: Alan Dyer, Amazingsky.com, TWAN

Was befindet sich am Ende dieser Straße? Die Sonne!

Viele Dörfer und Städte haben Straßen, die von Ost nacht West verlaufen und an zwei Tagen im Jahr geht die Sonne genau in der Mitte auf und unter. Heute ist in einigen Teilen der Welt (morgen in anderen) einer dieser beiden Tage: die Tagundnachtgleiche (Äquinoktium).

An diesem Tag sind nicht nur Tag und Nacht („nox“) gleich („aequus“) lang, sondern auch der Tag, an dem die Sonne genau im Osten aufgeht und genau im Westen untergeht.

Im heutigen Bild sieht man eine malerische Landstraße in Alberta, Canada, die ziemlich genau von Osten nach Westen verläuft. Das Bild wurde während der Herbst-Tagundnachtgleiche im September 2021 aufgenommen, aber die geometrischen Verhältnisse bleiben Jahr für Jahr gleich.

In vielen Kulturen beginnt mit der März-Tagundnachtgleiche eine Jahreszeit (auf der Nordhalbkugel der Frühling, auf der Südhalbkugel der Herbst).

Läuft Deine Lieblingsstraße genau von Osten nach Westen? Beim heutigen Sonnenuntergang lässt sich das ganz leicht herausfinden!

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