Plutos Mond Charon

Der Mond Charon ist grau und besitzt im Bild markante geologische Strukturen, der obere Pol ist rötlich gefärbt. Links oben zeigt ein Einschub den Mond als kleine Beule auf einem Bild, das von der Erde aus gemacht wurde.

Bildcredit: NASA, Johns Hopkins Univ./APL, Südwest-Forschungsinstitut, U.S. Marine-Observatorium

Eine abgedunkelte, rätselhafte Nordpolregion, die manche als Mordor Macula kennen, bedeckt diese erstklassige hochaufgelöste Ansicht. Das Porträt von Charon, Plutos größtem Mond, wurde am 24. Juli 2015 bei der größten Annäherung der Raumsonde New Horizons aufgenommen. Blaue, rote und infrarote Daten wurden kombiniert und bearbeitet, um die Farben zu verstärken und Details von Charons Oberfläche mit einer Genauigkeit von etwa 2,9 Kilometern aufzulösen.

Das faszinierende Bild der Seite von Charon, die auf Pluto gerichtet ist, zeigt auch einen Gürtel aus Brüchen und Schluchten, der offensichtlich um den ganzen Mond reicht. Anscheinend trennt er die glatten südlichen Ebenen vom abwechslungsreichen nördlichen Gelände des Mondes.

Charon ist 1214 Kilometer groß. Das ist etwa ein Zehntel des Erddurchmessers, aber immerhin die Hälfte des Durchmessers von Pluto. Das macht ihn zum größten Satelliten im Sonnensystem, wenn man ihn mit seinem Herkunftskörper vergleicht. Auf dem körnigen, negativen Teleskopbildeinschub links oben erscheint der Mond als kleine Beule etwa auf der Ein-Uhr-Position von Plutos Scheibe. Auf dieser Aufnahme von James Christy und Robert Harrington vom Marineobservatorium in Flagstaff (USA) wurde Charon im Juni 1978 entdeckt.

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Ida und Dactyl: Asteroid und Mond

Das Bild zeigt einen kartoffelförmigen Himmelskörper mit Kratern, rechts dahinter befindet sich ein viel kleinerer Himmelskörper.

Bildcredit: NASA, JPL, Galileo-Mission

Dieser Asteroid hat einen Mond. Die Roboter-Raumsonde Galileo begegnete 1993 auf ihrer langen interplanetaren Reise zum Jupiter zwei Asteroiden und fotografierte sie. Der zweite Kleinplanet, den sie abbildete, war 243 Ida, bei der unerwartet ein Mond entdeckt wurde.

Der winzige Mond Dactyl ist nur etwa 1,6 Kilometer groß. Es ist der kleine Punkt rechts auf diesem geschärften Bild. Die kartoffelförmige Ida ist viel größer, etwa 60 Kilometer lang und 25 Kilometer breit. Dactyl ist der erste Mond eines Asteroiden, der je entdeckt wurde. Inzwischen kennen wir viele Asteroiden, die Monde besitzen. Die Namen Ida und Dactyl stammen aus der griechischen Mythologie.

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Die Sicheln von Neptun und Triton

Das Bild zeigt eine große Sichel des Planeten Neptun, die Schattengrenze ist diffus verschwommen. An der unteren Spitze der Sichel befindet sich eine zweite kleine Sichel, die des Mondes Triton.

Bildcredit: NASA, Voyager 2

Auf ihrer Reise durch das äußere Sonnensystem blickte die Raumsonde Voyager 2 im Jahr 1989 zur Sonne und schickte diese Ansicht des fernsten Planeten Neptun und seinem Mond Triton. Beide zeigten eine Sichelphase. Das elegante Bild des eisigen Riesenplaneten und seines größten Mondes entstand kurz nach Voyagers größten Annäherung von hinten.

Von der Erde aus kann man so ein Bild nicht fotografieren, weil der fernste Planet den Augen, die von der Sonne auswärts blicken, niemals eine Sichelphase zeigt. Der Blickwinkel raubt Neptun seinen vertrauten blauen Farbton. Die abreisende Raumsonde ist auf dem Weg zur Heliopause und darüber hinaus.

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Mond bedeckt Jupiter hinter einem Observatorium

Hinter der Silhouette eines Observatoriums ragt die Spitze der Mondsichel hervor, über einer Kuppel leuchtet Jupiter.

Bildcredit und Bildrechte: Rick Whitacre; Text: Natalia Lewandowska (SUNY Oswego)

Manchmal beobachten wir, wie sich der Mond bei einer sogenannten Bedeckung direkt vor einen Planeten in unserem Sonnensystem schiebt. Zu Beginn des Monats war dieser Planet Jupiter. Das Bild zeigt den Augenblick, als Jupiter hinter der Oberfläche unseres Mondes wieder auftauchte. Der Mond war zwei Tage vor dem dunklen Neumond eine abnehmende Sichel.

Nun ist unser Mond ständig zur Hälfte von der Sonne beleuchtet, aber im letzten Viertel sehen wir von der Erde aus relativ wenig von dieser Hälfte. Hier lag der Mond in einer Sichtlinie hinter dem berühmten Lick-Observatorium im US-amerikanischen Kalifornien auf dem Gipfel des Mount Hamilton. Zufällig gelang am Lick-Observatorium die Entdeckung des Jupitermondes Amalthea, dem letzten visuell entdeckten Jupitermond nach Galileis Beobachtungen.

Galerie: Mond bedeckt Jupiter im Mai 2023: Einreichungen an APOD
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Galileo zeigt Europa

Das Bild zeigt den von oben zur Hälfte beleuchteten Jupitermond Europa, er ist von langen rötlichen breiten Furchen überzogen, die auf der rechten Seite sehr lang sind und links eher wie ein Spinnennetz wirken.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, SETI-Institut, Cynthia Phillips, Marty Valenti

Ende der 1990er-Jahre drehte die Raumsonde Galileo ihre Runden im Jupitersystem und schickte atemberaubende Bilder von Europa. Dabei fand sie Hinweise, dass sich unter der Oberfläche des eisigen Mondes wahrscheinlich ein tiefer Ozean verbirgt, der den ganzen Mond umfasst.

Galileos Bilddaten von Europa wurden mit verbesserter Kalibrierung überarbeitet. So entstand ein Farbbild, das dem Eindruck entspricht, den das menschliche Auge haben könnte. Die langen, gekrümmten Risse auf Europa lassen vermuten, dass es unter der Oberfläche flüssiges Wasser gibt. Der große Mond ist auf seiner elliptischen Bahn um Jupiter den Gezeiten ausgesetzt. Diese liefern genug Energie, um den Ozean flüssig zu halten.

Noch faszinierender ist die Idee, dass der Prozess vielleicht sogar ohne Sonnenlicht genug Energie für Leben liefert. Das macht Europa zu einem der interessantesten Orte, um nach Leben außerhalb der Erde zu suchen. Welches Leben könnte es in einem tiefen, dunklen Ozean unter der Oberfläche geben? Denkt doch mal an extreme Krebstiere auf der Erde.

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Schatten der Erde

Der Himmel über Sizilien bei Sonnenuntergang zeigt von oben nach unten ein rosafarbenes Band, ein blaues Band, in dem der Mond leuchtet, das Festland mit einem Gebäude und Wasser, in dem sich das rosafarbene und das blaue Band spiegeln.

Bildcredit und Bildrechte: Marcella Giulia Pace

Seht ihr auf diesem Bild zwei Erdschatten? Es ist nicht ganz einfach. Den oberen Schatten findet ihr, wenn ihr beobachtet, dass der obere Teil der Atmosphäre rosarot und der untere Teil graublau erscheint. Das liegt daran, dass der obere Teil direkt vom Sonnenlicht beleuchtet wird, der untere Teil aber nicht.

Der violette Bereich dazwischen ist als Venusgürtel bekannt, obwohl die Venus nur auf der gegenüberliegenden Seite des Himmels sein kann, nämlich in der Nähe der Sonne. Die graublaue Farbe des unteren Himmelsbereichs entsteht, weil die Erde das Sonnenlicht abdeckt. Dadurch entsteht der erste Erdschatten.

Wo ist nun der zweite Erdschatten? Werft einen Blick auf den Mond. Fällt euch links unten etwas Ungewöhnliches auf? Dieser Bereich wirkt seltsam dunkel, weil er sich im Schatten der Erde befindet. Dort ist der 2. Erdschatten. Genauer gesagt, wurde der Mond bei einer Mondfinsternis fotografiert.

Dieses sorgfältig geplante Bild entstand im Juli 2018 in Sampieri auf Sizilien in Italien.

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Die Dämmerung als Blume

Das Bild sieht aus wie eine schwarze Blume, gegen den Uhrzeigersinn sind oben blaue Segmente im Kreis angeordnet, die immer dunkler werden.

Bildcredit und Bildrechte: Dario Giannobile

Für diese kreative Himmelslandschaft in Zeitraffer wurden 16 Aufnahmen in Blütenblättern umgewandelt, sie zeigen den Übergang vom Tag zur Nacht. Der Ablauf der Momentaufnahmen beginnt oben und zeigt gegen den Uhrzeigersinn, wie der Himmel in der Dämmerung ein immer dunkleres Blau annimmt und die Nacht aufblüht.

Die Aufnahmen entstanden am Abend des April 22 und wurden so gewählt, dass ein Gleichgewicht von Licht und Farbe entstand. An diesem Tag waren der Sichelmond und die Venus die beiden hellsten Himmelslichter über dem westlichen Horizont. Blatt für Blatt nähert sich das Paar auf einer Spirale der Blütenmitte. Um das Zentrum der Dämmerungsblume sind die Silhouetten der megalithischen Felsen von Argimusco angeordnet.

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Die ShadowCam zeigt Shackleton

Auf dem schwarzweißen Bild des Kraters Shackleton auf dem Mond ist am oberen Bildrand eine Rille erkennbar, sie ist mit einem weißen Pfeil markiert.

Bildcredit und Bildrechte: NASA, ShadowCam, Koreanisches Forschungsinstitut für Luft- und Raumfahrt, Staatliche Universität Arizona

Der Krater Shackleton liegt am Südpol des Mondes. Die Gipfel im 21 Kilometer großen Krater werden von der Sonne beleuchtet, doch Shackletons Boden liegt im dauerhaft im Schatten. Dieses Bild, das die beschattete Kraterwand und den Boden von Shackleton zeigt, entstand mit der ShadowCam der NASA, einem Instrument an Bord des Korea Pathfinder Lunar Orbiter (KPLO), der im August 2022 startete.

Die ShadowCam ist etwa 200-mal empfindlicher als beispielsweise die Teleobjektivkamera des Lunar Reconnaissance Orbiters. Sie wurde entwickelt, um die permanent beschatteten Regionen auf der Mondoberfläche abzubilden. Auf diese Regionen fällt kein direktes Sonnenlicht. Daher enthalten sie wahrscheinlich Lagerstätten an Wassereis und anderen flüchtige Stoffen von urzeitlichen Kometeneinschlägen, die bei künftigen Mondmissionen nützlich sein könnten. Natürlich werden die permanent beschatteten Regionen durch Reflexionen von Sonnenlicht am nahen Mondgelände beleuchtet.

Dieses atemberaubend detailreiche Bild der ShadowCam zeigt die Spur eines Felsbrockens, der die Kraterwände von Shackleton hinabrollte. Sie ist mit einem Pfeil markiert. Am unteren Bildrand findet ihr den Maßstab des Bildes.

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Der Saturnmond Helene in Farbe

Der Saturnmond Helene ist in Farben abgebildet, er ist von links beleuchtet und hat eine glatte Oberfläche, die von Strähnen überzogen ist.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, SSI; Bearbeitung: Daniel Macháček

Der Saturnmond Helene mit seinen zarten Farben ist in jedem Licht ein Rätsel. Der Mond wurde 2012 sehr detailreich abgebildet, als die Roboter-Raumsonde Cassini weniger als einen Erddurchmesser am kleinen Mond vorbeisauste. Neben üblichen Kratern und Hügeln zeigt dieses Bild auch ungewöhnlich glattes Gelände mit Strähnen.

Die Planetenastronomie sucht auf diesen detailreichen Bildern von Helene nach Hinweisen zum Ursprung und der Entwicklung des 30 Kilometer großen schwebenden Eisbergs. Eins der ungewöhnlichen Dinge an dem Mond Helene ist, dass er vor dem großen Mond Dione um Saturn kreist. Er ist somit einer von nur vier bekannten Saturnmonden in einer Gravitationssenke, die als stabiler Lagrangepunkt bezeichnet wird.

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Sonnenfinsternis auf einem Schiff

In der Mitte ist ein dunkler Kreis, der Neumond. Rundum leuchten die Strahlen der Sonnencorona am blauen Himmel.

Bildcredit: Fred Espenak

Am 20. April raste der Schatten des Neumondes auf einem schmalen Pfad, der kaum über Festland verlief, über die Südhalbkugel der Erde. Das führte zu einer seltenen ringförmig-totalen oder hybriden Sonnenfinsternis. Finsternisjäger*innen auf Schiffen konnten die 62 Sekunden der Totalität im indischen Ozean vor der Küste von Westaustralien beobachten, als sie in der Nähe der Zentrallinie der totalen Finsternis vor Anker lagen.

Dieses Bild der Finsternis entstand auf einem Schiff. Es zeigt, wie die prächtige äußere Atmosphäre der aktiven Sonne – die Korona – in den Weltraum strömt. Das Kompositbild wurde aus 11 Aufnahmen mit Belichtungszeiten von 1/2000 bis zu 1/2 Sekunde erstellt. Der große Helligkeitsumfang zeigt viele Details der Korona, die während der Totalität der Finsternis mit bloßem Auge nicht sichtbar waren.

Finsternisse treten häufig paarweise auf. Am 5. Mai zieht der nächste Vollmond bei einer Halbschattenmondfinsternis knapp am dunklen inneren Teil des Erdschattens vorbei.

Galerie der totalen Sonnenfinsternis im April 2023: Interessante Einreichungen an APOD
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Der Mond durch den Triumphbogen

Hinter dem Triumphbogen in Paris leuchtet der Mond genau im oberen Teil des Bogens eingepasst.

Bildcredit und Bildrechte: Stefano Zanarello

War das ein Zufallstreffer? Es gibt zwar viele erstaunliche Fotos von Leuten, die zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren. Doch dieses Bild erforderte Geschick und sorgfältige Planung.

Erstens der Blickwinkel: Wenn man zu nahe dran ist, wirkt der berühmte Triumphbogen in Paris in Frankreich zu groß und der Vollmond zu klein. Wenn man jedoch zu weit weg ist, erscheint der Mond zu groß und passt nicht in den Bogen.

Zweitens die zeitliche Planung: Der Mond leuchtet nur kurz genau in der Bogenmitte – bei dieser Entfernung weniger als eine Minute. Auch die Beleuchtung, die relative Helligkeit, die Höhe, ein guter Vordergrund und die digitale Bearbeitung wollten geplant sein.

Und ja, natürlich braucht man auch Glück – zum Beispiel muss der Himmel klar sein. Diesmal war die Planung erfolgreich und kombinierte fotografisch und zur Freude aller zwei der berühmtesten Kultobjekte der Menschheit.

Das Abenteuer von heute findet ihr unter „Paris“ (Link)
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