Die Milchstraße über dem Poseidontempel

Die Lichter, die den Poseidontempel auf Kap Sounion in Griechenland beleuchten, zeigen scheinbar auf Himmelsobjekte.

Bildcredit und Bildrechte: Alexandros Maragos, Beschriftung: Judy Schmidt

Was leuchtet da in der Ferne? Es sieht wie ein Leuchtturm aus, doch die Lichtstrahlen am Horizont stammen vom Poseidontempel auf Kap Sounion in Griechenland.

Einige Tempellichter spiegeln sich vorne in der Ägäis. Der Tempel war zwar als Meeresdenkmal gedacht, doch seine Lichter im Bild zeigen scheinbar auf Orte am Himmel. Der breite Strahl rechts zeigt zum Beispiel zufällig auf den Lagunennebel im Zentralband unserer Milchstraße. Sie verläuft im Bild diagonal von links oben nach unten. Außerdem zeigt der fast senkrechte Strahl zu den Sternenwolken nahe beim Wildentenhaufen. Das Bild entstand vor weniger als drei Wochen.

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Polaris und Komet Lovejoy

Links ist der helle Komet Lovejoy mit einer grünen Koma, rechts der Polarstern, und der Himmelsnordpol ist mit einem Kreuz markiert.

Bildcredit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo

Eines dieser beiden hellen Himmelsobjekte bewegt sich. Rechts steht der berühmte Stern Polaris. Der Polarstern ist zwar bei weitem nicht der hellste Stern am Himmel, doch er ist berühmt wegen seiner Position. Hat man ihn einmal gefunden, steht er scheinbar immer an derselben Stelle – die ganze Nacht, den ganzen Tag und den Rest eures Lebens. Das ist so, weil die Rotationsachse der Erde auf eine Stelle neben dem Polarstern zeigt. Die Stelle ist der Himmelsnordpol.

Links neben dem Himmelsnordpol befindet sich der Komet Lovejoy. Er ist zehn Millionen mal näher, und seine Position am Himmel ändert sich jede Stunde deutlich.

Das Bild wurde letzte Woche fotografiert. Der zerfallende Schneeball C/2014 Q2 (Lovejoy) ist ein Besucher aus dem äußeren Sonnensystem. Er bleibt nur noch wenige Wochen in der Nähe des Nordsterns. Doch das sollte reichen, um die grünliche Koma des flüchtigen Neuankömmlings mit Fernglas oder einem kleinen Teleskop zu sehen, notfalls mit einer guten Sternkarte.

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Der Galaxienbaum

Im spanischen Salamanca geht über einem Eichenwäldchen die Milchstraße auf.

Bildcredit und Bildrechte: César Vega Toledano; Überlagerte Beschriftung: Judy Schmidt

Zuerst kamen die Bäume. Im spanischen Salamanca bemerkte ein Fotograf, wie einzigartig ein Eichenwäldchen wirkte, nachdem man die Bäume beschnitten hatte. Dann kam die Galaxie. Der Fotograf blieb bis 2 Uhr morgens wach. Er wartete, bis die Milchstraße aufging und die Höhe einer majestätischen Eiche erreichte. Aus dieser genau gewählten Perspektive wirkt die Galaxis mit ihren Staubbahnen wie die natürliche Verlängerung der Zweige im Baum.

Zuletzt kam das Licht. Hinter dem Baum wurde ein Blitzlicht platziert, um eine Silhouette zu projizieren. Zufällig stehen weitere Bäume als ähnliche Silhouetten am relativ hellen Horizont. Diese Einzelaufnahme wurde 30 Sekunden lang belichtet. Sie entstand zu Beginn des Monats. Die Milchstraße wurde digital betont.

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Sommerdreiecke über Japan

Hinter einem blühenden Kirschbaum leuchten viele Sternbilder am Himmel, darunter das bekannte Sommerdreieck.

Bildcredit und Bildrechte: Shingo Takei (TWAN)

Habt ihr schon einmal das Sommerdreieck gesehen? Die hellen Sterne Wega, Deneb und Altair bilden ein großes Dreieck am Himmel. Es geht auf der Nordhalbkugel zu Frühlingsbeginn am Morgen und im Herbst am Abend auf. In den Sommermonaten steht das Dreieck um die Mitternacht fast im Zenit.

Dieses Bild der Sterngruppe des Sommerdreiecks wurde letzten Monat in Gunma in Japan fotografiert. Im Vordergrund blüht ein 15 Meter hoher, 500 Jahre alter Kirschbaum mit einer ebenfalls dreieckigen Form. Das Dreieck im Asterismus ist nur von der Erde aus erkennbar – in Wirklichkeit sind die Sterne im Weltraum Tausende Lichtjahre voneinander entfernt.

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Ein unerwartetes Polarlicht über Norwegen

Dichte Polarlichtschleier hängen vom Himmel, sie schimmern grün. Unten leuchtet der Mond über dem Strand in Norwegen. Rechts sucht eine Person mit Taschenlampe einen Objektivdeckel.

Bildcredit und Bildrechte: Tommy Richardsen

Manchmal erhellt sich der Himmel unerwartet. Eine Reise am 8. Februar 2014 in den Norden Norwegens, um Polarlichter zu fotografieren, verlief nicht so gut wie erhofft. In Steinsvik in der Provinz Troms im Norden Norwegens war Mitternacht schon vorbei. In jüngster Zeit gab es Sonnenaktivität. Trotz war der Himmel enttäuschend. Also begann der Astrofotograf zu packen und wollte gehen.

Sein Bruder suchte nach einem fehlenden Objektivdeckel, als am Himmel plötzlich tolle Polarlichter explodierten. Der Fotograf reagierte schnell. Er fotografierte eine Serie detailreicher grüner Schleier. In der Mitte stand der helle Mond. Rechts suchte der Bruder den Objektivdeckel. Der Polarlichtblitz dauerte nur ein paar Minuten. Doch die Erinnerung daran bleibt vermutlich viel länger bestehen.

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Milchstraße über ausbrechendem Vulkan

Über sechs Vulkanen, von denen einer ausbricht, breitet sich die zentrale Milchstraße waagrecht aus.

Bildcredit und Bildrechte: Sergio Montúfar

Die Aussicht war eine Reise wert. Der Aufstieg zum Gipfel des Vulkans Santa Maria in Guatemala einsam und mühselig. Es war ein Kampf mit starken Winden, eisigen Temperaturen und wenig Sauerstoff. Auch musste die empfindliche Fotoausrüstung geschleppt werden. Doch schließlich war die Kamera montiert. In den frühen Morgenstunden des 28. Februar fotografierte sie diese atemberaubende Aussicht.

Auf der Erde stehen sechs Vulkane des mittelamerikanischen Vulkanbogens. Einer davon war der Volcán de Fuego, der Feuervulkan. Sein Ausbruch ist der Ferne zu sehen. Danach wurden die vielen, viel weiter entfernten Sterne am Himmel auf eigenen Aufnahmen festgehalten. Dazu gehörte auch das zentrale Band unserer Milchstraße. Es verläuft oben waagrecht über den Vulkanen.

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Venus im Westen

In der Dämmerung leuchtet die Venus beim hellen Sternhaufen der Plejaden über der Silhouette eines Waldes. Von links ragt ein Baum mit Knospen ins Bild.

Bildcredit und Bildrechte: Babak Tafreshi (TWAN)

In den nächsten Tagen leuchtet die Venus bei Sonnenuntergang im Westen. Wenn ihr den Schwesterplaneten der Erde in der Dämmerung sehen möchtet, sucht einfach den gleißend hellen Abendstern. Die Venus steht heute Abend sehr nahe beim Sternhaufen der Plejaden. Sie strahlt hell auf dieser Himmelslandschaft im Frühling, die vor wenigen Tagen bei der deutschen Stadt Lich fotografiert wurde.

Die Sterne im kompakten Haufen der Plejaden sind auch als Sieben Schwestern bekannt. Sie leuchten hier über der Venus. Links daneben treiben Zweige aus. Sie umrahmen den hellen Stern Aldebaran, er ist das Auge des Stieres, und den v-förmigen Sternhaufen der Hyaden.

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Fahnenförmiges Polarlicht über Schweden

Über einem Wald, dessen Bäume unten als Silhouetten zu sehen sind, steigt ein sehr geradliniges Polarlicht auf, das an eine Fahne erinnert. Unten sind grüne Streifen, die nach oben hin rot werden. Ganz oben ist ein purpurfarbener Streifen.

Bildcredit und Bildrechte: Mia Stålnacke

Für kurze Zeit erinnerte es an eine 50 Kilometer große gestreifte Fahne. Mitte März zielte ein heftiger koronaler Massenauswurf in einem engen magnetischen Kanal zur Erde. Das führte zu einem der intensiveren geomagnetischen Stürme der letzten Jahre. Ein sichtbares Ergebnis waren Polarlichter in vielen Ländern um die Magnetpole der Erde.

Das Bild wurde über Kiruna in Schweden fotografiert. Es zeigt einen ungewöhnlich geraden Polarlichtschleier mit grünen Farben. Er entstand in der niedrigen Erdatmosphäre. Viele Kilometer höher leuchteten rote Emissionen. Es ist nicht klar, wo die seltenen violetten Polarlichter entstehen. Vielleicht wurde ein ungewöhnliches blaues Polarlicht, das sogar noch tiefer unten war als die grünen Lichter, von einem viel höheren roten Polarlicht überlagert.

Die Oberflächenaktivität der Sonne bleibt weiterhin sehr stark. Daher gibt es auf der Erde wohl weiterhin bunte Nächte mit Polarlichtern.

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