Bildcredit und Bildrechte: Stefan Seip (TWAN)
Beschreibung: Schlagschatten von Bergen und Kraterwänden betonen in dieser Teleskopansicht den Mondterminator – die Schattenlineie zwischen Tag und Nacht. Natürlich stünde die Sonne, wenn man von der Mondoberfläche in der Nähe des Terminators hochblicken würde, kurz nach ihrem Aufgang immer noch knapp über dem Mondhorizont. Doch der Einschub links im Bild zeigt ein noch schwerer fassbares Phänomen bei Sonnenaufgang auf dem Mond. Das Sonnenlicht, das in einem spitzen Winkel durch eine Lücke in der östlichen Wand des 45 Kilometer großen Kraters Hesiodus einfällt, erzeugt einen langen Sonnenaufgangsstrahl, der auf den ansonsten dunklen Kraterboden fällt. Sonnenaufgangsstrahlen sind kurzlebig, und ihre Beobachtung kann für Mondliebhaber mit Teleskopen sehr interessant sein. Von Hesiodus und anderen Kratern aus gesehen kann die Zeitbestimmung für den Strahl anhand des Beobachterstandortes berechnet werden. Dieses Bild des Mondes im ersten Viertel wurde am 22. Februar um 23:45 UT in Stuttgart (Deutschland) aufgenommen. Im Einschub befindet sich rechts der größere Krater Pitatus. Damit man sie leichter findet, sind Hesiodus und Pitatus am unteren Bildrand eingekreist.