Kollidierende Galaxien in Stephans Quintett

Rechts sind zwei Galaxien in einen Ringkampf verwickelt. Sie liegen eng beisammen und sind von Schweifen aus blauen Sternhaufen umgeben. Die Galaxienzentren leuchten gelblich und diffus.

Bildcredit: Hubble-Vermächtnisarchiv, NASA, ESA; Bearbeitung und Bildrechte: Jose Jimenez Priego

Bleibt eine dieser Galaxien übrig? Die beiden Spiralen von NGC 7318 kollidieren. Es ist quasi ein Halbfinale in einem galaktischen Ausscheidungskampf. Das Bild entstand aus Aufnahmen des Weltraumteleskops Hubble. Wenn Galaxien kollidieren, können viele Dinge passieren: Sie werden durch die Gravitation verzerrt. Gas wird verdichtet. Das führt zu Sternbildungsschüben. Am Ende verschmelzen die beiden Galaxien zu einer einzigen.

Beide Galaxien gehören zu Stephans Quintett. Daher gibt es in den nächsten Milliarden Jahren eine Schlussrunde mit kämpfenden Galaxien. Wahrscheinlich führt das zu vielen verstreuten Sternen und einer riesigen Galaxie. Gut möglich, dass man die übrig bleibende Galaxie nicht leicht als eine der ursprünglichen galaktischen Bestandteile erkennt.

Stephans Quintett war die erste Galaxiengruppe, die als solche erkannt wurde. Sie ist zirka 300 Millionen Lichtjahre entfernt. Mit einem mittelgroßen Teleskop sieht man sie im Sternbild des geflügelten Pferdes Pegasus.

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Mars in größter Nähe

Vor der von Kratern übersäten Oberfläche des Mondes, der rechts unten ins Bild ragt, sind 9 Bilder des Mars aufgereiht. Das erste links ist vom 13. Jänner, das letzte rechts vom 20. Dezember. Das mittlere Bild entstand bei der größten Annäherung und ist am größten.

Bildcredit: NASA/JPL-Caltech

Wann erscheint Mars am größten? Wenn die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne innen an Mars vorbeizieht, liegen Sonne, Erde und Mars kurz in einer Reihe. Diese Ausrichtung nennt man Opposition. Das Bild zeigt die Marsopposition dieses Jahres und wie Mars später noch aussehen wird. Eigentlich ändert sich die scheinbare Größe des Mars stetig. Die monatlichen Größensprünge sind anschaulicher.

In den ersten Monaten des Jahres blickt man von der Erde aus relativ großer Entfernung sehr seitlich auf den Mars. Daher wirkt er klein und seine Phase nicht voll. Er ist nur zu drei Vierteln beleuchtet. Im Laufe der Monate wird Mars immer größer und voller. Der Tag, an dem Mars in Opposition der Erde am nächsten stand, war der 22. Mai. Im Juni zog die Erde innen am Mars vorbei, und ein Teil auf der anderen Marsseite war abgeschattet.

Mars wird gegen Ende 2016 immer kleiner. Selbst wenn ihr den Mars von der Erde aus die ganze Zeit auf seiner Bahn beobachtet, zeigt er nie eine Sichelphase.

Hinweis: Das Video, das ursprünglich hier gezeigt war, wurde entfernt.

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Perseïden über dem Mount Shasta

Hinter einem ruhigen Bergsee ragt ein ferner Gipfel am Horizont auf. Darüber zischen Meteore über den Himmel, an dem die Milchstraße senkrecht aufsteigt.

Bildcredit und Bildrechte: Brad Goldpaint (Goldpaint Photography)

Woher kommen all diese Meteore? Was die Himmelsrichtung betrifft, lautet die Antwort: vom Sternbild Perseus. Deshalb nennt man den Meteorstrom, der Ende dieser Woche seinen Höhepunkt erreicht, die Perseïden. Die Meteore strömen scheinbar allesamt von einem Radianten im Perseus aus.

Was den Ursprungskörper betrifft, stammen die sandkorngroßen Teile der Perseïden vom Kometen Swift-Tuttle. Der Komet folgt einer klar definierten Bahn um die Sonne, und der Teil der Bahn, welcher der Erde nahekommt, liegt vor dem Sternbild Perseus. Wenn die Erde diese Bahn kreuzt, liegt der Radiant der fallenden Teile deshalb dort.

Dieses Kompositbild zeigt mehr als 60 Meteore der Perseïden vom letzten Jahr. Viele helle Sternschnuppen zogen über den kalifornischen Mount Shasta. Dieses Jahr sollten die Perseïden der beste Meteorstrom des Jahres werden.

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Io: Mond vor Jupiter

Vor den riesigen Wolken auf Jupiter schwebt der vulkanische Mond Io. Das Bild stammt von der Raumsonde Cassini, sie schickte es um die Jahrtausendwende von ihrer Reise zu Saturn.

Bildcredit: Cassini-Bildgebungsteam, SSI, JPL, ESA, NASA

Wie groß ist der Jupitermond Io? Er ist der vulkanischste Körper im Sonnensystem. Io hat einen Durchmesser von 3600 km. Damit ist er ähnlich groß wie der einzige große natürliche Begleiter des Planeten Erde. Zur Jahrtausendwende passierte die Raumsonde Cassini Jupiter. Von dort schickte sie diese Ansicht des aktiven Io. Dahinter ist der größte Gasriese.

Die Ansicht demonstriert eindrucksvoll die Größe des riesigen Planeten. Scheinbar schwebt Io im Bild knapp über Jupiters wabernden Wolken. Doch er rast etwa 420.000 km von Jupiters Zentrum entfernt einmal in 42 Stunden seine Bahn entlang. Damit ist Io fast 350.000 km von Jupiters Wolkenoberflächen entfernt. Das entspricht ungefähr der Entfernung zwischen Erde und Mond.

Seit Juli kreist die NASA-Raumsonde Juno um Jupiter. Sie nähert sich seinen Wolkenoberflächen manchmal weniger als 5000 km.

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Mond und Merkur über Las Campanas

Über den chilenischen Bergen breitet sich ein malerisches Abendrot über dem Horizont aus. Nach oben hin wird der Himmel dunkelblau. Unten begegnet die Venus dem Stern Regulus, oben steht die Mondsichel mit beleuchteter Nachtseite knapp neben dem Planeten Merkur.

Bildcredit und Bildrechte: Yuri Beletsky (Carnegie Las Campanas Observatory, TWAN)

Letzten Donnerstag war der Blick zum Sonnenuntergang auf dem 2,5 km hohen Gipfel des Cerro Las Campanas in den einsamen chilenischen Anden eindrucksvoll. Der helle Merkur verblasst gerade. Er stand sehr nahe beim zwei Tage alten Mond. Die Mondsichel war von der Sonne beleuchtet, die Mondnacht von der Erde. Der Mond stand über der malerischen Gebirgslandschaft neben dem flüchtigen innersten Planeten.

Unter der Konjunktion begegnete die gleißende Venus dem hellen Stern Regulus. Der westliche Horizont war sehr farbenfroh. Der prächtige Himmel über Las Campanas war natürlich nicht unerwartet. Dort befinden sich die Magellan-Zwillingsteleskope am Las-Campanas-Observatorium. Auf dem Gipfel ist die Baustelle des künftigen Giant Magellan Telescope.

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Apollo-15-Panorama

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Apollo 15, USGS, NASA

Beschreibung: Am 31. Juli 1971 entfalteten die Apollo-15-Astronauten Jim Irwin und David Scott das erste Lunar Roving Vehicle auf dem Mond. Sie verwendeten es, um ihren Landeplatz bei der Hadley-Rille zu erforschen, wo sie fast drei Tage auf dem Mond verbrachten, während Alfred Worden im Orbit blieb. Dieses digital zusammengefügte Panorama zeigt Scott, der am Abhang des 3,5 Kilometer hohen Mons Hadley Deltalinks neben ihrem elektrisch betriebenen allradgetriebenen Fahrzeug einen Felsblock untersucht. Irwin mit der Sonne im Rücken wirft den starken Schatten rechts neben dem Rover. Die Panoramaansicht läuft sonnenwärts weiter nach rechts über die Hadley Rille und das Mondgelände im grellen, ungefilterten Sonnenlicht. Insgesamt fuhr der Rover 28 Kilometer (17 Meilen) über die Mondoberfläche. Die Apollo-15-Mission brachte etwa 76 Kilogramm Mondgestein zum Planeten Erde.

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M63: Sonnenblumengalaxie – Weitwinkel

Mitten in einem weiten Feld mit Sternen schwebt einsam M63 im Sternbild Jagdhunde. Die Spiralgalaxie ist etwa so groß wie die Milchstraße.

Bildcredit und Bildrechte: Daten: Deep Sky West, Bearbeitung: John Vermette

Die Sonnenblumengalaxie blüht mitten in diesem weiten Teleskopfeld. Die Szene ist etwa 2 Grad breit, das entspricht 4 Vollmonden. Sie liegt am Himmel im treuen Sternbild Jagdhunde.

Das majestätische Inseluniversum ist formal als Messier 63 bekannt. Es ist fast 100.000 Lichtjahre groß, hat also etwa die Größe unserer Milchstraße. Die ausladenden Spiralarme um ihren hellen, gelblichen Kern sind von kosmischen Staubbahnen durchzogen und mit Regionen gesprenkelt, in denen Sterne entstehen.

M63 ist ein markantes Mitglied einer bekannten Galaxiengruppe. Blasse, ausgedehnte Strukturen umgeben sie. Es könnten die Überreste von begleitenden Zwerggalaxien sein. Das ist ein Hinweis, dass große Galaxien wachsen, indem sie kleinere aufnehmen. M63 leuchtet im ganzen elektromagnetischen Spektrum. Vermutlich gab es dort Ausbrüche heftiger Sternbildung.

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Betrachte das Universum

Vorne sind rund geschliffene Felsen, rechts oben steht eine Person und hält ein Licht in der Hand, links ist die Silhouette eines Nadelbaums. Dazwischen steigt die Milchstraße nach links auf. In der Mitte verlaufe mächtige dunkle Staubwolken. Über der Person schimmern die bunten Nebel beim Stern Rho Ophiuchi.

Bildcredit und Bildrechte: A. Garrett Evans; Beschriftung: Judy Schmidt

Kann man auf einen Felsen klettern und das Universum entdecken? Ja. Es gibt zwar viele Aufzeichnungen. Trotzdem könnt ihr für euch Sterne, Planeten und die Ebene unserer Milchstraße orten. Alles, was ihr braucht, ist ein dunkler, klarer Himmel. Der Felsen ist optional. Wenn ihr eine Kamera habt, könnt ihr außerdem blasse Nebel, Galaxien und lange Fasern aus interstellarem Staub fotografieren.

Wenn ihr digitale Bilder bearbeitet, könnt ihr blasse Strukturen herausarbeiten, wissenschaftliche Farben aufzeigen sowie Bilder von Vordergrund und Hintergrund verschmelzen. Ein Astrofotograf erstellte dieses Bild und nützte dazu alle Möglichkeiten. Die Einzelbilder wurden Anfang des letzten Monats in einer Nacht in Abständen von wenigen Metern fotografiert. Das malerische Umfeld war Sand Beach in Stonington im US-Bundesstaat Maine. Die Kamera zeigte nach Süden zur Penobscot Bay.

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