Melotte 15 im Herz

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Bildcredit und Bildrechte: Ivan Eder

Beschreibung: Kosmische Wolken bilden fantastische Formen in den Zentralregionen des Emissionsnebels IC 1805. Die Wolken werden von Sternwinden und der Strahlung massereicher heißer Sterne im neu gebildeten Sternhaufen des Nebels, Melotte 15, geformt. Die etwa 1,5 Millionen Jahre jungen Haufensterne sind auf dieser farbenprächtigen Himmelslandschaft rechts zu sehen, zusammen mit dunklen Staubwolken, die sich als Silhouette vor leuchtendem atomarem Gas abzeichnen. Dieses Kompositbild aus Schmal- und Breitband-Teleskopbildern umfasst zirka 30 Lichtjahre und enthält Emissionen von ionisierten Wasserstoff-, Schwefel- und Sauerstoffatomen, die in den grünen, roten und blauen Farbtönen der bekannten Hubble-Farbpalette dargestellt sind. Weitwinkelbilder zeigen, dass der einfachere gesamte Umriss von IC 1805 seinen volkstümlichen Namen suggeriert: Herznebel. IC 1805 liegt etwa 7500 Lichtjahre entfernt im stolzen Sternbild Kassiopeia.

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Messier 6 und Komet Siding Spring

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Bildcredit und Bildrechte: Rolando Ligustri (CARA Project, CAST)

Beschreibung: Das sieht nach einem Beinahezusammenstoß aus, doch die grünliche Koma und der Schweif des Kometen Siding Spring (C/2013 A1) sind in Wirklichkeit etwa 2000 Lichtjahre von den Sternen des offenen Haufens Messier 6 entfernt. Sie liegen jedoch auf dieser prächtigen Himmelslandschaft im Sternbild Skorpion vom 9. Oktober auf einer gemeinsamen Sichtlinie und daher nahe beisammen. Dennoch ist dieser Komet am Sonntag, 19. Oktober, tatsächlich an einer Beinahekollision beteiligt: Er zieht nur 139.500 Kilometer entfernt am Planeten Mars vorbei. Das ist etwa 10-mal näher als jeder bekannte Kometenvorbeiflug am Planeten Erde und nur etwa ein Drittel der Erde-Mond-Distanz. Ein Einschlag des Kerns droht nicht, doch der Kometenstaub, der sich mit einer Geschwindigkeit von etwa 56 Kilometern pro Sekunde relativ zum Roten Planeten bewegt, sowie die Außenbereiche seiner gasförmigen Koma könnten mit der dünnen Marsatmosphäre wechselwirken. Natürlich wird der nahe Vorbeiflug des Kometen von den Raumsonden im Marsorbit und auf der Oberfläche genau verfolgt.

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Rosettas Selbstporträt

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Bildcredit: ESA/Rosetta/Philae/CIVA

Beschreibung: Dieses Selbstporträt der Raumsonde Rosetta wurde am 7. Oktober fotografiert, als die Raumsonde etwa 472 Millionen Kilometer vom Planeten Erde entfernt war, aber nur 16 Kilometer von der Oberfläche des Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko. Von dem seltsamen zweilappigen Kometenkern, der sich oben hinter der Raumsonde abzeichnet, strömen Staub und Gas aus, auf einem der 14 Meter langen Solarpaneele schimmert helles Sonnenlicht. Um die dramatische, kontrastreiche Szenerie zu fotografieren, wurden zwei Aufnahmen – kurz und lang belichtet – kombiniert, die mit dem CIVA-Kamerasystem auf Rosettas noch befestigter Landesonde Philae aufgenommen wurden. Der gewählte primäre Landeplatz ist auf dem Kopf des Kerns zu sehen. Dies hier ist voraussichtlich das letzte Bild von Philaes Kameras vor dem Ablegen der Landesonde von Rosetta am 12. November. Kurz nach der Trennung wird Philae ein weiteres Bild fotografieren, das zum Orbiter zurückblickt, bevor sein Abstieg zum Kometenkern beginnt.

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Rätselhaftes veränderliches Merkmal auf Titan

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Bildcredit: Cassini Radar Mapper, Cornell, JPL, ESA, NASA

Beschreibung: Was ist dieses veränderliche Objekt in einem kalten Kohlenwasserstoffmeer auf Titan? Radarbilder der Roboter-Raumsonde Cassini, die um Saturn kreist, erfassten jahrelang die Oberfläche des wolkenbedeckten Mondes Titan. Als sie die flache – und daher im Radar dunkle – Oberfläche des Methan- und Ethan-Sees Ligeia Mare abbildeten, erschien 2013 ein Objekt, das 2007 nicht dort gewesen war. Anschließende Beobachtungen im Jahr 2014 zeigten, dass das Objekt geblieben war, sich aber verändert hatte! Das hier dargestellte Bild zeigt, wie das 20 Kilometer lange Objekt auftauchte und sich entwickelte. Zu den aktuellen, auf Vermutungen basierenden Erklärungen über seinen Ursprung gehören Schaumbildung und treibende feste Körper, aber niemand weiß es genau. Künftige Beobachtungen lösen entweder das Rätsel oder führen zu weiteren Spekulationen.

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Polarlichtkrone über Norwegen

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Bildcredit und Bildrechte: Harald Albrigtsen

Beschreibung: Höher als der höchste Berg liegt das Reich des Polarlichts. Polarlichter reichen selten tiefer als 60 Kilometer und können sich bis in eine Höhe von 1000 Kilometern erstrecken. Ein Polarlicht stammt von energiereichen Elektronen und Protonen, die auf Atome und Moleküle in der Erdatmosphäre treffen. Etwas seltener erscheint im Zentrum einer Rundumschau eine Polarlichtkrone. Diese kann auftreten, wenn direkt über dem Beobachter ein Polarlicht entsteht, oder wenn Polarlichtstrahlen fast exakt zum Beobachter zeigen. Diese pittoreske, aber kurze grün-violette Polarlichtschau trat letzten Monat hoch über Kvaløya in Tromsø (Norwegen) auf. Im Vordergrund verläuft der Sessøyfjorden, in weiter Ferne sind zahlreiche Sterne zu sehen.

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Kobold in Zeitlupe


Videocredit: H. H. C. Stenbaek-Nielsen (U. Alaska, Fairbanks), DARPA, NSF

Beschreibung: Was löst einen Kobold aus? Rätselhafte Lichtausbrüche am Himmel, die für einen Moment wie gewaltige Quallen aussehen, wurden mehr als 25 Jahre lang dokumentiert, aber ihre eigentliche Ursache bleibt unbekannt. Bei manchen Gewittern treten sie auf – bei den meisten nicht. Neuerdings zeichnen Hochgeschwindigkeitsvideos jedoch detailreicher auf, wie sich Kobolde tatsächlich entwickeln. Das gezeigte Video ist mit etwa 10.000 Bildern pro Sekunde schnell genug, um mehrere Kobold-„Bombenabwürfe“ und ihre Entwicklung in vielzackige Bänder, die auf Einzelbildern erscheinen, zeitlich aufzulösen. Leider lösen die visuellen Hinweise dieser Videos das Rätsel um den Ursprung der Kobolde nicht zur Gänze. Manchen Forscher erkennen darin jedoch Hinweise, dass Kobolde bei Plasmaunregelmäßigkeiten in der oberen Atmosphäre häufiger auftreten.

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Der Helixnebel von Blanco und Hubble

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Bildcredit: C. R. O’Dell, (Vanderbilt) et al. ESA, NOAO, NASA

Beschreibung: Wie hat ein Stern den Helixnebel gebildet? Die Formen planetarischer Nebel wie der Helix sind wichtig, weil sie wahrscheinlich Hinweise darauf liefern, wie das Leben sonnenähnlicher Sterne endet. Beobachtungen des Weltraumteleskops Hubble und des 4-Meter-Blanco-Teleskops in Chile haben jedoch gezeigt, dass die Helix nicht wirklich eine einfache Spirale ist. Viel eher vereinigt er zwei fast lotrechte Scheiben sowie Bögen, Erschütterungen und schwer erklärbare Strukturen. Dennoch bleiben viele markante geometrische Symmetrien. Wie ein einziger sonnenähnlicher Stern so schöne und geometrische Komplexität bildet, wird weiterhin erforscht. Der Helixnebel ist der der Erde nächstliegende planetarische Nebel, er befindet sich nur ungefähr 700 Lichtjahre entfernt im Sternbild Wassermann und ist etwa 3 Lichtjahre groß.

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Finsternis zu Mondaufgang

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Bildcredit und Bildrechte: Zhou Yannan

Beschreibung: Während am 8. Oktober der Mond auf- und die Sonne unterging, war eine Mondfinsternis im Gange, die hier über Chongqing in China zu sehen ist. Der aufgehende Mond zieht durch dieses lang belichtete Kompositbild, anfangs als total verfinsterte dunkelrote Scheibe nahe dem östlichen Horizont. Während er über den farbenprächtigen Stadtlichtern der dicht besiedelten Stadt am Jangtse höher kletterte, wurde die Mondspur heller und breiter, bis ein heller Vollmond am Abendhimmel aus dem Erdschatten trat. Mondfinsternisse sind nicht immer total, doch diese und jene im letzten April waren die ersten zwei von vier aufeinanderfolgenden totalen Mondfinsternissen – so eine Serie wird als Tetrade bezeichnet. Die letzten zwei Finsternisse dieser Tetrade finden Anfang April und Ende September 2015 statt.

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