Cassini zeigt die Tigerstreifen auf Enceladus

Die Oberfläche des Saturnmondes Enceladus ist von tigerähnlichen Streifen überzogen.

Credit: Cassini-Bildgebungsteam, SSI, JPL, ESA, NASA

Was erzeugt die ungewöhnlichen Tigerstreifen auf dem Saturnmond Enceladus? Niemand weiß es. Um das herauszufinden, schickten Forschende die Roboter-Raumsonde Cassini letzte Woche knapp an dem Mond, der Schwaden speit, vorbei.

Zuvor fand man heraus, dass die getigerten Regionen Wassereiswolken ausstoßen, was vermuten lässt, dass es unter Enceladus‚ gefrorenem Äußeren flüssige Ozeane gibt. Solche Meere sind interessant, weil sie Kandidaten für mögliches außerirdisches Leben sind. Zu den wichtigen Prozessen in den getigerten Strukturen gehört eine mögliche Aufheizung von unten und Mondbeben. Dieses Bild zeigt Regionen auf Enceladus, die so jung sind, dass sie nur wenige Krater aufweisen.

Dieses neu veröffentlichte Rohbild zeigt zumindest eine Art falscher Artefakte, da scheinbare Kraterketten auf anderen, gleichzeitig veröffentlichten Bildern derselben Region nicht so klar erkennbar sind. Der riesige Tigerstreifen in der Bildmitte ist nicht nur wegen seiner Länge und Breite eindrucksvoll, sondern auch, weil er durch den riesigen Schatten im Inneren ziemlich tief erscheint.

Am 31. Oktober fliegt Cassini zum nächsten Mal an Enceladus vorbei.

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Cassini fliegt durch Eisschwaden von Enceladus

Die faltige Oberfläche von Enceladus ist oben von Kratern akzentuiert.

Credit: Cassini-Bildgebungsteam, SSI, JPL, ESA, NASA

Welche aufschlussreichen Fremdstoffe verunreinigen die Eisschwaden von Enceladus? Um das herauszufinden, flog die Roboter-Raumsonde Cassini letzte Woche weniger als 30 Kilometer an dem Saturnmond vorbei, der Eiswolken verströmt. Bei dieser engsten Annäherung, die je stattfand, versuchte Cassini zu „schnüffeln“ und chemische Messdaten der Partikel zu gewinnen, die von der gleichmäßigen Oberfläche ausgestoßen werden.

Bei früheren Besuchen flog Cassini geradewegs durch die Eisgeysire hindurch und sammelte Proben. Die Suche in den Daten nach Hinweisen auf Verunreinigungen in Wassereisschwaden und Oberflächenauswürfen wird fortgeführt. Die Hauptabsicht dieses Vorbeiflugs war die Analyse von Teilchen, doch es entstanden auch einige interessante Bilder.

Dieses Bild zeigt zum Beispiel einen senkrecht nach oben verlaufenden, ungewöhnlich grauen Schimmer – vielleicht Wasserdampf, der von den Oberflächenschluchten aufsteigt. Weitere interessante Details sind riesige Ebenen kraterloser eisiger Fugen, links die Schattenlinie zwischen Tag und Nacht – der Terminator -, sowie ein Gebiet im oberen Bereich mit vergleichsweise vielen Kratern. Cassini soll Ende dieses Monats nochmals an Enceladus vorbeifliegen und Bilder sammeln.

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Haumea im äußeren Sonnensystem

In der Mitte befindet sich ovaler Rundkörper mit zwei kleinen Begleitkörpern links oben und rechts unten.

Illustrationscredit: NASA

Eines der seltsamsten Objekte im äußeren Sonnensystem wurde letzte Woche als Zwergplanet eingestuft und erhielt den Namen Haumea. Sie ist der fünfte klassifizierte Zwergplanet nach Pluto, Ceres, Eris und Makemake. Wegen ihrer glatten, länglichen Form ist Haumea ein extrem ungewöhnliches Objekt. Haumea ist deutlich länger, aber ähnlich breit wie Pluto und sehr viel weniger hoch. Auf ihrer Bahn kommt Haumea der Sonne manchmal näher als Pluto, doch normalerweise ist sie weiter entfernt.

Auf diesem Bild visualisierte ein Künstler Haumea als fast strukturloses Ellipsoid. Wahrscheinlich gibt es auf Haumea interessante Krater und Oberflächenstrukturen, die aber noch unbekannt sind. Haumea erhielt bei ihrer Entdeckung 2003 die vorläufige Bezeichnung 2003 EL61 „Santa“ und wurde kürzlich von der IAU nach einer hawaiianischen Göttin benannt. Sie besitzt zwei kleine Monde, diese wurden 2005 entdeckt und kürzlich nach den Töchtern der Göttin in Hi’iaka und Namaka umbenannt.

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Verdunkelter Himmel

Vor einem dunklen Himmel ist der Mond von einer hellen Korona umgeben, die stark ausgeprägt in zwei Richtungen strahlt. Links darüber leuchtet der Planet Merkur.

Credit und Bildrechte: Miloslav Druckmüller (Technische Universität Brünn), Peter Aniol, Vojtech Rusin

Beschreibung: Einen Augenblick lang wurde am 1. August auf dem Pfad einer totalen Sonnenfinsternis der Tageshimmel dunkel. Der Fotograf Miloslav Druckmüller beobachtete das geozentrische Himmelsereignis in der Mongolei. Dort fotografierte er mehrere Bilder mit zwei verschiedenen Kameras, während der Mond die helle Sonne bedeckte und den Himmel abdunkelte.

Dieses Komposit besteht aus 55 Einzelaufnahmen, jedes Bild wurde 1/125 Sekunde belichtet. Die Gesamtbelichtungszeit beträgt 8 Sekunden. Das Bild ist fast 12 Grad breit, die Position von Sonne und Mond entspricht der Mitte der Finsternis. Links steht der helle Planet Merkur. Auch viele Sterne sind zu sehen, zum Beispiel der Sternhaufen Praesepae im Sternbild Krebs. Praesepe ist auch als M44, Krippe oder Bienenkorbhaufen bekannt. Er steht rechts über der Mondsilhouette.

Durch die fast perfekten Bedingungen und die große Anzahl an Einzelaufnahmen sind auf dem außergewöhnlich detailreichen Kompositbild die Mondoberfläche und Details der filigranen Sonnenkorona bis zu einem Abstand von fast 20 Sonnendurchmessern erkennbar. Der Helligkeitsumfang des Kompositbildes zeigt viel mehr, als das Auge während der Finsternis erkennen konnte.

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50 Millionen Kilometer vom Planeten Erde

Der Mond zieht auf vier Bildern vor der Erde vorbei. Beschreibung im Text.

Videocredit: Donald J. Lindler, Raumfahrtgesellschaft Sigma, GSFC, Univ. Maryland, EPOCh/DIXI Science Teams

Beschreibung: Am 4. Juli 2005 richtete die Raumsonde Deep Impact eine Sonde auf den Kern des Kometen Tempel 1, der dort einschlagen sollte. Die Roboter-Raumsonde, die immer noch durchs Sonnensystem reist, blickte Anfang dieses Jahres zurück, um eine Serie von Bildern ihrer Heimatwelt zu machen, die 50 Millionen Kilometer entfernt war. Auf einer Sequenz von oben links nach unten rechts zeigen vier Einzelbilder des Videos eine rotierende Erde. Sie kombinieren Bilddaten aus dem sichtbaren Spektrum und dem nahen Infrarot mit genügend Auflösung und Kontrast um Wolken, Ozeane und Kontinente zu sehen. Sie folgen auch dem bemerkenswerten Durchgang des großen, natürlichen Satelliten der Erde, des Mondes. Die Orbitalbewegung trägt ihn von links nach rechts durch das Sichtfeld. Die Abbildung der Erde von dieser weit entfernten Perspektive erlaubt Astronomen, allgemeine Abweichungen der Helligkeit in verschiedenen Wellenlängen mit Merkmalen des Planeten in Verbindung zu bringen. Die Beobachtungen werden bei der Suche nach erdähnlichen Planeten in anderen Sonnensystemen helfen.

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Mondspiele

Vor einem dunkelblauen Himmel vermisst eine dunkle Silhouette die Breite des Vollmondes.

Credit und Bildrechte: Laurent Laveder (PixHeaven.net / TWAN)

Beschreibung: Der gemessens Durchmesser des Mondes beträgt etwa 3476 Kilometer. Doch der scheinbare Winkeldurchmesser – der Winkel, den ein Objekt abdeckt – kann für Mondliebhaber* ebenfalls wichtig sein. Die Winkelgröße hängt von der Entfernung ab – je weiter ein Objekt entfernt ist, desto kleiner ist der Winkel, den es abdeckt. Da der Mond ca. 400.000 Kilometer weit entfernt ist, beträgt seine Winkelgröße nur etwa 1/2 Grad – eine Spanne, die ihr leicht mit der Fingerspitze am ausgestreckten Arm abdeckt, oder mit einem Maßband, das in einiger Entfernung von einem Freund gehalten wird.

Natürlich ist die Sonne viel größer als der Mond, 400 Mal, um genau zu sein, doch heute wird der Neumond die Sonne passgenau bedecken. Die totale Sonnenfinsternis ist auf einer Bahn zu sehen, die quer über den Norden von Kanada, die Arktis, Sibirien und Nordchina verläuft. (Eine partielle Finsternis ist in einem größeren Bereich zu sehen).

Sonnenfinsternisse zeigen den glücklichen Zufall, dass die Sonne einerseits 400 Mal den Monddurchmesser misst, sie auch 400 Mal weiter entfernt ist. Daher besitzen Sonne und Mond exakt den gleichen Winkeldurchmesser.

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Rheasichel vor Saturnsichel

Vor der riesigen Sichel Saturns, die waagrecht im Bild liegt und rechts und links abgeschnitten ist, zeichnen sich der Mond Rhe als schwarze Scheibe und das Ringsystem als schwarze Linie ab.

Credit: Cassini-Bildgebungsteam, SSI, JPL, ESA, NASA

Beschreibung: Gedämpfte Farbtöne, teilweise beleuchtete Himmelskörper, eine schmale Spur des Ringes und dünne Schatten betonen dieses unauffällige Bild der majestätischen Umgebung des riesigen Planeten Saturn. Die Raumsonde Cassini, die derzeit Saturn umkreist, sah fast genau zurück zur Sonne und nahm vor wenigen Jahren Sichelphasen von Saturn und seinem Mond Rhea in Farbe auf. So bemerkenswert dieses Bild auch ist, ist es doch nur eine Einzelaufnahme eines kürzlich veröffentlichten Stummfilmes aus 60-Bildern, in dem zu sehen ist, wie Rhea vor ihre Herkunftswelt gleitet. Da Cassini fast in der Ebene von Saturns Ringen war, sind die normalerweise eindrucksvollen Ringe hier nur als dünne Linie durch die Bildmitte zu sehen. Obwohl Cassini nun seine Primärmission abgeschlossen hat, regten seine Erfolge und sein günstiger Beobachtungsort die NASA dazu an, eine zweijährige Tag- und Nachtgleichen-Mission zu beginnen, um künftig nicht nur Saturns rätselhafte Monde Titan und Enceladus zu erforschen, sondern auch Saturn selbst, wenn seine großen Ringe im August 2009 genau zur Sonne geneigt sein werden.

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Himmel mit Unglücksboten

Rechts leuchten die Plejaden neben dem hellen Sichelmond, im Vordergrund stehen rechts nebn der Mitte rötliche Hoodoos, am Himmel sind einige Sternbilder erkennbar.

Credit und Bildrechte: Wally Pacholka (Astropics.com / TWAN)

Beschreibung: Die fremdartig aussehenden Felsformationen im Vordergrund dieser Himmelslandschaft werden als Hoodoos bezeichnet. Hoodoos sind Türme aus verwittertem, erodiertem Sedimentgestein und sind in trockenen Regionen des Planeten Erde zu finden, besonders häufig in einem Areal, das als Bryce- Canyon-Nationalpark im Süden von Utah in den USA bekannt ist. Der hier abgebildete vertrautere Himmel wurde am frühen Montag Morgen fotografiert und enthält den hellen Stern Kapella, der Alphastern des Sternbildes Fuhrmann, links von er Bildmitte. Weit rechts dominiert eine stark überbelichtete Mondsichel den Himmel, in enger Konjunktion mit den Schwestersternen des Plejaden– Sternhaufens. Die seltsamen Formen der beiden riesigen, erleuchteten Hoodoos legen ihre gebräuchliche Bezeichnung nahe: Thors Hammer (rechts) und der Tempel der Osiris.

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