Die Staubsäulen des Carinanebels

Vor einem blauen Nebel-Hintergrund mit wenigen Sternen türmt sich von unten ein Staubberg auf, gekrönt von einem Wesen, aus dessen Kopf nach links und rechts ein Strahl strömt.

Credit: NASA, ESA, M. Livio und das Team von Hubbles 20-Jahre-Jubiläum (STScI)

Beschreibung: Im Kopf dieses interstellaren Monsters befindet sich ein Stern, der diesen Kopf langsam zerstört. Das Monster rechts oben ist in Wirklichkeit eine leblose Säule aus Gas und Staub, die länger ist als ein Lichtjahr. Der Stern ist im undurchsichtigen Staub verborgen und bricht teilweise heraus, indem er energiereiche Teilchenströme ausstößt.

Ähnlich gewaltige Kämpfe werden im ganzen Sterne bildenden Carinanebel ausgetragen. Die Sterne gewinnen am Ende und zerstören im Laufe der nächsten 100.000 Jahre die Säulen ihrer Sternbildung. Das Ergebnis wird ein neuer offener Sternhaufen sein. Die rosaroten, im Bild verteilten Flecken sind neu entstandene Sterne, die schon aus ihrem Entstehungsmonster befreit sind.

Dieses Bild wurde letzte Woche zum 20-jährigen Betriebsjubiläum des Weltraumteleskops Hubble veröffentlicht. Die Sternstrahlen werden als Herbig-Haro-Objekte bezeichnet. Wie ein Stern Herbig-Haro-Strahlen erzeugt, wird weiterhin erforscht, doch wahrscheinlich gehört dazu eine Akkretionsscheibe, die um einen Zentralstern wirbelt. Ein zweiter eindrucksvoller Herbig-Haro-Teilchenstrahl verläuft diagonal nahe der Bildmitte.

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Jagd auf Carina

Links unten und rechts oben leuchten lebhafte rote Emissionsnebel, vermischt mit dunklen Staubwolken, vor einem Hintergrund aus dicht gedrängten matten Sternen.

Credit und Bildrechte: Dieter Willasch

Beschreibung: Der Carinanebel, auch als NGC 3372 bekannt, ist ein Juwel des südlichen Himmels. Er reicht über mehr als 300 Lichtjahre und steht auf dieser ausgedehnten Himmelslandschaft rechts oben. Er ist viel größer als der nördlichere Orionnebel. Der Carinanebel ist eine der größten Sternbildungsregionen in unserer Galaxis und enthält junge, extrem massereiche Sterne, darunter den immer noch rätselhaften Veränderlichen Eta Carinae, ein Stern mit mehr als 100 Sonnenmassen.

Zu den Nebeln in der Mitte dieses 10 Grad breiten Feldes gehören NGC 3576 und NGC 3603. Bei der oberen Bildmitte steht der offene Sternhaufen NGC 3532, der Wunschbrunnenhaufen. Der kompaktere NGC 3766, der Perlenhaufen, ist links zu erkennen. Links unten auf diesem kosmischen Gemälde ist eine weitere riesige Sternbildungsregion, IC 2948 mit dem eingebetteten Sternhaufen IC 2944. Diese Region ist landläufig als Running-Chicken-Nebel bekannt.

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Staubberge im Carinanebel

Eine braune Staubwolke im unteren Bildteil erinnert an ein Gebirge, darüber leuchtet ein blauer Nebel.

Credit: NASA, ESA, Hubble-Vermächtnis (STScI/AURA); Danksagung: N. Smith et al. (JHU)

Manchmal formen helle, junge Sterne bald nach ihrer Entstehung malerische Staubberge. Ihr energiereiches Licht und die Sternwinde dieser massereichen, neuen Sterne, die eher zufällig entstehen, verheizen in einem langsamen, beständigen Prozess Ansammlungen von dunklem Staub und kühlem Gas.

Das geschieht in NGC 3324, einer Sternbildungsregion am Rand von NGC 3372, dem energiereichen, expandierenden Carinanebel. Oben ist nur ein kleiner Teil von NGC 3324 in wissenschaftlich zugeordneten Farben abgebildet. Der Carinanebel ist eine der größten bekannten Sternbildungsregionen. Er enthält Eta Carinae, einen der instabilsten, veränderlichsten Sterne, die wir kennen.

Dieses Bild entstand aus Archivdaten des Weltraumteleskops Hubble zum 10. Jahrestag des Hubble-Vermächtnisprojekts, aus dem bisher fast 130 atemberaubende Bilder hervorgingen.

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Das Kreuz des Südens am südlichen Himmel

Das Bild zeigt einen Ausschnitt der Milchstraße mit Dunkelwolken, rötlichen Nebeln und blauen Sternen.

Credit und Bildrechte: Yuri Beletsky (ESO)

Dieser atemberaubende Flecken Himmel steht über euch, wenn ihr am Südpol der Erde steht. Links oben stehen die vier Sterne. Sie markieren das berühmte Kreuz des Südens (Crux). Am oberen Ende des Sternbildes steht der orangefarbene Stern Gamma Crucis.

Ein Band aus Sternen, Staub und Gas kreuzt die Mitte des Bildes. Es ist ein Teil unserer Milchstraße. Links unter dem Kreuz des Südens befindet sich der dunkle Kohlensack-Nebel. Der helle Nebel rechts ist der Carina-Nebel. Das Kreuz des Südens ist so berühmt, dass es auf Australiens Nationalflagge abgebildet ist.

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Dunkle Wolken im Carinanebel

Aus einem Hintergrund aus graubraunen Nebeln ragen die Silhouetten von dunklen Staubwolken.

Credit: NASA, ESA, N. Smith (U. Californien, Berkeley) et al. und das Hubble-Vermächtnisteam (STScI/AURA)

Beschreibung: Welche dunklen Formen lauern da im Dunst des Carinanebels? Die unheilvollen Figuren sind Molekülwolken – Knoten aus molekularem Gas und Staub, die so dicht sind, dass sie undurchsichtig wurden. Trotzdem sind diese Wolken meist viel dünner als die Atmosphäre der Erde.

Oben seht ihr einen Teil des detailreichsten Bildes, das je vom Carinanebel gemacht wurde. In diesem Teil treten dunkle Molekülwolken besonders deutlich hervor. Der ganze Carinanebel reicht über 300 Lichtjahre. Er ist etwa 7500 Lichtjahre entfernt und befindet sich im Sternbild Schiffskiel (Carina).

NGC 3372 ist als der große Nebel in Carina bekannt. Er ist ein veränderlicher Nebel und enthält massereiche Sterne. Der energiereichste Stern im Nebel ist Eta Carinae. Er war in den 1830er-Jahren einer der hellsten Sterne am Himmel. Seither verblasste er drastisch. Vom größeren Bildkomposit sind kommentierte und vergrößerbare Weitwinkel-Versionen verfügbar.

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IC 2948, der Running-Chicken-Nebel

Der Nebel IC 2958 mit dem Sternhaufen Collinder 249 (auch IC2944) leuchtet rötlich, seine Form erinnert an ein laufendes Huhn.

Credit und Bildrechte: Steve Crouch

Im ausgedehnten südlichen Sternbild Zentaur wimmelt es nur so von hellen Nebeln. Dieser hier ist als IC 2948 katalogisiert, er befindet sich in der Nähe des Sterns Lambda Centauri und ist am Himmel nicht weit vom bekannteren Eta-Carinae-Nebel entfernt.

Der energiereiche junge Sternhaufen Collinder 249 (IC 2944) ist in die rötlich leuchtenden Wolken aus Wasserstoff eingebettet, die typisch für Emissionsnebel in Regionen mit ausgeprägter Sternbildung sind.

Am oberen Bildrand seht ihr die Silhouetten kleiner, dunkler Wolken aus undurchsichtigem kosmischem Staub. Sie werden nach ihrem Entdecker als Thackerays Globulen bezeichnet und sind mögliche Orte der Sternbildung, doch vermutlich werden sie durch die intensive Strahlung nahe gelegener junger Sterne abgetragen.

Der Blick ins Zentrum dieser Region erinnert manche an den populären Namen von IC 2948: Running-Chicken-Nebel („laufendes Huhn“). Diese prächtige Himmelslandschaft ist in der geschätzten Entfernung des Nebels von 6000 Lichtjahren etwa 70 Lichtjahre breit.

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Der Nebel NGC 3576

In der Mitte leuchtet ein violetter Nebel, der von Schleifen aus Staub umgeben ist. Am linken Bildrand leuchtet ebenfalls ein blau-violetter Nebel. Beschreibung im Text.

Credit und Bildrechte: Ken Crawford (Observatorium Rancho Del Sol), Macedon Ranges Observatory

Der interessante, schöne Nebel NGC 3576 treibt durch den Sagittarius-Arm unserer Galaxis. Die komplexen, suggestiven Formen in der Region entstanden wahrscheinlich durch episodenhafte Sternbildung. Die heftigen Winde der jungen, massereichen Sterne, die im Nebel eingebettet sind, formen die schleifenförmigen Fasern.

Das dramatische Falschfarbenbild entsteht durch die Emissionen von Wasserstoff, Schwefel und Sauerstoff, die von der intensiven Ultraviolettstrahlung zum Leuchten angeregt werden. Der Schimmer lässt auch dichte Wolken aus Staub und Gas erkennen. Die beiden dichten dunklen Wolken am oberen Bildrand sind vielversprechende Orte für Sternbildung.

NGC 3576 hat einen Durchmesser von etwa 100 Lichtjahren und liegt 9000 Lichtjahre entfernt im südlichen Sternbild Carina (Schiffskiel), nicht weit entfernt von dem berühmten Eta-Carinae-Nebel. Am linken Bildrand liegt die viel größere, aber weiter entfernte Sternbildungsregion NGC 3603.

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Die südlichen Pfeiler formen

Das Weltraumteleskop Spitzer zeigt Details der Region um Eta Carinae in Infrarot, die n sichtbarem Licht verborgen sind.

Bildcredit: Nathan Smith (Univ. of Colorado), et al., SSC, JPL, Caltech, NASA

Beschreibung: Eta Carinae ist einer der massereichsten und instabilsten Sterne in der Galaxis. Er übt einen tiefgreifenden Einfluss auf seine Umgebung aus. Diese fantastischen Säulen aus leuchtendem Staub und Gas in der südlichen Pfeiler-Region des Carinanebels wurden von den heftigen Winden und der Strahlung von Eta Carinae sowie weiteren massereichen Sternen geformt. In den Säulen sind neu geborene Sterne eingebettet.

Der ausgedehnte Eta-Carinae-Nebel leuchtet hell am südlichen Himmel der Erde. Er ist ungefähr 10.000 Lichtjahre von uns entfernt. Diese beeindruckende kosmische Ansicht ist großteils durch Staubnebel verdeckt. Dieses Bild des Weltraumteleskops Spitzer zeigt die Region in durchdringendem Infrarotlicht. Eta Carinae liegt oben rechts außerhalb des Falschfarbenbildes. Die Staubpfeiler mit ihren hellen Spitzen zeigen ungefähr in die Richtung des massereichen Sterns.

Das Spitzer-Bild ist in der Entfernung von Eta Carinae fast 200 Lichtjahre breit.

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