Mystischer Berg aus Staub im Carinanebel

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit: NASA, ESA und M. Livio (STScI)

Im Carinanebel kämpfen Sterne gegen Staub an, und am Ende gewinnen die Sterne. Genauer gesagt, das energiereiche Licht und die Winde massereicher, neuer Sterne verdampfen und zerstreuen die staubigen Sternschmieden, in denen sie entstanden sind.

Diese Säulen im Carinanebel kennt man informell als Mystischer Berg. Dunkler Staub bestimmt ihre Erscheinung, obwohl sie großteils aus klarem Wasserstoff bestehen. Staubsäulen wie diese sind eigentlich viel dünner als Luft. Sie erscheinen aber wegen ihres Anteils an undurchsichtigem interstellarem Staub als Berge. Der Anteil ist aber relativ gering.

Das Bild ist etwa 7500 Lichtjahre entfernt. Es wurde mit dem Weltraumteleskop Hubble aufgenommen und zeigt einen inneren Bereich von Carina, der etwa drei Lichtjahre breit ist. In wenigen Millionen Jahren kommen die Sterne wahrscheinlich ganz heraus, und der ganze Staubberg verdampft.

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3D-Lavafälle auf dem Mars

Das graue Bild hat rote und cyanfarbene Ränder. Wenn man es mit farbigen Brillen betrachtet, wirkt es dreidimensional, und die Hänge wirken dann sehr plastisch.

Bildcredit: NASA, MRO, HiRISE, JPL, U. Arizona

Nehmt eure rot-cyanfarbenen Brillen und seht euch Lavafälle auf dem Mars an. Die Stereo-Anaglyphe wurde aus zwei Bildern kombiniert. Diese wurden mit der Kamera HiRISE aufgenommen, die sich an Bord des Mars Reconnaissance Orbiters befindet.

Die Fälle haben mehrere Stufen. Sie sind entstanden, als fließende Lava durch Abschnitte in der nördlichen Wand eines 30 Kilometer großen Marskraters brach. Der Krater liegt im westlichen Teil der vulkanischen Tharsis-Region auf dem Roten Planeten. Die geschmolzene Lava floss die Kraterwand und die Terrassen hinab. Als sie den Kraterboden erreichte, blieben auf den steileren Hängen die typischen rauen, fächerförmigen Lavaströme zurück.

Norden ist oben. Die Stereo-Ansicht ist 5 Kilometer breit.

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NGC 7814: Der kleine Sombrero in Pegasus

Diese Galaxie erinnert an die Sombrerogalaxie M104, sie wirkt jedoch kleiner, weil sie weiter entfernt ist. Der diffuse Hof wird von einer markanten Staubbahn geteilt.

Bildcredit und Bildrechte: CHART32 Team, BearbeitungJohannes Schedler

Richtet euer Teleskop auf das hoch fliegende Sternbild Pegasus. Dort findet ihr diese Weite an Sternen in der Milchstraße und fernen Galaxien. Das hübsche Sichtfeld ist etwa so groß wie ein Vollmond. Darin liegt NGC 7814 markant in der Mitte.

NGC 7814 wird manchmal Kleiner Sombrero genannt, weil sie der berühmteren Sombrerogalaxie M104 ähnlich sieht. Sombrero und Kleiner Sombrero sind Spiralgalaxien, die wir von der Seite sehen. Beide haben ausgedehnte Höfe und zentrale Wölbungen, die von den Silhouetten dünner Scheiben mit noch dünneren Staubbahnen geteilt werden.

NGC 7814 ist etwa 40 Millionen Lichtjahre entfernt und ungefähr 60.000 Lichtjahre groß. Damit ist die Kleine Sombrerogalaxie physisch gesehen etwa gleich groß die bekanntere Namenscousine. Sie erscheint aber kleiner und blasser, weil sie weiter entfernt ist. Auf detailreichen Aufnahmen des Kleinen Sombrero entdeckte man sehr blasse Zwerggalaxien. Sie sind möglicherweise Begleiterinnen von NGC 7814.

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Symbiotischer R Aquarii

Der Doppelstern R Aquarii ist von roten und blauen Nebeln umgeben. Der rote Nebel fällt nach und nach auf den weißen Zwergstern des Systems. Die blauen Nebel strahlen Röntgenlicht ab.

Bildcredit: Röntgen: NASA, CXC, SAO, R. Montez et al.; Optisch: Adam Block, Mt. Lemmon SkyCenter, U. Arizona

Der veränderliche Stern R Aquarii ist mit bloßem Auge sichtbar. Er ist schon lange bekannt. Eigentlich ist er ein wechselwirkendes Doppelsternsystem. Das sind zwei Sterne, die eine enge symbiotische Beziehung haben. R Aquarii ist etwa 710 Lichtjahre entfernt. Er besteht aus einem kühlen, roten Riesenstern und einem heißen, dichten weißen Zwergstern. Beide kreisen um ihren gemeinsamen Schwerpunkt.

Im sichtbaren Licht dominiert der Rote Riese das Binärsystem. Er ist ein langperiodischer veränderlicher Mira-Stern. Doch die Materie in der ausgedehnten Hülle des kühlen Riesensterns wird durch Gravitation auf die Oberfläche des kleineren, dichten Zwergs gezogen. Das löst am Ende eine thermonukleare Explosion aus, bei der Materie in den Raum geschleudert wird. Die optischen Bilddaten in Rot zeigen einen Ring aus Trümmern, der sich ausdehnt. Sie stammen von einer Explosion, die man in den frühen 1770er-Jahren sehen hätte können.

Die energiereiche Strahlung des Systems R-Aquarii stammt von dynamischen Ereignissen, die man weniger gut erklären kann. Seit dem Jahr 2000 wird anhand der Daten des Röntgenobservatoriums Chandra beobachtet, wie sie sich entwickeln. Sie sind blau dargestellt. Das Kompositbild ist in der geschätzten Entfernung von R Aquarii weniger als ein Lichtjahr breit.

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Komposit mit Messier 20 und 21

Mitten im Bild schwebt der Trifidnebel. Er ist von vielen Sternen umgeben. Unmittelbar am Rand verläuft eine zarte blaue Nebelwolke, der Hintergrund ist voller roter Nebel.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Pugh

Der prachtvolle Trifidnebel ist auch als Messier 20 bekannt. Er ist etwa 5000 Lichtjahre entfernt und eine farbige Studie an kosmischen Kontrasten. Dieses fast 1 Grad breite Feld teilt er sich mit dem offenen Sternhaufen Messier 21 links oben.

Staubbahnen spalten Trifid in drei Teile. Er ist ungefähr 40 Lichtjahre groß und an die 300.000 Jahre alt. Das macht ihn zu einer der jüngsten Regionen mit Sternbildung am Himmel. In die Staub- und -gaswolken der Entstehung sind neue und junge Sterne eingebettet. Die Entfernung zum offenen Sternhaufen M21 ist ähnlich wie die zu M20. Doch obwohl sich die beiden im Teleskop die prächtige Himmelslandschaft teilen, gibt es keine offensichtliche Verbindung.

Die Sterne von M21 sind viel älter, etwa 8 Millionen Jahre. M20 und M21 findet man leicht mit kleinen Teleskopen im nebelreichen Sternbild Schütze. Diese gut gestaltete Szene ist ein Komposit. Es entstand mit zwei verschiedenen Teleskopen. Filter führten zu Schmalbanddaten, ein hoch aufgelöstes Bild von M20 wurde mit einem breiteren Bildfeld kombiniert, das bis M21 reicht.

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Die M81-Galaxiengruppe hinter dem Integrierten Flussnebel

Rechts sind die Spiralgalaxie M81 und die irreguläre Galaxie 82 markant abgebildet. Im Vordergrund sind markante beige und dunkelrote Staubfasern verteilt, sie liegen über der Milchstraße.

Bildcredit und Bildrechte: D. Lopez und A. Rosenberg, IAC

Ferne Galaxien und nahe Nebel prägen dieses detailreiche Bild. Es zeigt die Galaxiengruppe um M81. Das Mosaik entstand aus 80 Aufnahmen. Markant prangt rechts unten die prachtvolle Spiralgalaxie M81. Sie ist die größte Galaxie im Bild. M81 wechselwirkt durch Gravitation mit M82, die man darüber sieht. Diese große Galaxie hat einen ungewöhnlichen Hof aus faserartigem, rot leuchtendem Gas. Im Bild sind viele weitere Galaxien der M81-Gruppe verteilt. Vorne leuchten viele Sterne der Milchstraße.

Die ganze Menagerie an Galaxien liegt hinter dem Schimmern des Integrierten Flussnebels (IFN). Es ist eine riesige, komplexe Leinwand aus diffusem Gas und Staub in der Milchstraße. Die Details des roten und gelben IFN wurden digital verstärkt. Sie wurden mit einer neuen Weitwinkelkamera abgebildet. Sie wurde kürzlich am TeideObservatorium auf den Kanarischen Inseln von Spanien installiert.

Vortrag (mit tschechischer Übersetzung): APOD-Herausgeber am 30. Juni in Prag

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Impression: Die Oberfläche von TRAPPIST-1f

Die künstlerische Darstellung zeigt einen rötlichen Stern, der hinter einem Gewässer untergeht. Aus dem Wasser ragen Felsen und Gestein hervor. Nach links oben sind mehrere weitere Planeten zu sehen. Die ganze Szene ist in ein orangefarbenes Licht getaucht.

Illustrationscredit: NASA, JPL-Caltech, Spitzer-Team, T. Pyle (IPAC)

Der Exoplaneten TRAPPIST-1f wurde kürzlich entdeckt. Was sieht man auf seiner Oberfläche? Das weiß kein Erdling so genau. Doch diese Illustration zeigt eine Vermutung. Sie beruht auf Daten von Beobachtungen mit dem Weltraumteleskop Spitzer im Sonnenorbit. 2017 entdeckte Spitzer vier erdgroße Planeten. Auch TRAPPIST-1f ist etwa so groß wie die Erde. Schon 2015 wurden drei Planeten von der Erde aus entdeckt.

Auf der Oberfläche des Planeten seht ihr nahe bei der milden Schattengrenze zwischen Tag und Nacht auf dem Boden Wasser, Eis und Gestein. Oben schweben Wolken, die vielleicht Wasser enthalten. Hinter den Wolken wäre der kleine Zentralstern TRAPPIST-1 röter als unsere Sonne. Sein Winkeldurchmesser ist wegen der engen Bahn größer.

Im System TRAPPIST-1 sind sieben erdgroße Planeten bekannt. Einige davon ziehen nahe aneinander vorbei. Damit ist der Stern nicht nur ein Kandidat für Leben, sondern auch für Leben, das vielleicht miteinander kommuniziert. Doch eine vorläufige Suche zeigte keine offensichtlichen Botschaften.

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Die N44-Superblase

Im Bild leuchtet eine violette Nebelwolke, in ihrer Mitte ist ein riesiges Loch. Darin sind die Sterne dichter verteilt als außen herum.

Bildcredit und Bildrechte: Gemini Obs., AURA, NSF

Wie entstand dieses gewaltige Loch? Der weite Emissionsnebel N44 liegt in unserer Nachbargalaxie, der Großen Magellanschen Wolke. Er hat ein 250 Lichtjahre großes Loch. Noch ist nicht klar, warum.

Möglich ist, dass Teilchenwinde von massereichen Sternen in der Blase das leuchtende Gas hinaustreiben. Doch es zeigte sich, dass das im Widerspruch zur gemessenen Geschwindigkeit der Sternwinde steht. Eine andere Möglichkeit ist, dass die Hüllen alter Supernovae, die sich ausdehnen, die ungewöhnliche Weltraumhöhle geformt haben. Kürzlich kam ein unerwarteter Hinweis auf Gas, das heiße Röntgenstrahlen abgibt. Es strömt aus der N44-Superblase.

Dieses Bild wurde vom riesigen 8-Meter-Teleskop Gemini-Süd aufgenommen. Das Teleskop steht auf dem Cerro Pachon in Chile. Die Aufnahme entstand in drei spezifischen Farben.

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