Der junge Sternhaufen NGC 346

Das Bild des Weltraumteleskops Webb zeigt einen Sternhaufen aus massereichen Sternen in der Kleinen Magellanschen Wolke. Im Bild sind auch viele lose Sterne und Emissionsnebel verteilt.

ForschungNASA, ESA, CSA, Olivia C. Jones (UK ATC), Guido De Marchi (ESTEC), Margaret Meixner (USRA); Bearbeitung – Alyssa Pagan (STScI), Nolan Habel (USRA), Laura Lenkić (USRA), Laurie E. U. Chu (NASA Ames)

Der massereichste junge Sternhaufen in der Kleinen Magellanschen Wolke ist NGC 346. Er ist rund 210.000 Lichtjahre entfernt und in das größte Sternbildungsgebiet unserer kleinen Begleitgalaxie eingebettet.

Die massereichen Sterne von NGC 346 sind zwar kurzlebig, aber äußerst energiereich. Ihre Winde und Strahlung formen die Ränder der staubigen Molekülwolke und lösen dort weitere Sternbildung aus. Das Sternentstehungsgebiet enthält anscheinend zudem eine große Zahl junger Sterne. Diese sind gerade einmal 3 bis 5 Millionen Jahre alt. Sie haben noch nicht damit begonnen, Wasserstoff in ihren Kernen zu fusionieren. Diese jungen Sterne liegen über den eingebetteten Sternhaufen verstreut.

Die spektakuläre Infrarotaufnahme von NGC 346 stammt von der NIRCam am James-Webb-Weltraumteleskop. Die Emissionen in der Sternbildungsregion leuchten rosa und orangefarben. Sie stammen von atomarem Wasserstoff, der durch die energiereiche Strahlung der massereichen Sterne ionisiert wurde, sowie von molekularem Wasserstoff und Staub. Webbs gestochen scharfes Bild des jungen Sternentstehungsgebiets ist in der Entfernung der Kleinen Magellanschen Wolke 240 Lichtjahre breit.

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Der Mond besucht die Sternengeschwister

Hinter dem Sichelmond, dessen Nachtseite von aschfahlem Erdschein beleuchtet wird, verströmen die Reflexionsnebel der Plejaden ihr typisches blaues Leuchten.

Bildcredit: Cayetana Saiz

Von Zeit zu Zeit besucht der Mond die Plejaden. Technisch gesehen bedeutet das, dass die Umlaufbahn unseres Mondes ihn direkt vor den bekannten Sternhaufen der Plejaden führt, der viel weiter entfernt ist. Der Fachbegriff für ein solches Ereignis lautet Bedeckung. Bedeckungen der einzelnen Planeten unseres Sonnensystems oder von bekannten hellen Sternen sind selten.

Die geneigte und präzedierende Umlaufbahn des Mondes führt dazu, dass seine Bedeckungen des Sternhaufens der Sieben Schwestern gehäuft auftreten. Der aktuelle Zyklus begann 2023 und setzt sich im Monatsrhythmus bis 2029 fort. Danach wird die nächste Bedeckung erst im Jahr 2042 stattfinden.

Das gezeigte Bild wurde am 1. April in Kantabrien in Spanien aufgenommen. Es ist ein Komposit, bei der frühere Aufnahmen der Plejaden mit derselben Kamera und vom selben Standort aus digital zum letzten Bild hinzugefügt wurden, um das typische blaue Leuchten des Sternhaufens hervorzuheben.

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Sieben Schwestern kontra Kalifornien

Dieses Bild zeigt ein weites Feld. Links ist der rote Kaliforniennebel, der Sternhaufen der Plejaden mit blauen Reflexionsnebeln sind rechts. Dazwischen ist viel brauner Staub.

Bildcredit und Bildrechte: Todd Anderson

Auf der rechten Seite des Bildes befinden sich die Plejaden, ganz in Blau gehüllt. Die Plejaden sind auch als die Sieben Schwestern oder M45 bekannt. Sie sind einer der hellsten und am leichtesten sichtbaren offenen Sternhaufen. Die Plejaden enthalten mehr als 3.000 Sterne. Sie sind etwa 400 Lichtjahre von uns entfernt und haben einen Durchmesser von nur 13 Lichtjahren. Ein spektakulärer blauer Reflexionsnebel aus feinem Staub umgibt die Sterne. Einer Legende nach ist einer der hellen Sterne verblasst, seit der Sternhaufen seinen Namen bekam.

Auf der linken Seite ist der rötlich scheinende Kaliforniennebel (NGC 1499) zu sehen. Seine Form erinnert an den US-Bundesstaat Kalifornien. Der Nebel ist viel schwächer und schwerer zu sehen als die Plejaden. Diese Wolke aus rötlich leuchtendem Gas befindet sich in etwa 1.500 Lichtjahren Entfernung.

Obwohl 25 Vollmonde zwischen diesen Objekten Platz hätten, ist es doch gelungen, beide in dieser Weitwinkelaufnahme einzufangen. Bei genauem Hinsehen entdeckt man auch noch die Sternentstehungsregion IC 348 und die Molekülwolke LBN 777, der sogenannte Baby-Adler-Nebel.

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Offene Sternenhaufen M35 und NGC 2158

Ein offener Sternhaufen und ein Kugelsternhaufen teilen sich das Bild. Rechts oben ist ein loser offener Sternhaufen mit hellen blauen Sternen, links unten ein kompakter Kugelsternhaufen mit einer Population gelblicher Sterne, die sehr dicht gepackt sind.

Bildcredit und Bildrechte: Evan Tsai, LATTE: Lulin-ASIAA Telescope

In diesem einzelnen, sternenreichen, teleskopischen Blickfeld befinden sich zwei offene Sternhaufen, M35 und NGC 2158. Sie scheinen nebeneinander zu liegen, sind aber innerhalb der Grenzen des Sternbilds Zwillinge (Gemini) angesiedelt.

Mit seinen Sternen, die sich in der oberen rechten Ecke konzentrieren, ist M35 relativ nahe. M35 (auch katalogisiert als NGC 2168) ist nur 2.800 Lichtjahre entfernt und besteht aus etwa 400 Sternen, die sich in einem Durchmesser von etwa 30 Lichtjahren verteilen. Helle, blaue Sterne zeichnen häufig jüngere offene Sternhaufen wie M35 aus, dessen Alter auf 150 Millionen Jahre geschätzt wird.

Unten links ist NGC 2158. Er ist etwa viermal weiter entfernt und viel kompakter als M35 und leuchtet im gelblicheren Licht einer Sternpopulation, die mehr als zehnmal älter ist.

Im Allgemeinen findet man offene Sternhaufen in der Ebene unserer Milchstraße. Ihre Mitgliedssterne sind nur locker durch die Schwerkraft gebunden und werden im Laufe von Milliarden Jahren verstreut, während die offenen Sternhaufen das galaktische Zentrum umkreisen.

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M41: Der kleine Bienenstock-Sternhaufen

Der glitzernde Sternhaufen M41 füllt das Bild. Er ist von roten Filamenten durchzogen. Auch der Hintergrund ist voller Sterne.

Bildcredit und Bildrechte: Xinran Li

Warum sieht man hier so viele helle, blaue Sterne? Normalerweise entstehen Sterne in Haufen. Die hellsten und massereichsten dieser Sterne strahlen typischerweise in Blau. Es gibt auch weniger helle, andersfarbige Sterne wie unsere Sonne im Sternhaufen M41, doch sie sind schwerer zu sehen. Einige Rote Riesen leuchten orangefarben. Die roten Filamente werden von diffusem Wasserstoff abgestrahlt. Diese Farbe wurde im Bild besonders herausgefiltert und verstärkt.

In etwa hundert Millionen Jahren werden die strahlend blauen Sterne als Supernovae explodiert und verschwunden sein. Die schwächeren Sterne haben leicht unterschiedliche Bahnen. Das führt dazu, dass sich dieser malerische offene Sternhaufen zerstreuen wird. Auch unsere Sonne entstand wahrscheinlich vor Milliarden von Jahren in einem offenen Sternhaufen wie M41. Doch sie ist schon seit langem von ihren Geschwistersternen weggedriftet.

Dieses Bild wurde mit einer Belichtungszeit von mehr als vier Stunden am Chilescope T2 in Chile aufgenommen.

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Die Plejaden über dem Half Dome

Über dem Half Dome im Yosemite-Nationalpark leuchten die Plejaden. Es ist ein kompakter Sternhaufen mit einem leuchtend blauen Nebel. Weil zufällig auch ein großer Stromausfall war, ist der Himmel ungewöhnlich dunkel.

Bildcredit und Bildrechte: heera Venkatraman

Sterne kommen in Gruppen: Die wahrscheinlich berühmteste Gruppe von Sternen an unserem Nachthimmel sind die Plejaden. Die Plejaden sind ein heller Sternhaufen, der leicht mit freiem Auge gesehen werden kann.

Die Plejaden liegen nur 450 Lichtjahre von uns entfernt. Sie entstanden vor 100 Millionen Jahren und werden voraussichtlich noch weitere 250 Millionen Jahre zusammen bleiben. Auch unsere Sonne entstand wahrscheinlich in einem Sternhaufen. Jetzt, mit einem stolzen Alter von 4,5 Milliarden Jahren, haben sich die Mitglieder dieses Haufens aber längst weit voneinander entfernt.

Das Bild zeigt die Plejaden über dem „Half Dome“ (Halb-Kuppel), einer berühmten Gesteinsformation im Yosemite National Park in Kalifornien, USA. Bei der Aufnahme handelt es sich um ein Kompositbild aus 28 Belichtungen vom Vordergrund und 174 Bildern des Sternenhintergrundes. Alle Bilder wurden am selben Ort und mit derselben Kamera aufgenommen – zur selben Zeit: einer Nacht im Oktober 2019. Nachdem der Astrofotograf den Zeitpunkt berechnet hatte, an dem die Plejaden neben dem Half Dome zu sehen waren, kam ihm der Zufall zu Hilfe: Ein Stromausfall in der Umgebung machte den Hintergrund ungewöhnlich dunkel.

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Reste von Supernovae – groß und klein

In einem Sternfeld mit mehreren Nebeln befindet sich links oben ein eckiger, kleiner blauer Supernova-Überrest. Rechts unten dominiert ein großer Supernova-Überrest in Rot und Blau.

Bildcredit und Bildrechte: Stéphane Vetter (Nuits sacrées)

Was passiert, nachdem ein Stern explodiert? Ein riesiger Feuerball aus heißem Gas schießt in alle Richtungen. Wenn dieses Gas auf das interstellare Medium prallt, erhitzt es sich so stark, dass es zu leuchten beginnt.

Zwei unterschiedliche Supernovaüberreste (SNRs) sind auf dem gezeigten Bild zu sehen, das am OukaïmedenObservatorium in Marokko aufgenommen wurde. Der blaue fußballförmige Nebel im linken oberen Bereich ist SNR G179.0+02.6 und ist anscheinend der kleinere. Diese Supernova, die etwa 11.000 Lichtjahre entfernt passiert ist, explodierte vor etwa 50.000 Jahren. Obwohl der Nebel hauptsächlich aus Wasserstoffgas besteht, wird das blaue Licht von einer geringen Menge Sauerstoff ausgestrahlt.

Der vermeintlich größere SNR, der den unteren rechten Bildbereich dominiert, ist der Spaghetti-Nebel, der in den Katalogen als Simeis 147 und Sharpless 240 verzeichnet ist. Diese Supernova, die nur etwa 3.000 Lichtjahre entfernt ist, explodierte vor etwa 40.000 Jahren.

Im direkten Vergleich sind beide Supernovaüberreste, obwohl sie unterschiedlich groß erscheinen, nicht nur etwa gleich alt, sondern auch etwa gleich groß.

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Die prachtvolle Spiralgalaxie NGC 5643

Die Seyfertgalaxie NGC 5643 Sternbild Wolf ist von oben zu sehen. Das Porträt aus Daten des Weltraumteleskops Hubble zeigt die inneren 40.000 Lichtjahre der Sterneninsel.

Bildcredit: ESA / Hubble und NASA

Die prachtvolle Spiralgalaxie NGC 5643 ist von oben sichtbar. Dieses farbige kosmische Porträt ist ein festlicher Anblick. Die Galaxie ist an die 55 Millionen Lichtjahre entfernt und mehr als 100.000 Lichtjahre breit. Sie liegt im südlichen Sternbild Wolf (Lupus).

Dieses Komposit entstand aus Bilddaten des Weltraumteleskops Hubble. Es zeigt die inneren 40.000 Lichtjahre sehr scharf und detailreich. Die prachtvollen Spiralarme der Galaxie winden sich von einer gelblichen Zentralregion fort. Das Zentrum wird von alten Sternen gefärbt. Die Spiralarme dagegen sind von Staubbahnen, jungen blauen Sternen und rötlichen Sternbildungsregionen gesäumt.

Der helle, kompakte Kern von NGC 5643 ist eine starke Quelle von Radio– und Röntgenwellen. NGC 5643 ist sogar eines der nächstliegenden Beispiele einer Galaxienklasse: der Seyfertgalaxien. Bei diesen fallen vermutlich riesige Mengen an Staub und Gas in ein zentrales, massereiches Schwarzes Loch.

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