Namibische Nächte

Videocredit und -rechte: Marsel van Oosten; Musik: Simon Wilkinson

Namibia bietet dunklere Nächte als andere Kontinente. Daher sieht man in diesem Land spektakuläre Himmelslandschaften. Einige sind in diesem Zeitraffervideo zu sehen. Zu Beginn des Films ragen ungewöhnliche Köcherbäume vor einem dicht gefüllten Sternenfeld auf. Es ist vom Zentralband unserer Milchstraße hinterlegt. Das helle Band aus Sternen und Gas dreht sich scheinbar um den Himmelssüdpol, während unsere Erde rotiert.

Später stehen die Reste von Kameldornbäumen vor dem sternklaren Himmel. Weit rechts ist ein verschwommener Fleck. Es ist die Große Magellansche Wolke. Sie ist eine kleine Begleitgalaxie der Milchstraße.

Ein heller Satellit wandert oben schnell vorbei, er reflektiert Sonnenlicht. Wieder tauchen Köcherbäume auf. Nun sieht man ihre ungewöhnlichen Stämme. Im Hintergrund wird die Kleine Magellansche Wolke deutlich sichtbar.

Künstliche Lichter beleuchten den Dunst um die Kameldornbäume im Deadvlei. Gegen Ende wandern länger werdende Schatten vom Licht des Monduntergangs über natürliche namibische Steinbögen.

Dieses Video entstand aus mehr als 16.000 Bildern. Sie wurden im Laufe von zwei Jahren fotografiert. Bei der Preisverleihung der Reisefotografen im Jahre 2012 wurden sie sehr gut bewertet.

Umfrage: Wählt euer Lieblings-Jänner-APOD

Zur Originalseite

LL Ori und der Orionnebel

Das Bild ist mit verwehten Nebeln gefüllt, links unten leuchtet der Nebel violett und rosarot, rechts oben gelb. Mitten im Bild ist ein Stern mit Bugwelle.

Bildcredit: NASA, ESA und das Hubble-Vermächtnisteam

Diese ästhetische Nahaufnahme zeigt kosmische Wolken, die von Sternenwinden geformt werden. Der Stern LL Orionis wechselwirkt mit dem Orionnebelfluss. Der veränderliche Stern LL Orionis befindet sich in Orions Sternbildungsstätte. Er ist selbst noch in seinen Entstehungsjahren und erzeugt einen Wind, der energiereicher ist als der Wind unserer Sonne, die im mittleren Alter ist.

Wo der schnelle Sternwind auf Gas trifft, das sich langsam bewegt, entsteht eine Stoßfront, ähnlich der Bugwelle eines Bootes, das durch Wasser treibt, oder die Stoßwelle eines Flugzeugs, das schneller fliegt als der Schall.

Die kleine gebogene zierliche Struktur links über der Mitte ist die kosmische Stoßwelle von LL Ori. Sie hat einen Durchmesser von etwa einem halben Lichtjahr. Das langsamere Gas fließt vom heißen zentralen Sternhaufen im Orionnebel weg. Dieser Sternhaufen ist das Trapez. Es liegt außerhalb der linken oberen Bildecke.

In drei Dimensionen hat die Stoßfront, die sich um LL Ori biegt, die Form einer Schale. Sie erscheint am hellsten, wenn man ihren „Boden“ entlangblickt. Die Aufnahme ist Teil eines großen Mosaikbildes der komplexen Sternbildungsregion in Orion. Sie enthält eine Vielzahl fließender Formen, die mit Sternbildung einhergehen.

Zur Originalseite

Herschels Andromeda

Die Galaxie im Bild wirkt fremdartig, weil nicht ihre Sterne gezeigt werden, sondern der Staub, der normalerweise dunkel ist. Um einen Kern verlaufen gewundene, orangefarben und gelb leuchtende Ranken.

Bildcredit: ESA/Herschel/PACS und SPIRE-Arbeitsgemeinschaft, O. Krause, HSC, H. Linz

Diese Infrarotansicht des Weltraumteleskops Herschel erforscht die Andromedagalaxie, die unserer Milchstraße nächstgelegene große Spiralgalaxie. Das berühmte Inseluniversum ist nur 2,5 Millionen Lichtjahre entfernt. In der Astronomie ist es auch als M31 bekannt.

Andromeda ist mehr als 200.000 Lichtjahre breit. Sie ist also mehr als doppelt so groß wie die Milchstraße. Die Bilddaten wurden in Falschfarben dargestellt. Sie markieren die kühlen Staubbahnen und Staubwolken, die im Infrarotlicht leuchten. Diese sind in sichtbaren Wellenlängen dunkel und undurchsichtig.

Rote Farbtöne im Außenbereich der Galaxie zeigen das Leuchten von Staub, der von Sternenlicht wenige zig Grad über den absoluten Nullpunkt erwärmt wurde. Blaue Farben gehen mit wärmerem Staub einher, der von Sternen im dicht gefüllten zentralen Kern aufgewärmt wird. Der Staub ist auch eine Markierungssubstanz für molekulares Gas. Er zeigt den gewaltigen Vorrat an Rohmaterial für künftige Sternbildung in Andromeda.

Zur Originalseite

Atlas V startet TDRS-K

Hinter gelb beleuchteten Antennenschüsseln, die wie Pflanzen aus dem Boden wachsen, steigt der Bogen einer startenden Atlas-V-Rakete zum Himmel auf.

Bildcredit und Bildrechte: Ben Cooper (Launch Photography)

Dieses Bild wurde lang belichtet. Die Aufnahme zeigt ein fruchtbares Antennenfeld für die Satellitenkommunikation am Kennedy-Raumfahrtzentrum. Hinten zieht eine Atlas-V-Rakete einen Bogen in die Umlaufbahn. Das genau geplante Bild entstand am Abend des 30 Jänner. Die Antennen im Vordergrund erinnern an die Nutzlast der Rakete. Es ist ein Kursverfolgungs- und Datenrelaissatellit (Tracking and Data Relay Satellite, TDRS; ausgesprochen: Ti-dress).

Der TDRS-K ist der erste einer Serie der nächsten Generation an Kommunikationssatelliten. Die neue Generation ergänzt die Konstellation der NASA. Das Netzwerk an TDRS-Satelliten operiert im geosynchronen Orbit, der sich 36.000 Kilometer über dem Planeten Erde befindet. Er übermittelt Kommunikation, Daten und Anweisungen zwischen Raumfahrzeugen und Bodenstationen.

Früher sorgte das TDRS-Netzwerk für die Kommunikation bei Missionen der Spaceshuttles. Viele TDRS-Satelliten wurden wiederum mit Raumfähren in eine niedrige Erdumlaufbahn gebracht. Das TDRS-Netzwerk unterstützt weiterhin wichtige Raumfahrzeuge. Dazu gehören die Internationale Raumstation ISS, das Weltraumteleskop Hubble sowie das Gammastrahlenteleskop Fermi.

Zur Originalseite

NGC 4372 und das Dunkle Dingsda

Vor einem dicht gedrängten Sternenfeld verläuft ein dunkelbrauner Nebel, das "Dunkle Dingsda". Links darüber leuchtet der Kugelsternhaufen NGC 4372 und ein bläulicher Stern.

Bildcredit und Bildrechte: Ivan Eder

Der dunkle Dingsda-Nebel treibt über den Südhimmel. Er ist ein reizendes Ziel fürs Fernglas im Sternbild Fliege (Musca). Die staubhaltige kosmische Wolke verläuft vor den reichhaltigen Sternfeldern südlich des markanten Kohlensacknebels und dem Kreuz des Südens.

Das Dunkle Dingsda ist in dieser Szenerie etwa 3 Grad lang. Am südlichen Ende links unten wird es scheinbar vom Kugelsternhaufen NGC 4372 interpunktiert. NGC 4372 wandert durch den Hof unserer Milchstraße und liegt weit im Hintergrund. Der Kugelsternhaufen ist etwa 20.000 Lichtjahre entfernt und liegt nur zufällig in einer Sichtlinie mit dem „Dark Doodad“.

Die klar umrissene Silhouette des Dunklen Dingsda gehört zur Musca-Molekülwolke. Der alliterative Spitzname wurde erstmals 1986 vom Astrofotografen und Schriftsteller Dennis di Cicco geprägt, als er im australischen Busch den Kometen Halley beobachtete. Das Dunkle Dingsda ist etwa 700 Lichtjahre entfernt und länger als 30 Lichtjahre.

Zur Originalseite

Vollmondsilhouetten

Videocredit und -rechte: Mark Gee; Musik: Tenderness (Dan Phillipson)

Habt ihr schon einmal einen Mondaufgang beobachtet? Der langsame Aufgang des fast vollen Mondes über einem klaren Horizont kann eindrucksvoll sein.

Vor zwei Nächten wurde ein Mondaufgang über dem Mount Victoria Lookout im neuseeländischen Wellington aufgenommen. Nach sorgfältiger Planung stellte ein fleißiger Astrofotograf seine Kamera etwa zwei Kilometer entfernt auf und richtete sie auf den Punkt über dem Lookout, wo der Mond seinen nächtlichen Aufgang absolvieren sollte.

Diese Bildserie wurde in einem Stück aufgenommen. Sie ist unbearbeitet und wird in Echtzeit abgespielt. Es ist kein Zeitraffervideo. Die Leute auf dem Mount Victoria Lookout sind als Silhouetten erkennbar. Sie bewundern ebenfalls den Aufgang des größten Erdsatelliten.

Es ist nicht schwierig, einen Mondaufgang zu beobachten. Es geschieht jeden Tag, aber nur die Hälfte der Zeit bei Nacht. Jeden Tag geht der Mond etwa fünfzig Minuten später auf als am Vortag. Der Vollmond geht immer bei Sonnenuntergang auf.

Zur Originalseite

Apollo 16: Auf dem Mond fahren

Videocredit: NASA

Wie ist es, wenn man auf dem Mond herumfährt? Ihr müsst nicht raten – Menschen haben das bereits getan. Oben seht ihr, wie die Apollo 16-Astronauten John Young und Charles Duke 1972 bei einer solchen Fahrt ein Video drehten. Eine digitale Version davon ist nun im Netz verfügbar.

Der Weg des Mondfahrzeugs war in jede beliebige Richtung buchstäblich mit Steinen und Kratern bedeckt. Die erste Hälfte des Videos zeigt, wie der Rover mit fast 10 km pro Stunde über eine Mondlandschaft fährt. Die zweite Hälfte bietet eine Perspektive wie eine Armaturenbrettkamera.

Das Mondfahrzeug wurde auch bei späteren Apollo-Missionen eingesetzt. So konnten die Astronauten Regionen erforschen, die so weit vom Basislager der Mondfähre entfernt waren, dass man sie mit den schwerfälligen Raumanzügen zu Fuß nicht erreicht hätte.

Mögliche Mondmissionen der Zukunft, bei denen Roboterrover eingesetzt werden sollen, könnten ähnliche Videos zurücksenden. Zu diesen zählen Missionen von China, Russland, Indien und die Kandidaten des Google-X-Prize.

Zur Originalseite

Im Zentrum des Trifidnebels

Im Bild leuchtet der sonst rot abgebildete Trifidnebel blau, die dreiteilenden Dunkelwolken sind viel ausladender als sonst. Das blaue Innere des Nebels ist von einem orangefarbenen Rand umgeben, der in Dunkelrot und Braun übergeht. In der Mitte leuchten einige helle Sterne.

Bildcredit: Subaru-Teleskop (NAOJ), Weltraumteleskop Hubble, Martin Pugh; Bearbeitung: Robert Gendler

Wolken aus leuchtendem Gas sind im Trifidnebel mit Staubbahnen gemischt. Der Trifidnebel ist eine Sternbildungsregion im Schützen (Sagittarius). In der Mitte laufen die drei markanten Staubranken zusammen, die dem Trifid seinen Namen geben. Rechts ragen Berge aus opakem Staub auf. Dunkle Staubfasern durchziehen den ganzen Nebel.

Ein einzelner massereicher Stern nahe der Mitte bringt Trifid zum Leuchten. Der Trifidnebel ist auch als M20 bekannt. Er ist nur etwa 300.000 Jahre alt. Das macht ihn zum jüngsten Emissionsnebel, den wir kennen. Der Nebel ist etwa 9000 Lichtjahre entfernt. Der hier abgebildete Teil ist ungefähr 10 Lichtjahre breit.

Die Leuchtdichte im Kompositbild stammt von einem Bild, das mit dem erdgebundenen 8,2-Meter-Subaru-Teleskop aufgenommen wurde. Die Details lieferte das 2,4-Meter-Weltraumteleskop Hubble. Die Farbdaten steuerte Martin Pugh bei, und die Montage und Bearbeitung des Bildes führte Robert Gendler durch.

Zur Originalseite