Such den Mann im Mond

Über einem Berggipfel schwebt der Mond, er hat ein Gesicht. Auf dem Berg steht eine Frau mit Teleskop. Sie zeichnet sich als Silhouette vor dem Mond ab.

Bildcredit und Bildrechte: Dani Caxete

Habt ihr schon einmal die Frau im Mond gesehen? Diese häufige Frage spielt auf die menschliche Fähigkeit der Pareidolie an. Menschen erkennen vertrauter Bilder, wo es eigentlich keine gibt. Die Struktur auf der Oberfläche des Vollmondes enthält viele Kultobjekte, die dort entdeckt wurden, nicht nur in der westlichen Kultur, sondern im weltweiten Brauchtum der ganzen Geschichte der Menschheit.

Je nachdem, wie der Mond ausgerichtet ist, gehören dazu beispielsweise die Frau im Mond und der Hase im Mond. Eine Kontur wird häufig als Gesicht im Mond gelesen. Man findet sie, indem man sich die beiden dunklen runden Bereiche – zwei Mondmeere knapp über der Mitte – als Augen vorstellt.

Es überrascht, dass auf diesem Mondbild tatsächlich ein Mensch zu sehen ist. Wenn ihr genau schaut, seht ihr eine Person mit einem Teleskop als Silhouette vor dem Mond. Das gut geplante Bild wurde Mitte Jänner in Cadalso de los Vidrios im spanischen Madrid fotografiert. Was ist euer Lieblingsobjekt auf dem Mond?

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Dunkle Sandrutschungen auf dem Mars

Auf rosaroten Sanddünen sind dunkle Strukturen, die aussehen wie Bäume. Es sind aber Schlieren aus dunklem Sand, die Hänge hinabrutschen.

Bildcredit: HiRISE, MRO, LPL (U. Arizona), NASA

Sie sehen aus wie Bäume auf dem Mars, aber es sind keine. Der Mars Reconnaissance Orbiter fotografierte Gruppen dunkler brauner Schlieren auf schmelzenden rosaroten Sanddünen, die von hellem Frost bedeckt sind.

Das Bild wurde im April 2008 auf dem Mars nahe beim Nordpol fotografiert. Dabei kam immer mehr dunkler Sand aus dem Inneren der Sanddünen auf dem Mars zum Vorschein, während die Frühlingssonne das hellere Eis aus Kohlendioxid schmolz. Wenn das nahe bei einer Düne passiert, kann dunkler Sand die Düne hinabrutschen. Dabei hinterlässt er auf der Oberfläche dunkle Schlieren. Auf den ersten Blick sehen sie wie Bäume aus, die vor helleren Bereichen stehen und keine Schatten werfen.

Der Ausschnitt, den das Bild zeigt, ist 1 km breit. Die Details sind bis zu 25 cm groß. Detailaufnahmen mancher Bildteile zeigen wogende Wolken. Sie sind ein Hinweis, dass sogar während der Aufnahme des Bildes Sand abrutschte.

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Spiralförmiges Polarlicht über Island

Über dem Fluss Ölfusá bei Selfoss leuchtet ein sehr lebhaftes Polarlicht am Himmel.

Bildcredit und Bildrechte: Davide Necchi

Was leuchtet hier am Himmel? Ein Polarlicht! Es wurde Ende letzten Monats fotografiert. Es fiel Isländern auf, weil es so hell war und sich so rasch veränderte. Das Polarlicht entstand nach einen Sonnensturm, bei dem energiereiche Teilchen von der Sonne ausbrachen. Wenige Tage später drangen sie durch eine Lücke in der schützenden Erdmagnetosphäre.

Das Polarlicht hat ein Spiralmuster. Kreative Menschen erkennen im komplexen Leuchten der atmosphärischen Erscheinung eine große Anzahl alltäglicher Bilder. Vorne fließt der Ölfusá. Hinten beleuchten Lampen eine Brücke in Selfoss. Über den niedrigen Wolken strahlt der fast volle Mond.

Die Aktivität der Sonne und die Polarlichter auf der Erde, die daraus entstehen, nehmen langsam ab, denn die Sonne hat ein Maximum an Sonnenaktivität auf der Oberfläche hinter sich. Sie nähert sich in ihrem 11-Jahres-Zyklus einer ruhigeren Periode. Sonnenforschende warten schon darauf, ob das nächste Sonnenminimum wieder so ungewöhnlich ruhig wird wie das letzte. Manchmal waren monatelang keine Sonnenflecken erkennbar. Auch andere Sonnenphänomene waren kaum zu sehen.

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Verzerrter Sonnenuntergang und grüner Blitz über Italien

Hinter dem Meer geht die Sonne über der Kirche San Pietro im italienischen Porto Venere unter. Sie wirkt eigentümlich geschichtet. Die oberste Schicht hat einen grünen Rand. Der Himmel dahinter leuchtet rot.

Bildcredit und Bildrechte: Paolo Lazzarotti

Das war ein seltsamer Sonnenuntergang. Zum einen war die sonst runde Sonne geometrisch verzerrt und mehrfach geschichtet. Andererseits leuchteten manche Schichten ungewöhnlich grün. Der Sonne ging es natürlich gut. Ihre seltsame Erscheinung entstand gänzlich in der Erdatmosphäre. Dort wurde ihr Licht gebrochen.

Wenn Luftschichten in der Erdatmosphäre ungewöhnlich warm sind, erscheinen Teile der Sonne manchmal verzerrt, sogar mehrfach. Der Effekt ist bei Sonnenaufgang und -untergang am stärksten. Dann betreffen Inverseionsschichten ganze Höhenlagen über dem Horizont. Verschiedene Farben der Sonne können unterschiedlich stark abgelenkt werden. Dabei leuchtet das oberste Bild der Luftspiegelung manchmal kurzzeitig grün. Das Phänomen ist als grüner Blitz bekannt.

Das Bild wurde im Februar im italienischen Porto Venere fotografiert. Vorne steht die Kirche San Pietro.

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Der sternklare Himmel unter Hollow Hill

Die Decke einer Höhle in Neuseeland ist von Glühwürmchen (Arachnocampa luminosa) übersät. Es sind blau leuchtende Punkte oben im Bild. Sie locken mit dieser Illusion eines Sternenhimmels Insekten in ihre Fallen.

Bildcredit und Bildrechte: Phill Round

Wenn man in der neuseeländischen Hollow Hill Cave nach oben blickt, sieht man scheinbar einen vertrauten sternklaren Himmel. Genau darauf zählen die Arachnocampa luminosa. Auf dieser Langzeitbelichtung sind Neuseeland-Glühwürmchen über die Höhlendecke verteilt. Sie verleihen ihr das einladende, offene Aussehen eines klaren, dunklen Nachthimmels voller Sterne.

Arglose Insekten fliegen daher zu weit nach oben und bleiben an den Fallen der Glühwürmchen kleben. Die Glühwürmchen bauen sie, um Nahrung zu fangen. Natürlich kann man professionelle Sternforschende nicht so leicht täuschen. Aber die Struktur links oben sieht dem Kohlensacknebel und dem Kreuz des Südens sehr ähnlich …

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Honigmond über Lissabon

Am Horizont steht die Cristo-Rei-Statue über Lissabon. Dahinter geht der Mond auf. Am Horizont ist er noch dunkelrot und kaum zu sehen. Je höher er steigt, desto heller und gelblicher wird er.

Bildcredit und Bildrechte: Miguel Claro

Als die Sonne am Freitag, dem 13. unterging, stieg ein voller Honigmond auf. Er wurde auf dieser gut geplanten Zeitrafferserie fotografiert. Die Cristo-Rei-Statue von Lissabon in Portugal steht im Vordergrund. Sie ist etwa 6 Kilometer von Kamera und Teleobjektiv entfernt.

In den Tagen um die heutige Sonnenwende (21. Juni, 10:51 UT) zieht die Sonne ihren höchsten Bogen am Himmel der Nordhalbkugel. Dabei wanderte sie die Ebene der Ekliptik entlang. Nachts steht die Ekliptik niedrig, und der Pfad des Vollmondes nahe der ekliptischen Ebene verlief ebenfalls tief. Daher entfernte sich der aufgehende Mond langsamer vom fernen Horizont.

Wer auf der Nordhalbkugel den Mond beobachtet, dem erscheint die Mondscheibe am Horizont wahrscheinlich ungewöhnlich groß. Der Grund ist die rätselhafte Mondillusion. Doch die Bildserie zeigt, dass sich die scheinbare Größe des Mondes nicht änderte. Das Licht wurde anfangs in der langen Sichtlinie der Atmosphäre gestreut. Als der Vollmond am Nachthimmel höher stieg, wich die tiefrote Farbe einem blassen Gold.

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NGC 7841: Der Rauchnebel im Frustriaus

Vor einem gesprenkelten Hintergrund ringeln sich Rauchwolken eines frustrierten Astrofotografen.

Bildcredit und Bildrechte: Göran Strand

NGC 7841 ist vielleicht als Rauchnebel bekannt. Er befindet sich im neuzeitlichen Sternbild Frustriaus, der frustrierten Astrofotografin. Der Rauchnebel ist nur wenige Licht-Nanosekunden vom Planeten Erde entfernt. Er ist kein Supernovarest in der Ebene unserer Milchstraße, der sich ausdehnt, obwohl er so aussieht. Vielmehr entstand er, indem aufsteigender Rauch mit Blitz fotografiert wurde.

Das scheinbar reichhaltige Sternfeld sind Wassertröpfchen. Ein Astrofotograf, der wegen der jüngsten Schlechtwetterperiode in Schweden unruhig wurde, verteilte sie mit einer Pflanzensprühflasche. Dieser nicht ganz kosmische Schnappschuss wurde mit drei externen Blitzlichtern fotografiert.

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Mond über Andromeda

Diagonal im sternbedeckten Gesichtsfeld verläuft die schräg sichtbare Andromedagalaie, rechts darüber ist der Mond abgebildet, um die Größenordnung der beiden Himmelsobjekte zu zeigen. Rechts unter der großen Spiralgalaxie ist die kleine M32.

Bildcredit und Bildrechte: Adam Block und Tim Puckett

Die große Spiralgalaxie in Andromeda M31 ist etwa 2,5 Millionen Lichtjahre entfernt. Sie ist die nächstgelegene große Sternspirale unserer Milchstraße. Andromeda ist mit bloßem Auge als kleiner, blasser, verschwommener Fleck erkennbar. Ihre Oberflächenhelligkeit ist sehr gering. Daher können Beobachtende die eindrucksvolle Ausdehnung der Galaxie am Himmel des Planeten Erde nicht abschätzen.

Dieses amüsante Kompositbild vergleicht die Winkelgröße der nahen Galaxie mit einem helleren, vertrauteren Himmelsobjekt. Die detailreiche Aufnahme der Andromeda zeigt schöne blaue Sternhaufen in den Spiralarmen. Sie sind weit vom gelblichen Kern entfernten.

Das Bild wurde mit einer typischen Ansicht des fast vollen Mondes kombiniert. Beide sind in derselben Winkelgröße dargestellt. Der Mond bedeckt am Himmel etwa 1/2 Grad. Die Galaxie ist eindeutig um ein Vielfaches größer. Die detailreiche Andromeda-Aufnahme zeigt auch zwei helle Begleitgalaxien M32 und M110 (unten).

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