Sternbildung im Pacman-Nebel NGC 281

Der Emissionsnebel NGC 281 im Bild leuchtet innen blau und ist von einem orange-roten Grat umgeben. Links ragt eine dunkle Wolke in den Nebel hinein. Der Nebel erinnert an Pacman.

Bildcredit und Bildrechte: Craig Stocks

Beim Blick durch die kosmische Wolke, die als NGC 281 katalogisiert ist, entgeht euch vielleicht der offene Sternhaufen IC 1590. Die jungen, massereichen Sterne dieses Haufens sind im Nebel entstanden und liefern die Energie für das allgegenwärtige Leuchten im Nebel.

Die auffälligen Formen im Porträt von NGC 281 sind die Silhouetten von staubigen Säulen und dichten Bok-Globulen, die von intensiven, energiereichen Winden und der Strahlung der heißen Haufensterne erodiert wurden. Wenn sie lange genug überleben, werden die staubigen Strukturen vielleicht zu Orten künftiger Sternbildung.

NGC 281 wird wegen seiner Form spielerisch Pacman-Nebel genannt. Der Nebel ist etwa 10.000 Lichtjahre entfernt und befindet sich im Sternbild Kassiopeia. Dieses scharfe Kompositbild entstand mit Schmalbandfiltern. Es kombiniert Emissionen von Wasserstoff- und Sauerstoffatomen im Nebel, um rote, grüne und blaue Farben zu erzielen. Die Szene umfasst in der geschätzten Entfernung von NGC 281 mehr als 80 Lichtjahre.

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Der Pistaziennebel

Mitten im Bild leuchtet ein bläulicher Nebel mit einigen purpurfarbenen Nebelflecken am Rand. Im Hintergrund sind Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Bray Falls und Chester Hall-Fernandez

Dieser Nebel wurde noch nie zuvor bemerkt. Neu entdeckte Nebel haben meist eine kleine Winkelgröße und werden von Fachleuten mit großen Teleskopen entdeckt. Der Pistaziennebel wurde jedoch von engagierten Amateuren entdeckt, und er ist – wenn auch sehr blass – fast so groß wie der Vollmond.

Heutzutage schaffen Amateure sogar mit kleinen Teleskopen lange Belichtungszeiten von viel größeren Himmelsbereichen als die meisten professionellen Teleskope. So können sie sowohl noch unbekannte ausgedehnte Emissionsregionen um bekannte Objekte entdecken als auch gänzlich unbekannte Objekte finden, zum Beispiel neue Nebel.

Der hier gezeigte Pistaziennebel ist in Emissionen von Sauerstoff (blau) und Wasserstoff (rot) abgebildet. Die Natur des heißen Zentralsterns ist derzeit nicht bekannt. Der Nebel kann daher erst als planetarischer Nebel deklariert werden, wenn sich der Zentralstern als weißer Zwergstern herausstellt.

Diese Darstellung ist ein Komposit aus Bildern mit mehr als 70 Stunden Belichtung, die Anfang Juni unter dem dunklen Himmel in Namibia aufgenommen wurden.

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Ein kosmischer Zoo im Kepheus

Links leuchtet eine runde helle Emission mit rötlichem Rand, rechts ein weniger heller roter Wulst mit einem schwach leuchtenden bläulichen Inneren.

Bildcredit und Bildrechte: Yann Sainty

Die ausgebreiteten Emissionsnebel IC 1396 und Sh2-129 vereinen leuchtendes interstellares Gas und dunkle Staubwolken. Dieses Sichtfeld im nördlichen Sternbild des Königs Kepheus ist fast 12 Grad breit.

Der Nebel IC 1396 (links) ist Hunderte Lichtjahre groß und etwa 3000 Lichtjahre entfernt. Er wird von seinem Zentralstern zum Leuchten gebracht. Zu den dunklen Nebelgestalten zählen eine gewundene dunkle Wolke rechts unter der Mitte, die landläufig als Elefantenrüssel bekannt ist. Er ist Dutzende Lichtjahre lang und enthält das Rohmaterial für Sternbildung. Bekanntlich verbirgt er im Inneren Protosterne.

Die hellen Knoten und zurückgefegten Emissionsrate von Sh2-129 rechts sind ähnlich weit vom Planeten Erde entfernt. Ihre Erscheinung führte zum landläufigen Namen Fliegender Fledermausnebel. In der fliegenden Fledermals befindet sich der jüngste Neuzugang dieses königlich-kosmischen Zoos: Es ist die blasse, bläuliche Emission von Ou4, dem riesigen Tintenfischnebel.

Beim rechten unteren Bildrand befindet sich eine dunkle Markierung am Himmel, die als Barnard 150 katalogisiert ist. Sie ist auch als dunkler Seepferdchennebel bekannt.

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Der Garnelennebel IC 4628

IC 4628 im Bild wird auch als Garnelennebel oder Gum 56 bezeichnet. Der Sternenhintergrund ist von orange und blau leuchtenden Nebelschwaden überzogen.

Bildcredit und Bildrechte: Daniel Stern

Südlich von Antares, im Schwanz des nebelreichen Sternbildes Skorpion, liegt der Emissionsnebel IC 4628. Heiße, massereiche Sterne in der Nähe, die nur einige Millionen Jahre alt sind, beleuchten den Nebel mit unsichtbarem Ultraviolettlicht. Dadurch werden Elektronen von den Atomen abgestreift. Wenn sich die Elektronen wieder mit den Atomen verbinden, entsteht das sichtbare Leuchten des Nebels, in dem das rote Leuchten von Wasserstoff überwiegt.

Die gezeigte Region ist etwa 6000 Lichtjahre entfernt und 250 Lichtjahre groß. Am Himmel ist sie mehr als drei Vollmonde breit. Der Nebel ist nach dem australischen Astronomen Colin Stanley Gum auch als Gum 56 katalogisiert. Wenn ihr Meeresfrüchte und die Tiefen des Himmels liebt, kennt ihr diese kosmische Wolke vielleicht als Garnelennebel.

Das hübsche Farbbild ist eine neue astronomische Komposition aus Aufnahmen, die im April in mehreren Nächten im chilenischen Rio Hurtado entstanden sind.

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Sterne, Staub und Nebel in NGC 6559

Das rötlich beleuchtete Bild wirkt chaotisch, quer im Bild schlängeln sich dunkle Wolkenbänder, links unten leuchtet ein heller blauer Neel um einen Stern, daneben ist ein rot leuchtender Nebelstreifen.

Bildcredit und Bildrechte: Adam Block, Telescope Live

Wenn Sterne entstehen, herrscht Chaos. Ein Paradebeispiel dafür ist die oben abgebildete Sternenbildungsregion NGC 6559. Das Bild zeigt rot leuchtende Emissionsnebel aus Wasserstoff, blaue Reflexionsnebel und dunkle Absorptionsnebel aus Staub sowie die darin entstandenen Sterne.

Die ersten massereichen Sterne, die im dichten Gas entstehen, geben energiereiches Licht und Winde ab, die ihren Entstehungsort erodieren, zerteilen und formen. Und dann explodieren sie. Der dabei entstehende Morast kann so schön wie komplex sein. Nach zig Millionen Jahren verdampft der Staub, das Gas wird weggefegt, und übrig bleibt nur ein nackter offener Sternhaufen.

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Im Zentrum des Trifidnebels

Der rot leuchtende Teil des Trifidnebels ist in der Mitte abgebildet, am oberen Rand ist der blaue Teil des Nebels angeschnitten. Drei markante Staubbahnen laufen in der Mitte des roten Nebels zusammen.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Pugh

Was passiert im Zentrum des Trifidnebels? Dort laufen drei markante Staubbahnen zusammen, die dem Trifidnebel seinen Namen geben. Unten erheben sich Berge aus undurchsichtigem Staub, weitere dunkle Staubfasern sind im ganzen Nebel zu sehen. Der einzelne massereiche Stern nahe der Mitte verursacht den Großteil des Leuchtens in Trifid.

Der Trifidnebel ist als M20 katalogisiert. Er ist nur etwa 300.000 Jahre alt und zählt somit zu den jüngsten Emissionsnebeln, die wir kennen. Der Sternbildungsnebel ist an die 9000 Lichtjahre entfernt und liegt im Sternbild Schütze (Sagittarius). Der hier abgebildete Bereich ist ungefähr 20 Lichtjahre breit.

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M27: Der Hantelnebel

Der bildfüllend abgebildete Nebel ist in der Mitte gelblich, darum verläuft ein blauer Wall und außen eine graublaue Wolke. Durch den Nebel verläuft eine diagonale Struktur.

Bildcredit und Bildrechte: Patrick A. Cosgrove

Ist es das, was einst aus unserer Sonne wird? Durchaus möglich. Der erste Hinweis auf die Zukunft unserer Sonne wurde 1764 zufällig entdeckt. Damals machte Charles Messier eine Liste mit diffusen Objekten, die nicht mit Kometen verwechselt werden sollten.

Das 27. Objekt auf Messiers Liste ist heute als M27 oder Hantelnebel bekannt. Es ist ein planetarischer Nebel, sogar einer der hellsten planetarischen Nebel am Himmel. Ihr seht ihn mit Fernglas im Sternbild Fuchs (Vulpecula). Licht braucht von M27 bis zu uns etwa 1000 Jahre. Hier ist er in Farben abgebildet, die von Schwefel (rot), Wasserstoff (grün) und Sauerstoff (blau) abgestrahlt werden.

Wir wissen inzwischen, dass unsere Sonne in etwa 6 Milliarden Jahren ihre äußeren Gashüllen in einen planetarischen Nebel wie M27 abstößt, während ihr übrig bleibendes Zentrum zu einem heißen weißen Zwergstern wird, der im Röntgenlicht leuchtet.

Die Physik und Bedeutung von M27 zu verstehen, ging jedoch weit über die Wissenschaft des 18. Jahrhunderts hinaus. Auch heute noch sind viele Details an planetarischen Nebeln rätselhaft, zum Beispiel, wie ihre faszinierenden Formen entstehen.

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Das weite, detailreiche Katzenauge

Links im Bild ist der blau leuchtende Katzenaugennebel von einem verschlungenen, faserartigen Nebel umgeben, rechts leuchtet eine seltsam geformte kleine Galaxie.

Bildcredit und Bildrechte: Jean-François Bax, Guillaume Gruntz

Der Katzenaugennebel (NGC 6543) ist einer der bekanntesten planetarischen Nebel am Himmel. Dieses eindrucksvolle Weitwinkelbild zeigt seine vertrauteren Umrisse in der helleren Zentralregion des Nebels.

Dieses weite, detailreiche Bild wurde aus den Daten zweier Teleskope kombiniert. Es zeigt auch seinen extrem blassen, äußeren Halo. Bei einer geschätzten Entfernung von etwa 3000 Lichtjahren hat der blasse äußere Halo einen Durchmesser von mehr als 5 Lichtjahren.

Planetarische Nebel werden seit Langem für die Schlussphase eines sonnenähnlichen Sterns gehalten. In jüngerer Zeit fand man bei mehreren planetarischen Nebeln Halos wie diesen. Wahrscheinlich entstehen sie aus Material, das in früheren Episoden der Sternentwicklung ausgestoßen wurde. Die Phase des planetarischen Nebels dauert vermutlich etwa 10.000 Jahre. Forschende schätzen das Alter der äußeren faserartigen Teile des Halos auf 50.000 bis 90.000 Jahre.

Die Spiralgalaxie NGC 6552 auf der rechten Seite liegt etwa 50 Millionen Lichtjahre hinter dem wachsamen planetarischen Nebel.

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