Nordlichter in Lappland

Die Polarlichter wirken wie Bögen, weil das Panorama 360 Grad breit ist. Die Bögen wölben sich von einem Haus ausgehend nach links und rechts.

Bildcredit und Bildrechte: Juan Carlos Casado (TWAN, StarryEarth)

Der Frühlingsbeginn auf der Nordhalbkugel ist eine gute Zeit für Polarlichtjäger. Zum Äquinoktium ist das Erdmagnetfeld so ausgerichtet, dass es die Wechselwirkung mit dem Sonnenwind begünstigt. Sonnenwind löst das reizende Schimmern der Nordlichter aus.

Von 28. auf 29. März war der Himmel über dem Hügel Kaunispää im finnischen Lappland keine Enttäuschung. Die ausgedehnten Schleier aus Polarlicht wurden in dieser Nacht auf einem Panorama fotografiert. Es zeigt eine ganze 360-Grad-Sicht. Einheimische waren fasziniert von dem hellen Schauspiel. Es dauerte in den dunklen Stunden an und schimmerte in Farben, die sogar mit bloßem Auge gut sichtbar waren.

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Polarlichter und Jupiters Magnetfeld

Die Illustration zeigt den Planeten Jupiter, umgeben von einem Magnetfeld. Rund um den Planeten sind rosarote leuchtende Hüllen. Weiter außen leuchten dunklere blaue Hüllen, sie werden vom Sonnenwind aus dem Sonnensystem hinausgedrängt.

Illustrationscredit: JAXA Credit Bildeinschub: NASA, ESA, Chandra, Hubble

Jupiter hat Polarlichter. Auf der Erde und auf dem größten Planeten im Sonnensystem wird das Magnetfeld komprimiert, wenn ein Schwall geladener Teilchen von der Sonne kommt. Das Magnetfeld leitet geladene Teilchen zu Jupiters Polen und in die Atmosphäre. Dort schlagen die Teilchen vorübergehend Elektronen aus dem Gas in der Atmosphäre. Wenn sich die Ionen in der Atmosphäre wieder mit Elektronen verbinden, leuchten Polarlichter auf.

Die Illustration zeigt die prachtvolle aktive Magnetosphäre von Jupiter. Der Bildeinschub rechts oben wurde letzten Monat veröffentlicht. Er wurde mit dem Röntgenteleskop Chandra im Erdorbit aufgenommen. Die Chandra-Aufnahme wurde über ein Bild in sichtbarem Licht gelegt, das zu einer anderen Zeit mit dem Weltraumteleskop Hubble aufgenommen wurde.

Das kleine Bild zeigt unerwartet starkes Röntgenlicht, das von Jupiters Polarlichtern stammt. Das Röntgenlicht ist hier in Falschfarben-Violett abgebildet. Das Polarlicht auf Jupiter war im Oktober 2011 einige Tage nach einem mächtigen koronalen Massenauswurf auf der Sonne zu sehen.

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Klarträumen

In einer traumartigen Landschaft betrachten zwei Personen auf glitschigen Felsen einen nebelartig strömenden Wasserfall. Links oben leuchtet ein Polarlicht.

Bildcredit und Bildrechte: Arnar Kristjansson, Beschriftung: Judy Schmidt

Ist das die wirkliche Welt? Oder bloß eine Fantasie? Die Realität begann mit dem Traum, den atemberaubenden Wasserfall Seljarlandsfoss im Süden von Island vor einem Himmel mit Polarlichtern zu fotografieren. Es kam ein vielversprechender Wetterbericht aus dem Weltraum. Kurz danach machten sich der visionäre Astrofotograf und sein Partner auf den Weg. Nach der Ankunft fotografierten sie ein Bild des Himmels im Hintergrund mit einem tollen grünen Polarlicht. Das war der einfache Teil.

Schwierig war es, den Wasserfall zu fotografieren, denn der Sprühnebel trübte ständig die Linse. Wie gewonnen, so zerronnen! Ungefähr 100 Versuche waren nötig. Bei jedem Versuch musste jemand in der kalten Nacht über glitschige Felsen zur Kamera klettern, um zu sehen, wie die letzte Aufnahme gelungen war. Dann wurde die Linse abgewischt und die Kamera für den nächsten Versuch gestartet. Später wurden die besten Bilder von Land und Himmel digital kombiniert.

Weit hinter dem Polarlicht schimmern am Himmel zahlreiche Sterne des Nordens. Der Astrofotograf wählte den Bildtitel wegen der traumartigen Wirkung, die das Ergebnis hat, vielleicht in dem Wissen, dass manche Dinge bei seiner Mühe, den Traum zu verwirklichen, tatsächlich eine Rolle spielten.

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Phönix-Polarlicht über Island

Ein Polarlicht über dem Helgafell erinnert an einen riesigen Phönix. Am Himmel sind viele bekannte Sternbilder, Sternhaufen und der Planet Uranus zu sehen.

Bildcredit und Bildrechte: Hallgrimur P. Helgason; Beschriftung: Judy Schmidt

Alle anderen, die Polarlichter sehen wollten, waren schon nach nach Hause gegangen. Es war eine ruhige Nacht auf Island letzten September. Um 3:30 Uhr waren die meisten Polarlichter der Nacht abgeklungen. Doch plötzlich strömte ein neuer Teilchensturm vom Himmel. Er hellte die Erdatmosphäre nochmals auf. Dabei entstand durch Pareidolie eine unerwartete, verblüffende Form. Sie erinnert an einen riesigen Phönix.

Die Fotoausrüstung war noch einsatzbereit. Daher wurden noch schnell zwei Himmelsbilder fotografiert und gleich darauf ein drittes von der Landschaft. Der Berg im Hintergrund ist Helgafell. Der kleine Fluss vorne heißt Kaldá. Beide liegen etwa 30 Kilometer nördlich von Islands Hauptstadt Reykjavík.

Erfahrene Berobachterinnen des Himmels erkennen links über dem Berg das Sternbild Orion. Etwa in der Bildmitte ist der Sternhaufen der Plejaden sichtbar. Das neue Polarlicht dauerte nur eine Minute. Es wäre wohl für immer verschwunden und vielleicht als Lügenmärchen abgetan worden, wäre es nicht auf diesem digital kombinierten Bildmosaik festgehalten worden.

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Sternklare Nacht auf Island

Ein grüner Polarlichtbogen wölbt sich im Bild, er spiegelt sich im Gewässer im Vordergrund.

Bildcredit: Stephane Vetter (Nuits sacrees); überlagerte Beschriftung: Judy Schmidt

In manchen Nächten bietet der Himmel die beste Schau der Stadt. In dieser Nacht war der Himmel sogar noch besser. Dieses Kompositbild mit Himmel gewann einen internationalen Wettbewerb für Landschaftsastrofotografie.

Das Siegerbild entstand 2011 über dem Jökulsárlón. Er ist der größte Gletschersee auf Island. Der Fotograf kombinierte sechs Aufnahmen. So konnte er nicht nur zwei grüne Polarlichtringe zeigen, sondern auch ihre Reflexionen im ruhigen See. Am fernen Himmel im Hintergrund leuchten das Band unserer Milchstraße und die Andromedagalaxie.

Ein mächtiger koronaler Massenauswurf von der Sonne verursachte Polarlichter, die bis nach Wisconsin in den USA reichten, das relativ weit im Süden liegt. Die Sonnenaktivität der vergangenen Woche führte in den letzten Tagen vermehrt zu Polarlichtern.

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Himmelslichter im neuen Jahr

Am Horizont zeichnen sich Bäume als Silhouetten ab. Dahinter schimmert ein Polarlicht, das von Gelb nach Magenta-Farbtönen verläuft. Links steigt die Milchstraße auf.

Bildcredit und Bildrechte: Gill Fry

Ein moderater geomagnetischer Sturm brachte gestern ein Fest der Himmelslichter für hohe geografische Breiten auf der Erde. Ein koronaler Massenauswurf von Silvester traf auf die Atmosphäre. Diese Himmelslandschaft zu Neujahr zeigt schimmernde rötliche Schleier von Südlichtern am südlichen Horizont von Morgiana. Es liegt im Südwesten von Victoria in Australien.

Auch beständigere Schätze am Südhimmel sind zu sehen. Links leuchten die südliche Milchstraße, Alpha und Beta Centauri sowie die hellen Sterne im Kreuz des Südens. Vorne zeichnen sich die Zweige eines großen Baumes als Silhouetten ab. Sie umrahmen zwei Begleitgalaxien der Milchstraße, die Große und die Kleine Magellansche Wolke. Der helle Stern rechts neben den Zweigen ist Achernar. Er ist der Alphastern im Sternbild Eridanus. Manche kennen ihn als das südliche Ende des Flusses.

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Isländische Legenden und Polarlichtern

Polarlicht, Jupiter und der Sternenhimmel leuchten über einer isländischen Küstenlandschaft.

Bildcredit und Bildrechte: Elizabeth M. Ryan; Überlagerte Beschriftung: Judy Schmidt

Auf dieser dramatischen Ansicht mit Land, Meer und Himmel prallen Legenden aufeinander. Das Land ist Vík í Mýrdal, ein Dorf im Süden von Island. Es ist für seine schönen schwarzen Sandstrände bekannt. Das Meer ist der Atlantik. Er umgibt Reynisdrangar, eine Gruppe erodierter Basaltgesteinsäulen. Sie sind der isländischen Sage nach die versteinerten Reste von Trollen, die einst versuchten, einen Dreimaster an Land zu ziehen.

Rechts oben wacht der hell leuchtende Gott des Himmels der griechischen Mythologie: der Planet Jupiter. Am Himmel sind weitere griechische, in Sternbilder verpackte Legenden verteilt: ein Löwe (Leo), eine große Bärin (Ursa Major) und eine Wasserschlange (Hydra). Man könnte meinen, dass dieser Tumult das spektakuläre Polarlicht im Bild hervorrief – doch das waren bloß Explosionen auf der Sonne.

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Polarlichter über Wolken

Am Horizont steht ein Haus, an dem ein Licht leuchtet. Darüber ziehen Wolken über den Himmel. Durch die Lücken schimmert grünes Polarlicht.

Bildcredit und Bildrechte: Daniele Boffelli

Polarlichter treten normalerweise hoch über den Wolken auf. Ein Polarlicht entsteht, wenn schnelle Teilchen, die von der Sonne ausgestoßen wurden, auf die Magnetosphäre der Erde treffen. Die geladenen Teilchen schrauben sich die Linien im Erdmagnetfeld entlang. Dann treffen sie auf Atome und Moleküle hoch oben in der Erdatmosphäre. Sauerstoffatome erzeugen das grüne Licht, wenn sie bei so einer Kollision angeregt werden. Polarlichter leuchten typischerweise in dieser Farbe.

Der niedrigste Teil eines Polarlichtes tritt meist in einer Höhe von 100 Kilometern und darüber auf. Die meisten Wolken befinden sich unterhalb von etwa 10 Kilometern. Die Höhe von Wolken und Polarlichtern erkennt man auf diesem Bild sehr gut. Es wurde in Dyrhólaey auf Island fotografiert. Dort widerstand der unbeirrte Astrofotograf dem heftigen Wind und einem zunächst bewölkten Himmel. Er wollte Polarlichter über einem malerischen Leuchtturm fotografieren. Unterwegs gelang ihm zufällig dieses Bild.

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