Nachthimmellicht über Deutschland

Der Himmel wird von Nachthimmellicht grün gestreift. In der Mitte zieht ein Flugzeug eine gerade Spur, links sind der große und der kleine Wagen, rechts die Andromedagalaxie M31.

Bildcredit und Bildrechte: Jens Hackmann

Kann Luft leuchten? Ja, aber normalerweise ist das schwierig zu erkennen. Doch wenn die Bedingungen günstig sind, beobachten wir ab einer Höhe von etwa 90 Kilometern ein zartes Leuchten. Am besten erkennt man es auf einer Langzeitbelichtung, die mit einem Weitwinkelobjektiv fotografiert wurde.

Nachthimmellicht sieht man häufig, wenn man nach unten blickt, und zwar auf Bildern der Erde, die im Orbit fotografiert wurden. Es bildet einen zarten Bogen über dem Erdrand.

Das Bild zeigt hinter einem Flugzeug, das eine rote Spur zieht, beigefarbene Wolken über der gekrümmten Erde. Vor den funkelnden Sternen verlaufen einige grüne Bänder an Nachthimmellicht. Das Leuchten stammt von Atomen, die von ultraviolettem Sonnenlicht angeregt wurden. Die Streifen entstehen durch Dichteschwankungen von atmosphärischen Schwerewellen, die sich hinauf bewegen.

Das Bild entstand Mitte Juli über der deutschen Stadt Weikersheim. Auch Blitze und Polarlichter können die Luft zum Leuchten bringen. In diesem Fall entsteht das Licht durch Teilchenkollision und ist flüchtiger.

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Wirbelsturmpfade auf dem Planeten Erde

Diese Weltkarte zeigt alle Wirbelstürme der Geschichte, die je dokumentiert wurden.

Bildcredit und Bildrechte: John Nelson, IDV Solutions

Müssen wir uns Sorgen wegen Wirbelstürmen machen? Um das herauszufinden, hilft es zu wissen, wo es in der Vergangenheit Wirbelstürme gab. Diese Erdkarte zeigt die Pfade aller Wirbelstürme, die seit 1851 dokumentiert wurden. Das ergibt ein eindrucksvolles Bild. Die Daten sind umso unvollständiger, je weiter sie in der Vergangenheit liegen. Wirbelstürme werden – je nachdem, wo sie auftreten – auch als Hurrikane, Zyklone oder Taifune bezeichnet.

Diese Karte zeigt grafisch, dass sie normalerweise über Wasser entstehen. Das ist einleuchtend, weil ihre Energie von verdunstendem, warmem Wasser stammt. Die Karte zeigt auch, dass Wirbelstürme niemals den Äquator kreuzen oder ihm auch nur in die Nähe kommen, weil sich die Corioliskraft dort dem Wert null nähert, und Wirbelstürme rotieren nur wegen der Corioliskraft. Die Corioliskraft ist auch der Grund, weshalb sich die Pfade der Wirbelstürme vom Äquator fortkrümmen.

Zwar beschränkt die Unvollständigkeit der Daten die Beurteilung von Langzeitentwicklungen, und die Verbreitung von Wirbelstürmen ist noch nicht vollständig erforscht. Doch es gibt Hinweise, dass Wirbelstürme im Nordatlantik in den letzten 20 Jahre allgemein häufiger auftraten und mächtiger wurden.

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M45: Der Sternhaufen der Plejaden

Die Sterne der Plejaden sind von blauen gefaserten Staubwolken umgeben. Die hellen Sterne sind von Lichtkreuzen umgeben, die durch den Fangspiegel im Teleskop entstehen.

Bildcredit und Bildrechte: Robert Gendler

Die Plejaden sind der vielleicht berühmteste Sternhaufen am Himmel. Man sieht sie ohne Fernglas, sogar mitten in einer lichtverschmutzten Stadt. Sie sind auch als Sieben Schwestern und M45 bekannt.

Die Plejaden sind einer der hellsten und am nächsten liegenden offenen Sternhaufen. Sie sind ungefähr 400 Lichtjahre entfernt und enthalten mehr als 3000 Sterne. Der Sternhaufen hat einen Durchmesser von nur 13 Lichtjahren. Im Bild sind die blauen Reflexionsnebel ziemlich augenfällig, welche die helleren Haufensterne umgeben. Auch blasse Braune Zwerge mit wenig Masse wurden in den Plejaden entdeckt.

(Anmerkung der Herausgeber: Die markanten Lichtkreuze entstehen durch das Teleskop. Sie können entweder als störend gesehen werden oder ästhetische Verbesserung – ganz wie es euch gefällt.)

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RBSP-Nachtstart

Hinter dem Turn Basin auf Cape Canaveral steigt eine bogenförmige Leuchtspur zum Himmel auf, sie spiegelt sich vorne im Wasser.

Bildcredit und Bildrechte: Mike Killian

Dieser anmutige Bogen ist die Leuchtspur vom Start einer Atlas-V-Rakete. Sie startete am frühen Donnerstagmorgen über dem Luftwaffenstützpunkt Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida zum Himmel. In der Centaur-Oberstufe der Rakete befanden sich die Zwillingssonden der Radiation Belt Storm Probes (RBSP) der NASA. Sie sind inzwischen in getrennte Umlaufbahnen im Van-Allen-Strahlungsgürtel der Erde eingetreten.

Die Szenerie spiegelt sich im Turn Basin. Das Bild entstand aus zwei Aufnahmen. Sie wurden fast 5 Kilometer vom Startrampenkomplex 41 entfernt fotografiert. Eine Aufnahme betont das dramatische Spiel aus Startrampenbeleuchtung, Wolken und Himmel. Eine zweite Aufnahme wurde 3 Minuten belichtet. Sie zeigt den Feuerschweif der Rakete.

Die meisten Raumsonden versuchen, die Strahlungsgürtel zu vermeiden, die nach ihrem Entdecker James Van Allen benannt wurden. Hingegen ist die Aufgabe von RBSP, die dynamischen und harten Bedingungen im Van-Allen-Gürtel zu erforschen.

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Ein blauer Mond

Der Vollmond wurde bei Blue Moon fotografiert, und tatsächlich schimmern einige Gebiete auf diesem farbverstärkten Bild bläulich.

Bildcredit und Bildrechte: Simon Smith

Der prächtige Vollmond, der am 31. August bei Vollmond aufging, war der zweite Vollmond in einem Monat. Nach aktueller Zeitrechnung ist er somit ein „blauer Mond“ – der zweite Vollmond des Monats.

Manche Teile des Vollmondes sehen auf diesem scharfen Mondporträt tatsächlich ein bisschen blau aus. Das Bild entstand wenige Stunden vor der exakt vollen Phase im britischen Nottingham bei erfreulich klarem Himmel. Es zeigt auffällige helle Strahlen, die von dem markanten jungen Krater Tycho auf der südlichen Mondhalbkugel ausgehen.

Das leicht farbverstärkte Bild betont auch zarte Blauschattierungen – ein echtes Merkmal von Gelände mit einem hohen Anteil an Titanoxid und Eisen. Das blaue Mondgelände rechts zeigt die dunkle, flache Weite im Meer der Ruhe. Dort liegt die Landestelle von Apollo 11.

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Der Hof des Katzenauges

Der Katzenaugennebel NGC 6543 ist klein in der Mitte abgebildet. Außen herum verläuft ein riesiger, blasser Hof mit welligen Rändern.

Bildcredit und Bildrechte: Don Goldman

Der Katzenaugennebel NGC 6543 ist einer der bekanntesten planetarischen Nebel am Himmel. Seine auffallende Symmetrie liegt hier genau in der Mitte. Das faszinierende Bild wurde so bearbeitet, dass sein gewaltiger, aber extrem blasser Hof aus gasförmigem Material sichtbar wird. Der Hof ist etwa sechs Lichtjahre groß und umgibt den helleren bekannten planetarischen Nebel.

Dieses Kompositbild wurde aus Schmal- und Breitband-Bilddaten erstellt. Es zeigt die außergewöhnlich weitläufigen Emissionen von doppelt ionisierten Sauerstoffatomen in blaugrünen Farbtönen. Die Strahlung von ionisiertem Wasserstoff und Stickstoff ist in Rot abgebildet.

Planetarische Nebel galten lange Zeit als Schlussphase eines sonnenähnlichen Sterns. Doch in jüngster Zeit wurden bei vielen planetarischen Nebeln Höfe wie dieser entdeckt. Die Höfe entstanden wahrscheinlich aus Material, die in einem früheren aktiven Abschnitt der Sternentwicklung abgestoßen wurde. Die Phase planetarischer Nebel dauert vermutlich etwa 10.000 Jahre. Das Alter der äußeren faserartigen Anteile dieses Hofes wird auf 50.000 bis 90.000 Jahre geschätzt.

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Panorama der Apollo-11-Landestelle

Vor der Mondlandschaft im Bild sind links Schubdüsen der Landefähre Eagle zu sehen, in der Mitte ist ein Krater, rechts der Schatten der Landefähre.

Bildcredit: Neil Armstrong, Apollo 11, NASA – Panorama von Syd Buxton

Habt ihr kürzlich ein Panorama von einer anderen Welt gesehen? Dieses hier entstand aus hoch aufgelösten Abtastbildern der originalen Film-Einzelbilder. Es zeigt das eindrucksvolle Ödland an der Landestelle von Apollo 11 auf dem Mond im Meer der Ruhe.

Das linke Bild AS11-37-5449 fotografierte Neil Armstrong durch sein Fenster der Landefähre Eagle. Es ist das erste Bild, das je ein Mensch auf einer anderen Welt fotografiert hat. Vorne links im Süden befinden sich Schubdüsen. Rechts im Westen ist der Schatten des Eagle. Zum Größenvergleich: Der große, seichte Krater rechts hat einen Durchmesser von etwa 12 Metern.

Die Aufnahmen entstanden etwa eineinhalb Stunden nach der Landung durch die Fenster der Mondlandefähre. Sie wurden vor Betreten der Mondoberfläche aufgenommen und sollten für den Fall eines verfrühten Abfluges die Landestelle dokumentieren.

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Dunkle Erde und roter Kobold

Hinter Solarpaneelen und dem Roboterarm der ISS ist die dunkle Erde mit beleuchteten Städten Wolken, Nachthimmellicht am Horizont, einem Gewitter und - kaum erkennbar - einem roten Kobold.

Bildcredit: ISS-Besatzung der Expedition 31, NASA

Dieses Bild der Erde zeigt etwas sehr Ungewöhnliches – seht ihr es? Es ist ein flüchtiges Phänomen. Einst wurde es für eine Legende gehalten. Kürzlich wurde es auf einem Bild festgehalten. Gut ist, wenn man weiß, wo man danach suchen muss.

Das Bild entstand Ende April an Bord der Internationalen Raumstation ISS. Es zeigt links die vertrauten Solarpaneele der ISS und rechts einen Teil eines Roboterarmes. Das selten fotografierte Phänomen ist als roter Kobold bekannt. Es ist zwar sehr blass, aber man sieht es knapp über der hellen Region rechts im Bild.

Die helle Region und der rote Kobold sind unterschiedliche Blitzarten. Der weiße Blitz ist der typischere. Es gibt zwar schon seit 300 Jahren anekdotenhafte Berichte von Kobolden, doch erst 1989 wurden sie zufällig erstmals auf einem Film festgehalten.

Vieles im Zusammenhang mit Kobold-Blitzen ist unbekannt: Wie sie entstehen, ihre Auswirkungen auf den weltweiten elektrischen Kreislauf der Atmosphäre und ob es einen Zusammenhang mit anderen Blitzphänomenen in der oberen Atmosphäre gibt, zum Beispiel blaue Strahlenblitze oder terrestrische Gammablitze.

Mehr Bilder von Kobolden

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