Flimmern

Zwei leuchtende Spuren wurden von einem schwingenden Teleskop gezogen. Links verläuft die Spur eines Sterns, diese schillert in allen Farben. Rechts leuchtet die orangefarbene Spur des Planeten Mars, der wegen seiner Fläche nicht flackert.

Bildcredit und Bildrechte: Jürgen Michelberger

Beschreibung: Am 4. Juni 2010 waren Regulus, der Alphastern im Sternbild Löwe und der wandernde Planet Mars scheinbar fast gleich hell und standen nur 1,5 Grad getrennt nebeneinander am Himmel. Eine kreative 10-Sekunden-Aufnahme mit einer schwingenden Kamera nahm taumelnde Spuren der himmlischen Begegnung auf.

Erkennen ihr, welche Spur zum Stern und welche zum Planeten gehört? Hinweis: Durch die Luftunruhe flimmert das Bild des Sterns und ändert Helligkeit und Farbe stärker als der Planet. Das Flimmern fällt stärker aus, weil die Turbulenz des Sterns quasi eine punktförmige Lichtquelle ist, die als schmales Lichtbündel zu sehen ist. Wenn sich die Brechung in der Sichtlinie wegen der Luftunruhe rasch ändert, beeinflusst das verschiedene Lichtfarben unterschiedlich stark und erzeugt den bekannten Flimmereffekt bei Sternen.

Doch Mars ist uns viel näher als die fernen Sterne und eine flächige Lichtquelle. Obwohl er klein ist, ist seine Scheibe als Bündel aus Lichtstrahlen zu sehen, das um einiges breiter ist als das Lichtbündel des Sterns. Es wird daher allgemein weniger stark durch leichte Turbulenzen beeinflusst. Somit stammt die wechselhafte regenbogenartige Spur links von Regulus und die gleichförmigere, einheitlich rötliche Spur von Mars.

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Planetenaufgang auf einer fremden Welt

Unter einem Felsbogen geht am roten Himmel ein Himmelskörper mit Strahlenkranz auf.

Credit und Bildrechte: Robert Arn (Colorado St. U.)

Beschreibung: Wie würde ein Sonnenaufgang auf einer anderen Welt aussehen? Bisher kennt die Menschheit nur Sonnenaufgänge auf dem Mars und der Erde, doch es macht Spaß, sich vorzustellen, wie ein Sonnenaufgang auf einem Planeten aussieht, der bekannt und doch unbekannt ist.

Auf Planeten, die weit von ihrem Heimatstern entfernt sind, sieht man eher den Aufgang eines ungewöhnlich hellen Lichtpunktes als den einer runden Kugel. Oben wurde scheinbar genau das abgebildet, doch es ist eine sorgfältige Kombination aus Langzeitbelichtungen und kreativer Beleuchtung.

Das Bild zeigt den Aufgang der Venus auf dem Planeten Erde vor einigen Wochen. Es wurde durch den Mesa Arch im Canyonlands-Nationalpark im US-amerikanischen Bundesstaat Utah fotografiert. Malerische Härtlinge und Tafelberge sind im Hintergrund über die Landschaft verteilt. Der orangefarbene Himmel entsteht durch Lufttrübung und Staub. Er erinnert an eine staubige Landschaft auf dem Mars. Die Sonne ging wenige Minuten später als runde Kugel auf.

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MESSENGER bei Merkur

Die Oberfläche des Himmelskörpers ist grau und von Kratern übersät. Oben ist ein heller Krater mit langen, dichten Strahlen. Das Bild erinnert an den Mond, es zeigt aber Merkur.

Credit: NASA/JHU APL/CIW

Beschreibung: Seit 17. März umkreist MESSENGER als erste Raumsonde Merkur, er ist der innerste Planet im Sonnensystem. Dieses Bild ist das erste bearbeitete Farbbild seit dem Eintritt in die Merkurumlaufbahn.

Merkur ist größer und dichter als der Erdmond und besitzt fast die doppelte Oberflächengravitation wie der Mond, doch auf den ersten Blick sieht er dem Mond sehr ähnlich. Auf dieser Ansicht sind hellblaue und braune Gebiete bei Kratern zu sehen sowie lange Strahlen aus hellem Material, welche die Oberfläche überziehen. Der markante, helle Strahlenkrater Debussy rechts oben hat einen Durchmesser von 80 Kilometern. Das Gelände am unteren Rand des historischen Bildes reicht bis zu Merkurs Südpol und zeigt eine Region, die nie zuvor im Weltraum abgebildet wurde.

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Merkur und Jupiter bei Sonnenuntergang

Über der dunklen Landschaft reicht der heitere Himmel mit wenigen Wolkenstreifen von intensiv Orange bis Mittelblau am oberen Rand. Im Westen leuchten zwei Lichtpunkte, Merkur und Jupiter.

Bildcredit und Bildrechte: Göran Strand

Beschreibung: Wenn die warmen Farben bei Sonnenuntergang verblassen, leuchten derzeit zwei Himmelslichter in der Abenddämmerung: Merkur und Jupiter. Merkur wandert am Himmel gerade von der Sonne weg und bietet diesen Monat gute Möglichkeiten, ihn zu beobachten, da auf der Nordhalbkugel der Frühling kommt und die Ekliptik-Ebne in einem steilen Winkel auf den westlichen Horizont steht.

Jupiter sinkt jedoch nach Sonnenuntergang weiterhin tiefer. Normalerweise ist Merkur schwer zu beobachten, doch an diesem heiteren Himmel leuchtet er sogar ein gutes Stück über Jupiter im orangefarbenen Licht des Sonnenuntergangs.

Die Szenerie wurde Anfang dieser Woche auf der Insel Frösön im Norden von Schweden aufgenommen. Sie blickt über den Storsjøen in Richtung des Dorfes Hallen und in der Ferne liegende Berge. Noch bessere Ansichten von Merkur bekommt natürlich die Raumsonde MESSENGER, die derzeit den innersten Planeten im Sonnensystem umkreist.

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MESSENGER zeigt das Sonnensystem

Das Bild wurde horizontal gestaucht. Es zeigt die Ekliptik und alle sichtbaren Planeten im Sonnensystem.

Credit: NASA/JHU APL/CIW

Beschreibung: Wenn ihr vom Zentrum des Sonnensystems hinausblickt, was würdet ihr sehen? Eine sehr ähnliche Ansicht wurde kürzlich von der Raumsonde MESSENGER aufgenommen, die derzeit die Sonne in der Merkurdistanz umkreist. Alle Planeten der Sonne erscheinen als Lichtpunkte. Der am nächsten gelegene und der größte leuchten am hellsten.

Die Planeten kreisen offenbar alle in dieselbe Richtung und sind (fast) auf den gleichen Großkreis am Himmel beschränkt, nämlich die Ebene der Ekliptik. Venus, Erde, Mars, Jupiter und Saturn befinden sich alle im horizontal verkürzten Bild oben.

Die Positionen von Uranus und Neptun sind beschriftet, obwohl sie zu blass sind, als dass man sie erkennen könnte. Plutos Planetenstatus wurde kürzlich infrage gestellt, er ist viel zu blass fürs Auge. Doch der Erdmond und Jupiters galileische Monde sind sichtbar.

Dieses Bild ist die Kehrseite eines anderen, das Voyager 1 im Jahr 1990 außerhalb des Sonnensystems aufnahm.

MESSENGER ist inzwischen dreimal an Merkur vorbeigeflogen. Er soll planmäßig nächsten Monat in eine Umlaufbahn um den innersten Planeten des Sonnensystems einschwenken.

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Sterngrößen im Vergleich

Credit und Videorechte: morn1415 (YouTube)

Beschreibung: Wie groß ist unsere Sonne im Vergleich mit anderen Sternen? Ein beliebtes Video auf YouTube vergleicht die Größen von Planeten und Sternen vom kleinsten bis zum größten.

Das Video beginnt mit dem Erdmond und schreitet zu immer größere Planeten in unserem Sonnensystem fort. Als nächstes kommt die Sonne im Vergleich mit benachbarten helleren Sternen in der Milchstraße. Am Ende rotieren einige der größten bekannten Sterne ins Blickfeld. Die wahren Größen der meisten Sterne außerhalb von Sonne und Beteigeuze wurde nicht durch direkte Beobachtung ermittelt, sondern durch die Messung ihrer wahrnehmbaren Helligkeit, Temperatur und Entfernung.

Obwohl das Video ein anregendes, großteils genaues Lernwerkzeug ist, können APOD-Lesende die Lernerfahrung ergänzen und vielleicht an einer genaueren künftigen Version mitarbeiten, indem ihr auf kleine Unstimmigkeiten im Video aufmerksam macht.

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Der Mechanismus von Antikythera

Im Bild ist ein Bruchstück einer verwitterten antiken Maschine zu sehen, sie ist mit Oxiden überzogen.

Credit und Bildrechte: Wikipedia

Beschreibung: Was ist das? Es wurde auf dem Grund des Meeres an Bord eines antiken griechischen Schiffes gefunden. Seine offensichtliche Komplexität löste jahrzehntelange Untersuchungen aus, und einige seiner Funktionen blieben unbekannt. Kürzlich wurden Röntgenuntersuchungen an dem Apparat durchgeführt, die nun den vermuteten Zweck des Mechanismus von Antikythera bestätigten und mehrere überraschende Funktionen zeigten.

Der Mechanismus von Antikythera war, wie sich herausstellte, ein mechanischer Computer mit einer Genauigkeit, die für die damalige Zeit für unmöglich gehalten wurde – das Schiff, auf dem er sich befand, sank im Jahr 80 v. Chr. Es galt die Ansicht, dass eine so fortschrittliche Technologie erst 1000 Jahre später entwickelt wurde. Seine Räder und Getriebe bilden eine tragbare Planetenmaschine des Himmels, die sowohl die Stern- und Planetenstände vorausberechnete als auch Mond– und Sonnenfinsternisse.

Der oben gezeigte Mechanismus von Antikythera ist 33 Zentimeter hoch und hat ähnliche Maße wie ein großes Buch.

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Bedeckung in der Dämmerung

Hinter blattlosen Büschen oder Bäumen leuchtet in der Dämmerung ein sehr schmaler junger Sichelmond.

Bildcredit und Bildrechte: Doug Zubenel (TWAN)

Beschreibung: Die dünne Mondsichel ist einen Tag alt. Sie leuchtete am 6. Dezember nach Sonnenuntergang im Westen. Der Mond bedeckte auch den Mars oder zog vor ihm vorbei. Doch nur wenige Sternfreundinnen* konnten den Schlussakt dieser Bedeckung durch den Mond in der Dämmerung sehen. Dazu brauchte man einen guten Beobachtungsplatz auf einem Pfad, der über Nordamerika führte.

Diese Aufnahme entstand mit Teleobjektiv. Sie zeigt den Mars als Lichtpunkt, kurz nachdem er hinter dem sonnenbeleuchteten Rand des Sichelmondes aufgetaucht war. Der tolle Himmelsanblick wurde in De Soto im US-amerikanischen Bundesstaat Kansas fotografiert. Natürlich wird die totale Mondfinsternis diesen Monat von viel mehr Mondschwärmer*innen beobachtet werden. Sie findet in der Nacht vom 20. auf den 21. Dezember statt.

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