Jagd auf Carina

Links unten und rechts oben leuchten lebhafte rote Emissionsnebel, vermischt mit dunklen Staubwolken, vor einem Hintergrund aus dicht gedrängten matten Sternen.

Credit und Bildrechte: Dieter Willasch

Beschreibung: Der Carinanebel, auch als NGC 3372 bekannt, ist ein Juwel des südlichen Himmels. Er reicht über mehr als 300 Lichtjahre und steht auf dieser ausgedehnten Himmelslandschaft rechts oben. Er ist viel größer als der nördlichere Orionnebel. Der Carinanebel ist eine der größten Sternbildungsregionen in unserer Galaxis und enthält junge, extrem massereiche Sterne, darunter den immer noch rätselhaften Veränderlichen Eta Carinae, ein Stern mit mehr als 100 Sonnenmassen.

Zu den Nebeln in der Mitte dieses 10 Grad breiten Feldes gehören NGC 3576 und NGC 3603. Bei der oberen Bildmitte steht der offene Sternhaufen NGC 3532, der Wunschbrunnenhaufen. Der kompaktere NGC 3766, der Perlenhaufen, ist links zu erkennen. Links unten auf diesem kosmischen Gemälde ist eine weitere riesige Sternbildungsregion, IC 2948 mit dem eingebetteten Sternhaufen IC 2944. Diese Region ist landläufig als Running-Chicken-Nebel bekannt.

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IC 2948, der Running-Chicken-Nebel

Der Nebel IC 2958 mit dem Sternhaufen Collinder 249 (auch IC2944) leuchtet rötlich, seine Form erinnert an ein laufendes Huhn.

Credit und Bildrechte: Steve Crouch

Im ausgedehnten südlichen Sternbild Zentaur wimmelt es nur so von hellen Nebeln. Dieser hier ist als IC 2948 katalogisiert, er befindet sich in der Nähe des Sterns Lambda Centauri und ist am Himmel nicht weit vom bekannteren Eta-Carinae-Nebel entfernt.

Der energiereiche junge Sternhaufen Collinder 249 (IC 2944) ist in die rötlich leuchtenden Wolken aus Wasserstoff eingebettet, die typisch für Emissionsnebel in Regionen mit ausgeprägter Sternbildung sind.

Am oberen Bildrand seht ihr die Silhouetten kleiner, dunkler Wolken aus undurchsichtigem kosmischem Staub. Sie werden nach ihrem Entdecker als Thackerays Globulen bezeichnet und sind mögliche Orte der Sternbildung, doch vermutlich werden sie durch die intensive Strahlung nahe gelegener junger Sterne abgetragen.

Der Blick ins Zentrum dieser Region erinnert manche an den populären Namen von IC 2948: Running-Chicken-Nebel („laufendes Huhn“). Diese prächtige Himmelslandschaft ist in der geschätzten Entfernung des Nebels von 6000 Lichtjahren etwa 70 Lichtjahre breit.

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Der junge Sternhaufen Westerlund 2

Das Sternbildungsgebiet Westerlund 2 ist hier vom Weltraumteleskop Spitzer in Schwarz-weiß abgebildet. Ein Quadrat in der Mitte zeigt einen farbigen Ausschnitt, die Daten dafür stammen vom Weltraumteleskop Chandra.

Credit: Röntgen: Y.Nazé, G.Rauw, J.Manfroid (Universität Lüttich), CXC, NASA; Infrarot: E.Churchwell (Universität Wisconsin), JPL, Caltech, NASA

Das staubhaltige Sternbildungsgebiet RCW 49 umgibt den jungen Sternhaufen Westerlund 2. Die Himmelslandschaft ist ein Komposit. Sie entstand aus Bildern, die außerhalb des sichtbaren Lichtspektrums aufgenommen wurden.

Infrarotdaten des Weltraumteleskops Spitzer sind schwarz-weiß dargestellt. Sie ergänzen die Röntgendaten von Chandra, welche die heißen energiereichen Sterne in der Zentralregion des Haufens in Falschfarben zeigen. Die Ansicht liegt in Richtung des großen südlichen Sternbildes Zentaur. Sie zeigt Sterne und Strukturen, die für optische Teleskope hinter undurchsichtigem Staub versteckt sind.

Westerlund 2 ist höchstens 2 Millionen Jahre alt. Er enthält einige der lichtstärksten, massereichsten Sterne unserer Galaxis, diese zählen auch kurzlebigsten. In der aktiven Sternbildungsregion wurden auch die Spuren von protoplanetaren Scheiben entdeckt. Die Entfernung des Haufens wird auf 20.000 Lichtjahre geschätzt. In dieser Entfernung beträgt die Seitenlänge der quadratische Markierung des Chandra-Sichtfeldes etwa 50 Lichtjahre.

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Aktive Galaxie Centaurus A

Das große Bild ist ein Komposit aus Bildern in Wellenlängen von Radio, sichtbarem Licht und Gammastrahlen. Die Einzelbilder sind rechts klein abgebildet.

Credit: Röntgen: NASA, CXC, R.Kraft (CfA) et al.; Radiobereich: NSF, VLA, M.Hardcastle (U Hertfordshire) et al.; sichtbares Licht: ESO, M.Rejkuba (ESO-Garching) et al.

Die riesige elliptische Galaxie Centaurus A ist nur 11 Millionen Lichtjahre entfernt. Sie ist die der Erde am nächsten gelegene aktive Galaxie. Dieses interessante Kompositbild der Galaxie entstand aus Bilddaten von Gammastrahlen (Chandra), sichtbarem Licht (ESO) und dem Radiobereich (VLA).

Im sichtbaren Licht ist die Zentralregion von Centaurus A ein Durcheinander aus Gas, Staub und Sternen. Doch Radio- und Gammastrahlen-Teleskope zeigen einen faszinierenden Strahl sehr energiereicher Teilchen. Diese strömen aus dem Kern der Galaxie. Die Energiequelle des kosmischen Teilchenbeschleunigers ist ein Schwarzes Loch. Es besitzt etwa 10 Millionen Sonnenmassen und befindet sich bei der hellen Gammastrahlen-Lichtquelle im Zentrum der Galaxie.

Aus dem aktiven galaktischen Kern strömt ein energiereicher Strahl nach links oben. Er ist etwa 13.000 Lichtjahre lang. Ein kürzerer Strahl breitet sich vom Kern in die entgegengesetzte Richtung aus. Im Bild sind weitere helle Gammastrahlen-Lichtquellen verteilt. Es sind Doppelsternsysteme mit Neutronensternen oder stellare Schwarze Löcher. Die aktive Galaxie Centaurus A entstand wahrscheinlich vor einigen 100 Millionen Jahren bei einer Verschmelzung mit einer Spiralgalaxie.

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