Der Nordamerikanebel in Infrarot

Das Bild zeigt den Nordamerikanebel in Infrarotlicht, darüber ist eine Version in sichtbarem Licht gelegt.

Bildcredit und Bildrechte: NASA, JPL-Caltech, L. Rebull (SSC, Caltech); Optische Überlagerung: DSS, D. De Martin

Beschreibung: Der Nordamerikanebel kann, was die meisten Nordamerikaner nicht können: Sterne bilden. Wo genau diese Sterne im Nebel entstehen, ist meist hinter einem Teil des dichten Staubs im Nebel, der in sichtbarem Licht undurchlässig ist, versteckt. Doch diese Ansicht, die das Weltraumteleskop Spitzer des Nordamerikanebels im Infrarotlicht erstellte, lugt durch einen Großteil des Staubs und enthüllt Tausende neu entstandener Sterne.

Wenn ihr den Mauspfeil über dieses wissenschaftlich gefärbte Infrarotbild schiebt, seht ihr zum Vergleich ein visuelles Bild derselben Region. Das Infrarotbild zeigt junge Sterne in unterschiedlichen Entstehungsstadien, manche noch eingebettet in dichte Knoten aus Gas und Staub, andere umgeben von Scheiben und ausgeworfenen Strahlen, wieder andere schon frei von ihren Entstehungskokons.

Der Nordamerikanebel (NGC 7000) ist etwa 50 Lichtjahre groß, ungefähr 1500 Lichtjahre entfernt und liegt im Sternbild Schwan (Cygnus). Doch obwohl so viele Sterne im Nordamerikanebel bekannt sind, wird immer noch erörtert, welche massereichen Sterne das energiereiche Licht aussenden, welches den ionisierten roten Lichtschein erzeugt.

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Start von Chandrayaan 2

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Bildcredit und Bildrechte: Neeraj Ladia

Beschreibung: Am 22. Juli verschwand diese GSLV-MkIII-Rakete (Trägerrakete für geosynchrone Satelliten) einen Moment nach diesem dramatischen Schnappschuss aus dem Blickfeld in einer Wolkenbank. Sie startete am Satish Dhawan Space Centre in Indien, ihre Nutzlast war das Missionsraumschiff Chandrayaan 2 in den Erdorbit.

Orbiter, Landesonde und Rover der Raumsonde sind jedoch für den Mond bestimmt. In den kommenden Wochen führt sie eine Manöverserie zur Anhebung des Orbits durch, die schließlich Anfang September in den Mondorbit übergehen. Wenn alles nach Plan läuft, trennt sich die Landesonde samt dem solarbetriebenen Rover und versucht eine autonome weiche Landung in hohen Breiten in der Nähe des Mondsüdpols. Sie sollte am 7. September auf der Mondvorderseite ankommen, in der Nähe des lokalen Sonnenaufgangs zu Beginn eines zweiwöchigen Mondtages.

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Die Adern des Himmels

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Bildcredit und Bildrechte: P-M Hedén (Clear Skies, TWAN)

Beschreibung: Diese einzigartige Schau leuchtender Nachtwolken überträgt Sonnenlicht auf den dunklen Himmel. Sie wurde Anfang des Monats fotografiert und spiegelt sich im ruhigen Wasser des Vallentunasees in der Nähe von Stockholm (Schweden). Die eisigen Wolken reflektieren Sonnenlicht vom Rand des Weltraums – etwa 80 Kilometer über der Erdoberfläche -, obwohl die Sonne vom Boden aus gesehen unter dem Horizont steht.

Meist sind leuchtende Nachtwolken in den Sommermonaten in hohen geografischen Breiten zu beobachten. Bisher zeigten sie in den kurzen nördlichen Sommernächten eine starke Präsenz. Sie sind auch als polare Mesosphärenwolken bekannt und entstehen nach unserem heutigen Verständnis, wenn Wasserdampf, der in die kalte obere Atmosphäre gelangt und an feinen Staubteilchen kondensiert. Diese Partikel stammen von zerfallenden Meteoren oder Vulkanasche. Die NASA-Mission AIM liefert täglich Prognosen für leuchtende Nachtwolken aus dem Weltraum.

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Cygnus-Himmelslandschaft

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Bildcredit und Bildrechte: Alistair Symon

Beschreibung: Diese schöne Himmelslandschaft wurde in Pinselstrichen aus interstellarem Staub und leuchtendem Wasserstoff gemalt. Sie liegt in der Ebene unserer Milchstraße nahe dem nördlichen Rand der großen Teilung im Sternbild Schwan (Cygnus). Das Weitwinkelmosaik entstand mit drei verschiedenen Teleskopen und Bilddaten von etwa 90 Stunden. Es bedeckt am Himmel eindrucksvolle 24 Grad.

Der helle, heiße Überriese Deneb, Alphastern im Schwan, liegt oben in der Mitte. Der Schwan ist voller Sterne und leuchtender Gaswolken und enthält auch den dunklen, undurchsichtigen nördlichen Kohlensacknebel, der von Deneb aus zur Mitte dieser Ansicht verläuft. Das rötliche Leuchten der Sternbildungsregionen Nordamerikanebel (NGC 7000) und dem Pelikannebel (IC 5070) liegt links neben Deneb. Unter der Mitte fällt links der Schleiernebel ins Auge, ein etwa 1400 Lichtjahre entfernter Supernovaüberrest.

In der ganzen kosmischen Szenerie sind noch viele weitere Nebel und Sternhaufen erkennbar. Nördliche Himmelsbeobachter kennen Deneb natürlich auch als Bestandteil zweier Asterismen: Er ist das obere Ende im Kreuz des Nordens sowie eine Ecke im Sommerdreieck.

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Zodiakalstraße

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Bildcredit und Bildrechte: Ruslan Merzlyakov (RMS Fotografie)

Beschreibung: Was für ein seltsames Licht leuchtet da am Ende der Straße? Es ist Staub, der die Sonne umkreist. Zu gewissen Zeiten im Jahr leuchtet kurz nach Sonnenuntergang oder vor Sonnenaufgang ein Staubband, das Sonnenlicht aus dem inneren Sonnensystem reflektiert, markant am Himmel. Es wird als Zodiakallicht bezeichnet.

Der Ursprung dieses Staubs wird noch erforscht, doch eine führende Hypothese besagt, dass Zodiakalstaub großteils von blassen Kometen der Jupiterfamilie stammt und langsam auf Spiralbahnen zur Sonne wandert. Aktuelle Untersuchungen des Staubs vom Kometen 67P, welcher von der robotischen ESA-Raumsonde Rosetta besucht wurde, stützen diese Hypothese.

Dieses Bild wurde beim Aufstieg zum Teide-Nationalpark auf den Kanarischen Inseln (Spanien) fotografiert. Bald nach Sonnenuntergang erschien in der Ferne ein helles Dreieck aus Zodiakallicht.

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M82, eine Galaxie mit supergalaktischem Wind

Das Bild zeigt eine Galaxie, die aussieht, als wäre sie explodiert. Diagonal von links unten nach rechts oben verläuft ein violettweißlicher Nebel mit dunklen Wolken gesprenkelt, in der Mitte ist quer dazu eine kleinere rötliche Explosion.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble; Bearbeitung und Bildrechte: Daniel Nobre

Warum zieht roter Rauch durch die Zigarrengalaxie? Diese Sternbildungsgalaxie ist als M82 katalogisiert. Sie wurde bei einer Begegnung mit der großen Spiralgalaxie M81 vor kurzer Zeit aufgewirbelt. Das erklärt jedoch nicht ganz die Quelle von rot leuchtendem Gas und Staub, die sich nach außen ausdehnen.

Es gibt Hinweise, dass Gas und Staub durch die Teilchenwinde vieler Sterne hinausgetrieben werden. Die Teilchenwinde strömen gemeinsam aus und erzeugen zusammen einen galaktischen Superwind. Die Staubteilchen stammen vermutlich aus dem interstellaren Medium von M82. Sie sind sogar ähnlich groß wie die Teilchen in Zigarrenrauch.

Das Fotomosaik betont eine spezielle Farbe von rotem Licht. Es wird von ionisiertem Wasserstoff abgestrahlt und zeigt viele Details der Gas- und Staubfasern. Die Fasern sind mehr als 10.000 Lichtjahre lang. Die Zigarrengalaxie ist 12 Millionen Lichtjahre entfernt. Im Infrarotlicht ist sie die hellste Galaxie am Himmel. Im sichtbaren Licht findet man sie mit einem kleinen Teleskop im Sternbild Große Bärin (Ursa Major).

APOD ist in den Weltsprachen Arabisch, Bulgarisch, Chinesisch (Peking), Chinesisch (Taiwan), Deutsch, Englisch (GB), Französisch (Frankreich), Hebräisch, Indonesisch, Japanisch, Katalanisch, Kroatisch, Montenegrinisch, Niederländisch, Polnisch, Portugiesisch (Brasilien), Russisch, Serbisch, Slowenisch, Spanisch, Syrisch, Taiwanesisch, Tschechisch, Türkisch, Türkisch und Ukrainisch verfügbar.

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HDR: Der kreisrunde Erdschatten auf dem Mond

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Bildcredit und Bildrechte: Cristian Fattinnanzi

Beschreibung: Was wirft einen so großen kreisrunden Schatten auf den Mond? Die Erde. Der Vollmond letzte Woche – der Bockmond – war so voll, dass er fast exakt in einer Linie mit Sonne und Erde stand. Wenn das passiert, wirft die Erde ihren Schatten auf den Mond. Die Kreisförmigkeit des Erdschattens auf dem Mond wurde von Aristoteles erwähnt und wird somit mindestens seit dem 4. Jahrhundert v. Chr. wahrgenommen.

Neu ist die Fähigkeit der Menschheit, diesen Schatten mit einem so hohen Dynamikumfang (HDR) zu erfassen. Dieses HDR-Komposit der partiellen Mondfinsternis, die letzte Woche stattfand, kombiniert 15 Bilder und enthält eine Aufnahme mit 1/400stel Sekunde, um den hellsten Teil nicht überzubelichten, und eine Aufnahme mit 5 Sekunden Belichtungszeit, um den dunkelsten Teil aufzunehmen. Dieser finstere Teil im Kernschatten der Erde ist nicht völlig dunkel, weil etwas Licht durch die Erdatmosphäre auf den Mond gebrochen wird.

Die nächste totale Mondfinsternis findet im Mai 2021 statt.

Partielle Mondfinsternis im Juli 2019: Einige unvergessliche Bilder, die bei APOD eingereicht wurden.

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Mondbeben sind überraschend häufig

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Bildcredit: NASA, Besatzung Apollo 11

Beschreibung: Warum gibt es so viele Mondbeben? Die Analyse-Ergebnisse von Seismographen, die bei den Apollo-Mondlandungen auf dem Mond zurückgelassen wurden, zeigen eine überraschend hohe Anzahl an Mondbeben, die in einem Bereich von 100 Kilometern an der Oberfläche auftreten. In den Daten, die zwischen 1972 und 1977 aufgezeichnet wurden, erfasste man 62 Mondbeben.

Viele dieser Mondbeben wären stark genug, um in einer Mondwohnung die Möbel zu verschieben, außerdem vibriert das starre Mondgestein viele Minuten lang – deutlich länger als Gesteinsbeben auf der Erde. Die Ursache der Mondbeben bleibt unbekannt, doch eine führende Hypothese besagt, dass dabei Verwerfungen unter der Oberfläche kollabieren. Unabhängig von der Quelle müssen künftige Mondhäuser so gebaut werden, dass sie den häufigen Erschütterungen standhalten.

Hier wurde heute vor 50 Jahren der Apollo-11-Astronaut Buzz Aldrin neben einem kurz zuvor stationierten Mondseismometer fotografiert, als er zum Mondlandemodul zurückblickte.

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