Himmelsspektakel im Skorpion

Bildcredit und Bildrechte: Stéphane Guisard, TWAN

Wenn der Skorpion mit bloßem Auge so toll aussehen würde, könnte man sich besser an ihn erinnern. Der Skorpion besteht üblicherweise aus ein paar hellen Sternen in einem bekannten, aber selten erwähnten Tierkreis-Sternbild. Für so ein spektakuläres Bild braucht man eine gute Kamera, Farbfilter und einen digitalen Bildprozessor.

Um die Details im Bild zu betonen, verwendete der Fotograf nicht nur Langzeitbelichtungen in mehreren Farben, sondern auch eine Aufnahme in einer besonderen roten Farbe, die von Wasserstoff abgestrahlt wird. Das Ergebnisbild zeigt viele atemberaubende Details. Links verläuft ein Teil der Ebene unserer Milchstraße senkrecht durchs Bild. Man sieht riesige Wolken heller Sterne und lange Fasern aus dunklem Staub.

Aus der Milchstraße ragten diagonale Staubbänder. Sie sind als Dunkler Fluss bekannt. Dieser Fluss verbindet rechts mehrere Sterne, die zum Kopf und den Zangen des Skorpions gehören. Einer davon ist der helle Stern Antares. Rechts über Antares steht der noch hellere Planet Jupiter. Viele rote Emissionsnebel und blaue Reflexionsnebel sind im Bild verteilt. Der Skorpion steht zur Jahresmitte nach Sonnenuntergang markant im Süden.

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Am westlichen Schleier

Im querformatigen Bild sind wild strukturierte Nebelfetzen verteilt. Sie leuchten blau und rot, was ihrer Zusammensetzung entspricht (Wasserstoff und Sauerstoff). Im Bild sind der Hexenbesen und Pickerings Dreieck zu sehen.

Bildbearbeitung: Oliver CzernetzDaten: Digitized Sky Survey (POSS-II)

Diese zarten Fasern aus komprimiertem leuchtendem Gas sind im Sternbild Schwan (Cygnus) drapiert. Sie bilden den westlichen Teil des Schleiernebels. Der Schleiernebel ist ein großer Supernovaüberrest. Das ist eine sich ausdehnende Wolke, die bei der finalen Explosion eines massereichen Sterns entstand.

Das Licht der ursprünglichen Supernovaexplosion erreichte die Erde wahrscheinlich vor mehr als 5000 Jahren. Bei dem heftigen Ereignis entstand eine interstellare Stoßwelle. Sie pflügt durch den Weltraum. Dabei fegt die Stoßwelle interstellare Materie auf und bringt sie zum Leuchten. Die glimmenden Fasern sind eigentlich lange Wellen in einer Hülle, die wir von der Seite sehen. Die Hüllen sind in atomaren Wasserstoff (rot) und Sauerstoff (blaugrün) getrennt.

Der Schleiernebel ist auch als Cygnus-Schleife bekannt. Er ist fast 3 Grad oder 6 Vollmonddurchmesser breit. Das entspricht in der geschätzten Entfernung von 1500 Lichtjahren mehr als 70 Lichtjahren. Das breite Bild zeigt die westliche Hälfte des Schleiernebels. Hellere Teile im Schleier gelten als eigene Nebel. Dazu gehören der Hexenbesen (NGC 6960) oben und Pickerings Dreieck (NGC 6979) rechts unten. Anm.: Es ist auch als Williamina Flemings dreieckiges Büschel bekannt.

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Orionnebel im umgebenden Staub

Der Orionnebel ist in ungewöhnlichen blauen und orangen Farben abgebildet. Die Staubfasern in seiner Umgebung sind hier sehr markant abgebildet.

Bildcredit und Bildrechte: Robert Fields

Was umgibt eine Sternschmiede? Beim Orionnebel ist es Staub. Das ganze Orion-Feld ist etwa 1600 Lichtjahre entfernt. Es ist voller komplexer malerischer Staubfasern. Staub ist für sichtbares Licht undurchlässig. Er entsteht in der äußeren Atmosphäre massereicher kühler Sterne und wird von einem starken äußeren Teilchenwind hinausgetrieben.

Das Trapez und andere Sternhaufen sind in den Nebel eingebettet. Die komplexen Staubfasern um M42 und M43 sind im Bild grau dargestellt. Das zentrale leuchtende Gas ist in Braun und Blau betont. Im Lauf der nächsten Millionen Jahre wird ein Großteil von Orions Staub langsam von genau jenen Sternen zerstört, die gerade entstehen. Der Rest wird in die Galaxis verteilt.

Hilfe gesucht: APOD Assessment Officer

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Das Zentrum des Rosettennebels

In der Mitte befindet sich ein Sternhaufen in der Höhlung eines bl#ulichen Nebels, davor sind einige Fasern vo Dunkelnebeln.

Bildcredit und Bildrechte: Don Goldman

Mitten im Rosettennebel strahlt ein heller offener Sternhaufen. Er beleuchtet den Nebel. Die Sterne von NGC 2244 sind vor wenigen Millionen Jahren aus dem umgebenden Gas entstanden. Das Bild wurde im Jänner aus mehreren Aufnahmen in den Spektralfarben von Schwefel (rot), Wasserstoff (grün) und Sauerstoff (blau) erstellt. Es zeigt unglaubliche Details der Zentralregion.

Ein heißer Teilchenwind strömt von den Haufensternen aus. Er trägt zu einer sehr komplexen Menagerie aus Gas- und Staubfasern bei. Dabei höhlt er langsam die Mitte Haufens aus. Das Zentrum des Rosettennebels hat einen Durchmesser von etwa 50 Lichtjahren. Es ist ungefähr 4500 Lichtjahre entfernt. Man sieht es mit Fernglas im Sternbild Einhorn (Monoceros).

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Globulen im Running-Chicken-Nebel

Das Bild wirkt wie ein verschmiertes Gemälde aus rotbraunen, marineblauen und dunklen Pinselstrichen. In der Bildmitte schweben kleine dunkle Flecken, sogenannte Thackeray-Globulen.

Bildcredit und Bildrechte: Fred Vanderhaven

Die Eier dieses Huhnes könnten Sterne bilden. Der Emissionsnebel ist als IC 2944 katalogisiert. Seine Erscheinung erinnert an ein Huhn. Daher wird er „Running-Chicken“-Nebel genannt.

Das Bild wurde kürzlich am Siding-Spring-Observatorium in Australien fotografiert. Hier ist es in wissenschaftlich zugeordneten Farben abgebildet. In der Mitte sind kleine, dunkle Molekülwolken. Sie enthalten viel dichten kosmischen Staub. Diese „Eier“ werden nach ihrem Entdecker als Thackeray-Globulen genannt. Sie sind mögliche Orte für die Kondensation neuer Sterne durch Gravitation. Ihr Schicksal unsicher, weil sie rasch von der intensiven Strahlung junger Sterne in der Nähe verdampft werden.

Zusammen mit fleckigem, leuchtendem Gas und komplexen Regionen aus reflektierendem Staub bilden die masse- und energiereichen Sterne den offenen Haufen Collinder 249. Der Nebel ist etwa 6000 Lichtjahre entfernt. In dieser Distanz ist die Himmelslandschaft etwa 70 Lichtjahre breit.

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Im Inneren des Adlernebels M16

Der Adlernebel bietet einen Blick in eine helle Höhle in einer dunklen Staubwolke. Darin befinden sich Staubsäulen, die durch Bilder des Weltraumteleskops Hubble berühmt wurden.

Bildcredit und Bildrechte: T. A. Rector und B. A. Wolpa, NOAO, AURA

Von Weitem sieht das Ganze wie ein Adler aus. Doch ein genauer Blick auf den Adlernebel zeigt, dass die helle Region ein Fenster ins Innere einer großen, dunklen Staubhülle ist. Das Fenster gibt den Blick frei auf eine hell erleuchtete Werkstatt. Dort entsteht ein offener Sternhaufen.

In der Höhle bleiben große Säulen und runde Globulen aus dunklem Staub und kaltem Molekülgas übrig. In ihrem Inneren entstehen immer noch Sterne. Schon sind mehrere junge, blaue Sterne zu sehen. Ihr Licht und ihre Winde fackeln die übrig gebliebenen Fasern ab und schieben die Wände aus Gas und Staub zurück.

Der Adler-Emissionsnebel ist als M16 katalogisiert. Er ist an die 6500 Lichtjahre entfernt und ungefähr 20 Lichtjahre breit. Man sieht ihn mit einem Fernglas im Sternbild Schlange (Serpens). Das Bild kombiniert drei spezifische abgestrahlte Farben. Es wurde mit dem 90-Zentimeter-Teleskop auf dem Kitt Peak im US-amerikanischen Arizona fotografiert.

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NGC 2359: Thors Helm

Im Bild ist eine helmförmige türkise Wolkemit hellen Schlieren und flügelartigen Fortsätzen, die an den Rändern rötlich leuchten.

Bildcredit und Bildrechte: Bob und Janice Fera (Fera Photography)

Diese helmförmige kosmische Wolke mit flügelähnlichen Fortsätzen wird „Thors Helm“ genannt. Mit einem Durchmesser von etwa 30 Lichtjahren hat Thors Helm heroische Ausmaße, sogar für einen nordischen Gott. In Wirklichkeit ist der Helm eher eine interstellare Blase. Sie wurde vom schnellen Wind des hellen, massereichen Sterns nehe dem Zentrum der Blase aufgebläht. Der Wind fegt durch die Molekülwolke, die ihn umgibt.

Der Zentralstern ist ein Wolf-Rayet-Stern. Das ist ein extrem heißer Riesenstern, der sich vermutlich in einem kurzen Entwicklungsstadium vor einer Supernova befindet. Der Nebel ist als NGC 2359 katalogisiert. Er ist etwa 15.000 Lichtjahre von uns entfernt und liegt im Sternbild Großer Hund (Canis Major).

Das scharfe Bild entstand mit Breit- und Schmalbandfiltern. Es zeigt markante Details der faserartigen Strukturen im Nebel. Die blaugrüne Farbe stammt von den Emissionen der Sauerstoffatome im leuchtenden Gas.

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IC 1805: Licht vom Herzen

Der Emissionsnebel IC 1805 im Sternbild Kassiopeia hat die Form eines Herzens. Er heißt daher Herznebel. Darin befindet sich der Sternhaufen Melotte 15.

Bildcredit und Bildrechte: César Blanco González

Der Emissionsnebel IC 1805 breitet sich über fast 200 Lichtjahre aus. Er ist eine Mischung aus leuchtendem interstellarem Gas und dunklen Staubwolken. Seine Entfernung beträgt etwa 7500 Lichtjahre. Der Nebel liegt im Perseus-Spiralarm unserer Galaxis. In dieser Region sind Sterne entstanden. Ihr Spitzname „Herznebel“ wird von seiner Form abgeleitet, die zum Valentinstag passt.

Die Wolken werden von Sternenwinden und der Strahlung massereicher heißer Sterne im Sternhaufen Melotte 15 geformt. Melotte 15 ist ungefähr 1,5 Millionen Jahre jung.

Das detailreiche Teleskopbild kartiert das überall vorhandene Licht schmaler Emissionslinien der Atome im Nebel in einer Farbpalette, die durch Hubble-Bilder von Sternbildungsregionen bekannt wurde. Das Sichtfeld ist am Himmel zirka zwei Grad breit. Das sind vier Vollmonddurchmesser. Das kosmische Herz befindet sich im Sternbild Kassiopeia zu finden. Kassiopeia ist die prahlerische mythische Königin von Aithiopia.

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