Nebel im Kreuz des Nordens

Die rote Nebellandschaft liegt im Sternbild Schwan, das sich in der Milchstraße befindet. Es enthält viele interessante Himmelsobjekte.

Credit und Bildrechte: Rolf Geissinger

Beschreibung: Hier präsentiert sich eine prächtige, komplexe Weitwinkel-Himmelslandschaft mit Nebeln, die in der Ebene unserer Milchstraße verteilt sind. Das Bild betont die kosmischen Gaswolken in der 25 mal 25 Grad großen Ansicht, die auf das Kreuz des Nordens, eine berühmte Sterngruppe im Sternbild Schwan, zentriert ist. Der helle, heiße Superriesenstern Deneb am oberen Ende des Kreuzes, Sadr nahe der Mitte sowie der zweifarbige Albireo verlaufen diagonal durch die Szenerie.

Beliebte Stationen bei Teleskoptouren sind der Nordamerikanebel und die Pelikan-Emissionsregion, der Schmetterlingsnebel (IC 1318) sowie der Sichel– und der Schleiernebel. Sie sind leicht erkennbar, wenn ihr den Mauspfeil über das Bild schiebt. Vor den leuchtenden interstellaren Wolken und dicht gefüllten Sternfeldern zeichnet sich auch der dunkle Nördliche Kohlensack ab, der Teil einer Reihe undurchsichtiger Staubwolken ist, welche die große Teilung der Milchstraße bilden.

Die Nebulositäten im Nördlichen Kreuz sind etwa 2000 Lichtjahre entfernt. Zusammen mit der Sonne liegen sie im Orion-Spiralarm unserer Galaxis.

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Die Milchstraße über dem Gipfel des Ofens

In der Dunkelheit leuchtet das Feuer eines aktiven Vulkans, darüber ist schwach die Milchstraße erkennbar.

Credit und Bildrechte: Luc Perrot

Beschreibung: Auf Reunion heißt er schlicht „der Vulkan“. Andere kennen ihn als Piton de la Fournaise, was im Französischen „Gipfel des Ofens“ bedeutet. Er ist einer der aktivsten Vulkane der Welt. Der Vulkan brach im letzten Monat erneut aus und spie aus mehreren Öffnungen heiße Lavabomben 10 Meter hoch in die Luft.

Der aktuelle Ausbruch wurde vor einem sternklaren Südhimmel dokumentiert und ist vom gewölbten Band unserer Galaxis eingeschlossen. Am Himmel im Hintergrund ist auch der offene Sternhaufen der Plejaden zu sehen, weiters das Sternbild Orion, der helle Stern Sirius und die benachbarten Galaxien Große und Kleine Magellansche Wolke (seht ihr sie?).

Der Piton de la Fournaise brach im Jahr 2006 monatelang aus sowie einige Tage lang in den Jahren 2007, 2008 und im Jänner 2010. Niemand weiß, wie lang der aktuelle Ausbruch dauert oder wann der Vulkan wieder ausbricht.

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Laserangriff auf das galaktische Zentrum

Mitten im Bild steht ein Observatorium mit geöffneter Kuppel. Nach oben schießt ein Laserstrahl ins Zentrum der Milchstraße, die von links unten aufsteigt. Der dunkle Himmel ist von Sternen übersät.

Credit: Yuri Beletsky (ESO)

Beschreibung: Warum schießen diese Leute einen mächtigen Laserstrahl ins Zentrum unserer Galaxis? Zum Glück ist das nicht der Erstschlag eines galaktischen Krieges. Astronomen* am Very Large Telescope (VLT) in Chile versuchen die Verzerrung der veränderlichen Erdatmosphäre zu messen.

In großer Höhe werden Atome von einem Laserstrahl angeregt und regelmäßig abgebildet. Das erschtint wie ein künstlicher Stern, der Forschenden die sofortige Messung der atmosphärischen Unschärfe erlaubt. Diese Information wird in einen VLT-Teleskopspiegel eingespeist, der daraufhin ganz leicht deformiert wird, um diese Unschärfe auszugleichen.

Hier beobachtete das VLT unser galaktisches Zentrum, daher wurden Messungen der atmosphärischen Unschärfe in dieser Richtung benötigt. Was einen intergalktischen Krieg betrifft: Im galaktischen Zentrum sind keine Opfer zu befürchten. Der Strahl dieses mächtigen Lasers wäre mit dem Licht unserer Sonne kombiniert und erscheint mit ihr zusammen nur so hell und zart wie ein weit entfernter Stern.

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Das beschriftete galaktische Zentrum

In diesem Ausschnitt der Milchstraße mit mächtigen Staubwolken sind viele bekannte Sternbilder und Himmelsobjekte verteilt.

Credit und Bildrechte: Jamie Fernandez

Beschreibung: Der Himmel um das Zentrum unserer Galaxis zeigt eine große Vielfalt kosmischer Wunder. Viele davon sind an einem dunklen Beobachtungsort mit einem gewöhnlichen Fernglas zu sehen. Zu den Sternbildern um das galaktische Zentrum zählen Schütze (Sagittarius), Waage (Libra), Skorpion (Scorpius), Schild (Scutum) und Schlangenträger (Ophiuchus).

Zu den Nebeln zählen die Messierobjekte M8, M16 und M20, aber auch der Pfeifen– und der Katzenpfotennebel. Auch offene Sternhaufen sind zu sehen, wie etwa M6, M7, M21, M23, M24 und M25, aber auch der Kugelsternhaufen M22.

Ein Loch im Staub nahe dem galaktischen Zentrum, das als Baades Fenster bekannt ist, es befindet sich zwischen M7 und M8 und zeigt eine helle Region voller weit entferner Sterne. Wenn ihr den Mauspfeil über das Bild schiebt, seht ihr eine nicht beschriftete Version.

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Die Lokale Flocke

Die Grafik zeigt die Verteilung von Gas und bekannten Sternen in der Umgebung unseres Sonnensystems.

Illustrations- und Bildrechte: Linda Huff (American Scientist), Priscilla Frisch (U. Chicago)

Sterne sind nicht allein. In der Scheibe unserer Galaxis ist etwa 10 Prozent der sichtbaren Materie in Form von Gas vorhanden. Es wird als interstellares Medium (ISM) bezeichnet. Das ISM ist nicht gleichförmig, sondern fleckig – sogar in der Nähe unserer Sonne.

Es war nicht einfach, das lokale ISM zu entdecken, weil es so dünn ist und so wenig Licht abstrahlt. Das ISM besteht hauptsächlich aus Wasserstoff, der einige sehr charakteristische Farben absorbiert. Das erkennen wir im Licht der nächstgelegenen Sterne.

Die Arbeitskarte zeigt das lokale ISM im Umkreis von 10 Lichtjahren. Sie wurde aus aktuellen Beobachtungen erstellt. Diese Beobachtungen zeigen, dass sich unsere Sonne durch eine lokale interstellare Wolke bewegt. Diese Wolke strömt von einer Sternbildungsregion aus, nämlich der Scorpius-Centaurus-Assoziation.

Unsere Sonne bleibt wahrscheinlich noch die nächsten 10.000 Jahre in der lokalen interstellaren Wolke, die auch als Lokale Flocke bezeichnet wird. Vieles im Zusammenhang mit dem lokalen interstellaren Medium (ISM) ist ein Rätsel, zum Beispiel sein Ursprung oder wie es Sonne und Erde beeinflusst.

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Milchstraßenschatten bei Loch Ard Gorge

Zwischen zwei Landzungen ragen zwei Felsen aus dem Wasser, darüber verläuft die Milchstraße fast waagrecht am sternklaren Himmel.

Credit und Bildrechte: Alex Cherney (Terrastro)

Beschreibung: Haben ihr schon einmal gesehen, wie das Licht der Milchstraße Schatten wirft? Dafür müssen die Bedingungen genau passen. Zu allererst braucht man einen relativ wolkenlosen Himmel, sodass das lange Band der zentralen Scheibe der Galaxis sichtbar ist.

Die Umgebung muss fast völlig dunkel sein, ohne irgendein helles künstliches Licht. Weiters muss der Mond unter dem Horizont stehen, sonst beleuchtet er die Landschaft. Schließlich ist der Schatten am besten mit lang belichteten Aufnahmen zu fotografieren.

Dieses Bild entstand aus Aufnahmen im Port-Campbell-Nationalpark in Victoria in Australien. Sieben Einzelbilder des Bodens wurden je 15 Sekunden belichtet und mit nachgeführten Himmelsaufnahmen digital ergänzt, um das nötige Licht und die Details hinzufügen.

Im Vordergrund befindet sich der Loch Ard Gorge, benannt nach einem Schiff, das 1878 tragischerweise auf Grund lief. Die beiden Felsen sind Überreste eines eingestürzten Bogens, die nach den einzigen Überlebenden des Loch-Ard-Schiffsunglücks Tom und Eva genannt wurden.

Ein genauer Blick auf das Wasser vor den Felsen zeigt Schatten vom Licht der Milchstraße. Niedrige Wolken ziehen in diesem Film durch die heitere Szene.

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Die Nacht der Perseïden

Über den Silhouetten von Bäumen steigt die Milchstraße auf. Im Bild sind Spuren von Meteoren verteilt, die von einem Punkt im Perseus ausströmen.

Credit und Bildrechte: Marco Verstraaten

Beschreibung: Die Nacht des 12. August war vom Monduntergang bis zur Dämmerung eine gute Gelegenheit um Meteore zu sehen. Himmelsbeobachtende sahen beim jährlichen Meteorstrom der Perseïden Blitzer am dunklen Himmel – es war Kometenstaub, der auf den Planeten herabregnete.

Der Astronom Marco Verstraaten erwartete den Höhepunkt des Stroms und fotografierte eine Serie von Einzelbildern, die Meteore in einem Zeitraum von 6 Stunden dokumentierte. Er verwendete dafür ein Weitwinkelobjektiv an einem weniger dunklen Beobachtungsort in den Niederlanden. Durch die Kombination entstand diese dennoch dramatische Nachthimmelsansicht mit vielen farbigen Meteorstpuren. Der sternklare Hintergrund zeigt die Milchstraße und rechts von der Mitte sogar die blasse Andromedagalaxie.

Obwohl sich die Kometenstaubteilchen parallel zueinander bewegen, strömen die Meteore des Stroms offenbar von einem Punkt am Himmel im gleichnamigen Sternbild Perseus aus. Dieser Punkt – der Radiant – entsteht durch die Perspektive, weil parallele Spuren in der Ferne scheinbar zusammenlaufen. Die hellen Sterne im Perseus reichen bis in die Lücke zwischen den Bäumen im Vordergrund hinunter.

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Perseïdenvorspiel

Über einer Ruine und einem Wald wölbt sich die Milchstraße. Rechts zischt ein Meteor über den Himmel.

Credit und Bildrechte: Tamas Ladanyi (TWAN)

Beschreibung: Jeden August, wenn der Planet Erde durch den Staub in der Umlaufbahn des periodischen Kometen Swift-Tuttle wandert, können Himmelsbeobachtende den Meteorstrom der Perseïden bewundern. Dieser Strom sollte jetzt seinen Höhepunkt erreichen, er ist heute nach Monduntergang bis zur Morgendämmerung am besten zu sehen, wenn die Erde durch den dichteren Teil der weitläufigen Staubspur zieht.

Doch die Meteore des Stroms sind schon seit Tagen zu sehen, wie dieser helle Perseïd zeigt, der am 8. August über den Himmel beim Balaton in Ungarn zog. Im Vordergrund steht die Ruine der Kirche Szent András, rechts leuchtet der helle Planet Jupiter den Himmel.

Zwei Galaxien liegen im Hintergrund dieses Weitwinkelpanoramas aus drei Einzelbildern: Der leuchtende Bogen unserer Galaxis, der Milchstraße, sowie der zarte Klecks der weiter entfernten Andromedagalaxie über der am linken Wand der Ruine.

Wenn ihr heute Nacht Perseïden-Meteore sehen möchten, dann beobachtet auch den Abendhimmel, an dem nach Sonnenuntergang im Westen helle Planeten und eine junge Mondsichel stehen.

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