Sieben staubige Schwestern

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Bildcredit: WISE, IRSA, NASA; Bearbeitung und Bildrechte: Francesco Antonucci

Beschreibung: Ist das wirklich der berühmte Sternhaufen der Plejaden? Die Plejaden sind für ihre markanten blauen Sterne bekannt, hier sind sie in Infrarotlicht abgebildet, wo der umgebende Staub die Sterne überstrahlt. Drei Infrarotfarben wurden in sichtbaren Farben abgebildet (R=24, G=12, B=4,6 Mikrometer).

Die Ausgangsbilder wurden mit der NASA-Raumsonde Wide Field Infrared Survey Explorer (WISE) im Erdorbit abgebildet. Die Plejaden sind als M45 katalogisiert und werden „Die sieben Schwestern“ genannt. Der Sternhaufen liegt in einer zufällig vorbeiziehenden Staubwolke. Das Licht und die Winde der massereichen Plejadensterne stoßen bevorzugt kleinere Staubteilchen ab, wodurch der Staub – wie man sieht – in Fasern geschichtet wird. Dieses Bild umfasst etwa 20 Lichtjahre in der Entfernung der Plejaden, die ungefähr 450 Lichtjahre entfernt im Sternbild Stier (Taurus) liegen.

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Blauer Komet in den Hyaden

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Bildcredit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo (Deep Sky Colors)

Beschreibung: Die Sterne des Sternhaufens Hyaden verteilen sich über dieses Mosaik, das am Himmel im Sternbild Stier mehr als 5 Grad abdeckt. Der auffällig blaue Komet C/2016 R2 PanSTARRS zieht derzeit durch das Sonnensystem und befindet sich in diesem weiten Sichtfeld, das aus Bilddaten vom 12. Januar entstand.

Oben in der Bildmitte befindet sich der Scheitel der V-Form im Sternhaufen Hyaden. Der helle Aldebaran, Alphastern im Stier, verankert das Bild rechts unten. Aldebaran, ein kühler Roter Riese, leuchtet auf diesem farbenprächtigen Sternenfeld in orangefarbenen Tönen. Während sich die Sterne der Hyaden 151 Lichtjahre entfernt versammeln, ist Aldebaran nur 65 Lichtjahre entfernt und somit von den Haufensternen getrennt.

Am 12. Januar war C/2016 R2 mehr als 17 Lichtminuten vom Planeten Erde entfernt und fast 24 Lichtminuten von der Sonne. Die blaue Farbe des Schweifes stammt großteils von CO+-Gas, das im Sonnenlicht fluoresziert, der Kopf oder die Koma des Kometen erscheint leicht grünlich, wahrscheinlich wegen Emissionen von zweiatomigem Kohlenstoff.

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Der blaue Komet PanSTARRS

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Bildcredit und Bildrechte: Damian Peach, Jose J. Chambo

Beschreibung: Dieser Komet PanSTARRS C/2016 R2 wurde am 7. September 2016 mit dem PanSTARRS-Teleskop entdeckt. Er ist derzeit etwa 24 Lichtminuten (3 AU) von der Sonne entfernt und zieht vor dem Sternenhintergrund im Sternbild Stier über den Himmel des Planeten Erde. Der Besucher kommt aus der fernen Oortschen Wolke unseres Sonnensystems, sein schöner, komplexer Ionenschweif ist auffallend blau getönt.

Obwohl der Komet noch relativ weit von der Sonne entfernt ist, wirkt sein bereits gut entwickelter Ionenschweif sehr eindrucksvoll. Der hübsche blaue Farbton stammt großteils von Emissionen der ungewöhnlich reichlich vorhandenen ionisierten Kohlenmonoxidmoleküle (CO+), die im zunehmenden Sonnenlicht fluoreszieren.

Dieses Farbbild des blauen Kometen ist eine Kombination von Daten, die am 7. Januar nachts mit zwei verschiedenen Teleskopen aufgenommen wurden. Der helle Stern Gamma Tauri an der Spitze des v-förmigen Sternhaufens der Hyaden im Stier sorgt für das Leuchten in der linken unteren Ecke.

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M1: Der unglaubliche expandierende Krebs

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Bildcredit und Bildrechte: Detlef Hartmann

Beschreibung: Der Krebsnebel ist als M1 katalogisiert, der Erste auf Charles Messiers berühmter Liste von Dingen, die keine Kometen sind. Inzwischen ist die Krabbe als Supernovaüberrest bekannt – eine expandierende Trümmerwolke der Explosion eines massereichen Sterns.

Die gewaltsame Entstehung des Krebses wurde 1054 von Astronomen beobachtet. Der Nebel ist heute ungefähr 10 Lichtjahre groß und expandiert immer noch mit mehr als 1000 Kilometern pro Sekunde. Während der letzten 10 Jahre wurde seine Expansion in diesem faszinierenden Zeitraffervideo dokumentiert. Von 2008 bis 2017 entstand jedes Jahr an einer ferngesteuerten Sternwarte in Österreich mit immer gleichem Teleskop samt Kamera ein Bild.

Die 10 Bilder wurden zu einem Zeitrafferfilm kombiniert und bilden 32 Stunden Gesamtbelichtung ab. Die scharfen bearbeiteten Einzelbilder zeigen sogar die dynamische Strahlung im unglaublichen expandierenden Krebs.

Der Krebsnebel ist etwa 6500 Lichtjahre entfernt im Sternbild Stier.

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Die Plejaden – detailreich und staubhaltig

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Bildcredit und Bildrechte: Juan Carlos Casado (TWAN, Earth and Stars)

Beschreibung: Der bekannte Sternhaufen der Plejaden zerstört langsam Teile einer vorbeiziehenden Wolke aus Gas und Staub. Die Plejaden sind der hellste offene Sternhaufen am irdischen Himmel und an fast jedem nördlichen Ort mit bloßem Auge sichtbar.

Die vorbeiziehende junge Staubwolke ist vermutlich Teil des Gouldschen Gürtels – ein ungewöhnlicher Ring junger Sternbildung, der die Sonne in der lokalen Milchstraße umgibt. Während der letzten 100.000 Jahre bewegten sich Teile des Gouldschen Gürtels zufällig durch die älteren Plejaden und verursachen eine starke Reaktion zwischen Sternen und Staub. Der Druck des Sternenlichts verdrängt den Staub im umgebenden blauen Reflexionsnebel, wobei kleinere Staubteilchen stärker zurückgedrängt werden. Als kurzfristiges Ergebnis wurden Teile der Staubwolke faserartig und schichtförmig. Dieses detailreiche Bild zeigt auch den Kometen C/2015 ER61 (PanSTARRS) links unten.

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Der Supernovaüberrest Simeis 147

Der Spaghettinebel im Sternbild Stier besteht aus farbig leuchtenden Fäden. Er ist der Überrest einer Supernovaexplosion.

Bildcredit und Bildrechte: Daniel López (El Cielo de Canarias) / IAC

Man verirrt sich leicht, wenn man auf diesem detailreichen Bild den verworrenen Fäden im blassen Supernovaüberrest Simeis 147 folgt. Er ist auch als Sharpless 2-240 katalogisiert und hat den gängigen Kosenamen Spaghettinebel. Wir finden ihn an der Grenze der Sternbilder Stier und Fuhrmann. Am Himmel bedeckt er fast 3 Grad oder 6 Vollmonde. Die Trümmerwolke eines Sterns ist ungefähr 3000 Lichtjahre entfernt. In dieser Distanz ist sie etwa 150 Lichtjahre groß.

Die Bilddaten für das Kompositbild wurden mit Schmalbandfiltern fotografiert, um die rötlichen Emissionen ionisierter Wasserstoffatome zu verstärken. Diese zeigen das komprimierte leuchtende Gas. Der Supernovaüberrest ist ungefähr 40.000 Jahre alt. Somit erreichte das Licht der massereichen Sternexplosion die Erde erstmals vor 40.000 Jahren.

Doch der expandierende Überrest ist nicht alles, was übrig blieb. Die kosmische Katastrophe hinterließ auch einen rotierenden Neutronenstern oder Pulsar. Er ist alles, was vom ursprünglichen Sternkern blieb.

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Der Krebsnebel in vielen Wellenlängen des Spektrums

Der Krebsnebel M1 im Sternbild Stier ist hier in ungewöhnlichen Farben dargestellt, weil Bilddaten in unsichtbaren Wellenlängen in sichtbaren Lichtfarben visualisiert wurden.

Bildcredit: NASA, ESA, G. Dubner (IAFE, CONICET-Universität von Buenos Aires) et al.; A. Loll et al.; T. Temim et al.; F. Seward et al.; VLA/NRAO/AUI/NSF; Chandra/CXC; Spitzer/JPL-Caltech; XMM-Newton/ESA; Hubble/STScI

Der Krebsnebel ist als M1 katalogisiert. Somit ist er das erste Objekt auf Charles Messiers berühmter Liste von Dingen, die keine Kometen sind. Inzwischen kennt man den Krebs als Supernovaüberrest. Das sind die expandierenden Reste eines massereichen Sterns nach der finalen Explosion. Diese wurde 1054 n. Chr. auf dem Planeten Erde beobachtet.

Dieses stattliche neue Bild ist ein Blick des 21. Jahrhunderts auf den Krebsnebel. Es zeigt Bilddaten aus dem gesamten elektromagnetischen Spektrum als Wellenlängen in sichtbarem Licht. Die Daten der Weltraumteleskope Chandra (Röntgen), XMM-Newton (Ultraviolett), Hubble (sichtbar) und Spitzer (Infrarot) sind in violetten, blauen, grünen und gelben Farbtönen dargestellt. Die Radiodaten des Very Large Array (VLA) auf der Erde sind rot abgebildet.

Der Krebs-Pulsar ist der helle Punkt nahe der Bildmitte. Er gehört zu den exotischsten Objekten, die heutige Astronomieforschende kennen. Der Pulsar ist ein Neutronenstern, der 30-mal pro Sekunde rotiert. Dieser kollabierte Überrest des Sternkerns liefert die Energie für die Emissionen der Krabbe im gesamten elektromagnetischen Spektrum wie ein kosmischer Dynamo. Der Krebsnebel ist etwa 12 Lichtjahre groß und 6500 Lichtjahre entfernt. Er liegt im Sternbild Stier.

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Junge Sterne und staubige Nebel im Stier

Über ein Feld aus dicht verteilten Sternen legt sich eine Wolke aus braunen Nebeln. Links wird ein Teil des Nebels blau beleuchtet.

Bildcredit und Bildrechte: Lloyd L. Smith, Deep Sky West

Diese komplexen, staubigen Nebel sind etwa 450 Lichtjahre entfernt. Sie liegen am Rand der Taurus-Molekülwolke. Das Teleskopfeld ist 2 Grad breit. Es entstand aus Bilddaten, die während fast 40 Stunden Belichtung gewonnen wurden. In der kosmischen Szenerie entstehen Sterne. Rechts im Bild sind einige junge T-Tauri-Sterne in die Reste der Wolken gebettet, in denen sie entstanden sind.

Die jungen Sterne sind Millionen Jahre alt und noch in ihrer stellaren Pubertät. Sie ändern ihre Helligkeit und befinden sich in späten Phasen des Kollapses durch Gravitation. Ihre Kerntemperatur steigt, bis die Kernfusion aufrecht bleibt. Dann wachsen sie zu stabilen Hauptreihensternen mit geringer Masse an. Dieses der Entwicklung von Sternen erreichte unsere Sonne, die ihr mittleres Alter erreicht hat, vor etwa 4,5 Milliarden Jahren.

Links befindet sich V1023 Tauri. Er ist ein weiterer junger veränderlicher Stern. V1023 Tauri liegt in einer gelblichen Staubwolke neben dem markanten blauen Reflexionsnebel Cederblad 30. Er ist auch als LBN 782 bekannt. Gleich über dem hellen bläulichen Reflexionsnebel liegt der dunkle Staubnebel Barnard 7.

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