Lunochod: Reflexionen eines Mondroboters

Im Bild ist ein komplex wirkendes Fahrzeug mit 8 Gitterrädern und einem tankförmigen Aufbau.

Credit: Lavochkin Association

Beschreibung: Es erinnert an einen niedlichen außerirdischen Roboter, doch es wurde hier auf der Erde gebaut, flog 1970 zum Mond und reflektiert seither Laserlicht im Dienst der Wissenschaft. Am 17. November 1970 landete die sowjetische Raumsonde Luna 17 den ersten fahrenden, ferngesteuerten Roboter auf dem Mond mit der Bezeichnung Lunochod 1. Er wog weniger als eine Tonne und sollte 90 Tage lang in Betrieb bleiben, während er von einem fünfköpfigen Team nahe Moskau (UdSSR) in Echtzeit gesteuert wurde.

Lunochod 1 rollte 11 Monate lang über das lunare Meer des Regens (Mare Imbrium), was einer der größten Erfolge des sowjetischen Mondforschungsprogramms war. Lunochods Betrieb wurde offiziell 1971 beendet. Anfang dieses Jahres wurde die Position des Rovers von der NASA-Mondsonde Lunar Reconnaissance Orbiter wiedergefunden. Anhand dieser Positionsdaten wurden Laserstrahlen von der Erde erfolgreich von den alten Laserreflektoren des Roboters reflektiert.

Laserpulse, die von diesem und anderen Laserreflektoren auf dem Mond reflektiert werden, liefern umfassende Daten über den Mond, die genau genug sind, um Abweichungen der Mondumlaufbahn im Millimeterbereich zu messen. Damit kann die Mondzusammensetzung erforscht und Gravitationstheorien geprüft werden.

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Milchstraße über dem historischen Ghost Panel

Rechts ist eine ockerfarbene Felswand mit historischen Kunstwerken, links wölbt sich am Himmel die Milchstraße.

Credit und Bildrechte: Bret Webster

Beschreibung: Lange bevor Stonehenge gebaut oder die Schriftrollen vom Toten Meer geschrieben wurden, malten in Utah (USA) steinzeitliche Künstler lebensgroße Figuren an die Wände von Schluchten – doch warum? Niemand weiß das genau.

Die ganze figurale Tafel ist etwa 7000 Jahre alt und wird als Great Gallery bezeichnet. Sie befindet sich an den Wänden des Horseshoe Canyon im Canyonlands-Nationalpark. Die Menschen, die sie gemalt haben, jagten wahrscheinlich Mammuts. Die ungewöhnliche Unschärfe der größten Figur führte zu informellen Bezeichnung „Holy Ghost Panel“ dieses mauerartigen Abschnitts, doch die beabsichtigte Zuschreibung und die gesellschaftliche Bedeutung der Figuren ist unbekannt.

Das Bild wurde in einer klaren Nacht im März fotografiert. Die ältesten Objekte sind jedoch nicht die Piktogramme, sondern die Sterne unserer Galaxis weit im Hintergrund, von denen manche Milliarden Jahre alt sind.

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Atlantis hochgehoben

Mitten im Bild ragt die Raumfähre Atlantis auf, umgeben von einem Befestigungsgerüst.

Credit und Bildrechte: Ben Cooper (Launch Photography)

Beschreibung: Atlantis hob ab, aber nicht von der Startrampe 39A. Dieses scharfe Weitwinkelfoto vom 13. April zeigt den Spaceshuttle-Orbiter, als er vom Boden des Vehicle Assembly Building am Raumfahrtzentrum Kennedy hochgehoben wurde. Kurz danach wurde die Atlantis unmittelbar vor dem Rollout an einem externen Treibstofftank mit Feststoff-Starthilferaketen befestigt.

Atlantis steht nun auf der Startrampe 39A und ist bereit für ihren aktuellen Start am 14. Mai. Der Start leitet die Mission STS-132 zur Internationalen Raumstation ISS ein, es ist der letzte geplanten Start der Atlantis.

Die Atlantis wurde nach einem Segelschiff benannt, das von 1930 bis 1966 für das Woods Hole Oceanographic Institute in Betrieb war. Die Junfernreise der Atlantis, auch Orbiter Vehicle-104, begann am 3. Oktober 1985. Im Jahr 1991 stationierte die Atlantis das Compton Gamma Ray Observatory im All.

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Der Schaden an Apollo 13

Das havarierte Servicemodul der Mission Apollo 13 schwebt im Raum. Rechts ist die ganze Abdeckung abgerissen.

Credit: Besatzung von Apollo 13, NASA

Beschreibung: Nachdem die Explosion eines Sauerstofftanks ihr Servicemodul lahmgelegt hatte, waren die Apollo 13-Astronauten gezwungen, ihre Pläne der dritten bemannten Mondlandung aufzugeben. Das Ausmaß des Schadens wurde auf diesem körnigen, düsteren Foto offenkundig. Es wurde fotografiert, als das Servicemodul wegtrieb, nachdem es wenige Stunden vor dem Wiedereintritt und der Wasserung abgetrennt worden war.

An der Seite des Servicemoduls wurde ein ganzes Paneel weggesprengt, die starke innere Beschädigung ist offensichtlich. Unter der ausgeweideten Kammer sind eine Radioantenne und die große, glockenförmige Düse des Raketentriebwerks am Servicemodul zu sehen. Am 17. April 1970 kehrten die drei Astronauten sicher zur Erde zurück.

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Merkur und Venus über Paris

Rechts im Bild steht die orangefarben beleuchtete Kathedrale Notre Dame in Paris. Links leuchten die Planeten Merkur und Venus.

Credit und Bildrechte: Josselin Desmars

Beschreibung: Geht heute hinaus und beobachtet eine der interessanteren Planetenbegegnungen des Jahres. Kurz nach Sonnenuntergang leuchten die Planeten Merkur und Venus ziemlich eng nebeneinander. Da die Venus eines der hellsten Objekte am Himmel ist, wird sie immer wieder für ein Flugzeug gehalten. Die Venus geht jedoch ziemlich langsam unter. Merkur ist weniger hell und meist schwieriger zu finden. Derzeit findet ihr Merkur rechts neben der Venus, er sinkt im Lauf der nächsten Woche unter den helleren Planeten.

Hier wurden Venus und Merkur neben der berühmten Kathedrale Notre-Dame im französische Paris fotografiert. Wenn ihr genau hinseht, erkennt ihr außerdem, dass das helle Objekt fast genau unter der Venus der kultige Eiffelturm ist.

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Helle Wolkenspuren über Griechenland

Hinter einer mondbeleuchteten Landschaft mit einer kleinen, verlassenen Kirche ziehen die Bögen von Sternen als Strichspuren über den Himmel. In der Mitte der konzentrischen Kreissegmente steht rechts oben der Polarstern. Links sind beleuchtete Wolken, hinter einer Mauer steigen konzentrische Strahlen vom Horizont auf.

Credit und Bildrechte: Chris Kotsiopoulos

Beschreibung: Es scheint, als wäre Tag, doch es ist Nacht. Die seltsamen orangefarbenen Streifen wirken wie Strahlen der untergehenden Sonne, aber es sind dünne, vom Mond beleuchtete Wolken, die rasch zum fernen Horizont ziehen. Die dicken Wolken auf der linken Seite bestehen scheinbar aus vielen Schichten, doch es sind nur wenige einfache Wolken, die auf mehreren Einzelbildern festgehalten wurden.

Diese Zeitraffer-Bildfolge wurde vor etwa zwei Wochen in mehr als zwei Stunden auf Kap Sounion in Griechenland fotografiert. Die Spuren um den Polarstern rechts oben stammen tatsächlich von Sternen. Was aber ist mit dem Gebäude im Vordergrund? Es sieht wie ein berühmtes antikes Bauwerk aus, doch es ist eine kleine verlassene Kirche aus dem letzten Jahrhundert.

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Ein Sonnenhalo über Kambodscha

Über den Silhouetten von antiken Gebäuden leuchtet am Himmel die Sonne, umgeben von einem strahlenden Ring.

Credit und Bildrechte: Nagy Attila

Beschreibung: Habt ihr schon einmal einen Hof um die Sonne gesehen? Dieser ziemlich alltägliche Anblick entsteht, wenn hoch schwebende, dünne Wolken mit Millionen winziger Eiskristalle einen Großteil des Himmels bedecken. Jeder Eiskristall wirkt wie eine Miniaturlinse. Weil die meisten Kristalle eine ähnliche längliche sechseckige Form haben, wird Licht, das in eine Kristallfläche eindringt und auf der gegenüberliegenden Fläche wieder austritt, um 22 Grad gebrochen. Das entspricht dem Radius des Sonnenhalos. Manchmal ist nachts ein ähnlicher Mondhalo zu sehen. Dieser fast vollständige Sonnenhalo wurde über dem antiken Bayon in Angkor (Kambodscha) fotografiert. Wie die Eiskristalle in den Wolken entstehen, wird noch erforscht.

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Das geheimnisvolle Voynich-Manuskript

In der Mitte des Bildes ist ein Gesicht, eingerahmt von zwei mondsichelartigen Klammern. Rundherum angeordnet sind von innen nach außen ein sternartiges Gebilde, eine Anordnung von konzentrischen Spalten, in denen sich teils Sterne, teils Text befinden, und außen drei konzentrische Kreise, auf denen Text geschrieben ist. Oben sind vier Zeilen Text waagrecht angeordnet. Der Text ist jedoch nicht lesbar.

Credit: Yale-Universität; digitales Urheberrecht: B. E. Schaefer (LSU)

Beschreibung: Der historische Text hat keinen bekannten Titel, keinen bekannten Autor und ist in keiner bekannten Sprache geschrieben. Was steht darin, und warum enthält er soviele astronomische Illustrationen? Das rätselhafte Buch wurde einst von einem Kaiser gekauft, in einem Bibliotheksregal vergessen, für Tausende Dollar verkauft und später an Yale gestiftet. Der Band mit mehr als 200 Seiten wurde möglicherweise im 15. Jahrhundert geschrieben und ist derzeit als die Voynich-Handschrift bekannt, nachdem sie 1912 (wieder)entdeckt wurde. Oben ist eine Illustration aus dem Buch abgebildet, die in einem Zusammenhang mit der Sonne zu stehen scheint. Das Buch zeigt an einigen Stellen des Himmels fremdartige Sternbilder. Das Unvermögen neuzeitlicher astronomischer Geschichtforschender, den Ursprung dieser Sternbilder in Erfahrung zu bringen, verblasst vielleicht neben dem Unvermögen zeitgenössischer Codeentzifferer, den Text des Buches zu verstehen. Kann das vielseitige Gehirn vieler APOD-Lesender einen Fortschritt erzielen? Wenn ihr denkt, ihr könntet eine Idee beisteuern, nehmt bitte an einer neuen Online-Diskussion teil, statt eine E-Mail zu schicken. Das Buch selbst verbleibt in der Sammlung seltener Bücher in Yale unter der Katalognummer „MS 408“.

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