Molekülwolke Chamäleon I

In einem braunen, undurchsichtigen Nebel leuchtet ein blauer Reflexionsnebel mit einem Stern in der Mitte. Links unter dem blauen Nebel ist ein orangefarbener trichterförmiger Nebel. Außen sind kleine Sterne sehr dicht verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Amiel Contuliano

Dunkle Wolken und helle Nebel in dieser Teleskopansicht des Südhimmels sind verräterische Anzeichen für junge Sterne und aktive Sternentstehung. Sie liegen in nur 650 Lichtjahren Entfernung an der Grenze zwischen der lokalen Blase und dem Chamäleon-Molekülwolkenkomplex.

Zu den Regionen mit jungen Sternen, die als staubige Reflexionsnebel aus dem Cederblad-Katalog von 1946 identifiziert wurden, gehören das C-förmige Ced 110 direkt oberhalb und rechts von der Mitte und das bläuliche Ced 111 darunter. Der orangefarbene V-förmige Chamäleon-Infrarotnebel (Cha IRN), der ebenfalls aus dem Bild heraussticht, wurde von Material geformt, das von einem neu entstandenen massearmen Stern stammt. Das gut komponierte Bild erstreckt sich über 1,5 Grad. Das sind etwa 17 Lichtjahre bei der geschätzten Entfernung der nahe gelegenen Molekülwolke Chamäleon I.

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Das Weltraumteleskop Euclid zeigt M78

Riesige fliederfarben leuchtende Nebel sind von braunen Staubwolken überzogen. Im Hintergrund sind Sterne dicht verteilt.

Bildcredit und Lizenz: ESA, Euclid, Euclid-Konsortium, NASA; Bearbeitung: J.-C. Cuillandre (CEA Paris-Saclay), G. Anselmi

Sternentstehung kann chaotisch sein. Um herauszufinden, wie chaotisch sie ist, hat das neue Euclid-Teleskop der ESA, das die Sonne umkreist, kürzlich das bisher detaillierteste Bild der hellen Sternentstehungsregion M78 aufgenommen. M78 befindet sich in der Nähe der Bildmitte in einer Entfernung von nur etwa 1300 Lichtjahren und hat einen leuchtenden Kern, der sich über etwa 5 Lichtjahre erstreckt.

Das hier gezeigte Bild wurde sowohl im sichtbaren als auch im infraroten Licht aufgenommen. Die violette Färbung im Zentrum von M78 wird durch dunklen Staub verursacht, der bevorzugt das blaue Licht heißer, junger Sterne reflektiert. Komplexe Staubbahnen und Filamente können in dieser wunderschönen und aufschlussreichen Himmelslandschaft verfolgt werden.

Links oben befindet sich das zugehörige Sternentstehungsgebiet NGC 2071, während rechts unten ein drittes Sternentstehungsgebiet zu sehen ist. Diese Nebel sind alle Teil des riesigen Orion-Molekülwolkenkomplexes, den man selbst mit einem kleinen Teleskop nördlich des Oriongürtels finden kann.

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Der Fischkopfnebel IC 1795

Der Nebel im Bild mit orange-braunem Rand und blauem Inneren, über den ein dunkler Staubbogen verläuft, erinnert an einen Fisch, dem die Schwanzflosse fehlt. Der Kopf blickt nach rechts. Im Hintergrund sind dicke, braune Staubwolken und zarte Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Roberto Colombari und Mauro Narduzzi

Manche erkennen in diesem Nebel den Kopf eines Fisches. Dieses farbige kosmische Porträt zeigt leuchtendes Gas und undurchsichtige Staubwolken in IC 1795, einer Sternbildungsregion im nördlichen Sternbild Kassiopeia.

Die Farben des Nebels entstanden durch Anwendung der Hubble-Farbpalette, mit der Schmalbandemission von Sauerstoff-, Wasserstoff- und Schwefelatomen in blauen, grünen und roten Farben kartiert werden. Die Daten wurden mit Bildern der Region überblendet, die mit Breitbandfiltern aufgenommen wurden.

IC 1795 ist am Himmel nicht weit vom berühmten Doppelsternhaufen im Perseus entfernt. Er liegt neben IC 1805, dem Herznebel, und ist Teil eines Komplexes aus Sternbildungsregionen am Rand einer riesigen Molekülwolke. Der größere Sternbildungskomplex ist etwas weiter als 6000 Lichtjahre entfernt. Er breitet sich im Perseus-Spiralarm unserer Milchstraße aus. In dieser Entfernung wäre dieses Bild von IC 1795 etwa 70 Lichtjahre breit.

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NGC 2170: Abstrakte Kunst des Engelsnebels

Braune Nebel im Hintergrund sind von roten und dunklen Nebelranken akzentuiert. Um die hellsten Sterne verlaufen helle Reflexionsnebel. Das Bild ist dicht von verschieden hellen Sternen übersät.

Bildcredit und Bildrechte: David Moulton

Ist es ein Bild oder eine Foto? In dieser himmlischen abstrakten Kunst, die mit einem kosmischen Pinsel gemalt wurde, leuchtet der staubige Nebel NGC 2170, der auch als Engelnebel bekannt ist, über der Bildmitte.

NGC 2170 reflektiert das Licht der in der Nähe gelegenen heißen Sterne und wird von anderen blauen Reflexionsnebeln, einer roten Emissionsregion, vielen dunklen Absorptionsnebeln und einem Hintergrund aus bunten Sternen begleitet.

Wie die gewöhnlichen Haushaltsgeräte, die abstrakte Künstler oft für ihre Bilder verwenden, finden sich die Wolken aus Gas, Staub und heißen Sternen – wie sie hier im Bild vereinigt sind – oft in einem solchen Setting: einer riesigen, Molekularwolke im Sternbild Einhorn (Monoceros), die Sterne hervorbringt.

Die riesige Molekularwolke Mon R2 liegt ganz in der Nähe und ist nur ungefähr 2400 Lichtjahre entfernt. In dieser Relation wäre die Leinwand hier über 60 Lichtjahre groß.

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Der beinahe sichtbare Orion

Hier ist das Sternbild Orion zu sehen, aber das Bild ist so detailreich, dass viele Nebel zu sehen sind, so dass die Gürtelsterne und der sie umgebende Stern kaum erkennbar sind. Das Rollover-Bild markiert die hellsten Sterne.

Bildcredit und Bildrechte: Michele Guzzini

Kennen Sie dieses Sternbild? Obwohl es eine der am besten erkennbaren Sterngruppen am Himmel ist, ist dieser Orion vollständiger, als Sie ihn sehen können – ein Orion, der sich nur mit der Langzeitbelichtung einer Digitalkamera und der Nachbearbeitung offenbart.

Hier nimmt der kühle rote Riese Beteigeuze als hellster Stern oben links einen starken Orangestich an. Die heißen blauen Sterne des Orion sind zahlreich: Der Überriese Rigel balanciert Betelgeuse unten rechts aus, und Bellatrix ist oben rechts zu sehen. Im Gürtel des Orion befinden sich drei Sterne, die alle etwa 1500 Lichtjahre entfernt sind und aus den gut untersuchten interstellaren Wolken des Sternbilds stammen.

Direkt unterhalb des Gürtels des Orion befindet sich ein heller, aber unscharfer Fleck, der ebenfalls bekannt vorkommen könnte – die als Orionnebel bekannte Sternentstehungsstätte. Mit bloßem Auge kaum sichtbar, aber dennoch sehr auffällig ist Barnards Loop – ein riesiger gasförmiger Emissionsnebel, der den Oriongürtel und den Orionnebel umgibt und vor über 100 Jahren von dem Pionier der Orionfotografie E. E. Barnard entdeckt wurde.

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LBN 86: Der Adlerrochennebel

Mitten in einem Sternenfeld leuchtet ein beigefarbener Nebel in Form eines Adlerrochens.

Bildcredit und Bildrechte: Vikas Chander

Dieser Adlerrochen gleitet durch ein kosmisches Meer. Der dunkle Nebel ist offiziell als SH2-63 und LBN 86 katalogisiert. Er besteht aus Gas und Staub, der zufällig wie ein gewöhnlicher Meeresfisch geformt ist.

Der interstellare Staubnebel erscheint hellbraun, da er das sichtbare Licht, das dahinter abgestrahlt wird, blockiert und rötet. Dunkelnebel leuchten vorwiegend im Infrarotlicht, reflektieren aber auch sichtbares Licht von Sternen in der Umgebung. Der Staub in dunklen Nebeln besteht normalerweise aus Kohlenstoff-, Silizium- und Sauerstoffteilchen. Diese Teilchen sind kleiner als ein Millimeter und sind häufig mit gefrorenem Kohlenmonoxid und Stickstoff überzogen.

Dunkelnebel werden auch als Molekülwolken bezeichnet, weil sie relativ viel molekularen Wasserstoff und größere Moleküle enthalten. Der bisher unbenannte Adlerrochennebel ist sehr blass. Er wurde am dunklen Himmel von Chile über 20 Stunden lang detailreich abgebildet.

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In der Taurus-Molekülwolke

Im Bild sind wenige hell leuchtende Sterne und viele schwache Sterne verteilt. Dazwischen sind braune Nebel mit rötlich leuchtenden Einschlüssen.

Bildcredit und Bildrechte: Yuexiao Shen, Joe Hua

Der kosmische Pinsel der Sternbildung gestaltete diese interstellare Leinwand aus Emissionen, Staub und dunklen Nebeln. Das Teleskop-Mosaik ist 5 Grad breit. Es umrahmt eine Region, die am Himmel nördlich vom hellen Stern Aldebaran liegt, und zwar am inneren Rand der lokalen Blase in der Taurus-Molekülwolke.

Die Emission links unten ist als Sh2-239 katalogisiert. Sie besitzt Anzeichen von eingebetteten jungen stellaren Objekten. In der Region sind Herbig-Haro-Objekte verteilt. Diese Objekte gehen mit neu entstandenen Sternen einher. Sie sind von verräterischen rötlichen Strahlen aus verdichtetem Wasserstoff gekennzeichnet.

T Tauri ist der Prototyp der Klasse veränderlicher T-Tauri-Sterne. Er leuchtet neben einem gelblichen Nebel, der historisch als Hinds Veränderlicher Nebel (NGC 1555) bekannt ist. T-Tauri-Sterne gelten heute als junge Sterne, weniger als ein paar Millionen Jahre alte, sonnenähnliche Sterne in einem frühen Stadium der Entstehung.

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Die Reflexionen des Geistnebels

Aus den bräunlich leuchtenden Nebeln im sternbedeckten Bild scheinen Gespenster aufzusteigen oder Gesichter zu schreien.

Bildcredit und Bildrechte: Bogdan Jarzyna

Erkennt ihr in diesem interstellaren Feld mit Sternen und Staub irgendwelche Gestalten? Die juwelengeschmückte Weite ist voller Wolken, die das Sternenlicht schwach reflektieren. Sie treiben im königlichen Sternbild Kepheus durch die Nacht.

Diese geisterhaften Erscheinungen sind weit von eurer Nachbarschaft auf dem Planeten Erde entfernt. Sie lauern in der Ebene der Milchstraße am Rand des Kepheus-Fackel-Molekülwolkenkomplexes, der etwa 1200 Lichtjahre entfernt ist.

VdB 141 oder Sh2-136 ist auch als Geistnebel bekannt. Er misst mehr als zwei Lichtjahre und ist heller als die anderen spukhaften Schimären. Er befindet sich im unteren Teil des Bildes. Im Reflexionsnebel befinden sich verräterische Anzeichen dichter Kerne, die in einem frühen Stadium der Sternbildung kollabieren.

Reise durchs Universum: APOD-Zufallsgenerator

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