Cthulhu Regio auf Pluto

Die Hälfte des Planeten Pluto ist zu sehen, oben ist eine sehr glatte, helle Region abgebildet, die von rauem, dunkleren Gelände mit Kratern und Bergen umgeben ist.

Bildcredit: NASA, Johns Hopkins Univ./APL, Southwest Research Inst.

Aus dem äußeren Sonnensystem erreichen uns neue, hoch aufgelöste Bilder von Pluto. Die Roboter-Raumsonde New Horizons sauste im Juli an Pluto vorbei. Sie hat die Sendung benötigter technischer Daten beendet. Nun schickt sie Teile ihres gewaltigen Bildervorrats von Pluto und seinen Monden.

Das Bild wurde digital zusammengefügt. Es zeigt Details einer interessanten Landschaft mit Kratern, Ebenen und Bereiche, deren Zusammensetzung unbekannt ist. Manche Geländeformen erinnern an die Erde, was man auf Pluto nicht erwartet hätte. Die helle Region rechts oben wird Sputnik Planitia genannt. Man untersucht sie wegen ihrer ungewöhnlichen Glätte. Die dunkle Region voller Krater unter der Raumsonde ist nun als Cthulhu Regio bekannt.

Bisher schickte New Horizons nur einen kleinen Teil der Bilder und Daten, die sie bei ihrem Vorbeiflug an Pluto sammelte. Die Sonde schickt jedoch weiterhin neue Ansichten des Zwergplaneten, während sie zu noch weiter entfernten Erkundungen weiterfliegt.

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Partielle Sonnenfinsternis über Texas

Hinter den Silhouetten von Bäumen, Gestrüpp und einer Windmühle geht eine Sichel unter. Es ist die Sonne, die teilweise vom Mond verdeckt wird. Der Himmel ist leuchtend rot.

Bildcredit und Bildrechte: Jimmy Westlake (Colorado Mountain College) und Linda Westlake

Es war ein typischer Sonnenuntergang in Texas, wenn man davon absieht, dass ein Großteil der Sonne fehlte. Der Verbleib des fehlenden Sonnenstücks war kein Geheimnis. Es lag hinter dem Mond. Dieses Bild ist eines der interessanteren, die bei einer partiellen Sonnenfinsternis 2012 fotografiert wurden. Es zeigt eine temporäre Sichelsonne. Sie ging am rötlichen Himmel hinter Gestrüpp und einer Windmühle unter.

Das Bild entstand etwa 30 Kilometer westlich von Sundown im US-amerikanischen Texas. Es war kurz nach Ende des Feuerring-Effekts. Der Mond wanderte von der Mitte der Sonne weiter. Heute sieht man auf der Erde wieder eine partielle Sonnenfinsternis. Zum Leid der Einwohner von Texas findet die heutige Finsternis nur im Süden von Afrika und in der Antarktis statt.

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ISS-Doppeltransit

Die Oberfläche der Sonne hat dunkle Markierungen. Unten in der Mitte ist eine große Sonnenfleckengruppe. Oben und fast in der Mitte kreuzt die Internationale Raumstation ISS vor der Sonne.

Bildcredit und Bildrechte: Hartwig Luethen

Nicht ein-, sondern zweimal kreuzt die Internationale Raumstation ISS auf diesem Komposit aus Videobildern die Sonne, während sie auf ihrer Bahn den Planeten Erde umrundete. Die Szenerie wurde am 22. August an einem gut gewählten Ort im deutschen Schmalenbeck abgelichtet. Dort kreuzten sich die Schattenpfade der ISS. Sie waren nur 7 Kilometer breit.

Die Transite vor der Sonnenscheibe dauerten höchstens eine Sekunde. Sie lagen zeitlich etwa 90 Minuten auseinander. Das entspricht einem Erdumlauf. Aus der großen Sonnenfleckengruppe AR 2043 brachen Fackeln aus. Die Gruppe lag unter der Mitte und blieb komfortable 150 Millionen Kilometer entfernt. Die Entfernung zwischen Kamera und ISS betrug beim ersten (oberen) Transit 656 km. Beim zweiten Transit, der näher bei der Mitte verlief, war die Raumstation 915 km entfernt.

Die Winkelgröße der auffallend scharfen Silhouette der ISS ist bei der ersten näheren Passage merklich größer. Morgen quert der Mond die Sonne*. Doch sogar an gut gewählten Orten verfehlt sein dunkler Kernschatten die Erdoberfläche knapp. Daher ist nur eine partielle Sonnenfinsternis zu sehen.
*In Europa ist das Ereignis unbeobachtbar.

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Ein riesiger Tintenfisch in der Fliegenden Fledermaus

Der blau leuchtende Tintenfischnebel Ou4 ist von einer rötlich leuchtenden Hülle umgeben. Beide Nebel liegen im Sternbild Kepheus, vielleicht sind sie sogar physikalisch miteinander verbunden.

Bildcredit und Bildrechte: Steve Cannistra (StarryWonders)

Dieser sehr blasse gigantische Tintenfisch ist als Ou4 katalogisiert. Auch am Himmel des Planeten Erde ist er sehr groß. Auf dieser Ansicht ist er zusammen mit Sh2-129 dargestellt. Sh2-129 ist auch als Fliegender Fledermausnebel bekannt. Die beiden befinden sich im königlichen Sternbild Kepheus. Das Teleskopfeld ist fast 4 Grad oder 8 Vollmonde breit. Es entstand aus Daten, die mit Breit- und Schmalbandfiltern im Laufe von insgesamt 20 Stunden Belichtungszeit aufgenommen wurden.

Der Tintenfischnebel wurde 2011 vom französischen Astrofotografen Nicolas Outters entdeckt. Seine reizvolle bipolare Form erkennt man hier an den verräterischen blau-grünen Emissionen. Sie werden von doppelt ionisierten Sauerstoffatomen abgestrahlt. Die Region Sh2-129 ist offenbar ganz von rötlichen Wasserstoffemissionen umgeben. Doch die tatsächliche Entfernung und die wahre Natur des Tintenfischnebels sind schwierig zu erkennen.

Aktuelle Forschungen zeigen vermuten, dass Ou4 innerhalb von Sh2-129 liegt. Dieser Nebel ist etwa 2300 Lichtjahre entfernt. In diesem Fall wäre Ou4 ein spektakulärer Ausfluss, der von einem Dreifachsystem heißer, massereicher Sterne gespeist wird. Die Sterne liegen fast mitten im Nebel, sie sind als HR8119 katalogisiert. Damit wäre der wahrhaft gigantische Tintenfischnebel physisch fast 50 Lichtjahre groß.

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NGC 4372 und das Dunkle Dingsda

Ein dunkler Nebel verläuft diagonal durchs Bild. Dahinter sind dichte Sternwolken. Links schimmert der weit entfernte Kugelsternhaufen NGC 4372.

Bildcredit und Bildrechte: Marco Lorenzi

Der hübsche dunkle Dingsda-Nebel am Südhimmel ist ein lohnendes Objekt für ein Fernglas. Er befindet sich im Sternbild Fliege (Musca). Die staubige kosmische Wolke liegt vor den dicht gedrängten Sternenfeldern südlich vom bekannten Kohlensacknebel und dem Sternbild Kreuz des Südens.

Die Szenerie ist etwa 3 Grad breit. Sie zeigt das Dunkle Dingsda. Über dem südlichen Ende (links unten) liegt der Kugelsternhaufen NGC 4372, der durch den Hof unserer Milchstraße wandert. Er befindet sich etwa 20.000 Lichtjahre entfernt im Hintergrund und liegt zufällig in einer Sichtlinie mit dem Dunklen Dingsda.

Die klare Silhouette des Dunklen Dingsda gehört zur Musca-Molekülwolke. Der Nebel ist besser unter seinem stabgereimten Spitznamen bekannt. Diesen prägte der Astrofotograf und Autor Dennis di Cicco erstmals 1986, als er im australischen Hinterland den Halleyschen Kometen beobachtete. Das Dunkle Dingsda ist ungefähr 700 Lichtjahre entfernt und mehr als 30 Lichtjahre lang.

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NGC 1316: Nach einer Galaxienkollision

In der Mitte ist die elliptische Galaxie NGC 1316. Sie ist von schalenförmigen Hüllen umgeben. Diese sind ein Hinweis auf eine enge Begegnung mit der kleineren Galaxie NGC 1317 darüber.

Bildcredit und Bildrechte: Damian Peach/SEN

Forschende werden zu Detektiven, wenn sie die Ursache überraschender Ansichten wie NGC 1316 suchen. Vermutlich ist NGC 1316 eine gewaltige elliptische Galaxie. Sie begann anscheinend vor etwa 100 Millionen Jahren, ihre kleinere Nachbarin zu verschlingen. Es ist die Spiralgalaxie NGC 1317 darüber.

Zu den Hinweisen zählen die dunklen Staubbahnen, die für eine Spiralgalaxie charakteristisch sind, sowie blasse Wirbel und Hüllen aus Sternen und Gas auf diesem detailreichen Weitwinkelbild. Eine Sache, die noch ungeklärt ist, sind die ungewöhnlich kleinen Kugelsternhaufen. Sie sind die zarten Punkte im Bild.

Die meisten elliptischen Galaxien haben mehr und hellere Kugelsternhaufen als NGC 1316. Doch die Kugelsternhaufen, die man hier sieht, sind zu alt, als dass sie bei der aktuellen Spiral-Kollision entstanden sein könnten. Eine Vermutung lautet, dass die Kugelsternhaufen von einer älteren Galaxie stammen, die sich NGC 1316 einverleibt hat.

NGC 1316 ist auch als Fornax A bekannt. Ein weiteres überraschendes Merkmal sind ihre riesigen Gaslappen, die in Radiowellen hell leuchten.

Aktuell: neue detailreiche Bilder von Ceres‘ hellem Fleck

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Verzerrter Sonnenuntergang und grüner Blitz über Italien

Hinter dem Meer geht die Sonne über der Kirche San Pietro im italienischen Porto Venere unter. Sie wirkt eigentümlich geschichtet. Die oberste Schicht hat einen grünen Rand. Der Himmel dahinter leuchtet rot.

Bildcredit und Bildrechte: Paolo Lazzarotti

Das war ein seltsamer Sonnenuntergang. Zum einen war die sonst runde Sonne geometrisch verzerrt und mehrfach geschichtet. Andererseits leuchteten manche Schichten ungewöhnlich grün. Der Sonne ging es natürlich gut. Ihre seltsame Erscheinung entstand gänzlich in der Erdatmosphäre. Dort wurde ihr Licht gebrochen.

Wenn Luftschichten in der Erdatmosphäre ungewöhnlich warm sind, erscheinen Teile der Sonne manchmal verzerrt, sogar mehrfach. Der Effekt ist bei Sonnenaufgang und -untergang am stärksten. Dann betreffen Inverseionsschichten ganze Höhenlagen über dem Horizont. Verschiedene Farben der Sonne können unterschiedlich stark abgelenkt werden. Dabei leuchtet das oberste Bild der Luftspiegelung manchmal kurzzeitig grün. Das Phänomen ist als grüner Blitz bekannt.

Das Bild wurde im Februar im italienischen Porto Venere fotografiert. Vorne steht die Kirche San Pietro.

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Der dunkle Hai

Der Hainebel ist eine dunkle Molekülwolke im Sternbild Kepheus. Im Bild sind zahlreiche einzeln benannte Strukturen markiert.

Bildcredit und Bildrechte: Maurice Toet

Kein Meer wäre groß genug für diesen dunklen Hai. Die Erscheinung des Jägers ist jedoch keine Gefahr für uns. Sie besteht nur aus interstellarem Gas und Staub.

Dunkler Staub wie dieser hier ähnelt Zigarettenrauch. Er entsteht in den kühlen Atmosphären riesiger Sterne. Zuerst wird er zusammen mit Gas ausgestoßen und durch Gravitation wieder verdichtet. Energiereiches Licht und schnelle Sternwinde sind die Bildhauerwerkzeuge massereicher Sterne. Damit prägen sie komplexe Strukturen in die Wolken in ihrer Umgebung, in denen sie entstanden sind. Durch ihre Hitze verdampfen sie die trüben Molekülwolken. Der Wasserstoff in der Umgebung wird auseinandergetrieben und zu rotem Leuchten angeregt.

Uns Menschen macht es Spaß, bekannte Bilder in diesen zerfallenden prächtigen Wolken zu erkennen. Wir tun das auch bei Wasserwolken auf der Erde. Der dunkle Hai enthält kleinere Staubnebel wie Lynds Dark Nebula 1235 oder Van den Bergh 149 und 150. Er ist ungefähr 15 Lichtjahre groß und liegt etwa 650 Lichtjahre entfernt im Sternbild Kepheus, dem König von Aithiopia.

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