Arp 286: Trio in Virgo

Drei Galaxien links im Bild sind ein Trio, sie wechselwirken miteinander. Rechts oben leuchten ein blauer und ein gelber Stern, beide haben Zacken und liegen in der Milchstraße.

Bildcredit und Bildrechte: CHART32-Team, BearbeitungJohannes Schedler

Das Szenario ist eine Komposition in Gelb und Blau, die mit einem Teleskop entstand. Sie zeigt ein Trio an Galaxien im Sternbild Jungfrau (Virgo), die miteinander wechselwirken. Die Galaxien sind fast 90 Millionen Lichtjahre entfernt. Rechts wiederholen zwei Sterne mit Zacken, die vorne in der Milchstraße liegen, die Farbtöne des Trios. Sie erinnern daran, dass Sterne in der Galaxis ähnlich sind wie jene in den fernen Universumsinseln.

NGC 5566 hat ausschweifende Spiralarme und undurchsichtige Staubbahnen. Sie ist riesig, etwa 150.000 Lichtjahre groß. Darüber liegt die kleine, blaue Galaxie NGC 5569. Die dritte Galaxie ist NGC 5560 nahe der Mitte. Sie ist bunt und wurde offenbar durch die Wechselwirkung mit NGC 5566 gestreckt und verzerrt.

Das Galaxientrio ist in Halton Arps Atlas ungewöhnlicher Galaxien von 1966 als Arp 286 gelistet. Inzwischen erkannte man, dass solche kosmischen Wechselwirkungen in der Entwicklung von Galaxien häufig vorkommen.

Zur Originalseite

Die farbigen Wolken um Rho Ophiuchi

Um die Sterne Antares und Rho Ophiuchi sind viele Nebel verteilt, die in allen Farben leuchten. Nur der Kugelsternhaufen M4 rechts oben gehört nicht zu der Gruppe, er ist viel weiter entfernt.

Bildcredit und Bildrechte: Tom Masterson, DSS der ESO

Die vielen prachtvollen Farben in den Wolken um Rho Ophiuchi zeigen Prozesse, die dort stattfinden. Die blauen Regionen leuchten, indem sie Licht reflektieren. Das blaue Licht des Sterns Rho Ophiuchi und von Sternen in der Nähe wird von diesem Teil des Nebels stärker reflektiert als rotes Licht. Aus dem gleichen Grund erscheint der Tageshimmel der Erde blau.

Die roten und gelben Regionen leuchten hauptsächlich, weil atomares und molekulares Gas Licht abstrahlt. Die blauen Sterne in der Nähe sind energiereicher als der helle Stern Antares. Ihre Strahlung stößt Elektronen aus dem Gas. Später beginnt es zu leuchen, wenn sich die Elektronen wieder mit dem Gas verbinden. Die dunkelbraunen Regionen entstehen durch Staubkörnchen, die in jungen Sternatmosphären entstanden sind. Sie verdecken Licht, das dahinter abgestrahlt wird.

Die Wolken um Rho Ophiuchi sind viel näher als der Kugelsternhaufen M4. Er leuchtet rechts oben. Die Wolken sind hier bunter dargestellt, als Menschen sie sehen können. Sie strahlen Licht jeder Wellenlänge ab, von Radiowellen bis Gammastrahlen.

Zur Originalseite

IC 4628: Der Garnelennebel

Der Garnelennebel leuchtet normalerweise rot, hier wurde das Bild in Falschfarben gefärbt, um die Zusammensetzung zu visualisieren.

Bildcredit und Bildrechte: Michael Sidonio

Südlich von Antares liegt der Emissionsnebel IC 4628. Wir finden ihn im Schweif des nebelreichen Sternbildes Skorpion. Heiße, massereiche Sterne in der Nähe, die nur ein paar Millionen Jahre jung sind, bestrahlen den Nebel mit unsichtbarem UV-Licht. Dabei entziehen sie den Atomen ihre Elektronen. Wenn die Elektronen mit den Atomen rekombinieren, erzeugen sie das Leuchten im Nebel. Am markantesten sind die roten Emissionen von Wasserstoff.

Die Region ist ungefähr 6000 Lichtjahre entfernt und um die 250 Lichtjahre groß. Am Himmel ist sie etwa so breit wie vier Vollmonde. Der Nebel ist auch als Gum 56 katalogisiert, nach dem australischen Astronomen Colin Stanley Gum. Leute mit einer Vorliebe für Meeresfrüchte kennen die kosmische Wolke als Garnelennebel.

Zur Originalseite

Der Katzenaugennebel

Mitten im Bild leuchtet ein roter Nebel mit verschachtelten Schalen. Links oben und rechts unten sind grün leuchtende Ränder. In der Mitte leuchtet ein blauer Stern.

Bildcredit: J. P. Harrington (U. Maryland) und K. J. Borkowski (NCSU) HST, NASA

Ein alternder Stern stößt leuchtende Hüllen aus Gas ab. Er ist dreitausend Lichtjahre entfernt. Das Bild stammt vom Weltraumteleskop Hubble. Es zeigt den Katzenaugennebel als einen der komplexesten planetarischen Nebel, die wir kennen. Die Strukturen im Katzenauge sind so verworren, dass man vermutet, sein helles zentrales Objekt ist vielleicht ein Doppelsternsystem.

Objekte dieser Klasse werden als planetarische Nebel bezeichnet. Doch der Begriff ist irreführend. Die Objekte sehen zwar in kleinen Teleskopen rund und planetenähnlich aus. Doch hoch aufgelöste Bilder zeigen, dass es Sterne mit einem Kokon aus Gas sind. Der Kokon wird in späten Stadien der Sternentwicklung ausgestoßen.

Zur Originalseite

Glühwürmchen blinken vor der Sommermilchstraße

Über einem See geht die Milchstraße auf. Links und rechts ist das Bild von den dunklen Silhouetten von Bäumen gerahmt. Vorne sind die Lichter eines blinkenden Glühwürmchens abgebildet, das von der Kamera zum See fliegt. Links hinten blinkt ein weiter entferntes Glühwürmchen.

Bildcredit und Bildrechte: Malcolm Park (Astronomischer Verein North York)

Es war ein nördlicher Sommerabend. Im Süden von Ontario hielt eine Kamera auf Stativ diese Bildserie fest, aus der eine heitere Landschaft mit Himmel entstand. Das Weitwinkelkomposit entstand aus vier Aufnahmen, die je 15 Sekunden belichtet wurden.

Der Blick zum See rahmt die hübsche Milchstraße über dem ruhigen Wasser und die Lichter der Nacht. Doch die Lichtspuren stammen weder von funkelnden Satelliten, noch sind es Meteorblitze oder Polarlichter. Rechts taucht ein pulsierendes Glühwürmchen auf. Es wandert zur Kamera und fliegt dann nach links zurück zum See, hinter dem die zentrale Milchstraße aufgeht.

Zur Originalseite

Juno erreicht Jupiter

Die Raumsonde Juno blickt von oben auf den Gasriesen Jupiter mit seinen vier galileischen Monden Io, Europa, Ganymed und Kallisto. Sie ist noch ein gutes Stück von ihrem Ziel entfernt.

Bildcredit: NASA, JPL, Juno Mission

Die Reise der Raumsonde Juno dauerte fast fünf Jahre. Nun nähert sie sich Jupiters Nordpol. Juno genießt eine Aussicht, die selbst für Raumsonden von der Erde selten ist. Diese fliegen nämlich normalerweise näher an Jupiters Äquator vorbei.

Das Instrument JunoCam fotografierte am 21. Juni dieses Bild. Dabei war sie 10,9 Millionen km entfernt. Die Sonde blickt abwärts auf den markanten Gasriesen. Man sieht Jupiters Nachtseite und die vier großen galileischen Monde, die um ihn kreisen. JunoCam soll die wolkige Atmosphäre des Gasriesen aus der Nähe abbilden. Sie ist von Zonen und Bändern umgeben.

Am 4. Juli (5. Juli UT) zündet Juno ihre Haupttriebwerke, um zu bremsen und in einen Orbit einzuschwenken. Wenn alles gut geht, ist sie die erste Raumsonde, die um Jupiters Pole kreist. Ihre Mission soll 20 Monate dauern. Dabei nähert sie sich Jupiters Wolkenoberflächen auf weniger als 5000 km.

Zur Originalseite

Weltatlas der künstlichen Himmelshelligkeit

Die Weltkarte zeigt farbcodiert die Aufhellung des Nachthimmels auf dem Planeten Erde. Schwarz markiert dunkle Gebiete, bei Rot verschwindet die Milchstraße, bei Weiß sind die Zapfen im Auge aktiv.

Bildcredit und Lizenz: F. Falchi et al., Atlas der Lichtverschmutzung, ISTIL

Wie weit seid ihr von einem natürlichen dunklen Himmel entfernt? Diese Weltkarte (groß) zeigt, wie stark sich künstliches Licht auf den visuellen Eindruck des Nachthimmels auswirkt. Die Helligkeit wurde mit hoch aufgelösten Daten von Satelliten modelliert. Die Daten wurden mit Tausenden Messungen der Helligkeit des Nachthimmels abgeglichen. Dann wurden Werte farbcodiert und mit der natürlichen Himmelshelligkeit an den einzelnen Orten verglichen.

Schon die Stufe Gelb der künstlichen Himmelshelligkeit verändert das natürliche Aussehen des Nachthimmels. Bei Rot verschwindet die Milchstraße im künstlichen Lichtnebel.

Früher war es normal, nachts die Milchstraße zu sehen. Die Ergebnisse zeigen, dass das es mehr als einem Drittel der Menschheit verloren gegangen ist. Dazu gehören 60 Prozent der Europäer und fast 80 Prozent der Menschen in Nordamerika und in allen dicht bevölkerten, lichtverschmutzten Regionen auf dem Planeten Erde.

Zur Originalseite

Kreta – von Alpha bis Omega

Die nächtliche Szenerie zeigt eine Kirche auf einem Hügel auf Kreta. Am Himmel leuchtet etwa in der Mitte der Kugelsternhaufen Omega Centauri, oben ist die aktive Galaxie Centaurus A.

Bildcredit und Bildrechte: Johannes Schedler (Panther Observatory)

Diese schöne Komposition entstand mit Teleobjektiv. Sie umfasst Lichtjahre einer natürlichen Landschaft mit Nachthimmel auf der Insel Kreta. Drei kombinierte Einzelbilder zeigen ein 10 mal 12 Grad weites Blickfeld. Es blickt nach Süden und zeigt die Sterne mit dem Vordergrund.

Der zunehmende Dreiviertelmond vom 15. Mai beleuchtet die Kirche und das bergige Gelände. In der Mitte schimmert der riesige Kugelsternhaufen Omega Centauri (NGC 5139). Er ist etwa 18.000 Lichtjahre entfernt und bietet einen guten Eindruck, wie er in dieser sternklaren Nacht mit Fernglas aussah. Darüber steht die aktive Galaxie Centaurus A (NGC 5128). Sie ist ungefähr 11 Millionen Lichtjahre entfernt.

Im großen südlichen Sternbild Zentaur befindet sich auch die Spiralgalaxie NGC 4945. Sie ist die größer als unsere Milchstraße. Wir sehen sie von der Seite. NGC 4945 ist etwas weiter entfernt, nämlich ungefähr 13 Millionen Lichtjahre. Sie ragt rechts knapp über den Horizont.

Zur Originalseite