Asteroid 2014 JO25

30 Bilder zeigen den rotierenden Asteroiden 2014 JO25. Er hat eine zweilappige Form und zog relativ nahe an der Erde vorbei.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, Goldstone Solar System Radar

Einen Tag vor der größten Annäherung entstanden Radaraufnahmen des Asteroiden 2014 JO25. Sie wurde mit der 70-Meter-Antenne des Goldstone Deep Space Communications Complex (GDSCC) der NASA in Kalifornien gewonnen. Das Raster aus 30 Radarbildern zeigt die zweilappige Form des Asteroiden. Er rotiert etwa einmal in fünf Stunden. Die Bildfolge verläuft von links oben nach rechts unten. Der größere Lappen misst ungefähr 610 Meter.

Der Weltraumfels ist in der Liste potenziell gefährlicher Asteroiden vermerkt. Er erreichte am 19. April die größte Annäherung an die Erde. Dabei zog er in einer sicheren Entfernung von 1,8 Millionen Kilometern vorbei. Das ist mehr als die vierfache Entfernung von der Erde zum Mond.

Der Asteroid 2014 JO25 war mit Gartenteleskopen als blasser Fleck sichtbar, der schnell wanderte. Er wurde im Mai 2014 bei der Catalina-Himmelsdurchmusterung entdeckt, einem Beobachtungsprogramm erdnaher Objekte der NASA, zusammen mit der Universität von Arizona.

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Der planetarische Nebel der Roten Spinne

Mitten im Bild ist ein helles Gebilde, von dem spinnenförmige Fortsätze auslaufen.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble, HLA; Überarbeitung und Bildrechte: Jesús M.Vargas und Maritxu Poyal

Was für ein verworrenes Netz ein planetarischer Nebel doch weben kann. Der planetarische Nebel der Roten Spinne hat eine komplexe Struktur. Sie kann entstehen, wenn ein normaler Stern seine äußeren Gashüllen abwirft und ein Weißer Zwergstern wird.

Dieser zweilappige symmetrische planetarische Nebel wird offiziell als NGC 6537 bezeichnet. Er enthält einen der heißesten Weißen Zwerge, die je beobachtet wurden, und war vielleicht Teil eines Doppelsternsystems.

Vom Zentralstern in der Mitte strömen internen Winde aus. Bei ihnen wurden Geschwindigkeiten von mehr als 1000 km/h gemessen. Diese Winde erweitern den Nebel und fließen die Nebelwände entlang. Dadurch kollidieren Wellen aus heißem Gas und Staub. Atome in diesen kollidierenden Erschütterungen strahlen Licht ab. Dieses Licht ist im Bild des Weltraumteleskops Hubble in repräsentativen Farben dargestellt.

Der Nebel der Roten Spinne liegt im Sternbild Schütze (Sagittarius). Seine Entfernung ist nicht genau bekannt, sie wird auf etwa 4000 Lichtjahre geschätzt.

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Ein Leuchten in der Nacht

Die Wellen an diesem Strand leuchten blau, dahinter reicht das Meer bis zum Horizont. In der Mitte leuchtet der Planet Venus, links daneben steigt die Milchstraße auf, nach rechts das Zodiakallicht.

Bildcredit und Bildrechte: Taha Ghouchkanlu

Was leuchtet in der Nacht? In dieser Nacht leuchteten mehrere ungewöhnliche Lichtquellen. Manche waren nahe, andere fern. Vorne schimmert die Brandung blau. Das Licht stammt von biolumineszierendem Plankton.

Die Erdatmosphäre dämpft den Horizont mit einigen undurchsichtigen Wolken. Weiter draußen gleißt der Planet Venus mitten im Bild. Wenn ihr genau hinseht, steigt hinter der Venus ein diagonaler Lichtkegel auf. Es ist Zodiakallicht, das durch Sonnenlicht entsteht, das vom Staub in unserem Sonnensystem gestreut wird.

Viel weiter draußen leuchten zahlreiche helle einzelne Sterne. Sie sind näher als 100 Lichtjahre. Am weitesten entfernt steigt das zentrale Band unserer Milchstraße ebenfalls diagonal auf. Es bildet mit dem Zodiakallicht ein V. Die vielen Milliarden Sterne in der Milchstraße und die dunklen Staubwolken darin sind Tausende Lichtjahre entfernt.

Das Bild wurde letzten November an der iranischen Küste am Golf von Oman fotografiert.

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Zwei Millionen Sterne in Bewegung

Videocredit: ESA, Gaia, DPAC

Stell dir vor, du könntest den Nachthimmel Millionen Jahre beobachten. Wie würde er sich verändern? Einerseits gibt es lokale Effekte. Sie entstehen durch die Erdrotation und die Neuausrichtung der Rotationsachse der Erde. Doch auch die Sterne selbst wandern.

Im Lauf der Jahre maßen die Satelliten Hipparcos (er ist nun deaktiviert) und Gaia der ESA die Positionen von zwei Millionen Sternen mit einer nie da gewesenen Genauigkeit. Daraus wurden die Bewegungen der Sterne für Millionen Jahre hochgerechnet.

Das Video zeigt, dass es bei vielen Sternen nur kleine Winkelbewegungen gibt. Aber manche Sterne – meist sind sie sehr nahe – zischen regelrecht über den Himmel. Sternbilder und Sterngruppen, die heute vertraut sind, werden unkenntlich, weil die hellen Sterne, aus denen sie bestehen, weiterwandern.

Nicht gezeigt sind viele lokale Nebel. Sie lösen sich wahrscheinlich auf. Dafür entstehen vermutlich an manchen Orten neue Nebel. Beruhigend ist, dass auch künftige Erdbewohner das zentrale Band unserer Milchstraße erkennen werden.

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Schwaden über Enceladus sind förderlich für Leben

Über der rissigen Oberfläche von Enceladus steigen am oberen Rand helle Eisschwaden strahlenförmig auf.

Bildcredit: Cassini-Bildgebungsteam, SSI, JPL, ESA, NASA

Hat Enceladus Ozeane unter der Oberfläche, in denen es Leben geben könnte? Im Jahr 2005 entdeckte die Raumsonde Cassini in der Saturn-Umlaufbahn Schwaden aus Wasserdampf und Eiskristallen. Erst einmal wusste man nicht, woher das Wasser für diese Ströme kommt. Nun gibt es Hinweise auf einen Ozean unter der Oberfläche von Enceladus, der durch Gezeitenreibung erwärmt wird.

Vorne ist die strukturierte Oberfläche von Enceladus. In der Ferne dringen Schwaden reihenweise aus den Rissen im Eis. Durch den Winkel, aus dem das Sonnenlicht kommt, erkennt man die Schwaden und die aufsteigenden Schatten der Nacht besser.

Ein Flug durch eine Schwade lieferte Hinweise, dass sie – und auch der mögliche Ozean darunter – viel molekularen Wasserstoff enthält. Er wäre als Futterquelle für Mikroben brauchbar, die eventuell dort leben könnten.

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Leuchtende Salar de Uyuni

Die Salar de Uyuni bedeckt den Boden auf dieser Nachtlandschaft. Darüber strahlen die Sterne des Himmelsjägers Orion und der Hyaden mit dem hellen Stern Aldebaran. Die Landschaft wirkt surreal und fast außerirdisch.

Bildcredit und Bildrechte: Stephanie Ziyi Ye

M. C. Eschers Steindruck „Phosphoreszierendes Meer inspirierte diese kontrastreiche, ruhige Landschaft mit Nachthimmel. Das Bild ist eine moderne Komposition. Am klaren, dunklen Himmel hängen die hellen, vertrauten Sterne des Jägers Orion und Aldebaran, das Auge des Stiers über dem fernen Horizont.

Unten zeichnen blasse Kanten die Muster einer Landschaft in den mineralisch verkrusteten Schlamm, der die Salzebene Uyuni im Südwesten Boliviens bedeckt. Die Szene wirkt fast außerirdisch. Die Salar de Uyuni blieb von einem urzeitlichen See übrig. Er ist die größte Salzpfanne der Erde und liegt auf dem bolivianischen Altiplano in einer Höhe von etwa 3600 Metern.

Eschers Lithografie entstand 1933. Sie zeigt auch vertraute Sterne der Nacht auf dem Planeten Erde. Sie bilden den Pflug oder auch den Großen Wagen über Wellen, die sich an einer nördlichen Küste brechen.

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Erdschatten über Damāwand

Über einer verschneiten Berglandschaft geht der Erdschatten auf, er ist der dunkelgraue Bogen am Horizont. Der Rand ist leicht rosarot, das ist der Venusgürtel. Darüber ist der Himmel blau.

Bildcredit und Bildrechte: Majid Ghohroodi

Über dem schönen Panorama wölbt sich der kristallklare Himmel. Am Dach der Welt geht der Bogen des Erdschattens auf. Die reizende Ansicht in der Dämmerung entstand aus acht Einzelbildern. Sie wurden am 6. April bei Sonnenuntergang auf 4000 Metern Seehöhe fotografiert.

Über der dunkelgrauen Grenze des Erdschattens liegt der abklingende rosarote Bogen der Gegendämmerung. Er wird auch Venusgürtel genannt und besteht aus rötlichem Sonnenlicht, das zurückgeworfen wird. Es mischt sich mit dem Himmel im Osten, der noch blau ist.

Am zerklüfteten Horizont ragt in der Mitte der weit entfernte, riesige scharfe Gipfel des Damāwand im verschneiten Elbursgebirge auf. Damāwand ist eine Gestalt der persischen Mythologie und Literatur, aber auch ein Stratovulkan, der 5610 Meter über Meereshöhe aufragt. Er ist der höchste Gipfel im Iran und im Nahen Osten.

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Fünf Monde und Jupiter

Oben leuchtet der Mond der Erde, unten die vier galileischen Monde des Gasriesen Jupiter. Von den Monden im Bild ist der Erdmond der viertgrößte, nur Europa ist kleiner. Der Himmel war von dünnen Wolken bedeckt.

Bildcredit und Bildrechte: Göran Strand

Am 10. April teilten sich der Vollmond und Jupiter dieses Sichtfeld. Es wurde mit einem Teleobjektiv fotografiert. Beide waren fast in Opposition. Das bedeutet, sie standen am irdischen Himmel gegenüber der Sonne. Als das Einzelbild entstand, zog gerade eine Wolkenbank vorbei. Sie dunkelte das helle Mondlicht leicht ab.

Das Bild zeigt die vertraute Vorderseite unseres natürlichen Begleiters und die vier galileischen Monde des größten Gasriesen im Sonnensystem in einer Reihe. Die winzigen Lichtpünktchen über dem hellen Jupiter sind – von oben nach unten – Kallisto, Europa, Ganymed und Io.

Unser natürlicher Begleiter ist näher und heller. Er ragt riesig auf. Doch Kallisto, Ganymed und Io sind physisch größer als der Mond der Erde. Nur die Wasserwelt Europa ist etwas kleiner. Von den sechs größten Begleitern der Planeten im Sonnensystem fehlt in dieser Szenerie nur der Saturnmond Titan.

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