Das Nest des Adlernebels

Der Adlernebel ist die magentafarbene helle Region in der Mitte mit den berühmten Säulen der Schöpfung, die hier winzig wirken. Der Nebel ist außen von einem weiten Feld an roten Nebeln umgeben.

Bildcredit und Bildrechte: Chris Hendren

Was umgibt den berühmten Adlernebel? Im Inneren des Adlernebels liegen „Eier“ (EGGs). Sie sind verdampfende gasförmige Globulen. Diese Globulen befinden sich meist in gewaltigen Säulen aus Gas und Staub, in denen Sterne entstehen. Dieses Bild zeigt jedoch den eindrucksvollen Bereich um den Adlernebel, und zwar nicht nur die ganze Adlerform, sondern auch das riesige Volumen an leuchtendem Gas und dunklem Staub.

Der Adlernebel ist ein Emissionsnebel. Er ist als M16 katalogisiert und ungefähr 6500 Lichtjahre entfernt. Mit einem Fernglas sieht man ihn im Sternbild Schlange (Serpens). Das Bild zeigt zirka 80 Lichtjahre um den Nebel. Das kultige Zentrum des Adlernebels war Gegenstand vieler Beobachtungseinsätze von Observatorien am Boden und im Weltraum.

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M16: Säulen der Schöpfung

Wie Finger ragen die dunklen Säulen der Schöpfung vor einem türkis leuchtenden Hintergrund auf. Sie verströmen gelbe Nebelstrahlen. Die Säulen im Adlernebel sind das berühmteste Bild des Weltraumteleskops Hubble.

Bildcredit: J. Hester, P. Scowen (ASU), HST, NASA

Im Adlernebel liegen die Säulen der Schöpfung. Darin entstehen neue Sterne. Dieses Bild wurde 1995 mit dem Weltraumteleskop Hubble aufgenommen. Es zeigt gasförmige Globulen (EGGs), die verdampfen. Sie treten aus den Säulen aus molekularem Wasserstoff und Staub hervor.

Die riesigen Säulen sind Lichtjahre lang und so dicht, dass Gas in ihrem Inneren durch Gravitation kollabiert. Dabei entstehen Sterne. Am Ende jeder Säule verdampft die intensive Strahlung heller junger Sterne Materie mit geringer Dichte. Dadurch werden die Sternfabriken in den dichten EGGs freigelegt. Der Adlernebel steht in Verbindung mit dem offenen Sternhaufen M16. Er ist etwa 7000 Lichtjahre entfernt.

Die Säulen der Sternbildung wurden 2007 mit dem Weltraumteleskop Spitzer im Orbit erneut in Infrarot abgebildet. Diese Aufnahme führte zu der Vermutung, dass die Säulen vielleicht inzwischen durch eine lokale Supernova zerstört wurden. Doch das Licht dieses Ereignisses hat die Erde noch nicht erreicht.

Hand aufs Herz: Habt ihr das Bild schon einmal gesehen?

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Sterne und Globulen im Running-Chicken-Nebel

Vor einem blauen Hintergrund schweben einige orange Nebel und dunkle Wolkenfetzen aus dichtem Staub, links unten sind mehr Sterne als rechts oben, insgesamt sind relativ wenige Sterne im Bild. Die Region heißt auch Collinder 249.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Pugh

Die Eier dieses gewaltigen Huhnes verwandeln sich vielleicht in Sterne. Dieser Emissionsnebel ist in wissenschaftlich zugeordneten Farben dargestellt. Er ist als IC 2944 katalogisiert. Wegen seiner Form und Erscheinung wird er Running-Chicken-Nebel („Laufendes Huhn“) genannt.

Am oberen Bildrand schweben kleine, dunkle Molekülwolken. Sie enthalten viel undurchsichtigen kosmischen Staub. Diese „Eier“ werden nach ihrem Entdecker Thackeray-Globulen genannt. Sie verdichten sich vielleicht durch Gravitation zu neuen Sternen. Doch ihr Schicksal ist unsicher, weil sie durch die intensive Strahlung junger Sterne in der Nähe rasch abgetragen werden.

Die masse- und energiereichen Sterne bilden gemeinsam mit dem fleckigen, leuchtenden Gas und komplexen Regionen aus reflektierendem Staub den offenen Haufen Collinder 249. Der Nebel ist ungefähr 6000 Lichtjahre entfernt. In dieser Distanz ist prächtige Landschaft am Himmel etwa 60 Lichtjahre breit.

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Der Lagunennebel in Wasserstoff, Schwefel und Sauerstoff

Der Lagunennebel M8 leuchtet hier blau und ist von roten und braunen Staubwolken umgeben. Im Nebel glitzern die Sterne des offenen Sternhaufens NGC 6530.

Bildcredit und Bildrechte: John Nemcik

Der majestätische Lagunennebel ist mit heißem Gas gefüllt und enthält viele junge Sterne. Er ist 100 Lichtjahre groß und nur ungefähr 5000 Lichtjahre entfernt. Der Lagunennebel ist so groß und hell, dass man ihn ohne Teleskop im Sternbild Schütze (Sagittarius) sieht. Der offene Sternhaufen NGC 6530 mit vielen hellen Sternen entstand vor wenigen Millionen Jahren im Nebel.

Der größere Nebel ist auch als M8 und NGC 6523 bekannt. Er wird „Lagune“ genannt, weil rechts neben der Mitte des offenen Sternhaufens ein Staubband verläuft. Das Bild von M8 wurde im Licht von Wasserstoff (braun), Schwefel (rot) und Sauerstoff (blau) aufgenommen und farbverstärkt. Es ist ein überarbeitetes, zwei Vollmonddurchmesser breites Panorama. Die Sternbildung im Lagunennebel dauert an. Das belegen die vielen Globulen im Nebel.

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Kometenartige Globule CG4

Die dunkle kometenartige Globule ist so dunkel, dass sie im Bild kaum erkennbar ist. Sie erinnert an einen Sandwurm aus dem Film Dune und schnappt scheinbar nach einer Galaxie, die jedoch viel weiter entfernt ist.

Bildcredit und Bildrechte: CEDIC TeamBearbeitung: Christoph Kaltseis

Die blasse, kometenartige Globule CG4 wirkt etwas bedrohlich. Sie reicht bis zur Mitte dieser detailreichen südlichen Himmelslandschaft. CG4 ist an die 1300 Lichtjahre von der Erde entfernt. Sie befindet sich im Sternbild Achterdeck. Ihr Kopf ist zirka 1,5 Lichtjahre groß, der Schweif ungefähr 8 Lichtjahre lang. Damit ist sie viel größer als die Kometen im Sonnensystem, denen sie ähnlich sieht.

Die staubige Wolke enthält genug Materie, um mehrere sonnenähnliche Sterne zu bilden. Wahrscheinlich entstehen in ihrem Inneren weiterhin Sterne. Wie ihre markante Form zustande kam, wird noch erforscht. Doch ihr langer Schweif entspringt beim Vela-Supernovaüberrest mitten im Gum-Nebel. Ihr Kopf könnte vom Abriss einer ursprünglich kugelförmigeren Wolke stammen.

Die Spiralgalaxie in der Bildmitte, die wir von der Seite sehen, wird nicht von CG4 bedroht. Sie ist mehr als 100 Millionen Lichtjahre entfernt und liegt weit dahinter.

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Porträt von NGC 281

Der Nebel hat innen einen blauen Hintergrund, von rechts oben dringt eine dunkle, gefaserte Wolke ein, unten verläuft ein dunkler Bogen mit einem orangefarbenen Rand, von dem einige Gestalten aufsteigen.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Pugh

Diese kosmische Wolke ist als NGC 281 katalogisiert. Beim Betrachten übersieht man leicht die jungen, massereichen Sterne im offenen Haufen IC 1590. Sie sind im Nebel entstanden und liefern die Energie für das Leuchten im Nebel, das alles durchdringt.

Im Porträt von NGC 281 lauern auffällige Formen. Es sind die Silhouetten von Säulen und dichten Staubglobulen. Sie wurden von den intensiven, energiereichen Winden und der Strahlung der heißen Haufensterne geformt. Wenn die dichten Strukturen lang genug bestehen bleiben, entstehen darin vielleicht später Sterne.

Manche nennen NGC 281 wegen seiner Form spielerisch Pacman-Nebel. Er liegt ungefähr 10.000 Lichtjahre entfernt im Sternbild Kassiopeia. Das scharfe Kompositbild entstand mit Schmalbandfiltern. Es kombiniert die Strahlung der Wasserstoff-, Schwefel- und Sauerstoffatome im Nebel in grünen, roten und blauen Farbtönen. In seiner geschätzten Entfernung ist NGC 281 mehr als 80 Lichtjahre groß.

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NGC 6823: Wolken formender Sternhaufen

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Donald P. Waid (Waid-Observatorium)

Der Sternhaufen NGC 6823 verwandelt langsam Gaswolken in Sterne. Rechts oben liegt das Zentrum des offenen Sternhaufens. Es entstand erst vor zwei Millionen Jahren. Viele helle junge blaue Sterne bestimmen seine Helligkeit.

Manche der äußeren Teile im Haufen sind sogar noch jünger. Es sind die Sterne und Säulen des Emissionsnebels NGC 6820 mitten im Bild. Die längliche Form der riesigen Säulen aus Gas und Staub entstand vermutlich durch Erosion durch die heiße Strahlung der hellsten Haufensterne. Links oben sind auch markante dunkle Globulen aus Gas und Staub im Bild verteilt.

Der offene Sternhaufen NGC 6823 ist etwa 50 Lichtjahre groß und an die 6000 Lichtjahre entfernt. Er befindet sich im Sternbild Füchslein (Vulpecula).

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CG4: Eine zerrissene kometenartige Globule

Das Bild ist dicht mit Sternen gesprenkelt. Es scheint, als würde eine wurmartige Kreatur nach einer Galaxie schnappen, die links im Bild schwebt.

Bildcredit und Bildrechte: Jason Jennings (cosmicphotos)

Kann eine Gaswolke eine Galaxie packen? Nicht einmal annähernd. Die „Kralle“ dieser seltsamen „Kreatur“ im oben gezeigten Foto ist eine Gaswolke. Sie ist als kometenartige Globule bekannt. Diese Globule ist jedoch gerissen. Kometenartige Globulen haben meist staubige Köpfe und lang gezogene Schweife. Wegen dieser Strukturen haben kometenartige Globulen eine visuelle Ähnlichkeit mit Kometen.

Doch in Wirklichkeit sind sie ganz anders. Globulen sind häufig Stätten, in denen Sterne entstehen. Viele Globulen haben sehr junge Sterne in ihren Köpfen. Die Ursache, warum der Abriss im Kopf dieses Objekts stattfand, ist nicht ganz geklärt. Die Galaxie links neben der Globule ist riesig, sehr weit entfernt und nur zufällige in der Nähe von CG4 zu sehen.

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