Der Schmetterlingsnebel von Hubble

Der leuchtende Nebel im Bild erinnert an einen bunten Schmetterling. Der heiße Stern in der Mitte ist von einem Staubwulst verborgen.

Bildcredit: NASA, ESA und das Hubble SM4 ERO Team; Neubearbeitung und Bildrechte: Francesco Antonucci

Die hellen Sternhaufen und Nebel am Nachthimmel des Planeten Erde werden oft nach Blumen oder Insekten benannt. NGC 6302 ist da keine Ausnahme, trotz seiner Flügelspannweite von mehr als 3 Lichtjahren.

Der vergehende Zentralstern in diesem besonderen planetarischen Nebel hat eine Oberflächentemperatur von etwa 250.000 Grad Celsius. Er ist außergewöhnlich heiß und leuchtet hell im Ultraviolettlicht. Er ist aber durch einen dichten Staubwulst vor dem direkten Blick verborgen.

Dieses scharfe Telebild entstand 2009 mit der Wide Field Camera 3 am Weltraumteleskop Hubble. Die Farben der Aufnahme wurden hier neu bearbeitet. Der Staubwulst um den Zentralstern ist um eine helle Höhle aus ionisiertem Gas gewickelt. Er befindet sich mitten im Bild. Wir sehen den Wulst fast genau von der Kante.

In der staubhaltigen Hülle des heißen Sterns befindet sich molekularer Wasserstoff. NGC 6302 ist etwa 4000 Lichtjahre entfernt. Er schimmert im arachnologisch korrekten Sternbild Skorpion (Scorpius).

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Die Küstenlinie des Universums

Über einem beleuchteten Strand steigt die Milchstraße auf. Rechts daneben leuchten helle Sterne und Planeten. Das Bild wirkt wie eine Szene aus einem schaurigen Science-Fiction-Film.

Bildcredit und Bildrechte: Bill Dickinson

In dieser Landschaft mit Nachthimmel verlaufen dunkle Gräben aus interstellarem Staub. Ebbe und Flut im Sternenlicht der Milchstraße erinnern an Wellen, die sich an einer kosmischen Küste brechen. Das Schwarz-Weiß-Bild wurde auf den Dünen von Hatteras Island in North Carolina mit einer Digitalkamera fotografiert. Es erinnert an eine Zeit, in der man empfindliche Schwarz-Weiß-Filme gerne für lichtschwache Nacht- und Astrofotografie verwendete.

Im Süden leuchten in der Bildmitte die hellen Sterne im Schützen und Skorpion. Der wandernde Mars, Saturn und Zuben-el-dschenubi (Alpha Librae) bilden ein kompaktes Dreieck heller Himmelslichter. Es steht rechts neben der zentralen Wölbung der Milchstraße. Die bewegende schwarz-weiße Strandszene passt in einen Science-Fiction-Klassiker der 1950er-Jahre, den ihr nie gesehen habt: „Es kam aus den Dünen.“

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Milchstraße über Atacama-Salzlagune

Über der Salzwüste Salar de Atacama im Norden von Chile schimmert ein prachtvoller Sternenhimmel.

Bildcredit und Bildrechte: Alex Tudorica (AIfA, U. Bonn)

Diese denkwürdige Land- und Himmelsszenerie vereint Galaxien, Sterne und einen ruhigen, spiegelglatten See. Das Panorama ist ein Mosaik aus 12 Bildern. Es wurde letzten Monat in der Salzwüste Salar de Atacama im Norden von Chile fotografiert. Das ruhige Wasser ist die Laguna Cejar. In der Mitte der salzhaltigen Lagune ist eine große Doline.

Links im Bild fotografiert die Verlobte des Astrofotografen die gleiche fotogene Szene. Zahllose Sterne beleuchten den Nachthimmel. Links schimmern die Große und die Kleine Magellansche Wolke. Das Band der Galaxis verläuft diagonal nach rechts oben. Scheinbar verursacht die Milchstraße Chaos am Horizont. Doch es sind nur gewöhnliche Lichter einer Stadt.

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Der Schmetterlingshaufen M6

Mitten im Bild leuchtet der Sternhaufen M6 im Sternbild Skorpion. Sein Umriss erinnert an einen Schmetterling. Rechts leuchtet ein markanter roter Emissionsnebel. Der Hintergrund ist dicht von Sternen gesprenkelt.

Bildcredit und Bildrechte: Marco Lorenzi

Manche sehen im Umriss des offenen Sternhaufens M6 einen Schmetterling. M6 im Sternbild Skorpion ist oben abgebildet. Man kennt ihn auch als NGC 6405. Er ist etwa 20 Lichtjahre breit und an die 2000 Lichtjahre entfernt. Am besten sieht man ihn bei dunklem Himmel mit einem Fernglas. Er ist am Himmel etwa gleich breit wie der Vollmond.

Wie auch andere offene Haufen besteht M6 vorwiegend aus jungen, blauen Sternen, doch der hellste Stern ist fast orangefarben. M6 ist geschätzte 100 Millionen Jahre alt. Wenn man die Entfernung zu Haufen wie M6 bestimmt, hilft das, die Entfernungsskala des ganzen Universums zu eichen.

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Rho Ophiuchi im Weitwinkelfeld

Rechts oben ist ein bunt schillernder Nebel, der rot, blau und gelb schimmert. Links sind einige rote Nebel, unten ist ein blauer Reflexionsnebel, der an einen Pferdekopf erinnert. Auch ein weißer Kugelsternhaufen ist im Bild.

Bildcredit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo

Die Wolken um das Sternsystem Rho Ophiuchi gehören zu den nächstliegenden Sternbildungsregionen. Rho Ophiuchi ist ein Doppelsternsystem. Es liegt in der hellen Region rechts im Bild. Das Sternsystem ist nur 400 Lichtjahre entfernt. Es liegt in einer farbigen Umgebung. Zu dieser gehören ein roter Emissionsnebel und viele hell- und dunkelbraune Staubbahnen.

Rechts über dem System aus Molekülwolken um Rho-Ophiuchi leuchtet der gelbe Stern Antares. Zufällig liegt in derselben Sichtlinie der weit entfernte Kugelsternhaufen M4 zwischen Antares und dem roten Emissionsnebel.

Am unteren Bildrand liegt IC 4592, der blaue Pferdekopfnebel. Das blaue Leuchten um das Auge des Pferdekopfes, aber auch um andere Sterne im Bild sind Reflexionsnebel. Sie bestehen aus feinem Staub. Links oben ist ein spitzwinkeliger Reflexionsnebel. Er ist als Sharpless 1 katalogisiert. Der helle Stern in der Nähe des Staubwirbels liefert das Licht, das den umgebenden Reflexionsnebel beleuchtet.

Die meisten Strukturen sind mit einem kleinen Teleskop in den Sternbildern Schlangenträger, Skorpion und Schütze zu sehen. Doch die oben gezeigten komplexen Details erkennt man nur auf einer lang belichtenden Aufnahme.

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IC 4603: Reflexionsnebel im Schlangenträger

Blauer Staub und dunkle Fasern bedecken das Bild wie ein impressionistisches Gemälde. Rechts leuchten Sterne aus dem Inneren der Staubwolke und färben die Wolke rot.

Bildcredit und Bildrechte: Rolf Olsen

Warum erinnert dieses Bild eines Sternfeldes an ein impressionistisches Gemälde? Der Effekt entsteht nicht durch digitale Tricks, sondern durch große Mengen an interstellarem Staub. Dieser besteht aus winzigen, kohlenstoffreichen Klümpchen. Sie sind ähnlich groß wie Zigarettenrauch und stammen häufig aus den äußeren Schichten der Atmosphären großer, junger Sterne.

Der Staub wird verteilt, wenn der Stern vergeht. Die Klümpchen wachsen, wenn in der interstellaren Materie Dinge daran kleben bleiben. Dichte Staubwolken sind für sichtbares Licht undurchsichtig. Sie können Sterne, die dahinter liegen, ganz verbergen.

Bei Wolken, die weniger dicht sind, zählt die Eigenschaft von Staub, der bevorzugt blaues Sternenlicht reflektiert. Dadurch blüht das blaue Licht der Sterne quasi auf und markiert den umgebenden Staub. Nebelartige Gasemissionen leuchten meist in rotem Licht am hellsten. So können Regionen entstehen, die aussehen, als wären sie auf der Leinwand eines Künstlers entstanden.

Das Bild zeigt die Mitte des Nebels IC 4603 im Sternbild Schlangenträger. Er umgibt den hellen Stern SAO 184376 (8. Größenklasse), der hauptsächlich den blauen Reflexionsnebel beleuchtet. IC 4603 steht in der Nähe des sehr hellen Sterns Antares (1. Größenklasse) im Sternbild Skorpion.

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NGC 6334: Der Katzenpfotennebel

Der Nebel im Bild erinnert an die Pfote einer Katze. Er leuchtet hellrot, im Hintergrund sine dunkelrote Staubwolken und Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Roberto Colombari und SONEAR Obs.; Farbdaten: Robert Gendler und Ryan Hannahoe

Manche Nebel sind vielleicht deshalb berühmt, weil man vertraute Formen darin erkennen kann, zum Beispiel Katzen in Schwierigkeiten. Doch keine Katze, die wir kennen, könnte den gewaltigen Katzenpfotennebel im Skorpion schaffen.

Die Katzenpfote ist 5500 Lichtjahre entfernt. Es ist ein roter Emissionsnebel. Seine Farbe stammt von einem Reichtum an ionisierten Wasserstoffatomen. Er ist auch als Bärenklauennebel oder NGC 6334 bekannt. In den letzten paar Millionen Jahren sind im Nebel Sterne mit fast zehn Sonnenmassen entstanden. Das Bild oben zeigt die Katzenpfote sehr detailreich.

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Himmelsspektakel im Skorpion

Bildcredit und Bildrechte: Stéphane Guisard, TWAN

Wenn der Skorpion mit bloßem Auge so toll aussehen würde, könnte man sich besser an ihn erinnern. Der Skorpion besteht üblicherweise aus ein paar hellen Sternen in einem bekannten, aber selten erwähnten Tierkreis-Sternbild. Für so ein spektakuläres Bild braucht man eine gute Kamera, Farbfilter und einen digitalen Bildprozessor.

Um die Details im Bild zu betonen, verwendete der Fotograf nicht nur Langzeitbelichtungen in mehreren Farben, sondern auch eine Aufnahme in einer besonderen roten Farbe, die von Wasserstoff abgestrahlt wird. Das Ergebnisbild zeigt viele atemberaubende Details. Links verläuft ein Teil der Ebene unserer Milchstraße senkrecht durchs Bild. Man sieht riesige Wolken heller Sterne und lange Fasern aus dunklem Staub.

Aus der Milchstraße ragten diagonale Staubbänder. Sie sind als Dunkler Fluss bekannt. Dieser Fluss verbindet rechts mehrere Sterne, die zum Kopf und den Zangen des Skorpions gehören. Einer davon ist der helle Stern Antares. Rechts über Antares steht der noch hellere Planet Jupiter. Viele rote Emissionsnebel und blaue Reflexionsnebel sind im Bild verteilt. Der Skorpion steht zur Jahresmitte nach Sonnenuntergang markant im Süden.

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