Annäherung an den Zwergplaneten Ceres

Das Video zeigt Ceres. Es entstand aus 20 Bildern der Raumsonde Dawn, die sich derzeit dem Zwergplaneten nähert. Ceres wirkt sehr verschwommen, aber die Bilder gehören zu den besten, die je von dem Himmelskörper gemacht wurden.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, UCLA, MPS/DLR/IDA/PSI

Ceres ist der größte Körper im Asteroidengürtel. Welches Geheimnis birgt sie? Um das herauszufinden, schickte die NASA die Roboter-Raumsonde Dawn. Sie soll die rätselhafte, 1000 Kilometer große Welt erforschen und kartieren. Ceres kreist zwischen Mars und Jupiter. Sie ist offiziell als Zwergplanet kategorisiert. Doch sie wurde noch nie detailliert abgebildet.

Oben seht ihr ein Video aus 20 Bildern. Es wurde vor einer Woche bei Dawns Annäherung aufgenommen. Nun konkurriert es mit den besten Bildern von Ceres, die je mit dem Weltraumteleskop Hubble entstanden sind. Das Video zeigt genug Details der Oberfläche, um ihre Rotationsperiode von 9 Stunden zu erkennen.

Die Raumsonde Dawn erreicht Ceres planmäßig Anfang März. Sie passt dann ihre Geschwindigkeit an, um diesen bisher unerforschten Körper zu umrunden. Die Bilder und Daten, die sie sammelt, sollen der Menschheit nicht nur Ceres‘ Natur und Vergangenheit erklären, sondern auch die frühe Geschichte des ganzen Sonnensystems.

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Infraroter Orion von WISE

Dieses Bild des Orionnebels wirkt fremdartig, weil es in Infrarot aufgenommen wurde. Der Nebel wirkt stark gefasert, die markanten Staubwolken wurden hellbraun gefärbt und leuchten im Inneren rot.

Bildcredit: WISE, IRSA, NASA; Berarbeitung und Bildrechte: Francesco Antonucci

Der große Orionnebel ist ein faszinierender Ort. Mit bloßem Auge ist er ein kleiner, verschwommener Fleck im Sternbild Orion. Das Mosaik in Falschfarben entstand aus vier Einzelbildern. Sie wurden vom Observatorium WISE im Erdorbit in verschiedenen Wellenlängen von Infrarot aufgenommen. Es zeigt den Orionnebel als hektische Umgebung mit neu entstandenen Sternen, heißem Gas und dunklem Staub.

Die Energie in einem großen Teil des Orionnebels (M42) stammt von den Sternen des Trapez-Haufens. Sie liegen mitten in diesem Weitwinkelbild. Die hellen Sterne sind hier in ein orangefarbenes Leuchten gehüllt. Es ist ihr eigenes Sternenlicht, das von komplexen Staubfasern reflektiert wird. Die Staubfasern bedecken einen Großteil der Region.

Zum aktuellen Wolkenkomplex im Orionnebel gehört auch der Pferdekopfnebel. Er löst sich in den nächsten 100.000 Jahren langsam auf.

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Der galaktische Kern in Infrarot

Das Bild ist rötlich und voller Nebel und Sterne. Es zeigt die dichte Umgebung im Zentrum der Galaxis in Infrarot-Wellenlängen.

Bildcredit: Hubble: NASA, ESA und D. Q. Wang (U. Mass, Amherst); Spitzer: NASA, JPL und S. Stolovy (SSC/Caltech)

Was geschieht im Zentrum der Galaxis? Um das herauszufinden, vermaßen die Weltraumteleskope Hubble und Spitzer gemeinsam die Region und bildeten sie beispiellos detailreich in Infrarotlicht ab. Infrarotlicht ist bestens geeignet, um das Zentrum der Milchstraße zu erforschen, weil es nicht so stark von Staub gefiltert wird wie sichtbares Licht.

Das Bild entstand aus mehr als 2000 Aufnahmen, die 2008 mit dem Instrument NICMOS fotografiert wurden. NICMOS befindet sich an Bord des Weltraumteleskops Hubble. Das Bild misst 300 mal 115 Lichtjahre. Die Auflösung ist so hoch, dass Strukturen erkennbar sind, die nur 20-mal so groß sind wie unser Sonnensystem.

Das Bild zeigt Wolken aus leuchtendem Gas und dunklem Staub sowie drei große Sternhaufen. Magnetfelder kanalisieren links oben beim Arches-Sternhaufen das Plasma. Links unten schälen energiereiche Sternenwinde Säulen beim Quintuplet-Sternhaufen heraus. Rechts unten ist der massereiche Sternhaufen, der Sagittarius A* (Sgr A*) umgibt.

Warum mehrere helle, massereiche Sterne im Zentrum anscheinend nicht zu diesen Sternhaufen gehören, ist nicht bekannt.

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Komet Lovejoys Schweif

Die Koma des Kometen Lovejoy leuchtet rechts oben markant grün. Der bläuliche Schweif fächert sich nach links unten auf. Links oben ist der Vollmond zum Größenvergleich eingeblendet.

Bildcredit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo (Deep Sky Colors)

Komet Lovejoy zog am Himmel des Planeten Erde nach Norden. Am 13. Jänner breiteten sich seine grünliche Koma und sein bläulicher Ionenschweif über das Sternenfeld im Sternbild Stier aus.

Der Einschub links oben zeigt zum Vergleich die Winkelgröße des Vollmondes, er ist ½ Grad breit. Somit ist Lovejoys Koma am Himmel etwas kleiner, aber viel blasser als der Vollmond. Der Komet ist zirka 75 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Sein Schweif ist im Bild länger als 4 Grad. Das entspricht in der geschätzten Distanz mehr als 5 Millionen Kilometern.

Der dünne, strukturierte Ionenschweif des Kometen wird vom Sonnenwind getrieben. Er strömt von der Sonne fort. Während sich Komet Lovejoy dem Perihel nähert, wächst sein Schweif. Das Perihel ist der sonnennächste Punkt seiner Bahn. Der Komet erreicht ihn am 30. Jänner.

Die grünliche Farbe der Koma stammt von zweiatomigem Kohlenstoffgas (C2), das im Sonnenlicht fluoresziert. Die Farbe des blasseren bläulichen Schweifes entsteht durch die Emissionen von ionisiertem Kohlenmonoxid (CO+).

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Huygens landet auf Titan

Die vier Bildfelder zeigen die Sicht der Landesonde Huygens, die mit Cassini ins Saturnsystem flog. Die Aufnahmen zeigen den Abstieg zum Saturnmond Titan in vier Bildfeldern.

Bildcredit: ESA / NASA / JPL / Universität Arizona

Die ESA-Sonde Huygens war an der Saturnsonde Cassini befestigt. Sie landete vor zehn Jahren am 14. Jänner 2005 auf Titan. Er ist der größte Mond des Ringplaneten. Diese Bildfelder entstanden beim langsamen Abstieg am Fallschirm durch Titans dichte Atmosphäre mit einem Fischaugenobjektiv. Sie wurden mit dem Descent Imager/Spectral Radiometer (DISR) aufgenommen. Ihre Höhe reicht von 6 Kilometern (links oben) bis 200 Meter (rechts unten).

Die Bilder zeigen die überraschend erdähnliche Oberfläche des Mondes mit dunklen Kanälen, Überschwemmungsebenen und hellen Graten. Doch die Flüssigkeiten auf Titans Oberfläche sind bei Temperaturen um -179 °C eher Kohlenwasserstoffe als Wasser. In diesem Fall sind es Methan und Ethan.

Es war die fernste Landung, die je einer Raumsonde der Erde gelang. Danach schickte Huygens länger als eine Stunde Daten. Die Huygens-Daten und ein Jahrzehnt Forschung mit Cassini zeigen, dass Titan eine interessante Welt ist. Sie birgt eine komplexe Chemie mit organischen Verbindungen und dynamischen Geländeformen, Seen, Meeren und vielleicht Ozeanen unter der Oberfläche, die flüssiges Wasser enthalten könnten.

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Venus und Merkur bei Sonnenuntergang

Durch eine Öffnung der Ruine der Burg Szarvaskő in Ungarn sieht man die Planeten Merkur und Venus im Abendrot. Die Konjunktion fand in der Dämmerung statt.

Bildcredit und Bildrechte: Tamas Ladanyi (TWAN)

Die Planeten Venus und Merkur sind am Himmel niemals weit von der Sonne entfernt, weil ihre Bahnen innerhalb der Erdbahn verlaufen. Diese Woche habt ihr vielleicht kurz nach Sonnenuntergang beide nahe beisammen am westlichen Horizont gesehen. Es war eine enge Konjunktion heller Himmelslichter in der Dämmerung.

Diese Himmelsansicht entstand am 13. Jänner am frühen Abend. Das Paar ist von der Ruine der Burg Szarvaskő im Nordwesten von Ungarn gerahmt. Über der Silhouette des markanten vulkanischen Hügels am Horizont ist die viel hellere Venus nur etwa zwei Vollmonbreiten vom Merkur entfernt.

Am Freitag sehen Frühaufsteher auf der Erde mit etwas Glück wieder eine enge Konjunktion. Dann begegnet Saturn in der Dämmerung im Südosten dem alten Sichelmond.

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Der Jäger, der Stier und Lovejoy

Das dichte Sternenfeld zeigt links das Sternbild Orion mit Gürtel, Schwert und Bogen. Oben ist der v-förmige Sternhaufen der Hyaden. Das V zeigt zum Kometen Lovejoy.

Bildcredit und Bildrechte: Mike Cavaroc

Auf seinem Weg nach Norden zeigt sich Komet Lovejoy (C/2014 Q2) von seiner besten Seite. Mitte Jänner gibt es am frühen Abendhimmel kein Mondlicht. Der Komet ist ein leichtes Ziel für Ferngläser. An dunklen Orten ist er sogar knapp mit bloßem Auge sichtbar.

Der Komet zieht auf dieser detailreichen Landschaft des Nachthimmels durch das Sternbild Stier. Die sternklare Szenerie wurde am 12. Jänner bei Jackson Hole in Wyoming fotografiert. Der v-förmige Sternhaufen der Hyaden bildet den Stierkopf. Es zeigt nach rechts auf Lovejoy.

Die grünliche Koma und der Schweif des Kometen, der von der Sonne wegströmt, werden scheinbar auch von Orions Bogen getroffen. Links erkennt ihr die vertrauten Sterne des nebelreichen Jägers. Wollt ihr den Kometen Lovejoy im weiten Sichtfeld leichter erkennen? Dann folgt diesem Link.

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Der Seifenblasennebel

Vor einem Gewimmel aus Sternen und orange-braunen Nebeln zeichnet sich eine Struktur ab, die aussieht wie eine Seifenblase.

Bildcredit und Bildrechte: T. Rector (U. Alaska Anchorage), H. Schweiker (WIYN), NOAO, AURA, NSF

Dieser hübsche, symmetrische Nebel treibt in den dichten Sternfeldern im Sternbild Schwan. Er wurde erst vor wenigen Jahren entdeckt. Noch wurde nicht in allen astronomischen Katalogen eingetragen. Der Amateurastronom Dave Jurasevich fand das Objekt am 6. Juli 2008 auf seinen Bildern der komplexen Cygnus-Region mit dem Sichelnebel (NGC 6888). Er erkannte es als Nebel und meldete es der Internationalen Astronomischen Union (IAU).

Nur elf Tage später entdeckte Mel Helm unabhängig davon dasselbe Objekt. Er und Keith Quattrocchi fotografierten ihn an den Sierra Remote Observatories. Auch sie meldeten den unbekannten Nebel der IAU. Es ist der Seifenblasennebel links im Bild. Was ist das neu entdeckte Objekt? Wahrscheinlich ein planetarischer Nebel. Das ist die finale Phase eines sonnenähnlichen Sterns.

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