Geminiden des Südens

Über den Magellan-Zwillingsteleskopen breitet sich der Nachthimmel mit den Zwillingen, Orion, den Plejaden und weiteren Himmelsschätzen aus. Meteore der Geminiden zischen über den Himmel.

Bildcredit und Bildrechte: Yuri Beletsky (Carnegie Las-Campanas-Observatorium, TWAN)

Der jährliche Meteorstrom der Geminiden auf der Erde war keine Enttäuschung. Er erreichte am 14. Dezember vor der Dämmerung seinen Höhepunkt, als unser Planet durch den Staub des aktiven Asteroiden 3200 Phaethon pflügte. Die Meteore strömen vom Radianten des Stroms in den Zwillingen aus. Die Nachtlandschaft entstand auf der Südhalbkugel.

Für dieses Bild wurden mehr als 5 Stunden lang viele Einzelbilder fotografiert. Sie zeichneten die Meteorspuren auf. Dann wurden einzelne Bilder für das Ergebnis-Kompositbild ausgewählt und am sternklaren Himmel ausgerichtet. Der Himmel lag über den 6,5-Meter-Magellan-Zwillingsteleskopen am Las-Campanas-Observatorium in Chile. Rigel im Orion und Sirius leuchten hell neben der Milchstraße, die zum Zenit aufsteigt.

Der Radiant des Meteorstroms steht unten am Horizont bei Castor und Pollux. Das sind die Zwillingssternen in Gemini. Der Radianteffekt entsteht durch die Perspektive. Die parallelen Meteorspuren laufen scheinbar in der Ferne zusammen. Die Meteore der Geminiden treten mit etwa 22 km/s in die Erdatmosphäre ein.

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Gemini schickt Sterne zum Paranal

Über dem Paranal-Observatorium der ESO blitzen Meteore der Geminiden auf. Sie strömen scheinbar von einem Punkt im Sternbild Zwillinge aus. Dort liegt der Radiant. Auch Jupiter, die Plejaden und das Sternbild Orion schmücken den Himmel.

Bildcredit und Bildrechte: Stéphane Guisard (Los Cielos de America), TWAN

Der Radiant lag im Sternbild Zwillinge. Von dort aus regnet der Meteorstrom der Geminiden jedes Jahr auf den Planeten Erde. Am Montag in der Nacht erreichen die Geminiden ihren Höhepunkt. Es könnte atemberaubend werden. Diese Überlagerung von Bildern zeigt den eindrucksvollen Höhepunkt des Meteorstroms im Jahr 2012. Die Himmelslandschaft ist ein Komposit. Es wurde aus 30 Aufnahmen erstellt, die je 20 sec belichtet wurden, und zeigt die hübschen Sternschnuppen der Zwillinge.

Die Bilder wurden in der dunklen chilenischen Atacamawüste über dem Paranal-Observatorium der ESO fotografiert. Die vier großen Teleskope auf dem Paranal, die vier Hilfsteleskope und das VLT-Himmelsdurchmusterungsteleskop sind geöffnet und beobachten. Am Himmel leuchten der helle Jupiter (links), Orion (links oben) und das blasse Licht der Milchstraße. Die Geminiden entstehen aus Staub in der Bahn des aktiven Asteroiden 3200 Phaethon. Sie treten mit etwa 22 km/s in die Erdatmosphäre ein.

Heute: Geminiden-Tweet-Chat der NASA

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Planeten und Zodiakallicht am Morgen

Das Bild zeigt Planeten und Zodiakallicht in der Ebene der Ekliptik. Am Horizont ragt ein Berg mit einem Observatorium hoch.

Bildcredit und Bildrechte: Yuri Beletsky (Carnegie Las-Campanas-Observatorium, TWAN)

Der Horizont des Planeten Erde verläuft auf diesem Gruppenbild aus dem Sonnensystem quer durch das Bild. Es wurde auf der Südhalbkugel am Las-Campanas-Observatorium in der Morgendämmerung fotografiert. Entlang der Ekliptik steigt eine Reihe auf, die Morgenmenschen derzeit im November vertraut ist. Im Osten stehen die Planeten Venus, Mars und Jupiter sowie Regulus. Er ist der Alphastern im Sternbild Löwe.

Die Planeten sind in zartes Leuchten von Zodiakallicht gehüllt. Es steigt an dunklen Orten schräg vom Horizont auf. Manche nennen es falsche Dämmerung. Es ist kein Zufall, dass Zodiakallicht und Planeten in der Ekliptik liegen. Das Sonnensystem entstand aus einer verflachten protoplanetaren Scheibe. Alle Planeten kreisen daher nahe der ekliptischen Ebene. Der Staub, der sich ebenfalls in dieser Ebene befindet, streut das Sonnenlicht. Er ist die Quelle für das zarte Zodiakallicht.

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Leoniden und Freunde

Am Himmel über einer Gartensternwarte in Onrario fallen Meteore vom Himmel. Dort leuchtet das Sternbild Orion mit der Barnardschleife und ganz oben der Sternhaufen der Hyaden.

Bildcredit und Bildrechte: Malcolm Park (North York Astronomical Association)

Diese Woche regneten die Meteore der Leoniden auf den Planeten Erde, wie jedes Jahr um diese Zeit. Es ist ein Strom aus Staub und Teilchen, die aus der Bahn des Kometen 55P/Tempel-Tuttle stammen. Auf diesem Kompositbild fallen die Leoniden vom Himmel. Vorne steht eine Sternwarte in einem Garten im Süden von Ontario.

Die Einzelbilder wurden mit einer Kamera auf einem Stativ fotografiert. Sie zeigen die Aktivität der hellen Meteore. Sie dauerte die ganze Nacht von 16. auf 17. November. Es war etwa einen Tag vor dem moderaten Höhepunkt des Stroms.

Die Einzelbilder sind auf das Sichtfeld fixiert. Daher sind nicht alle Meteorspuren am Sternfeld im Hintergrund ausgerichtet. Das Panorama wurde am Abend fotografiert, als Orion im Süden über dem Horizont stand. Daher laufen die Spuren nicht beim Radianten des Meteorstroms im Löwen zusammen. Der Löwe liegt links außerhalb des Bildes.

Doch einige Strichspuren zeigen Meteore der Tauriden. Dieser Strom ist ebenfalls im November aktiv. Sogar spontane Meteore traten auf, zum Beispiel eine helle Feuerkugel mit Reflexionen nahe am Horizont.

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Die Milchstraße über dem Bosque-Alegre-Observatorium in Argentien

Über dem Bosque-Alegre-Observatorium der Nationalen Universität Córdoba breitet sich ein prächtiger Nachthimmel aus. Vom Horizont steigt Zodiakallicht auf.

Bildcredit und Bildrechte: Sebastián D‘ Alessandro; Rollover-Beschriftung: Judy Schmidt

Was sind die Lichtstreifen am Himmel? Die große gewölbte Struktur ist das zentrale Band der Milchstraße. Darin sind Millionen ferner Sterne erkennbar, gemischt mit vielen dunklen Staubbahnen.

Weniger gut erkennt man einen fast senkrechten Lichtkegel. Er steigt rechts neben der Bildmitte vom Horizont auf. Es ist Zodiakallicht, das ist Sonnenlicht, das vom Staub im Sonnensystem gestreut wird. Sein Schimmer ist kurz nach Sonnenuntergang oder vor Sonnenaufgang zu sehen, manchmal sogar überraschend deutlich.

Im Vordergrund stehen mehrere Teleskope. Sie gehören zum Bosque-Alegre-Observatorium. Es wird von der Nationalen Universität Córdoba in Argentinien betrieben. Die Station bietet am Wochenende Besichtigungen an. Sie erforscht astronomische Objekte wie Kometen, aktive Galaxien und Galaxienhaufen. Das Bild entstand Anfang des Monats.

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Südlicht

Sechs kreisförmige Bildfelder zeigen Polarlichter in einer Polarnacht am Südpol. Im Hintergrund schimmert die Milchstraße.

Bildcredit und Bildrechte: Robert Schwarz (Amundsen-Scott-Südpolstation)

Die Lichter, die hier intensiv schillern, sind kein Feuerwerk. Die grünen Schlieren tanzten Ende letzten Monats am Nachthimmel der Erde. Sie waren über dem geografischen Südpol des Planeten zu sehen. Der Auslöser für die faszinierende Polarlichtschau war ein koronaler Massenauswurf. Er wurde ein paar Tage zuvor von der Sonne ausgestoßen und traf auf die Magnetosphäre. Damit begann ein großflächiger geomagnetischer Sturm.

Die sechs Einzelbilder zeigen den ganzen Himmel. Sie wurden mit einem Fischaugenobjektiv aufgenommen. Die Digitalkamera stand in einem beheizten Gehäuse, um ihre Batterie zu schützen. Die Temperatur der Umgebung betrug in der langen Winternacht –70° C. Am Horizont stehen astronomische Südpol-Observatorien. Hinter dem Südlicht schimmern die Sterne der südlichen Milchstraße.

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Grüner Blitz bei Mondaufgang

Über dem Teide-Observatorium auf der Insel Teneriffa geht der Mond mit einem grünen Blitz auf. Das Bild wurde auf dem Roque de los Muchachos fotografiert.

Bildcredit und Bildrechte: Daniel López (El Cielo de Canarias)

Wenn ihr an einem klaren Tag einen Sonnenuntergang am fernen Horizont beobachtet, seht ihr manchmal einen flüchtigen grünen Blitz, bevor die Sonne verschwindet. Dabei wird das Licht für kurze Zeit in einer sehr langen Sichtlinie durch atmosphärische Schichten gebrochen.

Ein grüner Blitz kann auch bei Sonnenaufgang auftreten. Dabei ist es etwas schwieriger, genau zu berechnen, wann und wo die aufgehende Sonne über den Horizont blitzt. Noch komplizierter ist es, einen grünen Blitz beim schwächeren aufgehenden Mond zu erhaschen. Das gelang auf einigen gut geplanten Schnappschüssen vom 2. Juni. Sie wurden am Observatorium auf dem Roque de los Muchachos auf der kanarischen Insel La Palma fotografiert.

Am oberen Rand des Vollmondes ist ein grüner Blitz zu sehen. Die Ansicht wurde mit einem Teleobjektiv mit langer Brennweite fotografiert. Der Mond geht etwas südlich von Osten über Bergen und einem Wolkenmeer auf. Am Horizont stehen die Teleskopkuppeln des Teide-Observatoriums auf dem Gipfel der Insel Teneriffa. Sie sind etwa 143 Kilometer entfernt und von der Sonne beleuchtet.

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An der Grenze der Auflösung

Am Okular eines riesigen Teleskops steht ein Astronom. Er testet die neue adaptive Optik MagAO am Magellan-Clay-Teleskop am Las-Campanas-Observatorium mit dem Doppelsternsystem Alpha Centauri.

Bildcredit und Bildrechte: Yuri Beletsky (Las Campanas Observatory, Carnegie Institution)

Wolltet ihr immer schon einmal durch das Okular eines großen Teleskops im All sehen? Dabei hättet ihr einen scharfen Ausblick mit begrenzter Beugung. Beobachter auf der Erde plagt die Unschärfe der Atmosphäre. Davon befreit, wäre die Winkelauflösung nur durch die Wellenlänge des Lichts und den Durchmesser des Teleskops begrenzt – egal ob Linse oder Spiegel. Je größer der Durchmesser, desto schärfer das Bild.

Doch bei dem irdischen Teleskop auf dem Schnappschuss wird ein neues aktives adaptives Optiksystem (MagAO) verwendet. Es hebt die Weichzeichnung durch die Atmosphäre auf.

Bei der visuellen Beobachtung des berühmten Doppelsternsystems Alpha Centauri testete der Astronom Laird Close das Systems am Okular des Magellan-Clay-Teleskops am Las-Campanas-Observatorium. Es hat einen 6,5 Meter großen Spiegel. Dabei sah er eine historische Ansicht, die nur durch die Auflösung begrenzt war. Sie ist im Einschub gezeigt. Das enge Doppelsternsystems war visuell deutlich getrennt. Der Astronom musste dazu nicht in den niedrigen Erdorbit reisen.

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