NGC 6888: Der Sichelnebel

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Bildcredit und Bildrechte: Michael Miller, Jimmy Walker

NGC 6888 ist als Sichelnebel bekannt. Er ist eine kosmische Blase, die etwa 25 Lichtjahre groß ist. Die Blase wurde vom Wind eines hellen, massereichen Sterns in ihrem Zentrum aufgebläht. Das scharfe Teleskopporträt verwendet Schmalband-Bilddaten. Diese isolieren das Licht von Wasserstoff- und Sauerstoffatomen im windgeblasenen Nebel. Die Sauerstoffatome sind blaugrün dargestellt. Sie enthüllen scheinbar die einzelnen Falten und Fasern.

Der Zentralstern im Nebel NGC 6888 ist ein Wolf-Rayet-Stern (WR 136). Er stößt seine äußere Hülle mit einem starken Sternenwind ab. Dabei verliert er alle 10.000 Jahre so viel Masse, wie die Sonne enthält. Die komplexen Strukturen im Nebel sind wahrscheinlich das Ergebnis dieses starken Windes. Er wechselwirkt mit Materie, die in einer früheren Phase ausgestoßen wurde.

Der Stern verbrennt seinen Treibstoff in einem gewaltigen Ausmaß. Er erreicht bald das Ende seiner Existenz, die wahrscheinlich mit dem Knall einer spektakulären Supernova-Explosion endet. NGC 6888 liegt im nebelreichen Sternbild Schwan (Cygnus). Er ist ungefähr 5000 Lichtjahre von uns entfernt.

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Pluto bei Nacht

Der dunkle Himmelskörper ist der Zwergplanet Pluto. Er ist von einer schimmernden Atmosphäre umgeben. Oben in der Dämmerung sind einige Geländeformen erkennbar.

Bildcredit: NASA, Johns Hopkins Univ./APL, Southwest Research Institute

Die schattige Szenerie zeigt Plutos Nachtseite. Die Ansicht aus dem Weltraum wurde letzten Juli von New Horizons abgebildet. Die Sonne war hinter der fernen Welt verborgen. Das Bild entstand etwa 19 Minuten nach der größten Annäherung. Dabei war die Raumsonde mehr als 21.000 km entfernt.

Das Bild zeigt die dramatische Silhouette des Objekts im Kuipergürtel und die blassen, überraschend komplexen Schichten von Plutos dunstiger Atmosphäre. Die sichelförmige Landschaft in der Dämmerung zeigt die südlichen Regionen. Dort liegen die Ebenen aus Stickstoffeis, die informell Sputnik Planitia genannt werden, sowie die die Tenzing Montes. Diese sind zerklüftete Berge aus Wassereis.

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Hubble zeigt den Pferdekopfnebel in Infrarot

Der Pferdekopfnebel leuchtet in Infrarotlicht. Hier wurde er in Falschfarben dargestellt, die Aufnahme stammt vom Weltraumteleskop Hubble.

Bildcredit: NASA, ESA und das Hubble-Vermächtnisteam (STScI/AURA)

Diese prächtige interstellare Staubwolke treibt durch den Kosmos. Dabei wurde sie von Sternwinden und Strahlung geformt, bis sie eine erkennbare Form bekam. Man nennt sie passenderweise Pferdekopfnebel.

Die Wolke liegt im gewaltigen, komplexen Orionnebel M42. Wenn man sie mit einem kleinen Teleskop direkt beobachtet, ist sie ein vielleicht lohnendes, aber schwieriges Objekt. Dieses prächtige detailreiche Bild wurde 2013 vom Weltraumteleskop Hubble in Infrarot fotografiert. Der Anlass war der 23. Jahrestag seines Starts.

Die dunkle Molekülwolke ist ungefähr 1500 Lichtjahre von uns entfernt. Sie als Barnard 33 katalogisiert. Man sieht sie nur deshalb, weil der massereiche Stern Sigma Orionis sie von hinten beleuchtet. Der Pferdekopfnebel verändert in den nächsten Millionen Jahren langsam seine Form. Vielleicht zerstört ihn eines Tages das sehr energiereiche Sternenlicht.

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Akatsuki im Orbit zeigt Venus bei Nacht in Infrarot

Die Nachtseite des Planeten Venus zeigt erstaunlich viele Strukturen. Zwischen der überbelichteten Tagseite und der Nacht verläuft ein breiter Terminator in Orange. Die Aufnahme stammt von der Raumsonde Akatsuki, die auch Venus Climate Orbiter heißt.

Bildcredit und Bildrechte: ISAS, JAXA

Warum ist die Venus ganz anders als die Erde? Um das herauszufinden, startete Japan die robotische Raumsonde Akatsuki. Sie erreichte den Orbit um die Venus Ende letzten Jahres. Zuvor machte sie eine ungeplante abenteuerliche Reise durch das innere Sonnensystem. Sie dauerte fünf Jahre. Akatsuki hat zwar die Dauer ihrer ursprünglich geplanten Mission bereits überschritten. Doch die Raumsonde und ihre Instrumente arbeiten sehr gut. Daher wurde das Meiste von ihrer ursprünglichen Mission wieder aufgenommen.

Dieses Bild nahm Akatsuki Ende letzten Monats auf. Darauf ist die Venus in Infrarotlicht abgebildet. Auf der Nachtseite zeigt ihre Atmosphäre überraschend viele Strukturen. Der senkrechte Streifen am Terminator in Orange verläuft zwischen Nacht und Tag. Er ist so breit, weil die dichte Atmosphäre der Venus das Licht so stark streut.

Akatsuki wird auch Venus Climate Orbiter genannt. Die Kameras und Instrumente der Sonde untersuchen das Unbekannte auf dem Planeten. Dazu zählt die Frage, ob die Vulkane noch aktiv sind, ob es in der dichten Atmosphäre Blitze gibt und warum die Windgeschwindigkeit so viel höher ist als die Geschwindigkeit, mit der der Planet rotiert.

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Supernova und Cepheiden in der Spiralgalaxie UGC 9391

Das Bild der Galaxie UGC 9391 wurde mit Markierungen überlagert, welche die Cepheiden und eine aktuelle Supernova in der Galaxie markieren.

Bildcredit: NASA, ESA und A. Riess (STScI/JHU) et al.

Was verrät uns UGC 9391 über die Wachstumsrate des Universums? Vielleicht eine ganze Menge. Das Bild zeigt die Galaxie UGC 9391. Sie enthält veränderliche Sterne vom Typ der Cepheiden (sie sind als rote Kreise markiert) und eine aktuelle Supernova vom Typ Ia (beim blauen X).

Die Helligkeit beider Arten von Objekten ist festgelegt. Cepheiden sind oft relativ nahe. Dagegen sind Supernovae meist sehr weit entfernt. Daher ist diese Spiralgalaxie interessant. Sie macht es möglich, die Entfernung von nahen und fernen Bereichen im Universum zu kalibrieren.

Eine aktuelle Untersuchung neuer Daten stützt unverhofft die Vermutung, dass Cepheiden und Supernovae mit dem Universum etwas schneller expandieren, als man nach Messungen der Expansion im frühen Universum erwartet hätte. Die neuen Daten von UGC 9391 stammen von Hubble. Sie wurden mit früheren Hinweisen in ähnlichen Galaxien kombiniert. Das kosmologische Standardmodell beschreibt die Entwicklung im frühen Universum, und es war bisher sehr erfolgreich. Daher sucht man nun eifrig nach Gründen für diese Abweichung.

Es gibt eine Reihe an möglichen Erklärungen. Manche davon sind sensationell, z. B. ungewöhnliche Elemente wie Phantomenergie oder Dunkle Strahlung. Andere sind banal, etwa statistische Zufälle oder Quellen systematischer Irrtümer, die unterschätzt wurden. In Zukunft sind viele Beobachtungen geplant, die das Rätsel lösen sollen.

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Komet PanSTARRS und der Helixnebel

Der Helixnebel links oben teilt sich das Bild mit dem Kometen C/2013 X1 (PanSTARRS), dessen gespaltener Ionenschweif diagonal durchs Bild läuft. Zwischen den beiden sind viele zarte Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Fritz Helmut Hemmerich

Es passiert selten, dass so unterschiedliche Objekte so nahe zusammen fotografiert werden. Jetzt gerade gibt es eine Gelegenheit dazu. Das BIld wurde vor zwei Tagen auf den spanischen Kanarischen Inseln fotografiert. Dabei wurden parallele Belichtungen kombiniert.

Rechts unten steht Komet C/2013 X1 (PanSTARRS). Er ist von einer grünen Koma umgeben. Ein ungewöhnlich gespaltener blauer Ionenschweif strömt diagonal durch das Bild. Der gewaltige Schneeball fiel auf unsere Sonne zu. Er wird seit seiner Entdeckung im Jahr 2013 heller. Komet PanSTARRS ist ein malerisches Ziel für die Astrofotografie mit langer Belichtungszeit. Doch er wird wohl kaum mit bloßem Auge sichtbar sein, wenn er nächsten Monat seine größte Helligkeit erreicht.

Links oben steht der ebenfalls malerische Helixnebel. Er ist von rot leuchtendem Gas umgeben. Die Helix ist 700 Lichtjahre entfernt. Damit ist sie nicht nur viel weiter entfernt als der Komet, sie behält außerdem noch Tausende Jahre ihr Aussehen.

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Der Schatten von Surveyor 1

Zwischen Kratern auf der Mondoberfläche steht die Raumsonde Surveyor 1. Sie wirft einen 15 Meter langen Schatten.

Bildcredit: NASA / GSFC / Arizona State U. / Lunar Reconnaissance Orbiter

Vor 50 Jahren erreichte Surveyor 1 den Mond. Die Sonde startete am 30. Mai 1966 und landete am 2. Juni 1966 bei Vollmond. Es war die erste Raumsonde der USA, die sanft auf einer anderen Welt landete. Die Surveyor-Missionen sollten das Mondgelände für die geplanten Apollo-Landungen testen.

Die erste von sieben Sonden schickte vor Beginn der Mondnacht am 14. Juni mehr als 10.000 Bilder. Ihre zweite Mondnacht begann am 3. Juli. Davor wuchs die Menge auf mehr als 11.000 Bilder. Surveyor 1 war bis 7. Jänner 1967 auf der Mondoberfläche erreichbar.

2009 fotografierte der Lunar Reconnaissance Orbiter den ersten Surveyor auf diesem Bild. Er steht noch auf seinem Landeplatz. Man sieht ihn als Fleck im Meer der Stürme (Oceanus Procellarum). Die Sonne steht tief am westlichen Horizont. Die einsame Raumsonde ist 3,3 Meter groß und wirft am späten Nachmittag einen fast 15 Meter langen Schatten auf den Mond.

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NGC 4631: Die Walgalaxie

Im Bild schwebt eine leicht asymmetrische, von der Seite sichtbare Galaxie aus blauen Wolken, davor einige rosarote Staubwolken und in der Mitte eine orangefarbene Wölbung. Darüber leuchtet eine kleine ovale milchige Galaxie.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Pugh

NGC 4631 ist eine große, schöne Spiralgalaxie. Sie ist nur 25 Millionen Lichtjahre entfernt. Wir sehen sie im wohlerzogenen nördlichen Sternbild Jagdhunde (Canes Venatici) von der Seite. Die leicht verzerrte Keilform der Galaxie erinnert manche an einen kosmischen Hering und andere an ihren geläufigen Namen: Walgalaxie.

Wie auch immer, sie ist ähnlich groß wie unsere Milchstraße. Auf diesem scharfen Farbbild erkennt man leicht den gelblichen Kern, dunkle Staubwolken, helle, blaue Sternhaufen und rötliche Sternbildungsregionen in der Galaxie.

Die kleine, elliptische NGC 4627 ist eine Begleitgalaxie. Sie liegt über der Walgalaxie. Auf detailreichen Bildern sieht man blasse Sternströme. Es sind die Reste kleiner Begleitgalaxien, die in ferner Vergangenheit durch wiederholte Begegnungen mit dem Wal zerrissen wurden. Die Walgalaxie hat auch einen Hof aus heißem Gas. Er strömte aus ihr heraus und leuchtet im Röntgenlicht.

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