Eine Botschaft von der Erde

Das Bild zeigt eine waagrecht gestauchte Grafik einer Botschaft, dit mit dem Arecibo-Ratioteleskop zum Kugelsternhaufen M13 geschickt wurde.

Bildcredit: Frank Drake (UCSC) et al., Arecibo-Observatorium (Cornell, NAIC)

Was versuchen uns diese Erdlinge zu sagen? Diese Botschaft wurde 1974 von der Erde zum Kugelsternhaufen M13 gesendet. Das Arecibo-Observatorium ist immer noch das größte Einzel-Radioteleskop der Welt. Bei seiner Eröffnung wurde das oben gezeigte Diagramm als Folge aus Einsen und Nullen gesendet.

Dieser Versuch einer extraterrestrischen Kommunikation war eher zeremoniell. Die Menschheit sendet ständig unabsichtlich Radio- und Fernsehsignale ins All hinaus. M13 ist so weit von der Erde entfernt, dass wir sogar im unwahrscheinlichen Fall, dass diese Botschaft ankommt, fast 50.000 Jahre warten müssten, um eine Antwort zu hören.

Die Botschaft enthält einige einfache Informationen über die Menschheit und ihr Wissen. Von links nach rechts sind die Zahlen von eins bis zehn zu lesen, dann Atome wie Wasserstoff und Kohlenstoff, einige interessante Moleküle, DNA, ein Mensch mit Beschreibung, Grundinformationen über unser Sonnensystem und über das Teleskop, mit dem gesendet wurde.

Derzeit sind mehrere Suchaktionen nach außerirdischen Intelligenzen im Gange. An einer davon könnt ihr euch zu Hause mit eurem Computer beteiligen.

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Imbiss im Zentrum der Galaxis

Eine orange-rot leuchtende Gaswolke wird vom Schwarzen Loch in der Milchstraße angezogen und in die Länge gerissen. Die Bahnen von Sternen, die um das Schwarze Loch kreisen, sind blau dargestellt.

Illustrationscredit: ESO/MPE/Marc Schartmann

Das Monster im Zentrum unserer Galaxis ist bereit zur Fütterung. Aktuelle Beobachtungen mit dem Very Large Telescope zeigen, dass eine Gaswolke dem sehr massereichen Schwarzen Loch im galaktischen Zentrum zu nahe kommt. Die Gaswolke wird zerfetzt, in die Länge gezogen und erhitzt. Ein Teil davon fällt voraussichtlich im Laufe der nächsten zwei Jahre in das schwarze Loch.

Diese künstlerische Illustration zeigt das, was nach der nahen Begegnung mit dem schwarzen Loch von dem Klumpen übrig bleibt, in Rot und Gelb. Der Überrest wölbt sich aus der Gravitationsfalle nach rechts. Die Umlaufbahn der Wolke ist rot, die Umlaufbahnen der Zentralsterne sind blau abgebildet.

Der hineinfallende Nebel enthält schätzungsweise mehrere Erdmassen. Das zentrale schwarze Loch, das vermutlich mit der Radioquelle Sagittarius A* zusammenfällt, enthält ungefähr vier Millionen Sonnenmassen. Wenn es einmal hineingefallen ist, ist von dem verlorenen Gas wohl nie wieder etwas zu hören.

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Durch einen Sonnentunnel

Hinter zwei Sonnentunneln geht die Sonne am Horizont unter. Die Landschaft ist blau und dämmrig, am blauen Himmel stehen viele Wolken. In der vorderen Betonröhre liegt Schnee, auch die Landschaft ist verschneit.

Bildcredit und Bildrechte: Arne Erisoty

Heute um 05:30 UT steht die Sonne still. Ihre Bewegung zu südlichen Breitengraden endet und ihre jährliche Reise nach Norden beginnt. Dieses Ereignis ist die Sonnenwende. Auf der Nordhalbkugel markiert die Dezembersonnenwende den Beginn des astronomischen Winters. In der Great Basin Desert bei Lucin im US-amerikanischen Bundesstaat Utah könntet ihr die auf- und untergehende Sonne um die Sonnenwende herum durch die Sonnentunnel sehen.

Die Sonnentunnel sind ein monumentales Erdwerk der Künstlerin Nancy Holt. Sie wurden aus vier Betonröhren errichtet. Die Röhren sind je fünfeinhalb Meter lang und haben Durchmesser von fast drei Metern. Die Tunnel sind zu einem großzügigen X angeordnet. Dabei wurden sie auf Sonnenaufgang und -untergang zur Sonnenwende ausgerichtet.

Dieser eindrucksvolle Schnappschuss entstand etwa zur Wintersonnenwende 2010. Er zeigt einen kalten, wolkigen Sonnenuntergang durch zwei Sonnentunnel. Die Sonne steht knapp am Horizont. Löcher in den Röhrenwänden werfen während der Tageslichtstunden Sonnenflecken auf das Innere der Wände. Diese Flecken bilden eine Karte der Hauptsterne in den Sternbildern Drache, Perseus, Taube und Steinbock.

Wer irdische und himmlische Landkunst liebt, dem sei gesagt, dass die Sonnentunnel etwa 240 Straßenkilometer von der bekannten Spiral-Mole entfernt sind. Sie wurde von Holts Ehemann Robert Smithsons errichtet.

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Kepler 22b: Eine Beinahe-Erde umkreist eine Beinahe-Sonne

Zwei grüne Scheiben stellen die habitablen Zonen um die Sonne und den Stern Kepler 22 dar. Um die Sonne kreisen drei Planeten in diesem Bereich, bei Kepler 22 kreist ein großer Gesteinsplanet am inneren Rand der habitablen Zone.

Illustrationscredit: NASA / Ames / JPL-Caltech

Er ist der erdähnlichste Planet, der je gefunden wurde. Der kürzlich entdeckte Planet Kepler 22b wurde somit umgehend zu dem Ort, der am besten geeignet ist, um Leben außerhalb des Sonnensystems zu finden. Der Heimatstern des Planeten ist Kepler 22. Er ist etwas kleiner und kühler als die Sonne und liegt 600 Lichtjahre von der Erde entfernt im Sternbild Schwan (Cygnus).

Der Radius des Planeten Kepler 22b ist mehr als doppelt so groß wie der Erdradius, und seine Umlaufbahn ist etwas kleiner als die der Erde. Sie liegt aber in der habitablen Zone, wo flüssiges Wasser auf der Oberfläche vorkommen kann.

Oben seht ihr eine künstlerische Darstellung, wie Kepler 22b von einem Raumschiff aussehen könnte. Darunter sind zum Vergleich die inneren Planeten unseres Sonnensystems. Ob es auf Kepler 22b tatsächlich Wasser oder Leben gibt, ist nicht bekannt. Ein SETI-Projekt beginnt jedoch, bei Kepler 22b nach Anzeichen von intelligentem Leben zu suchen.

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Im Nachleuchten festgehalten

Links ist ein Gammastrahlenblitz, der mit einem Spektrum markiert ist. Von dem Blitz geht  diagonal nach oben ein Strahl aus, der durch zwei Galaxien verläuft. Hinter jeder Galaxie ist ein weiteres Spektrum angebracht.

Illustrationscredit: ESO, L. Calçada; Forschungsteam: Sandra Savaglio (MPE) et al.

Diese künstlerische Darstellung zeigt zwei ferne Galaxien im Nachleuchten von GRB090323. Die Galaxien entstanden etwa 2 Milliarden Jahre nach dem Urknall. GRB090323 war ein Gammastrahlenblitz, sein Licht durchquerte fast das ganze Universum.

Der Ausbruch wurde im März 2009 vom Gammastrahlen-Weltraumteleskop Fermi entdeckt. Der Gammablitz strahlte durch seine Heimatgalaxie und eine weitere Galaxie in der Nähe. Diese Anordnung wurde aus dem Spektrum des Nachleuchtens geschlossen.

Das Nachleuchten des Blitzes verblasst langsam. Das Spektrum des Nachleuchtens wurde mit einer Einheit des Very Large Telescope (VLT) der Europäischen Südsternwarte beobachtet. Es lieferte ein überraschendes Ergebnis, nämlich dass die fernen Galaxien mehr schwere Elemente enthalten als die Sonne. Sie weisen die höchste Anreicherung an schweren Elementen auf, die je im frühen Universum beobachtet wurde.

Schwere Elemente reichern ältere Galaxien im lokalen Universum an. Sie sind in früheren Sterngenerationen entstanden. Somit haben diese jungen Galaxien im Vergleich zu unserer Milchstraße eine ungeheure Sternbildungsrate und chemische Entwicklung durchlaufen.

Der Ort des Ausbruchs liegt in der Illustration links. Das Licht wandert vom Ausbruch aus durch die Galaxien rechts daneben. Dunkle Absorptionslinien im Spektrum des Nachleuchtens zeigen die Elemente in den Galaxien. Diese Spektren sind als Einschübe dargestellt. Sternforschende auf dem Planeten Erde sind etwa 12 Milliarden Lichtjahre außerhalb des rechten Bildrandes.

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Sonnenfleckenschloss

Hinter der Silhouette einer Ruine leuchtet eine gelborangefarbene Sonne in der Dämmerung.

Bildcredit und Bildrechte: Jens Hackmann

Jeder Tag kann ein schönes Ende haben, wenn die Sonne am westlichen Horizont untergeht. Diese Woche bot die untergehende Sonne zusätzlich Sonnenflecken, die man mit bloßem Auge sehen konnte, weil riesige aktive Regionen über die abgedunkelte, rötliche Sonnenscheibe rotierten.

Dieses Bild wurde am 7. November mit Teleobjektiv fotografiert. Es zeigt in der Sonnenmitte Flecken der Aktiven Region 1339. Die Aktive Region 1339 ist größer als Jupiter. Sie sorgte am 3. November für eine mächtige Sonnenfackel der Klasse X.

Im Vordergrund steht die dramatische Silhouette der Turmruine einer mittelalterlichen Burg. Sie steht in Igersheim in Deutschland. Traditionell ist sie als Burg Neuhaus bekannt. Doch für diese gut komponierte Szenerie könnte man sie in „Sonnenfleckenschloss“ umbenennen.

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Ein malerischer Venustransit

Hinter Wolken zeichnet sich die Sonne am orangefarbenen Himmel ab, rechts ist der Planet Venus als dunklere Scheibe zu sehen.

Bildcredit und Bildrechte: David Cortner

Ein Durchgang der Venus vor der Sonne ist selten. Der Venusdurchgang 2004 war eines der am besten fotografierten Ereignisse in der Geschichte der Astronomie. In Europa und großen Teilen von Asien, Afrika und Nordamerika, wo man den Transit sehen konnte, entstand eine Flut wissenschaftlicher und künstlerischer Bilder.

Was die Wissenschaft betrifft, bestätigten Sonnenfotografen, dass das Tropfenphänomen tatsächlich eher von der Abbildungsqualität der Kamera oder des Teleskops abhängt als von der Atmosphäre der Venus.

Künstlerisch gesehen kann man die Bilder in Kategorien einteilen. Eine Kategorie zeigt den Transit vor der sehr detailreichen Sonne. Eine andere Kategorie zeigt Doppelzufälle, zum Beispiel Venus und ein Flugzeug als Silhouette vor der Sonne oder Venus und die Internationale Raumstation im niedrigen Erdorbit vor der Sonne. Eine dritte Bildkategorie zeigt ein zufälliges Arrangement interessanter Wolken. Dazu zählt dieses Bild, das im US-amerikanischen Bundesstaat North Carolina fotografiert wurde.

Der nächste Venustransit vor der Sonne findet im Juni 2012 statt.

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QR-Codes: Nicht für menschliche Augen

Im Bild ist ein QR-Code abgebildet, der nur von elektronischen Geräten gelesen werden kann.

Image Credit: Kaywa QR Code Generator (kostenlos)

Diese Kommunikation ist nicht für menschliche Augen gedacht. Auch nicht für die Augen Außerirdischer. Sie dient dazu, mit eurem Smartphone zu kommunizieren. Kameras in Smartphones können diesen Quick-Response-Code (QR-Code) fotografieren. Weitere Programme oder Apps finden heraus, was er bedeutet. Manchmal führt der entschlüsselte Code zu einer Webadresse. Dann fragt euer Smartphone, ob ihr diese Adresse besuchen möchtet, um mehr zu erfahren.

QR-Codes sind quasi zweidimensionale Strichcodes. Sie können in jede Richtung eingelesen werden und tolerieren mehrere Arten von Fehlern. Diese Codes dienen oft als Verbindung zwischen Gegenständen oder Orten und Informationen im Internet darüber. QR-Codes tauchen daher immer öfter an unerwarteten Stellen auf. Jeder kann einen QR-Code über kostenlose OnlineDienste herstellen, ausdrucken und an einem Objekt befestigen.

QR-Codes sind zwar nicht für die Kommunikation mit Außerirdischen gedacht. Doch sie enthalten einige Merkmale berühmter Versuche zur Kontaktaufnahme mit Aliens. Findet ihr mit eurem Smartphone heraus, was dieser QR-Code bedeutet?

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