Die Milchstraße über dem Bosque-Alegre-Observatorium in Argentien

Über dem Bosque-Alegre-Observatorium der Nationalen Universität Córdoba breitet sich ein prächtiger Nachthimmel aus. Vom Horizont steigt Zodiakallicht auf.

Bildcredit und Bildrechte: Sebastián D‘ Alessandro; Rollover-Beschriftung: Judy Schmidt

Was sind die Lichtstreifen am Himmel? Die große gewölbte Struktur ist das zentrale Band der Milchstraße. Darin sind Millionen ferner Sterne erkennbar, gemischt mit vielen dunklen Staubbahnen.

Weniger gut erkennt man einen fast senkrechten Lichtkegel. Er steigt rechts neben der Bildmitte vom Horizont auf. Es ist Zodiakallicht, das ist Sonnenlicht, das vom Staub im Sonnensystem gestreut wird. Sein Schimmer ist kurz nach Sonnenuntergang oder vor Sonnenaufgang zu sehen, manchmal sogar überraschend deutlich.

Im Vordergrund stehen mehrere Teleskope. Sie gehören zum Bosque-Alegre-Observatorium. Es wird von der Nationalen Universität Córdoba in Argentinien betrieben. Die Station bietet am Wochenende Besichtigungen an. Sie erforscht astronomische Objekte wie Kometen, aktive Galaxien und Galaxienhaufen. Das Bild entstand Anfang des Monats.

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Hubble zeigt die Spiralgalaxie M96

Die Spiralgalaxie M96 im Sternbild Löwe liegt schräg im Bild. Außen sind markante Sternbildungsregionen. Vorne verlaufen dunkle Staubstraßen.

Bildcredit: ESA/Hubble und NASA sowie das LEGUS-Team; Danksagung: R. Gendler

Das farbige, detailreiche Porträt zeigt das Zentrum des schönen Inseluniversums Messier 96. Staubbahnen wirbeln um den Kern. M96 ist eine Spiralgalaxie. Wenn man die blassen Arme dazuzählt, die über die helle Zentralregion hinausreichen, ist sie ungefähr 100.000 Lichtjahre breit. Damit ist sie etwa so groß wie unsere Milchstraße.

M96 ist auch als NGC 3368 bekannt. Sie ist an die 35 Millionen Lichtjahre entfernt und ein markantes Mitglied der Galaxiengruppe Leo I. Das Bild stammt vom Weltraumteleskop Hubble.

Der Grund für die Asymmetrie von M96 ist unklar. Sie entstand vielleicht durch gravitative Wechselwirkungen mit anderen Galaxien der Leo-I-Gruppe. Doch in den Zwischenräumen der Gruppe fehlt das diffuse Leuchten, das ein Hinweis auf Wechselwirkungen in der jüngsten Vergangenheit wäre. An den Bildrändern sind weit entfernte Galaxien im Hintergrund verteilt.

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Hat der Saturnmond Enceladus einen globalen Ozean?

Der Saturnmond Enceladus ist halb beleuchtet. Seine Oberfläche ist von tiefen Schluchten überzogen, die hier teilweise blau gefärbt sind. Die Schattengrenze ist unten.

Bildcredit: Cassini-Bildgebungsteam, SSI, JPL, ESA, NASA

Rollen manche Strukturen auf der Oberfläche von Enceladus wie ein Förderband? So lautet eine anerkannte Interpretation der Bilder des explosiven Saturnmondes. Es ist eine asymmetrische tektonische Aktivität, die auf der Erde sehr ungewöhnlich ist. Sie liefert Hinweise auf die mögliche innere Struktur von Enceladus. Unter der Oberfläche könnten sich Meere befinden, in denen sich vielleicht Leben entwickelt hat.

Dieses Komposit entstand aus 28 Bildern der Roboter-Raumsonde Cassini. Sie entstanden 2008 kurz nach dem Vorbeiflug an der Eis spuckenden Kugel. Die Bilder zeigen deutliche tektonische Verschiebungen. Große Teile der Oberfläche bewegen sich anscheinend gemeinsam in die selbe Richtung. Rechts ist eine sehr markante tektonische Teilung. Es ist die Schlucht Labtayt Sulci, sie ist etwa einen Kilometer tief.

Enceladus wackelt kaum bei seinem Umlauf um Saturn. Das ist ein Hinweis, dass eventuell ein globaler Ozean unter der Oberfläche das Taumeln dämpft.

Vertont: APOD-Bilder vom August 2015

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Protuberanz auf der Sonne

Die Sonne ist teilweise invertiert dargestellt. Sonnenflecken und der Sonnenrand sind hell. Auf Bildern in sichtbarem Licht sind diese Merkmale dunkler. Über dem Horizont schwebt eine riesige Sonnenfackel, die sogar größer ist als der Planet Jupiter.

Bildcredit und Bildrechte: Alan Friedman (Averted Imagination)

In der schaurigen Landschaft schwebt weiß glühendes Plasma im schleifenförmigen Magnetfeld der Sonne über dem Sonnenrand. Die Ansicht vom 16. September reicht bis zum östlichen Horizont. Die Szene wurde mit einem Gartenteleskop fotografiert. Schmalbandfilter nahmen das Licht von ionisiertem Wasserstoff auf.

Die magnetische Plasmawand ist etwa 600.000 km breit. Dagegen wirken andere Welten im Sonnensystem zwergenhaft. Der majestätische Gasriese Jupiter hat einen Durchmesser von nur 143.000 km, der Planet Erde ist sogar kleiner als 13.000 km. Die gewaltige Struktur wird wegen ihrer Erscheinung als Heckenprotuberanz bezeichnet, doch sie ist alles andere als stabil. So große Sonnenprotuberanzen sind relativ häufig.

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Landschaft auf Pluto

Die Raumsonde New Horizons nahm diese Ansicht nach ihrer größten Annäherung an Pluto auf. Sie zeigt zerklüftete Berge und eine glatte Ebene sowie Schichten einer dünnen Atmosphäre auf Pluto.

Bildcredit: NASA, Johns Hopkins Univ./APL, Southwest Research Institue

Diese schattige Landschaft mit majestätischen Bergen und eisigen Ebenen liegt am Horizont einer kleinen, fernen Welt. Sie wurde aus einer Entfernung von zirka 18.000 Kilometern fotografiert. Dazu blickte die Raumsonde New Horizons 15 Minuten nach ihrer größten Annäherung am 14. Juli zu Pluto zurück.

Die dramatische Szene in der Dämmerung zeigt zerklüftete Berge. Vorne links sind sie als Norgay Montes und am Horizont als Hillary Montes bekannt. Rechts folgt die glatte Ebene Sputnik Planum. Auch Schichten von Plutos dünner Atmosphäre sind im Bild erkennbar. Sie werden von hinten beleuchtet.

Das frostige Gelände wirkt seltsam vertraut. Es enthält wahrscheinlich Eis aus Stickstoff- und Kohlenmonoxid sowie Berge aus Wassereis, die bis zu 3500 Meter hoch sind. Diese Höhe ist mit den majestätischen Bergen auf dem Planeten Erde vergleichbar. Die plutonische Landschaft, die hier gezeigt wird, ist 380 Kilometer breit.

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Flemings Dreieck im Schleier

Die graublauen und orangefarbenen Nebelfetzen im Sternbild Schwan sind Teil des Schleiernebels. Sie sind als NGC 6979 katalogisiert, der Nebelteil heißt Williamina Flemings dreieckiges Büschel.

Bildcredit und Bildrechte: J-P Metsävainio (Astro Anarchy)

Die chaotische Erscheinung der Fasern aus komprimiertem leuchtendem Gas ist ein Teil des Schleiernebels. Er liegt am irdischen Himmel im Sternbild Schwan. Der Schleiernebel ist ein großer Supernovaüberrest. Das ist eine Wolke, die bei der finalen Explosion eines massereichen Sterns entstand und sich ausdehnt. Das Licht der Supernovaexplosion erreichte die Erde wahrscheinlich vor mehr als 5000 Jahren.

Bei dem vernichtenden Ereignis wurden interstellare Druckwellen ausgestoßen. Diese pflügen durch den Raum. Sie fegen interstellare Materie auf und bringen sie zum Leuchten. Die schimmernden Fasern sind eigentlich lange Wellen in einer Hülle, die wir fast von der Seite sehen. Sie sind auffallend gut in das Leuchten ionisierter Wasserstoff- und Schwefelatome aufgeteilt, die rot und grün dargestellt sind. Dazu kommt angeregter Sauerstoff, der in blauen Farbtönen abgebildet ist.

Der Schleiernebel ist auch als Cygnusbogen bekannt. Er ist inzwischen fast 3 Grad breit, das sind 6 Vollmond-Durchmesser. Die Entfernung zum Nebel beträgt zirka 1500 Lichtjahre. In dieser Entfernung entspricht das einer Breite von mehr als 70 Lichtjahren. Doch das Sichtfeld zeigt weniger als ein Drittel davon.

Die komplexen Fasern wurden nach einem Direktor des Harvard-College-Observatoriums als Pickerings Dreieck bezeichnet. Sie sind als NGC 6979 katalogisiert. Inzwischen wird der Ausschnitt passend nach seiner Entdeckerin Williamina Flemings dreieckiges Büschel genannt.

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Helle Flecken im Krater Occator auf Ceres aufgelöst

Mitten im Bild ist ein Krater, er ist unten nicht ganz dargestellt. In der Mitte ist ein großer, ausgefranster heller Fleck, links oben sind weitere verstreute und verschwommene Flecken.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, UCLA, MPS/DLR/IDA

Wie entstehen diese hellen Flecken auf Ceres? Die Flecken wurden entdeckt, als sich die Roboter-Raumsonde Dawn im Februar Ceres näherte. Ceres ist das größte Objekt im Asteroidengürtel. Man hoffte, das Geheimnis mit höher aufgelösten Bildern bald zu lüften.

Doch auch nachdem Dawn bei Ceres im März angekommen war, blieb das Rätsel bestehen. Zwar lassen Bilder wie dieses Komposit von letztem Monat viele Details im Krater Occator erkennen. Doch zur allgemeinen Überraschung konnten sie das Geheimnis nicht lüften. Aktuell gibt es Hinweise auf einen blassen Dunst über den hellen Flecken im Krater.

Dawn nähert sich Ceres weiterhin auf einer spiralförmigen Bahn. Sie tastet den Zwergplaneten auf mehrere neue Arten ab und – so hofft man – zeigt endlich die chemische Zusammensetzung der Region und die Natur und Entstehung der Flecken. In mehreren Jahren hat Dawn ihre Energie verbraucht. Dann kreist sie für unbestimmte Zeit um Ceres. Die Sonde wird zu einem künstlichen Begleiter und einem dauerhaften Denkmal menschlicher Forschung.

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Spiralförmiges Polarlicht über Island

Über dem Fluss Ölfusá bei Selfoss leuchtet ein sehr lebhaftes Polarlicht am Himmel.

Bildcredit und Bildrechte: Davide Necchi

Was leuchtet hier am Himmel? Ein Polarlicht! Es wurde Ende letzten Monats fotografiert. Es fiel Isländern auf, weil es so hell war und sich so rasch veränderte. Das Polarlicht entstand nach einen Sonnensturm, bei dem energiereiche Teilchen von der Sonne ausbrachen. Wenige Tage später drangen sie durch eine Lücke in der schützenden Erdmagnetosphäre.

Das Polarlicht hat ein Spiralmuster. Kreative Menschen erkennen im komplexen Leuchten der atmosphärischen Erscheinung eine große Anzahl alltäglicher Bilder. Vorne fließt der Ölfusá. Hinten beleuchten Lampen eine Brücke in Selfoss. Über den niedrigen Wolken strahlt der fast volle Mond.

Die Aktivität der Sonne und die Polarlichter auf der Erde, die daraus entstehen, nehmen langsam ab, denn die Sonne hat ein Maximum an Sonnenaktivität auf der Oberfläche hinter sich. Sie nähert sich in ihrem 11-Jahres-Zyklus einer ruhigeren Periode. Sonnenforschende warten schon darauf, ob das nächste Sonnenminimum wieder so ungewöhnlich ruhig wird wie das letzte. Manchmal waren monatelang keine Sonnenflecken erkennbar. Auch andere Sonnenphänomene waren kaum zu sehen.

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