Wolken und Sicheln

Am blauen Himmel in der Abenddämmerung stehen oben die sehr schmale Mondsichel und unten die Sichel der Venus. Dazwischen fliegt ein Flugzeug.

Bildcredit und Bildrechte: Christoph Malin (TWAN)

Die Sichel der Venus leuchtet am westlichen Horizont am aufklarenden Himmel in der Abenddämmerung. Der Schwesterplanet der Erde lächelte am 2. Jänner bei der Konjunktion mit dem schmalen, jungen Sichelmond zwischen den tief hängenden Wolken beim unteren Bildrand.

Die hübsche Begegnung der Mondsichel mit der Venussichel war am Neujahrshimmel der ganzen Welt zu beobachten. Der doppelte Kondensstreifen in der Szene gehörte zu einem Flugzeug über Appenzell in der Schweiz. Bald verschwindet die Venus vom Abendhimmel. Sie nähert sich ihrer unteren Konjunktion am 11. Jänner. Ende Jänner kehrt sie kurz vor der Morgendämmerung als Morgenstern zum Himmel des Planeten Erde zurück. Auch der Mond ist dann wieder jung.

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Eine Neujahrssichel

Über der Silhouette steht die junge Sichelvenus am orangefarbenen Abendhimmel über Québec in Kanada.

Bildcredit und Bildrechte: Jay Ouellet

Das ist nicht der junge Sichelmond, der nach Sonnenuntergang über dem westlichen Horizont schwebt. Es ist vielmehr die Venus in einer Sichelphase, die mit einem langen Teleobjektiv am kühlen Abend des 30. Dezember 2013 im kanadischen Québec auf der Erde fotografiert wurde.

Das gleißend helle Himmelslicht sinkt jeden Tag tiefer in die Abenddämmerung. Doch ihre scheinbare Größe wächst, und beim Blick durch ein Fernglas wird sie zu einer immer dünneren Sichel, während sie sich ihrer unteren Konjunktion nähert. Sie steht dann am 11. Jänner zwischen Erde und Sonne. An den nächsten Abenden ist auch ein junger Sichelmond zu sehen, er begleitet die Venussichel in der Dämmerung im Westen.

Die ersten historischen Beobachtungen der Phasen der Venus machte Galileo 1610 mit seinem Teleskop. Sie waren ein Indiz, das mit dem kopernikanischen Modell des Sonnensystems übereinstimmte, nicht jedoch mit dem ptolemäischen System.

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Tutulemma: Sonnenfinsternis-Analemma

Am Himmel einer totalen Sonnenfinsternis strahlt die 8-förmige Schleife eines Analemmas. Etwa in der Mitte ist die Sonne bei einer totalen Sonnenfinsternis vom Mond verdeckt, die Korona leuchtet. Der Himmel ist dunkel, am Horizont ist ein gelbroter Streifen.

Bildcredit und Bildrechte: Cenk E. Tezel und Tunç Tezel (TWAN)

Stellt euch vor, ihr geht jeden Tag exakt zur gleichen Zeit nach draußen macht und ein Foto, auf dem auch die Sonne zu sehen ist. Wie verändert sich die Position der Sonne? So eine Bildserie ist viel Aufwand und benötigt gute Planung. Die 8-förmige Schleife folgt der Sonne im Laufe des Jahres. Sie wird Analemma genannt.

Gestern war auf der Nordhalbkugel der Erde Wintersonnwendtag. An dem Tag erschien die Sonne am unteren Ende des Analemmas. Analemmata, die an unterschiedlichen Breiten fotografiert werden, unterscheiden sich leicht, wie auch Analemmata, die zu verschiedenen Tageszeiten entstehen.

Mit noch mehr Planung und Aufwand enthält die Serie das Bild einer totalen Sonnenfinsternis. Oben ist so ein Analemma mit totaler Sonnenfinsternis abgebildet. Es wird auch Tutulemma genannt. Den Begriff prägten die Fotografen. Er basiert auf dem türkischen Wort für Finsternis. Die Komposit-Bildfolge wurde ab 2005 in der Türkei fotografiert. Das Basisbild der Serie stammt von der totalen Phase einer Sonnenfinsternis. Sie war am 29. März 2006 im türkischen Side zu sehen. Die Venus leuchtete während der Totalität rechts unten.

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Im Schatten Saturns

Saturn ist im Gegenlicht der Sonne abgebildet. Eine beschriftete Version zeigt die Positionen von Mars, Venus, Erde und Mond.

Bildcredit: Cassini-Bildgebungsteam, SSI, JPL, ESA, NASA

Im Schatten Saturns treten unerwartete Naturwunder zutage. Die Roboter-Raumsonde Cassini umkreist derzeit Saturn. Sie zog zu Beginn des Jahres in den Schatten des Riesenplaneten und blickte zur abgedunkelten Sonne. Cassini zeigte einen einzigartigen, gefeierten Anblick.

Als Erstes ist die Nachtseite Saturns zu sehen. Sie wird teilweise von seinem majestätischen Ringsystem reflektiert. Saturns ausgedehntes Ringsystem erscheint so majestätisch wie immer, sogar aus dieser seltsamen Perspektive. Viele der Ringteile leuchten nur als irreguläre Sicheln. Auf diesem Bild in natürlichen Farben streuen sie Sonnenlicht zu Cassini.

Auch mehrere Monde und Ringmerkmale sind erkennbar. Saturns E-Ring wirkt relativ markant. Das ist jener Ring, der durch die ungewöhnlichen Eisfontänen des Mondes Enceladus entsteht, nämlich der äußerste, oben sichtbare Ring.

Links oben stehen in die weit entfernten Planeten Mars und Venus. Rechts unten ist der vielleicht erstaunlichste Anblick von allen: Es ist der beinahe unsichtbare, blassblaue Punkt der Erde. Fast übersieht man ihn.

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Venus, Zodiakallicht und das galaktische Zentrum

Oben wölbt sich das Zentrum unserer Milchstraße mit dunklen Staubwolken, darunter leuchtet der helle Planet Venus, und vom Horizont steigt Zodiakallicht pyramidenförmig auf.

Bildcredit und Bildrechte: Juergen Schmoll (Durham University, CfAI)

Das gewölbte Zentrum unserer Milchstraße ruht auf dieser hellen Himmelslandschaft auf einer Lichtsäule. Die Aufnahme entstand am 22. September unter dem dunklen Himmel von Südafrika. Staubströme fließen scheinbar vom galaktischen Zentrum nach unten zu Antares, dem gelblichen Alphastern im Skorpion. Er ist im oberen Teil des Bildes zu sehen.

Das hellste Himmelslicht ist hier kein Stern, sondern der Planet Venus. Er steht nach Sonnenuntergang hell im Westen am Himmel. Die Lichtsäule, die am Horizont nach oben reicht, ist das Zodiakallicht. Es entsteht durch Sonnenlicht, das in der Ebene der Ekliptik von Staub gestreut wird. Auf der Südhalbkugel ist es im Frühling abends nach der Dämmerung gut sichtbar.

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Mond, Venus und der Planet Erde

Das Bild zeigt den Strand bei Colonia del Sacramento in Uruguay, dahinter ist die Insel San Gabriel. Am Horizont leuchten die Lichter von Buenos Aires über der Mündung des Rio de la Plata. Hinter zarten Wolken leuchtet der Mond, hinter dem gerade die Venus nach einer Bedeckung wieder zum Vorschein kommt.

Kompositbildcredit und –rechte: Fefo Bouvier

Diese bezaubernde Szenerie auf dem Planeten Erde zeigt am Abend des 8. September den Mond nach Sonnenuntergang am wolkigen Himmel. Das Licht wird zwar schon schwächer, doch die Langzeitbelichtung der Kamera zeigt eine farbige detailreiche Ansicht von Küste und Westhorizont in Colonia del Sacramento in Uruguay. Der Blick zeigt zur Insel San Gabriel. Links am Horizont leuchten die Lichter der argentinischen Stadt Buenos Aires über der breiten Mündung des Rio de la Plata.

Auf der Langzeitbelichtung waren Mond und Himmel stark überbelichtet. Daher schoss der Fotograf rasch eine kürzere Aufnahme der hellen Mondscheibe, die er mit dem ersten Bild kombinierte. Das digitale Komposit zeigt Erde und Himmel mit der schmalen Sichel des jungen Mondes und zwei hellen Sternen. Die bläuliche Spica, der Hauptstern im Sternbild Virgo, ist weit entfernt. Neben dem Mond steht die Venus, der Abendstern der Erde. Sie tritt gerade nach einer Mondbedeckung wieder hervor.

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Sichelmond trifft Abendstern

Das Bild wurde aus zwei Aufnahmen zusammengesetzt. Das linke Bild zeigt, wie die Venus in der Abenddämmerung hinter dem Mondrand verschwindet. Rechts taucht sie in der Dunkelheit am linken Mondrand wieder auf.

Bildcredit und Bildrechte: Luis Argerich, Agustin Llorens, Guido Medici, Gabriel Remotti

Am 8. September leuchtete der gleißende Planet Venus als Abendstern. Er stand bei Sonnenuntergang nahe bei der schmalen Mondsichel. Die enge himmlische Paarung oder Konjunktion war auf der ganzen Welt ein toller Anblick. Doch mancherorts in Südamerika zog der Mond bei einer Bedeckung sogar vor der Venus vorbei.

Diese Teleskopansicht ist ein Mosaik aus zwei Bildern. Sie wurde in der Nähe von Las Cañas in Uruguay fotografiert. Mond und Venus sind vor und nach der Bedeckung zu sehen. Der silberne Abendstern blinzelte rechts noch in der hellen Dämmerung hervor, bevor er hinter dem dunklen Mondrand verschwand. Etwa eine Stunde später tauchte die Venus links am sonnenbeleuchteten Mondrand wieder auf. Der Mond war drei Tage alt.

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Venus und dreifach ultraviolette Sonne

Das Bild zeigt die Sonne in drei Farben von Ultraviolettlicht. Links oben ist ein kreisrunder schwarzer Fleck, es ist der Planet Venus. Rechts ist ein dunkler Bereich, dort befindet sich ein koronales Loch.

Bildcredit: NASA/SDO sowie die Teams von AIA, EVE und HMI; Digitalkomposit: Peter L. Dove

Letztes Jahr ereignete sich eine ungewöhnliche Sonnenfinsternis. Normalerweise verfinstert der Erdmond die Sonne. Letzten Juni war jedoch ungewöhnlicherweise der Planet Venus an der Reihe. Es war wie bei einer Bedeckung der Sonne durch den Mond. Die Phase der Venus wurde eine immer schmalere Sichel. Dabei rückte die Venus immer näher zur Sichtlinie zur Sonne. Schließlich war die Ausrichtung perfekt. Die Phase der Venus fiel auf null.

Der dunkle Fleck der Venus zog vor unserem Heimatstern vorbei. Technisch kann man die Situation als ringförmige Venusfinsternis mit einem außergewöhnlich großen Feuerring beschreiben. Das Bild zeigt die Sonne bei der Verfinsterung. Sie wurde vom Solar Dynamics Observatory (SDO) in der Erdumlaufbahn in drei Farben von Ultraviolett abgebildet. Die dunkle Region rechts deckt sich mit einem koronalen Loch. Stunden später war die Venus auf ihrer Bahn weitergezogen. Sie erschien wieder als dünne Sichelphase.

Die nächste Venus-Sonnenfinsternis findet 2117 statt.

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