Die Wolken des Carinanebels

Der Carinanebel ist hier in Falschfarben abgebildet. Wasserstoff wurde grün gefärbt, Licht von Schwefel- und Sauerstoffatomen ist rot und blau gefärbt. Zwischen den leuchtenden Gaswolken sind viele dunkle Nebel verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: John Ebersole

Welche Gestalten lauern im dunstigen Carinanebel? Die dunklen, unheilvollen Figuren sind Molekülwolken. Sie bestehen aus Knoten aus molekularem Gas und Staub, die so dicht sind, dass man nicht hindurch sieht. Doch diese Wolken sind meist dünner als die Lufthülle der Erde.

Dieses detailreiche Bild zeigt den Kern des Carinanebels. In diesem Teil fallen dunkle und farbige Wolken aus Gas und Staub besonders auf. Das Bild wurde letzten Monat am Siding-Spring-Observatorium in Australien fotografiert. Der Nebel besteht vorwiegend aus Wasserstoff, der hier grün gefärbt ist. Licht, das von Spuren an Schwefel und Sauerstoff abgestrahlt wird, wurde in Rot und Blau dargestellt.

Der ganze Carinanebel ist als NGC 3372 katalogisiert. Er ist größer als 300 Lichtjahre und etwa 7500 Lichtjahre entfernt. Wir finden ihn im Sternbild Carina. Eta Carinae ist der energiereichste Stern im Nebel. Er wurde in den 1830er-Jahren zu einem der hellsten Sterne am Himmel. Seither verblasste er drastisch.

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NGC 7023: Der Irisnebel

Vor einem dichten Sternenfeld schweben braune Staubwolken. Rechts leuchtet ein blauer Nebel um einen hellen Stern, es ist der Irisnebel NGC 7023 im Sternbild Kepheus.

Bildcredit und Bildrechte: Federico Pelliccia

Diese kosmischen Wolken blühen in den ergiebigen Sternfeldern im Sternbild Kepheus. Sie sind 1300 Lichtjahre entfernt. NGC 7023 wird Irisnebel genannt. Er ist nicht der einzige Nebel, der an Blumen erinnert. Das detailreiche Teleskopbild zeigt den Irisnebel mit einer Bandbreite an Farben und Symmetrie. Er ist in Felder aus interstellarem Staub eingebettet. Die staubige Materie im Nebel der Iris umgibt einen heißen, jungen Stern.

Die markante Farbe des helleren Reflexionsnebels ist Blau. Sie ist charakteristisch für Staubkörnchen, die Sternenlicht reflektieren. Die Fasern im Zentrum leuchten mit einer zarten, rötlichen Photolumineszenz, weil manche Staubkörnchen das unsichtbare Ultraviolettlicht des Sterns in sichtbares rotes Licht umwandeln.

Der Nebel wurde auch in Infrarot beobachtet. Das lieferte Hinweise, dass er komplexe Kohlenstoffmoleküle enthält, die als PAHs bezeichnet werden. Die hübschen blauen Blütenblätter im Irisnebel sind etwa sechs Lichtjahre groß. Das farbige Sichtfeld ist am Himmel fast fünf Vollmonde breit.

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M16: Säulen der Schöpfung

Wie Finger ragen die dunklen Säulen der Schöpfung vor einem türkis leuchtenden Hintergrund auf. Sie verströmen gelbe Nebelstrahlen. Die Säulen im Adlernebel sind das berühmteste Bild des Weltraumteleskops Hubble.

Bildcredit: J. Hester, P. Scowen (ASU), HST, NASA

Im Adlernebel liegen die Säulen der Schöpfung. Darin entstehen neue Sterne. Dieses Bild wurde 1995 mit dem Weltraumteleskop Hubble aufgenommen. Es zeigt gasförmige Globulen (EGGs), die verdampfen. Sie treten aus den Säulen aus molekularem Wasserstoff und Staub hervor.

Die riesigen Säulen sind Lichtjahre lang und so dicht, dass Gas in ihrem Inneren durch Gravitation kollabiert. Dabei entstehen Sterne. Am Ende jeder Säule verdampft die intensive Strahlung heller junger Sterne Materie mit geringer Dichte. Dadurch werden die Sternfabriken in den dichten EGGs freigelegt. Der Adlernebel steht in Verbindung mit dem offenen Sternhaufen M16. Er ist etwa 7000 Lichtjahre entfernt.

Die Säulen der Sternbildung wurden 2007 mit dem Weltraumteleskop Spitzer im Orbit erneut in Infrarot abgebildet. Diese Aufnahme führte zu der Vermutung, dass die Säulen vielleicht inzwischen durch eine lokale Supernova zerstört wurden. Doch das Licht dieses Ereignisses hat die Erde noch nicht erreicht.

Hand aufs Herz: Habt ihr das Bild schon einmal gesehen?

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Nahaufnahme des Blasennebels

Ein Stern bläht durch seine Strahlung eine Blase in einer Molekülwolke auf. Die Blase ragt von links ins Bild. Rechts ist eine Molekülwolke.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble-Nachlassarchiv; Bearbeitung und Lizenz: Judy Schmidt

Blase gegen Wolke – wer gewinnt? Der Blasennebel NGC 7635 wird vom Sternwind des massereichen Sterns BD+602522 aufgebläht. Doch daneben liegt eine riesige Molekülwolke. Sie ist rechts zu sehen. An diesem Ort im Raum prallt eine unaufhaltsame Kraft auf interessante Art und Weise gegen ein unbewegtes Objekt.

Die Wolke kann die Ausdehnung des Gases in der Blase einschließen. Sie wird jedoch von der heißen Strahlung des Zentralsterns der Blase vernichtet. Die Strahlung erwärmt dichte Regionen in der Molekülwolke und bringt sie zum Leuchten.

Der Blasennebel ist hier in wissenschaftlich zugeordneten Farben abgebildet, um den Kontrast zu erhöhen. Er ist ungefähr 10 Lichtjahre groß und gehört zu einem viel größeren Komplex aus Sternen und Hüllen. Den Blasennebel sieht man mit einem kleinen Teleskop im Sternbild Kassiopeia, sie ist die mythische Königin von Aithiopia.

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NGC 6188 und NGC 6164

Mitten im Bild leuchtet ein blauer Hintergrund, über den dunkle Staubwolken verlaufen. das Blau ist von dunklen Nebeln umgeben, die teilweise in orange leuchtende Wolken übergehen.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Pugh und Rick Stevenson

NGC 6188 ist eine riesige Sternbildungsregion. In den Wolken lauern fantastische Formen aus leuchtendem Gas. Der Emissionsnebel ist etwa 4000 Lichtjahre entfernt. Er liegt am Rand einer riesigen Molekülwolke im südlichen Sternbild Altar. Die Molekülwolke ist in sichtbaren Wellenlängen des Lichts unsichtbar.

In der eingebetteten Ara-OB1-Assoziation befinden sich massereiche junge Sterne. Sie sind vor nur wenigen Millionen Jahren in der Region entstanden. Die Sterne formen die dunklen Gestalten mit ihren Sternwinden. Außerdem bringen sie durch intensive UV-Strahlung den Nebel zum Leuchten. Der Auslöser für die aktuelle Sternbildung waren wahrscheinlich Winde und Supernovae, bei denen frühere Generationen massereicher Sterne explodierten. Sie fegten das Molekülgas auf und komprimierten es.

Die kosmische Leinwand zeigt auch den ungewöhnlichen Emissionsnebel NGC 6164. Er leuchtet rechts unter NGC 6188. Auch er entstand durch einen massereichen OStern in der Region. Die Gashülle von NGC 6164 ist auffallend symmetrisch. Sie hat einen blassen Halo, der ähnlich aussieht wie viele planetarische Nebel. Der Halo umgibt den hellen Zentralstern.

Das eindrucksvoll große Sichtfeld ist mehr als 3 Grad breit, das ist so viel wie sechs Vollmonde nebeneinander. In der geschätzten Entfernung von NGC 6188 entspricht das mehr als 200 Lichtjahren. Das Komposit entstand aus drei Bildreihen, die kombiniert wurden.

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Dunkle Nebel im Stier

Dunkle Ranken aus braunem und dunklem Staub sind im Bild verteilt. Dazwischen leuchten einige Sterne, die von blauen Reflexionsnebeln umgeben sind. Andere Sterne leuchten rötlich, weil sie hinter dunklem Staub verborgen sind.

Bildbearbeitung und Bildrechte: Oliver CzernetzDaten: Digitized Sky Survey (POSS-II)

Manchmal wirkt sogar der dunkle Staub im interstellaren Raum heiter und schön. So einen Ort finden wir im Sternbild Stier. Diese Fasern liegen am Himmel zwischen dem Sternhaufen der Plejaden und dem Kaliforniennebel. Staub ist nicht dafür bekannt, dass er hell leuchtet. Stattdessen ist er opak und undurchsichtig. Er absorbiert Licht.

Bei mehreren hellen Sternen wird blaues Licht vom braunen Staub reflektiert. Andere Sterne leuchten ungewöhnlich rot, weil ihr Licht kaum durch eine Säule aus dunklem Staub dringt. Die rote Farbe bleibt übrig, nachdem das blaue Licht verteilt wurde. Wieder andere Sterne liegen hinter so dicken Staubsäulen, dass man sie hier nicht sieht.

Die Szenerie wirkt zwar heiter, doch sie zeigt eine fortlaufende Schleife aus Zerstörung und Neubildung. Denn Knoten mit genügend Masse an Gas und Staub kollabieren durch Gravitation und bilden neue Sterne. Diese Sterne bilden einerseits in ihren Atmosphären neuen Staub, andererseits zerstören sie alten Staub durch energiereiches Licht und Sternwinde.

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Massereiche Sterne in NGC 6357

Das Panorama zeigt einen höhlenartigen Nebel. In der Mitte liegt der Sternhaufen Pismis 24. Die leuchtenden Farben wurden mit der Hubble-Farbpalette erzielt.

Bildcredit und Bildrechte: CHART32 Team, BearbeitungJohannes Schedler

In NGC 6357 liegen massereiche Sterne. NGC 6357 ist ein ausgedehnter Komplex aus Emissionsnebeln beim Stachel des Sternbildes Skorpion. Er ist etwa 6500 Lichtjahre entfernt. Diese Nahaufnahme von NGC 6357 wurde auf der Erde fotografiert.

In der Mitte liegt der Sternhaufen Pismis 24. Er enthält sogar einige der massereichsten Sterne der Galaxis, die wir kennen. Es sind Sterne mit fast 100 Sonnenmassen. Die helle Zentralregion im Nebel enthält Staubsäulen aus Molekülgas. Darin liegen wahrscheinlich massereiche Protosterne, die vor den neugierigen Augen optischer Instrumente verborgen bleiben.

Aus dem Nebel werden komplexe Formen gemeißelt, indem interstellare Winde und die energiereiche Strahlung der jungen, neu gebildeten massereichen Sterne das Gas und den Staub, in dem sie entstanden sind, hinausdrängen. Dabei bringen sie auch den Nebel zum Leuchten.

Das Farbkompositbild wurde im Hubble-Farbschema erstellt und mit Schmalband-Bilddaten ergänzt. Letztere betonen die höhlenartige Erscheinung des Nebels. Emissionen der Atome von Schwefel, Wasserstoff und Sauerstoff sind in roten, grünen und blauen Farbtönen dargestellt. Das prächtige Teleskopbild ist in der geschätzten Entfernung von NGC 6357 etwa 50 Lichtjahre breit.

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Sterne und Globulen im Running-Chicken-Nebel

Vor einem blauen Hintergrund schweben einige orange Nebel und dunkle Wolkenfetzen aus dichtem Staub, links unten sind mehr Sterne als rechts oben, insgesamt sind relativ wenige Sterne im Bild. Die Region heißt auch Collinder 249.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Pugh

Die Eier dieses gewaltigen Huhnes verwandeln sich vielleicht in Sterne. Dieser Emissionsnebel ist in wissenschaftlich zugeordneten Farben dargestellt. Er ist als IC 2944 katalogisiert. Wegen seiner Form und Erscheinung wird er Running-Chicken-Nebel („Laufendes Huhn“) genannt.

Am oberen Bildrand schweben kleine, dunkle Molekülwolken. Sie enthalten viel undurchsichtigen kosmischen Staub. Diese „Eier“ werden nach ihrem Entdecker Thackeray-Globulen genannt. Sie verdichten sich vielleicht durch Gravitation zu neuen Sternen. Doch ihr Schicksal ist unsicher, weil sie durch die intensive Strahlung junger Sterne in der Nähe rasch abgetragen werden.

Die masse- und energiereichen Sterne bilden gemeinsam mit dem fleckigen, leuchtenden Gas und komplexen Regionen aus reflektierendem Staub den offenen Haufen Collinder 249. Der Nebel ist ungefähr 6000 Lichtjahre entfernt. In dieser Distanz ist prächtige Landschaft am Himmel etwa 60 Lichtjahre breit.

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