Meteor in der Milchstraße

Über der kroatischen Halbinsel Istrien läuft die Milchstraße diagonal über den Himmel. Rechts unten blitzt ein Lyrid über den Himmel. Sein grünliches Licht spiegelt sich im Wasser der Adria.

Bildcredit und Bildrechte: Marko Korosec

Die Lyriden gehören zu den Meteorströmen im April. Seit mehr als 2000 Jahren werden sie jährlich beobachtet. Dann durchquert die Erde den Staubstrom, den der langperiodische Komet Thatcher zurücklässt.

Diese Ansicht des Nachthimmels entstand am 21. April in den Morgenstunden. Sie zeigt ein aufgefegtes Staubkörnchen des Kometen, das mit 48 km/s in einer Höhe von zirka 100 Kilometern dahinraste. Der gleißende Streifen des Meteors blitzt am südöstlichen Horizont auf. Er kreuzt die zentrale Milchstraße, die gerade aufgeht.

Seine Bahn zeigt rückwärts zum Radianten des Stroms im Sternbild Leier (Lyra). Es steht hoch am nördlichen Frühlingshimmel, das nicht im Bild liegt. Der gelbliche Riesenstern Antares leuchtet rechts neben der Wölbung der Milchstraße. Noch höher steht rechts der helle Planet Saturn. Der Lyrid leuchtet grünlich über der kroatischen Halbinsel Istrien. Er spiegelt sich im Wasser der Adria.

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Milchstraße über ausbrechendem Vulkan

Über sechs Vulkanen, von denen einer ausbricht, breitet sich die zentrale Milchstraße waagrecht aus.

Bildcredit und Bildrechte: Sergio Montúfar

Die Aussicht war eine Reise wert. Der Aufstieg zum Gipfel des Vulkans Santa Maria in Guatemala einsam und mühselig. Es war ein Kampf mit starken Winden, eisigen Temperaturen und wenig Sauerstoff. Auch musste die empfindliche Fotoausrüstung geschleppt werden. Doch schließlich war die Kamera montiert. In den frühen Morgenstunden des 28. Februar fotografierte sie diese atemberaubende Aussicht.

Auf der Erde stehen sechs Vulkane des mittelamerikanischen Vulkanbogens. Einer davon war der Volcán de Fuego, der Feuervulkan. Sein Ausbruch ist der Ferne zu sehen. Danach wurden die vielen, viel weiter entfernten Sterne am Himmel auf eigenen Aufnahmen festgehalten. Dazu gehörte auch das zentrale Band unserer Milchstraße. Es verläuft oben waagrecht über den Vulkanen.

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Freisichtige Nova Sagittarii 2015 Nr. 2

Über den Silhouetten von Bäumen ist die Milchstraße mit ihren vielen Staubwolken an den Himmel gemalt. Unten in einer Lücke zwischen den Bäumen leuchtet die Nova Sagittarii 2015 Nr. 2. Sie ist mit einem Pfeil markiert.

Bildcredit und Bildrechte: Ajay Talwar (The World at Night)

Erst war sie unsichtbar. Dann wurde sie sich rasch zu einem der helleren Sterne im Schützen. Inzwischen verblasst sie wieder. Die Sternexplosion Nova Sagittarii 2015 Nr. 2 ist die hellste Nova, die wir seit mehr als einem Jahr auf der Erde zu sehen bekamen. Das Bild entstand vor vier Tagen in Ranikhet im indischen Himalaja.

Mehrere Sterne im westlichen Teil des Schützen bilden den Asterismus der Teekanne. Die Nova ist mit einem Pfeil markiert. Sie ist das neue Wahrzeichen seitlich an der Kanne. Letzte Nacht war die Nova Sag schon deutlich blasser. Zuvor war sie schon heller als die 5. Größenklasse. Nun ist sie gerade noch mit bloßem Auge zu sehen. Trotzdem sollte man die Nova in den nächsten Wochen vor Sonnenaufgang bei dunklem Himmel noch leicht mit einem Fernglas sehen.

Galerie: Sonnenfinsternis

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Sterne im galaktischen Zentrum

Das galaktische Zentrum wurde hier vom Weltraumteleskop Spitzer aufgenommen. Es beobachtet in Infrarot und kann daher durch die Staubwolken um das Zentrum Sgr A* hindurchblicken.

Bildcredit: Susan Stolovy (SSC/Caltech) et al., JPL-Caltech, NASA

Das Zentrum der Milchstraße ist hinter Wolken aus dunklem Gas und Staub vor den neugierigen Blicken optischer Teleskope verborgen. Doch auf dieser fantastischen Ansicht dringen die Infrarotkameras am Weltraumteleskop Spitzer durch einen Großteil des Staubs. Sie zeigen die Sterne im überfüllten galaktischen Zentrum.

Das detailreiche Bild in Falschfarben ist ein Mosaik. Es entstand aus vielen kleineren Aufnahmen. Ältere, kühlere Sterne sind hier mit bläulichen Farbtönen dargestellt. Rötlich leuchtende Staubwolken begleiten junge, heiße Sterne in Sternbildungsgebieten. Erst kürzlich entdeckte man, dass im Zentrum der Milchstraße neue Sterne entstehen können.

Das galaktische Zentrum befindet sich im Sternbild Schütze. Es ist etwa 26.000 Lichtjahre entfernt. In dieser Entfernung ist das Bild ungefähr 900 Lichtjahre breit.

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Die Milchstraße über den Toadstools-Hoodoos

Am Nachthimmel über dem Grand Staircase Escalante National Monument mit den markanten Toadstool-Hoodoos wölbt sich die Milchstraße. Bildeinschübe zeigen viele bekannte Himmelsobjekte.

Bildcredit und Bildrechte: David Lane und R. Gendler (3 Einschübe)

Was ist älter – die Steine am Boden oder das Licht am Himmel? Normalerweise sind die Steine älter. Sie stammen nämlich von Sedimenten, die abgelagert wurden, lange bevor das Licht einen der Sterne oder Nebel verließ, die wir am Himmel sehen. Doch wenn ihr mit einem Teleskop quer durchs Universum auf eine ferne Galaxie schaut, die weiter entfernt ist als Andromeda oder die Spiralgalaxie NGC 7331 im Bildeinschub, dann seht ihr Licht, das noch viel älter ist.

Die zentrale Scheibe unserer Milchstraße wölbt sich über der Felsgruppe der Toadstool-Hoodoos im Grand Staircase-Escalante National Monument in den USA. Die ungewöhnlichen Kappen der Steinpilze bestehen aus relativ hartem Sandstein, die der Wind langsamer erodiert hat als den weicheren Sandstein darunter.

Die grünen Bänder sind Nachthimmellicht. Es wird von angeregter Luft in der Erdatmosphäre abgestrahlt. Rechts unten steht eine Zeitrafferkamera. Sie fotografiert die Rotation des Himmels hinter der malerischen Szene im Vordergrund.

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Gelbe Kugeln in W33

Das Bild von W33 wurde in Infrarot-Wellenlängen aufgenommen, diese wurden in Farben des sichtbaren Lichts gefärbt. Im Bild sind Objekte verteilt, die als gelbe Kugeln bezeichnet wurden.

Bildcredit: NASA/JPL-Caltech

Das Weltraumteleskop Spitzer beobachtete die Infrarot-Wellenlängen 3,6 Mikrometer, 8,0 und 24,0 Mikrometer. Im Bild sind sie als sichtbares Licht in Rot, Grün und Blau dargestellt. Die kosmische Wolke aus Gas und Staub ist W33. Es ist ein massereicher Komplex mit Sternbildung nahe der Ebene unserer Milchstraße. W33 ist etwa 13.000 Lichtjahre entfernt.

Was sind diese gelben Kugeln? Interessierte Laien fragten das beharrlich immer wieder. Die Laien beteiligten sich online am Milky Way Project. Als sie viele Spitzer-Bilder überflogen, fanden sie diese Gebilde und nannten sie „gelbe Kugeln“.

Nun gibt es eine Antwort. Man erkannte, dass die gelben Kugeln auf Spitzer-Bildern ein frühes Stadium bei der Entstehung massereicher Sterne sind. Sie erscheinen gelb, weil sich dort rote und grüne Bereiche überlappen. Diese Farben wurden den Spitzer-Wellenlängen von Staub und organischen Molekülen zugewiesen, die man als PAHs bezeichnet.

Gelbe Kugeln zeigen das Stadium, bevor junge, massereiche Sterne im Gas und Staub, der sie umgibt, Höhlen bilden. Sie erscheinen auf dem Spitzer-Bild als Blasen mit grünem Rand und rotem Zentrum. Die Erfolgsgeschichte der astronomischen Schwarmforschung ist nur ein Teil des Zooniversums.

Das Bild von Spitzer ist 0,5 Grad breit. Das entspricht in der geschätzten Entfernung von W33 etwa 100 Lichtjahren.

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Planck zeigt das Magnetfeld unserer Galaxis

Das dunkelbraune Band mit orange gefärbten Rändern ist das Zentralband der Galaxis. Nach oben und unten verlaufen die Farben über Gelb und Cyan zu Blau. Das ganze Bild ist von starken Schlieren durchzogen. Die Schlieren stammen vom Magnetfeld der Galaxis.

Bildcredit und Bildrechte: ESA/Planck; Danksagung: M.-A. Miville-Deschênes, CNRSIAS, U. Paris-XI

Wie sieht das Magnetfeld unserer Milchstraße aus? Schon lange ist bekannt, dass ein leichtes Magnetfeld durch unsere Milchstraße zieht. Denn es richtet offensichtlich die kleinen Staubkörnchen aus, die das Licht, das von außen kommt, streuen. Erst vor Kurzem erstellte der Satellit Planck im Erdorbit eine hoch aufgelöste Karte dieses Magnetfeldes.

Die Karte ist 30 Grad breit und farbcodiert. Sie bestätigt unter anderem, dass der interstellare Magnetismus der Galaxis in der zentralen Scheibe am stärksten ist. Das Magnetfeld entsteht durch die Rotation von geladenem Gas um das galaktische Zentrum. Man vermutet, dass das Magnetfeld der Milchstraße von oben wie eine Spirale aussieht, die von der Mitte nach außen wirbelt.

Wie die vielen Details auf dieser und ähnlichen Planck-Karten entstehen und wie Magnetismus allgemein die Entwicklung unserer Milchstraße beeinflusste, wird in den nächsten Jahren erforscht.

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Die Milchstraße über den Sieben Riesen des Urals

Auf einer schneebedeckten Kuppe ragen verschneite Felsen auf, es sind die Manpupunjor-Felsen, eines der Sieben Wunder Russlands. Am Himmel leuchtet die Milchstraße. Links unten kündigt sich die Dämmerung an.

Bildcredit und Bildrechte: Sergei Makurin

Vielleicht habt ihr schon von den Sieben Schwestern am Himmel gehört. Kennt ihr auch die Sieben Riesen auf der Erde? Die ungewöhnlichen Manpupunjor-Felsen stehen westlich vom Uralgebirge. Sie sind eines der Sieben Wunder in Russland. Wie diese urzeitlichen, 40 Meter hohen Säulen entstanden sind, ist unklar.

Der beharrliche Fotograf dieses Bildes kämpfte sich bei unwirtlichem Wetter durch unwegsames Gelände, um die schroffen Steintürme nachts im Winter zu fotografieren. Im Februar letzten Jahres hatte er endlich Erfolg. Mit Selbstauslöser beleuchtet er bei einer der schneebedeckten Säulen vorne den Boden mit einem Blitz. Hoch oben leuchten Millionen Sterne. Das Band der Milchstraße verläuft von links oben hinab.

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