Pickerings Dreieck im Schleier

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Bildcredit und Bildrechte: J-P Metsävainio (Astro Anarchy)

Beschreibung: Diese chaotische Erscheinung dieser Fasern aus komprimiertem leuchtendem Gas ist ein Teil des Schleiernebels, der am Himmel des Planeten Erde im Sternbild Schwan zerreißt. Der Schleiernebel ist ein großer Supernovaüberrest – eine expandierende Wolke, die bei der Todesexplosion eines massereichen Sterns entstand. Das Licht der Supernovaexplosion erreichte die Erde wahrscheinlich vor mehr als 5000 Jahren. Die interstellaren Druckwellen, die bei dem vernichtenden Ereignis ausgestoßen wurden, pflügen durch den Raum, fegen interstellare Materie auf und regen sie zum Leuchten an. Die leuchtenden Fasern sind eigentlich lang gezogene Wellen in einer Hülle, die wir fast von der Seite sehen, auffallend gut aufgeteilt in das Leuchten ionisierter Wasserstoff- und Schwefelatome, die rot und grün dargestellt sind, sowie Sauerstoff in blauen Farbtönen. Der Schleiernebel ist auch als Cygnusbogen bekannt und umfasst inzwischen fast 3 Grad oder 6 Vollmonddurchmesser. Das entspricht in seiner Entfernung von zirka 1500 Lichtjahren mehr als 70 Lichtjahren, doch dieses Sichtfeld zeigt weniger als ein Drittel davon. Der Komplex aus Fasern, der nach einem Direktor des Harvard-College-Observatoriumals als Pickerings Dreieck bezeichnet wird und als NGC 6979 katalogisiert ist, ist auch und vielleicht passender als Williamina Flemings dreieckiges Büschel bekannt.

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Helle Flecken im Krater Occator auf Ceres aufgelöst

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Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, UCLA, MPS/DLR/IDA

Beschreibung: Wie entstehen diese hellen Flecken auf Ceres? Die Flecken wurden entdeckt, als die Roboter-Raumsonde Dawn sich im Februar Ceres – dem größten Objekt im Asteroidengürtel – näherte. Man erwartete, dass das Geheimnis mit höher aufgelösten Bildern bald gelüftet wäre. Doch auch nachdem Dawn Ceres im März erreicht hatte, blieb das Rätsel bestehen. Obwohl Bilder wie das hier gezeigte Komposit von letztem Monat viele Details im Inneren des Kraters Occator erkennen lassen, können sie überraschenderweise das Rätsel nicht lösen. Aktuell gibt es Hinweise, dass über den hellen Flecken im Krater ein blasser Dunst entsteht. Dawn soll sich Ceres weiterhin auf einer spiralförmigen Bahn nähern, den Zwergplaneten auf mehrere neue Arten abtasten und – so hofft man – die chemische Zusammensetzung der Region aufdecken und endlich die Natur und Entstehung der Flecken aufzeigen. In mehreren Jahren, wenn Dawn ihre Energie aufgebraucht hat, wird sie für unbestimmte Zeit um Ceres kreisen und so zu einem künstlichen Begleiter und dauerhaften Denkmal der menschlichen Forschung.

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Spiralförmiges Polarlicht über Island

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Bildcredit und Bildrechte: Davide Necchi

Beschreibung: Was entsteht hier am Himmel? Ein Polarlicht! Dieses Polarlicht wurde Ende letzten Monats fotografiert und fiel Isländern auf, weil es so hell war und sich so rasch veränderte. Das Polarlicht entstand durch einen Sonnensturm, bei dem energiereiche Teilchen von der Sonne ausbrachen, die wenige Tage später durch eine Lücke in der schützenden Erdmagnetosphäre drangen. Man erkennt ein Spiralmuster, doch kreative Menschen können im komplexen Leuchten der atmosphärischen Erscheinung eine beliebige Anzahl alltäglicher Bilder erkennen. Im Vordergrund liegt der Fluss Ölfusá, hinten beleuchten Lampen eine Brücke in Selfoss. Knapp über den niedrigen Wolken steht der fast volle Mond. Die Lebhaftigkeit der Sonne – und daraus entstehende Polarlichter auf der Erde – nehmen langsam ab, da die Sonne ein Maximum an Sonnenaktivität auf der Oberfläche hinter sich hat und sich einer ruhigeren Periode in ihrem 11-Jahres-Zyklus nähert. Sonnenastronomen warten schon darauf, beim nun folgenden Sonnenminimum zu beobachten, ob das Minimum wieder so ungewöhnlich ruhig sein wird wie das letzte, bei dem manchmal monatelang keine erkennbaren Sonnenflecken oder andere aktive Sonnenphänomene zu beobachten waren.

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Cthulhu Regio auf Pluto

Die Hälfte des Planeten Pluto ist zu sehen, oben ist eine sehr glatte, helle Region abgebildet, die von rauem, dunkleren Gelände mit Kratern und Bergen umgeben ist.

Bildcredit: NASA, Johns Hopkins Univ./APL, Southwest Research Inst.

Beschreibung: Aus dem äußeren Sonnensystem kommen neue, hoch aufgelöste Bilder von Pluto zu uns. Die Roboter-Raumsonde New Horizons, die im Juli an Pluto vorbeisauste, hat die Sendung benötigter technischer Daten beendet und schickt uns nun Teile ihres gewaltigen Bildervorrats von Pluto und seinen Monden. Dieses digital zusammengefügte Bild zeigt Details eines interessanten Geländes mit Kratern, Ebenen, Landschaften unbekannter Zusammensetzung. Manche Geländeformen sind ähnlich wie auf der Erde, was man auf Pluto nicht erwartet hätte. Die helle Region rechts oben wurde Sputnik Planum benannt und wegen ihrer ungewöhnlichen Glätte untersucht. Die dunkle, kraterübersäte Region unter der Raumsonde ist nun als Cthulhu Regio bekannt. Bisher schickte New Horizons nur einen kleinen Teil der Bilder und Daten, die sie bei ihrem Vorbeiflug an Pluto sammelte. Sie schickt jedoch weiterhin neue Ansichten des Zwergplaneten, während sie zu noch weiter entfernten Forschungen weiterfliegt.

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Partielle Sonnenfinsternis über Texas

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Bildcredit und Bildrechte: Jimmy Westlake (Colorado Mountain College) und Linda Westlake

Beschreibung: Es war ein typischer Sonnenuntergang in Texas, wenn man davon absieht, dass ein Großteil der Sonne fehlte. Der Verbleib des fehlenden Sonnenstücks war kein Geheimnis – es lag hinter dem Mond. Hier ist eines der interessanteren Bilder dargestellt, die von einer partiellen Sonnenfinsternis im Jahr 2012 fotografiert wurden, es zeigt eine temporäre Sichelsonne, die am rötlichen Himmel hinter Gestrüpp und einer Windmühle unterging. Das Bild wurde etwa 30 Kilometer westlich von Sundown in Texas (USA) fotografiert, kurz nach Ende des Feuerring-Effekts, als der Mond vom Zentrum der Sonne fortwanderte. Heute ist auf der Erde wieder eine partielle Sonnen finsternis zu beobachten. Zum Leidwesen für Einwohner von Texas sieht man die heutige Finsternis nur im Süden Afrikas und in der Antarktis.

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ISS-Doppeltransit

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Bildcredit und Bildrechte: Hartwig Luethen

Beschreibung: Nicht ein-, sondern zweimal kreuzt die Internationale Raumstation auf diesem Komposit aus Videobildern die Sonne auf ihrer Bahn um den Planeten Erde. Die Szenerie wurde am 22. August an einem einzigen, gut gewählten Ort in Schmalenbeck (Deutschland) fotografiert, wo die nur 7 Kilometer breiten Schattenpfade der ISS einander kreuzten. Die Transite, welche die Sonnenscheibe eine Sekunde oder kürzer kreuzten, lagen zeitlich etwa 90 Minuten auseinander, was einem Erdumlauf entspricht. Während die große, Fackeln bildende Sonnenfleckengruppe unter der Mitte, AR 2043, komfortable 150 Millionen Kilometer entfernt blieb, betrug die Entfernung zwischen Kamera und Raumstation beim ersten (oberen) Transit 656 Kilometer, beim zweiten mittigeren Transit 915 Kilometer. Die Winkelgröße der auffallend scharfen Silhouette der ISS ist bei der ersten näheren Passage merklich größer. Natürlich quert morgen der Mond die Sonne (in Europa unbeobachtbar). Doch sogar an gut gewählten Orten verfehlt sein dunkler zentraler Schatten knapp die Erdoberfläche, weshalb eine partielle Sonnenfinsternis zu beobachten ist.

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Ein riesiger Tintenfisch in der Fliegenden Fledermaus

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Bildcredit und Bildrechte: Steve Cannistra (StarryWonders)

Beschreibung: Der sehr blasse, am Himmel des Planeten Erde jedoch auch sehr große gigantische Tintenfisch ist als Ou4 katalogisiert, er ist auf dieser Ansicht zusammen mit Sh2-129, auch bekannt als Fliegender Fledermausnebel, im königlichen Sternbild Kepheus zu sehen. Das fast 4 Grad oder 8 Vollmonde breite Teleskopfeld wurde aus Breit- und Schmalbanddaten erstellt, die während insgesamt 20 Stunden Belichtungszeit gesammelt wurden. Der Tintenfischnebel wurde 2011 vom französischen Astrofotografen Nicolas Outters entdeckt, seine reizvolle bipolare Form ist hier an den verräterischen blau-grünen Emissionen doppelt ionisierter Sauerstoffatome erkennbar. Obwohl die Region Sh2-129 offenbar vollständig von rötlichen Wasserstoffemissionen umgeben ist, sind die tatsächliche Entfernung und die wahre Natur des Tintenfischnebels schwierig festzustellen. Aktuelle Forschungen lassen den Schluss zu, dass Ou4 eigentlich innerhalb von Sh2-129 liegt, der etwa 2300 Lichtjahre entfernt ist. In diesem Fall wäre Ou4 ein spektakulärer Ausfluss, der von einem Dreifachsystem heißer, massereicher Sterne gespeist wird, die als HR8119 katalogisiert und nahe der Mitte des Nebels zu sehen sind. Somit hätte der wahrhaft gigantische Tintenfischnebel einen physischen Durchmesser von fast 50 Lichtjahren.

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NGC 4372 und das Dunkle Ding

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Bildcredit und Bildrechte: Marco Lorenzi

Beschreibung: Der reizvolle Dunkles-Ding-Nebel am Südhimmel ist ein lohnendes Fernglasobjekt im Sternbild Fliege (Musca). Die staubhaltige kosmische Wolke liegt vor den reichhaltigen Sternenfeldern südlich des bekannten Kohlensacknebels und des Sternbildes Kreuz des Südens. Die etwa 3 Grad breite Szenerie zeigt das Dunkle Ding, das am südlichen Ende (unten links) vom Kugelsternhaufen NGC 4372 betont wird, der den Hof unserer Milchstraße durchwandert. Er ist ein etwa 20.000 Lichtjahre entferntes Hintergrundobjekt und nur zufällig in einer Sichtlinie mit dem Dunklen Ding. Die klar umrissene Silhouette des Dunklen Dings gehört zur Musca-Molekülwolke, doch der Nebel ist unter seinem stabgereimten Spitznamen besser bekannt, den der Astrofotograf und Autor Dennis di Cicco erstmals 1986 prägte, als er im australischen Hinterland den Halleyschen Kometen beobachtete. Das Dunkle Ding ist ungefähr 700 Lichtjahre entfernt und mehr als 30 Lichtjahre lang.

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