Die ShadowCam zeigt Shackleton

Auf dem schwarzweißen Bild des Kraters Shackleton auf dem Mond ist am oberen Bildrand eine Rille erkennbar, sie ist mit einem weißen Pfeil markiert.

Bildcredit und Bildrechte: NASA, ShadowCam, Koreanisches Forschungsinstitut für Luft- und Raumfahrt, Staatliche Universität Arizona

Der Krater Shackleton liegt am Südpol des Mondes. Die Gipfel im 21 Kilometer großen Krater werden von der Sonne beleuchtet, doch Shackletons Boden liegt im dauerhaft im Schatten. Dieses Bild, das die beschattete Kraterwand und den Boden von Shackleton zeigt, entstand mit der ShadowCam der NASA, einem Instrument an Bord des Korea Pathfinder Lunar Orbiter (KPLO), der im August 2022 startete.

Die ShadowCam ist etwa 200-mal empfindlicher als beispielsweise die Teleobjektivkamera des Lunar Reconnaissance Orbiters. Sie wurde entwickelt, um die permanent beschatteten Regionen auf der Mondoberfläche abzubilden. Auf diese Regionen fällt kein direktes Sonnenlicht. Daher enthalten sie wahrscheinlich Lagerstätten an Wassereis und anderen flüchtige Stoffen von urzeitlichen Kometeneinschlägen, die bei künftigen Mondmissionen nützlich sein könnten. Natürlich werden die permanent beschatteten Regionen durch Reflexionen von Sonnenlicht am nahen Mondgelände beleuchtet.

Dieses atemberaubend detailreiche Bild der ShadowCam zeigt die Spur eines Felsbrockens, der die Kraterwände von Shackleton hinabrollte. Sie ist mit einem Pfeil markiert. Am unteren Bildrand findet ihr den Maßstab des Bildes.

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Titan sehen

Rund um ein Bild des Saturnmondes Titan mit gelber, glatter Atmosphäre sind 6 Bilder angeordnet, auf denen die Oberfläche von Titan zu sehen ist.

Bildcredit: VIMS-Team, U. Arizona, U. Nantes, ESA, NASA

Saturns größter Mond Titan ist von einer dichten Atmosphäre verhüllt, daher ist es wirklich schwierig, ihn zu sehen. Kleine Teilchen, die in der oberen Atmosphäre verteilt sind, bilden einen fast undurchdringlichen Dunst, der Licht in sichtbaren Wellenlängen stark streut und Titans Oberfläche vor neugierigen Augen versteckt. Doch in Infrarotwellenlängen kann Titans Oberfläche abgebildet werden. Diese werden schwächer gestreut und die atmosphärische Absorption reduziert.

Rund um das Titan-Bild in sichtbarem Licht (Mitte) sind einige der bisher klarsten globalen Infrarotansichten des interessanten Mondes angeordnet. Die sechs Bildfelder in Falschfarben sind Infrarotbilddaten, die im Laufe von 13 Jahren mit dem visuellen und infraroten Kartierungs-Spektrometer (VIMS) an Bord der Raumsonde Cassini gewonnen und einheitlich bearbeitet wurden. Die Raumsonde kreiste von 2004 bis 2017 um Saturn. Sie bieten einen interessanten Vergleich mit Cassinis Ansicht in sichtbarem Licht.

Im Jahr 2027 soll die revolutionäre Rotorflugzeugmission Dragonfly der NASA zu Titan aufbrechen.

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Wanderer

Videocredit: Bildmaterial: Erik Wernquist; Musik: Christian Sandquist; Text und Stimme: Carl Sagan

Wie weit wird die Menschheit in den Weltraum vordringen? Wenn dieses Video aus echten Weltraumbildern und fiktiven Visualisierungen richtig liegt, dann gelangt sie zumindest bis ins Sonnensystem. Einige bewegende Abschnitte zeigen, wie Menschen der Zukunft zwischen Saturns Ringen treiben, Jupiter von einem nahen Raumschiff aus erforschen und in der geringen Gravitation deines Uranusmondes von einer hohen Klippe springen.

Niemand kennt die Zukunft, aber Reisen und Forschung über Grenzen hinaus – sowohl physisch als auch intellektuell – ist Teil der menschlichen Natur und hat uns in der Vergangenheit oft schon gute Dienste geleistet.

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Hyperion: Saturnmond mit seltsamen Kratern

Der kleine Saturnmond Hyperion sieht aus wie ein Schwamm, weil seine Krater tief ins lose Geröll gerammt sind.

Bildcredit: NASA, ESA, JPL, SSI, Cassini-Bildgebungsteam

Was liegt auf dem Grund von Hyperions seltsamen Kratern? Um das herauszufinden, sauste die Roboter-Raumsonde Cassini, die einst Saturn umrundete, an dem schwammartigen Mond vorbei und schickte beispiellos detailreiche Bilder.

Dieses Mosaik entstand aus sechs Bildern vom Cassini-Vorbeiflug im Jahr 2005. Es ist hier in wissenschaftlich zugeordneten Farben dargestellt. Die sonderbare Welt ist von rätselhaften Kratern übersät und hat eine merkwürdige, schwammartige Oberfläche. Am Boden der meisten Krater liegt ein unbekanntes, dunkelrotes Material. Dieses hat eine Ähnlichkeit mit dem Material, das einen Teil des Saturnmondes Iapetus bedeckt. Es könnte in den Eismond sinken, da es wärmendes Sonnenlicht besser aufnimmt.

Hyperion ist etwa 250 Kilometer groß. Er rotiert chaotisch und hat eine so geringe Dichte, dass sich in seinem Inneren wahrscheinlich ein gewaltiges Höhlensystem befindet.

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Bennu 3-D

Stereoanaglyphe des Asteroiden Bennu, die graue Geröllkugel hat links einen roten und rechts einen cyanfarbenen Rand.

Bildcredit: NASA, GSFC, U. Arizona – Rechte am Stereobild: Patrick Vantuyne

Mit euren rot-blauen Brillen könnt ihr neben dem Asteroiden 101955 Bennu schweben. Diese winzige Welt im Sonnensystem hat die Form eines Spielzeugkreisels, ihre raue Oberfläche ist mit Geröll übersät. Bennu ist etwa so hoch wie das Empire State Building (weniger als 500 Meter).

Die Einzelbilder dieser 3-D-Anaglyphe entstanden mit der PolyCam an Bord der Raumsonde OSIRIS_REx. Sie wurden am 3. Dezember 2018 in einer Entfernung von etwa 80 Kilometern aufgenommen. Im Mai 2021 verließ OSIRIS_REx die Umgebung von Bennu mit einer Gesteinsprobe der felsigen Oberfläche an Bord. Die Roboter-Raumsonde ist nun auf dem Weg zur Erde und kehrt im September mit ihrer Probe zur Erde zurück.

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DART versus Dimorphos

Die Oberfläche des Asteroidenmondes ist mit Steinen und Geröll bedeckt. Zwischen zwei großen Felsbrocken ist der Umriss der Sonde DART mit ihren Solarpaneelen markiert.

Bildcredit: NASA, Johns Hopkins APL, DART

Bei der ersten Testmission zum Schutz von Planeten, die von der Erde aus gestartet wurde, fotografierte die Raumsonde DART am 26. September 2022 dieses Bild. Es entstand drei Sekunden vor ihrem Aufprall auf der Oberfläche des Asteroidenmondes Dimorphos. Der Umriss der Raumsonde mit zwei langen Sonnenkollektoren markiert den voraussichtlichen Einschlagsort zwischen zwei Felsbrocken. Der größere Felsbrocken ist etwa 6,5 Meter groß.

Die Raumsonde DART (Double Asteroid Redirection Test, Doppelter Asteroiden-Umlenkungstest) hatte eine Masse von etwa 570 Kilogramm. Dagegen beträgt die geschätzte Masse von Dimorphos, dem kleineren Teil eines erdnahen Asteroiden-Binärsystems, etwa 5 Milliarden Kilogramm. Trotzdem änderte der direkte kinetische Einschlag der Raumsonde die Geschwindigkeit von Dimorphos messbar um den Bruchteil eines Prozents. Der Aufprall verkürzte die 12-stündige Umlaufzeit des Mondes um seinen größeren Asteroidenbegleiter 65803 Didymos um etwa 33 Minuten.

Das Einschlagsexperiment demonstrierte erfolgreich eine Technik zur Änderung von Asteroidenbahnen. Diese Technik könnte künftige Asteroideneinschläge auf dem Planeten Erde verhindern. Darüber hinaus verlieh das Einschlagexperiment dem 150 Meter großen Dimorphos einen kometenähnlichen Materialschweif.

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Der größte Felsen im Sonnensystem

Der berühmte blassblaue Punkt - Pale Blue Dot - ist ein Bild der Erde, das die Raumsonde Voyager I im Jahr 1990 fotografierte.

Bildcredit: NASA, Raumsonde Voyager 1

Der Punkt dort rechts ist der größte Gesteinsbrocken, den wir im Sonnensystem kennen. Er ist größer als jeder Asteroid, Mond oder Kometenkern, den wir kennen, sogar größer als jeder andere lokale Gesteinsplanet.

Der Felsbrocken ist so groß, dass seine Gravitation ihn zu einer großen Kugel formt, auf deren Oberfläche sich schwere Gase sammeln. (Bis zu den jüngsten Entdeckungen großer dichter Planeten, die um andere Sterne kreisen, war er der größte bekannte Felsbrocken jeglicher Art.) Im Jahr 1990 nahm die Raumsonde Voyager 1 vom äußeren Sonnensystem aus dieses Bild des gewaltigen Weltraumgesteinsbrockens auf, es ist der berühmte blassblaue Punkt (Pale Blue Dot).

Heute beginnt dieser Gesteinsbrocken zum ungefähr fünfmilliardsten Mal eine neue Runde um seinen Heimatstern. Bei jedem Umlauf rotiert er mehr als 350 Mal um sich selbst. Wir wünschen allen Bewohnern dieses Gesteinsbrockens, den wir Erde nennen, frohes neues Jahr nach dem gregorianischen Kalender.

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Cassinis Ausblick auf Saturn

Das Bild zeigt das Sechseck am Nordpol von Saturn aus der Nähe, fotografiert von der Raumsonde Cassini bei einem nahen Vorbeiflug gegen Missionsende.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, Institut für Weltraumforschung

So sieht Saturn von innerhalb der Ringe aus. 2017 lenkte die NASA die Raumsonde Cassini erstmals zwischen Saturn und seine Ringe. Bei diesem Tauchflug fotografierte die Roboter-Raumsonde Hunderte beispiellos detailreiche Bilder der Strukturen in Saturns Atmosphäre. Doch auch beim Blick rückwärts boten sich der Raumsonde eindrucksvolle Ansichten.

Dieses Bild entstand wenige Stunden vor der größten Annäherung. Es zeigt Saturns ungewöhnliches Sechseck um den Nordpol. Der nächstliegende sichtbare Ring ist Saturns B-Ring, dahinter trennt die dunkle Cassini-Teilung den B-Ring vom äußeren A-Ring. Wenn ihr genau hinseht, erkennt ihr die beiden kleinen Monde, die den am weitesten entfernten erkennbaren Ring – den F-Ringhüten.

Wenige Monate nach Aufnahme dieses Bildes und nach mehr als einem Jahrzehnt der Erforschung und Entdeckung ging der Treibstoff zur Neige. Die Raumsonde Cassini wurde in die Saturnatmosphäre gelenkt, wo sie vermutlich schmolz.

Himmlische Überraschung: Welches Bild zeigte APOD an eurem Geburtstag? (ab August 2007)

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