Herbig-Haro 24

In der Mitte der teils dunklen, teils orange-braunen Nebelwolken leuchtet ein helles Objekt. Links daneben strömen zwei Strahlen hinter einer dunklen Wolke hervor, einer nach oben, der andere nach unten.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble-Archiv (STScI / AURA) / Hubble-Europa-Kooperation; Danksagung: D. Padgett (GSFC), T. Megeath (Univ. Toledo), B. Reipurth (Univ. Hawaii)

HH 24 erinnert an ein Lichtschwert mit Doppelklinge. Doch es sind zwei kosmische Strahlen, die aus einem neu entstandenen Stern strömen. Er befindet sich in der Galaxis in unserer Nähe. Die faszinierende Szene entstand aus Bilddaten des Weltraumteleskops Hubble. Sie zeigt etwa ein halbes Lichtjahr von Herbig-Haro 24 (HH 24). Das Objekt ist an die 1300 Lichtjahre bzw. 400 Parsec entfernt.

HH 24 liegt in der Sternschmiede im Molekülwolkenkomplex Orion B. Das Objekt ist vor direkter Sicht verborgen. Der Protostern im Zentrum von HH 24 ist von kaltem Staub und Gas umgeben, das zu einer rotierenden Akkretionsscheibe abflachte. Wenn Materie aus der Scheibe zum jungen stellaren Objekt fällt, wird sie aufgeheizt.

Strahlströme werden in der Rotationsachse des Systems ausgeschleudert. Sie zeigen in entgegengesetzte Richtungen und schneiden durch die interstellare Materie in der Region. Die engen, energiereichen Strahlen erzeugen in ihren Strömungskanälen Serien aus leuchtenden Stoßfronten.

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Zeta und Rho Ophiuchi in der Milchstraße

Auf einem richtig bunten Himmel sind viele Sternen und Nebel verteilt, die rot, gelb, blau und braun leuchten.

Bildcredit und Bildrechte: Ireneusz Nowak

Werft einen Blick auf eine der fotogensten Regionen am Nachthimmel. Dieses Bild zeigt sie eindrucksvoll. Das leuchtende Band unserer Milchstraße läuft schräg von der unteren linken Ecke nach oben. Rechts neben der Bildmitte strahlt der farbenprächtige Rho-Ophiuchi-Wolkenkomplex. Der große, rötlich leuchtende Zeta-Ophiuchi-Nebel liegt nahe dem oberen Bildrand. Er ist in seiner markanten Kreisform zu erkennen.

Im Allgemeinen leuchten Nebeln in Rot, wenn ihr angeregter Wasserstoff Licht abstrahlt. Blau ist ein Hinweis auf interstellaren Staub. Er reflektiert bevorzugt das Licht junger, heller Sterne. Dichtere Staubwolken erscheinen meist dunkelbraun. In dieser beeindruckenden Himmelsansicht sind viele bekannte Objekte versteckt – findet Ihr sie? Beispiele sind der helle Stern Antares, der Kugelsternhaufen M4 und der markante Blaue Pferdekopfnebel.

Die Weitwinkelaufnahme entstand im Juni letzten Jahres in Südafrika. Die Belichtungszeit betrug insgesamt mehr als 17 Stunden.

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Webb zeigt die Spiralgalaxie NGC 2566

Vor dem Sternenhimmel ist eine ovale Galaxie zu sehen. Die äußeren Ringe zeigen viele helle blaue Sterne. In der Mitte ist ein heller Kern mit acht hervorstehenden Spitzen zu erkennen.

Bildcredit: ESA/Webb, NASA und CSA, A. Leroy

Was geht im Zentrum der Spiralgalaxie NGC 2566 vor sich? Die acht Strahlen, die aus der Mitte zu kommen scheinen, sind nicht wirklich vorhanden. Sie sind Beugungsspitzen in diesem Infrarotbild. Sie entstehen durch die mechanische Struktur des Webb-Weltraumteleskops.

Das Zentrum von NGC 2566 ist hell, aber nicht ungewöhnlich. Das bedeutet, dass es wahrscheinlich ein extrem massereiches Schwarzes Loch enthält. Dieses ist derzeit aber nicht sehr aktiv. NGC 2566 ist nur 76 Millionen Lichtjahre von uns entfernt. Deshalb hat sie das Licht, das wir heute von ihr sehen, zu einer Zeit ausgestrahlt, als noch Dinosaurier auf der Erde lebten.

Weil die malerische Galaxie so nah ist, können irdische Teleskope – darunter Webb und Hubble – Details erkennen. Sie können die turbulenten Gas- und Staubwolken, in denen Sterne entstehen können, erkennen. So können die Teleskope die Entwicklung von Sternen untersuchen.

NGC 2566, die in ihrer Größe unserer Milchstraße ähnelt, zeichnet sich durch ihren hellen zentralen Balken und ihre markanten äußeren Spiralarme aus.

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Jupiter unter uns

Die Nahaufnahme zeigt den Planeten Jupiter mit vielen Wolken, darunter blaue Wolken links unten und weiße ovale Wolken rechts oben.

Bildcredit und Bildrechte: NASA, Juno, SwRI, MSSS; Bearbeitung und Lizenz: Gerald Eichstädt und Seán Doran

Jupiter ist seltsamer, als wir dachten. Die NASA Raumsonde Juno hat inzwischen über 70 Orbits um Jupiter vollendet. Bei diesen Überflügen ist sie auch mehrfach auf hochelliptischen Bahnen über die Pole geflogen.

Im Jahr 2017 entstanden diese Aufnahmen. Sie zeigen Jupiter von unten. Überraschenderweise verschwinden dort die horizontalen Wolkenbänder, die den Planeten sonst umspannen. Ersetzt werden sie dort durch Wirbel und komplexe Muster. Eine Linie aus weißen Wolken-Ovalen verläuft nahe dem Äquator.

Beeindruckende Ergebnisse der Raumsonde Juno zeigen, dass die Wetterphänomene auf Jupiter manchmal bis tief unter die Oberfläche der Wolken reichen. Jupiters Kern ist unerwartet groß und weich, und das Magnetfeld von Jupiter ist je nach Ort ziemlich unterschiedlich.

Derzeit, im Jahr 2025, kreist Juno noch um Jupiter. Später wird die robotische Raumsonde zum kontrollierten Absturz in den Riesenplaneten gebracht.

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Deimos vor Sonnenaufgang

Über einer Marslandschaft geht der Mond Deimos auf. Er steht bei den hellen Sternen Regulus und Algieba.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech

Für einen Umlauf um den roten Planeten Mars benötigt der Mond Deimos 30 Stunden und 18 Minuten. Das ist etwas mehr als ein Mars-Tag (auch Sol genannt), der etwa 24 Stunden und 40 Minuten dauert. Deimos wandert deshalb westwärts über den Mars-Himmel.

Obwohl er an seiner breitesten Stelle nur einem Durchmesser von etwa 15 Kilometern hat, ist der kleinere der beiden Mars-Monde sehr hell. Tatsächlich ist Deimos das hellste Himmelsobjekt in dieser Himmelslandschaft vom Mars. Sie wurde am 1. März vor Sonnenaufgang aufgenommen. Es war der 1433. Sol der Mission des Marsrovers Perseverance.

Das Bild ist ein Komposit aus 16 Einzelaufnahmen, die von einer der Navigationskameras des Rovers aufgenommen wurden. Aus den einzelnen Bildern wurde ein einziges Bild kombiniert, um eine verbesserte Sicht bei schlechten Lichtverhältnissen zu erzielen. Regulus und Algieba, zwei helle Sterne im Sternbild Löwe, sind ebenfalls am dunklen Marshimmel in der Dämmerung zu sehen.

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NGC 6366 versus 47 Ophiuchi

Links im Bild ist ein Kugelsternhaufen, rechts daneben ein heller Stern mit Zacken. Im Hintergrund sind zarte Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Massimo Di Fusco

Die meisten Kugelsternhaufen bewegen sich im Halo unserer Milchstraße, aber der Kugelsternhaufen NGC 6366 liegt nahe der galaktischen Ebene. Er befindet sich ca. 12.000 Lichtjahre von uns entfernt im Sternbild Ophiuchus (Schlangenträger).

Das Sternenlicht des Haufens wird von der Erde aus gesehen durch den interstellaren Staub der Milchstraße gedämpft und gerötet. Daher sehen die Sterne von NGC 6366 auf diesem Teleskopbild fast golden aus. Der Eindruck wird verstärkt, wenn man sie mit dem relativ hellen, bläulichen und nahe gelegenen Stern 47 Ophiuchi vergleicht.

Im Gegensatz zu den etwa hunderttausend Sternen, die in der fernen NGC 6366 gravitativ gebunden sind, ist 47 Oph ein Doppelsternsystem. Es ist nur 100 Lichtjahren entfernt. Dennoch sind die beiden sich umkreisenden Sterne von 47 Oph zu nahe beieinander, um auf dem Bild einzeln unterschieden werden zu können.

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M63, eine lockige Spiralgalaxie

Die Spiralgalaxie M63 ist nicht nur von vielen Sternen umgeben, sondern auch von vielen Galaxien. Sie macht einen etwas zerzausten Eindruck.

Bildcredit und Bildrechte: Alberto Pisabarro

Die helle Spiralgalaxie Messier 63 ist etwa 30 Millionen Lichtjahre von uns entfernt. Sie befindet sich am Nordhimmel im Sternbild der Jagdhunde und wird auch NGC 5055 genannt. Die majestätische Sterneninsel ist beinahe 100.000 Lichtjahre groß, also etwa so wie unsere Milchstraße. Ihr helles Zentrum und ihre prachtvollen Spiralarme brachten ihr auch den Namen Sonnenblumengalaxie ein.

Die lang belichtete Aufnahme zeigt auch lichtschwache Schleifen und sich kräuselnde Sternströme im Halo der Galaxie. Diese Sternströme reichen beinahe 180.000 Lichtjahre weit vom Zentrum der Galaxie hinaus. Sie sind wahrscheinlich die Reste von kleinen Begleitergalaxien von M63, die durch die Gezeitenkraft zerrissen wurden. In dem außergewöhnlichen Bild sind noch andere Begleiter von M63 zu sehen. Dazu zählen auch einige Zwerggalaxien, die in den kommenden Milliarden von Jahren neue Sternströme bilden könnten.

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Die Raumstation ISS fliegt vor der Sonne vorbei

Vor der orangefarben leuchtenden Sonne zieht die Internationale Raumstation ISS vorbei. Die Sonne ist von Spikulen überzogen. Am Rand treten einige Protuberanzen auf.

Bildcredit und Bildrechte: Pau Montplet Sanz

Normalerweise sehen wir die Internationale Raumstation (ISS) nur in der Nacht. Während sie die Erde umrundet, können wir beobachten, wie sie langsam als heller Punkt über den Himmel zieht. An den meisten Orten der Erde passiert das regelmäßig, nämlich etwa einmal im Monat. Dann kann man die Raumstation entweder kurz nach Sonnenuntergang oder kurz vor Sonnenaufgang sehen, da sie dann von der Sonne angeleuchtet wird. Sobald sie aber in den Schatten der Erde eintritt, verschwindet sie vor unserem Blick.

Die einzige Gelegenheit, bei der wir die ISS auch tagsüber sehen können, ist, wenn sie zufällig genau vor der Sonne vorbeizieht. Dabei fliegt sie aber so schnell vor der Sonne vorbei, dass man sie nur auf ganz kurz belichteten Aufnahmen sehen kann. Dann ist der Umriss der Raumstation auf der Sonne im Hintergrund wie eingefroren.

Genau das passiert auf diesem Bild. Es ist eigentlich eine Serie von Bildern, die letzten Monat aus Sant Feliu de Buixalleu in Spanien aufgenommen wurden. Die Bilder mit der ISS wurden dann noch mit einem anderen Bild der Sonne kombiniert, in dem die Ausbrüche auf der Sonnenoberfläche noch besser zu sehen sind.

Himmlische Überraschung: Welches Bild zeigte APOD zum Geburtstag? (ab 1995, deutsch ab 2007)

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