Melotte 15 im Herz

Dunkle Staubwolken liegen vor blau leuchtenden Emissionsnebeln. Dazwischen sind massereiche junge Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Steve Cooper

Mitten im Emissionsnebel IC 1805 bilden kosmische Wolken fantastische Formen. Im Nebel entstand ein neuer Sternhaufen, nämlich Melotte 15. Seine Sterne sind etwa 1,5 Millionen Jahre jung. Deren Sternwinde und die Strahlung der heißen, massereichen Sterne formen die Wolken in der farbigen Himmelslandschaft. Vor dem leuchtenden atomarem Gas breiten sich die Silhouetten dunkler Staubwolken aus.

Das Kompositbild ist ungefähr 15 Lichtjahre breit. Es entstand aus Teleskopaufnahmen, die mit Schmalband- und Breitbandfiltern gewonnen wurden. Die Emissionen ionisierter Atome von Wasserstoff, Schwefel und Sauerstoff sind in grünen, roten und blauen Farbtönen kartiert. Das entspricht der bekannten Hubble-Palette.

Weitwinkelbilder zeigen den Umriss von IC 1805, der zu seinem gängigen Namen Herznebel führte. IC 1805 ist ungefähr 7500 Lichtjahre entfernt. Er leuchtet im stolzen Sternbild Kassiopeia.

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Der Schmetterlingsnebel von Hubble

Der Nebel im Bild leuchtet orangefarben und erinnert an einen Schmetterling.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble, HLA; Überarbeitung und Bildrechte: Jesús M.Vargas und Maritxu Poyal

Die hellen Haufen und Nebel am Nachthimmel des Planeten Erde sind oft nach Blumen oder Insekten benannt. NGC 6302 bildet da keine Ausnahme, obwohl er eine Flügelspanne mehr als 3 Lichtjahre hat. Der vergehende Zentralstern dieses speziellen planetarischen Nebels hat eine Oberflächentemperatur von etwa 250.000 Grad Celsius. Damit ist er besonders heiß. Er leuchtet hell im UV-Licht, ist aber hinter einem dichten Staubwulst vor direkter Sicht verborgen.

Diese scharfe Nahaufnahme des Nebels um den vergehenden Stern stammt vom Weltraumteleskop Hubble. Sie wird hier mit neu bearbeiteten Farben präsentiert. Der Staubwulst um den Zentralstern schneidet durch eine helle Höhlung aus ionisiertem Gas. Er liegt mitten in der Ansicht. Die Kante zeigt fast genau zu uns. In der Staubhülle des heißen Sterns wurde molekularer Wasserstoff entdeckt.

NGC 6302 ist etwa 4000 Lichtjahre entfernt. Er liegt im arachnologischen Sternbild Skorpion (Scorpius).

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NGC 6357: Der Hummernebel

Links unten leuchtet der Hummernebel, rechts oben der Katzenpfotennebel, beide sind rot gefärbt. Dazwischen sind blaue Blasen und Sterne verteilt.

Bildcredit: ESO, VLT-Durchmusterungs-Teleskop

Warum entstehen im Hummernebel einige der massereichsten Sterne, die wir kennen? Das ist nicht bekannt. Der Hummernebel links unten ist als NGC 6357 katalogisiert. Er liegt in der Nähe des auffälligeren Katzenpfotennebels rechts oben. NGC 6357 enthält den offenen Sternhaufen Pismis 24. Dort befinden sich diese gewaltigen hellen, blauen Sterne. Das allgemeine rote Leuchten bei der inneren Sternbildungsregion stammt von den Emissionen von ionisiertem Wasserstoff.

Der umgebende Nebel bildet eine komplexe Tapete aus Gas, dunklem Staub, neuen und noch entstehenden Sternen. Komplexe Wechselwirkungen zwischen interstellaren Winden und Strahlungsdruck, Magnetfeldern und Gravitation führen zu den Mustern.. Die Vollversion des Bildes kann man vergrößern. Sie enthält etwa zwei Milliarden Bildpunkte. Damit ist es eines der größten Weltraumbilder, die je veröffentlicht wurden.

NGC 6357 ist etwa 400 Lichtjahre groß. Er ist ungefähr 8000 Lichtjahre entfernt und liegt im Sternbild Skorpion.

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Hubble zeigt den Katzenaugennebel

Die inneren Hüllen des Katzenaugennebels sind komplex. Wie sie entstanden sind, kann man sich derzeit nicht erklären.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble, HLA; Neubearbeitung und Bildrechte: Raul Villaverde

Manche sehen hier das Auge einer Katze. Der faszinierende Katzenaugennebel liegt dreitausend Lichtjahre von der Erde entfernt im leeren Raum zwischen den Sternen. Das Katzenauge (NGC 6543) ist ein klassischer planetarischer Nebel. Er entsteht in der kurzen, aber prächtigen Schlussphase in der Existenz eines sonnenähnlichen Sterns.

Außen verläuft ein einfacheres Muster. Es besteht aus staubigen konzentrischen Hüllen, die hier nicht abgebildet sind. Vielleicht entstand es, indem der Zentralstern im Nebel die äußeren Schichten in einer Serie regelmäßiger Erschütterungen abstieß. Wie die schönen, komplexeren inneren Strukturen entstanden sind, ist nicht gut erklärbar.

Das wahrhaft kosmische Auge ist auf diesem digital überarbeiteten Bild des Weltraumteleskops Hubble klar erkennbar. Es ist mehr als ein halbes Lichtjahr groß. Vielleicht erkennt man, wenn man in dieses Katzenauge starrt, das Schicksal unserer Sonne, wenn ihre Entwicklung die Phase eines Planetarischen Nebels erreicht … in etwa 5 Milliarden Jahren.

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IC 4406 – ein scheinbar quadratischer Nebel

Der Nebel im Bild sieht aus wie ein Rechteck. An den langen Rändern leuchtet es gelborange, in der Mitte helltürkis. Es ist von vielen dunklen Staubfasern überzogen.

Bildcredit: C. R. O’Dell (Vanderbilt U.) et al., Hubble-Vermächtnisteam, NASA

Wie kann ein runder Stern einen quadratischen Nebel bilden? Diese Frage stellt sich, wenn man planetarische Nebel wie IC 4406 untersucht. Es gibt Hinweise, dass IC 4406 wahrscheinlich ein hohler Zylinder ist. Seine quadratische Erscheinung ergibt sich durch den Blickwinkel, wenn man den Zylinder von der Seite sieht. Würde man IC 4406 von oben sehen, wäre er so ähnlich wie der Ringnebel.

Dieses Bild in charakteristischen Farben ist ein Komposit. Dafür wurden Bilder des Weltraumteleskops Hubble aus den Jahren 2001 und 2002 kombiniert. Heißes Gas floss aus den Enden des Zylinders, Fasern aus dunklem Staub und molekularem Gas säumen die begrenzenden Wände.

Der Stern, der hauptsächlich für diese interstellare Skulptur verantwortlich ist, befindet sich im Zentrum des planetarischen Nebels. In wenigen Millionen Jahren ist der einzige in IC 4406 sichtbare Überrest der verblassende weiße Zwergstern.

Ö1-Nachtquartier:Das Jahr in den Sternen“ mit Maria Pflug-Hofmayr

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Sharpless 249 und der Quallennebel

Links unten ist der Quallennebel mit seinen markanten Tentakeln, rechts oben der grünliche Emissionsnebel Sharpless 249.

Bildcredit und Bildrechte: Eric Coles

Der Quallennebel ist normalerweise blass und schwer fassbar. Er wurde auf diesem faszinierenden Teleskopmosaik zu sehen. Die Szene wird unten vom Stern Eta Geminorum verankert. Er bildet den Fuß der himmlischen Zwillinge. Der Quallennebel ist der hellere gewölbte Emissionsnebel mit Tentakeln. Sie baumeln unter der Mitte nach links.

Die kosmische Qualle ist Teil des blasenförmigen Supernova-Überrestes IC 443. Er ist die Trümmerwolke eines massereichen Sterns, der explodierte. Die Wolke dehnt sich aus. Das Licht der Explosion erreichte den Planeten Erde erstmals vor 30.000 Jahren. Sein Cousin in astrophysikalischen Gewässern ist der Krebsnebel. Auch er ist ein Supernovaüberrest. Wie dieser enthält auch der Quallennebel einen Neutronenstern. Das ist der Überrest eines kollabierten Sternkerns. Der Emissionsnebel Sharpless 249 liegt rechts oben im Bild.

Der Quallennebel ist ungefähr 5000 Lichtjahre entfernt. In dieser Distanz wäre das Schmalband-Kompositbild etwa 300 Lichtjahre breit. Es wird in den Farben der Hubble-Farbpalette präsentiert.

Ö1-Nachtquartier:Das Jahr in den Sternen“ mit Maria Pflug-Hofmayr

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Infraroter Trifid

Links leuchtet ein Nebel mit grünem breitem Wolkenrand und einem rot-gelben Inneren, im Hintergrund sind Sterneverteilt.

Bildcredit: J. Rho (SSC/Caltech), JPL-Caltech, NASA

Der Trifidnebel ist auch als Messier 20 bekannt. Man findet ihn leicht mit einem kleinen Teleskop. Er ist ein beliebtes Ziel im nebelreichen Sternbild Schütze. Auf Bildern in sichtbarem Licht ist der Nebel durch dunkle, undurchsichtige Staubbahnen dreigeteilt. Doch dieses Infrarotbild zeigt stattdessen Fasern aus leuchtenden Staubwolken und jungen Sternen.

Das tolle Falschfarbenbild stammt vom Weltraumteleskop Spitzer. Man verwendet die Bilddaten in Infrarot, um neue und neu entstehende Sterne zu zählen, die normalerweise in den Gas- und Staubwolken der faszinierenden Sternschmiede verborgen sind, wo sie entstehen.

Der Trifidnebel ist etwa 30 Lichtjahre groß und nur 5500 Lichtjahre entfernt.

Aktuell: Korrektur der Zeitrechnung

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Muschelspiel in der GMW

Die Große Magellansche Wolke wurde mit Schmalband-Filtern aufgenommen. Dadurch wirkt es, als wären muschelförmige Gebilde im Bild verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: John Gleason

Die Große Magellansche Wolke (GMW) ist ein faszinierender Anblick am Südhimmel. Sie wurde hier mit Schmalbandfiltern abgelichtet. Die Filter lassen nur das Licht von ionisierten Atomen von Schwefel, Wasserstoff und Sauerstoff durch.

Die Atome werden von energiereichem Sternenlicht ionisiert. Wenn sie die Elektronen wieder einfangen, strahlen sie Licht in ihrer typischen Wellenlänge ab. Dabei fallen die Elektronen in einen niedrigeren Energiezustand. Durch die Aufnahme in speziellen Farben wirkt das Falschfarbenbild der GMW, als wäre es von muschelförmigen Wolken aus ionisiertem Gas bedeckt. Darin befinden sich massereiche junge Sterne.

Starke Sternwinde und UV-Strahlung formen die leuchtenden Wolken. Man kennt sie als HII-Regionen, weil sie von den Emissionen von Wasserstoff markiert sind. Der Tarantelnebel ist die große Region mit Sternbildung oben in der Mitte. Er besteht aus vielen überlappenden Hüllen.

Die GMW ist eine Begleiterin unserer Milchstraße. Sie ist ungefähr 15.000 Lichtjahre groß und etwa 180.000 Lichtjahre entfernt. Man findet sie im Sternbild Schwertfisch (Dorado).

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