Sterne und Staub in der Südlichen Krone

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Bildcredit und Bildrechte: Eric Coles und Martin Pugh

Beschreibung: Blaue Staubwolken und junge, energiereiche Sterne bevölkern diese Teleskoplandschaft, sie liegt weniger als 500 Lichtjahre entfernt an der nördlichen Grenze der Südlichen Krone (Corona Australis). Die Staubwolken blockieren wirksam das Licht der weiter entfernten Hintergrundsterne in der Milchstraße. Doch der auffällige Komplex aus Reflexionsnebeln, die als NGC 6726, 6727 und IC 4812 katalogisiert sind, erzeugt eine charakteristische blaue Farbe, wenn das Licht der hellen, blauen Sterne in der Region von kosmischem Staub reflektiert wird. Der Staub verdeckt auch Sterne, die sich noch im Entstehungsprozess befinden. Links biegt sich der kleinere gelbliche Nebel NGC 6729 um den jungen veränderlichen Stern R Coronae Australis. Die darunter liegenden leuchtenden Bögen und Schleifen, welche durch die Ausflüsse eingebetteter, neu entstandener Sterne komprimiert wurden, werden als Herbig-Haro-Objekte bezeichnet. Am Himmel umfasst dieses Sichtfeld etwa ein Grad, das entspricht in der ermittelten Entfernung der nahen Sternbildungsregion fast neun Lichtjahren.

Erforsche das Universum: APOD-Zufallsgenerator
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Haumea im äußeren Sonnensystem

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Illustrationscredit: Instituto de Astrofísica de Andalucía

Beschreibung: Bei einem der seltsamsten Objekte im äußeren Sonnensystem wurde kürzlich ein Ring entdeckt. Das Objekt mit der Bezeichnung Haumea ist der fünfte designierte Zwergplanet nach Pluto, Ceres, Eris und Makemake. Haumea ist wegen ihrer länglichen Form ziemlich ungewöhnlich. In einer Dimension ist Haumea deutlich länger als Pluto, in einer zweiten Richtung hat sie ähnliche Maße wie Pluto, und in der dritten ist sie viel kleiner. Haumeas Bahn läuft manchmal näher an der Sonne als Pluto, doch normalerweise ist die ungewöhnliche Haumea weiter entfernt. Oben visualisierte ein Künstler Haumea als ein mit Kratern übersätes Ellipsoid, das von einem einheitlichen Ring umgeben ist. Haumea wurde 2003 entdeckt, erhielt die vorläufige Bezeichnung 2003 EL61 und wurde 2008 von der IAU nach einer hawaiianischen Göttin umbenannt. Neben dem dieses Jahr entdeckten Ring besitzt Haumea zwei kleine Monde – die 2005 entdeckten und nach den Töchtern der Gottheit benannten Hi’iaka und Namaka.

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GW170817: Spektakuläre Verschmelzung in mehreren Wellenlängen entdeckt

Erklärungsvideo-Credit: Bildgebungslabor der NASA

Bei einer explosiven Verschmelzung wurden erstmals kurz nacheinander Gravitationswellen und elektromagnetische Strahlung gemessen. Die Daten des Ausbruchs passen zur finalen Spirale, auf der zwei Neutronensterne in einem Binärsystem verschmelzen. Der explosionsartige Vorgang wurde am 17. August in der elliptischen Galaxie NGC 4993 beobachtet. Sie ist nur 130 Millionen Lichtjahre entfernt.

Erst wurden die Gravitationswellen beobachtet. Dabei kamen erstmals die Observatorien LIGO und Virgo auf der Erde zusammen zum Einsatz. Sekunden später maß das Fermi-Teleskop im Orbit Gammastrahlen. Ein paar Stunden später beobachteten Hubble und andere Observatorien Licht im ganzen elektromagnetischen Spektrum.

Dieses Erklärvideo zeigt den wahrscheinlichen Ablauf. Heiße Neutronensterne nähern sich auf spiralförmigen Bahnen. Dabei senden sie Gravitationswellen aus. Beim Verschmelzen bricht ein mächtiger Strahl hervor. Er stößt den kurzen Gammablitz aus. Dann werden Wolken ausgeworfen. Später folgt eine optische Art von Supernovae, die als Kilonova bezeichnet wird.

Erstmals passen die Entdeckungen zusammen. Sie bestätigen, dass LIGO-Ereignisse mit kurzen Gammablitzen einhergehen. Mächtige Verschmelzungen von Neutronensternen versorgten vermutlich das Universum mit vielen schweren Atomkernen. Dazu gehört Jod, das für Leben notwendig ist. Uran und Plutonium brauchen wir für Kernspaltung. Vielleicht habt ihr ein Andenken solcher Explosionen. Sie sind vermutlich auch die ursprüngliche Quelle von Gold.

Artikel von LIGO und LCO

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An der Quelle des Goldes

Zwei Himmelskörper sind vor einem dunklen Sternenhimmel dargestellt. Der obere ist dunkel mit goldenen Schlieren, der untere ist von einer strahlenden blauen Korona umgeben.

Illustrationscredit: Dana Berry, NASA

Woher kommt das Gold in eurem Schmuck? Das wissen wir nicht genau. Die durchschnittliche Menge an Gold im Sonnensystem ist anscheinend höher, als dass sie im frühen Universum, in Sternen und sogar bei typischen Supernovaexplosionen entstanden sein könnte.

Viele glauben, neutronenreiche schwere Elemente wie Gold sind am leichtesten bei den seltenen neutronenreichen Explosionen entstanden. So ein Ereignis wäre eine Kollision von Neutronensternen.

Diese künstlerische Illustration zeigt, wie zwei Neutronensterne auf einer spiralförmigen Bahn einander näher kommen. Kurz danach kollidieren sie. Kollisionen von Neutronensternen sind vielleicht der Ursprung kurzlebiger Gammastrahlenausbrüche. Vielleicht habt ihr schon ein Andenken an eine der mächtigsten Explosionen im Universum.

Hinweis: Das nächste APOD kommt während der Bekanntgabe einer NSF-Entdeckung mit Pressekonferenz am Montag.

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Der ganze Himmel mit STEVE

Das kreisrunde Himmelsbild entstand mit einem Fischauge. Am oberen Rand leuchtet grünes Polarlicht. Die Milchstraße läuft diagonal durchs Bild. Ein STEVE bildet einen nach unten gewölbten Bogen. Der STEVE verläuft quer über den ganzen Himmel und leuchtet purpurfarben.

Bildcredit und Bildrechte: Alan Dyer, Amazingsky.com, TWAN

Vertraute grüne und rote Polarlichter fluten den Himmel oben am nördlichen Horizont. Das Fischaugen-Panorama entstand am 27. September. Am milden, klaren Abend wölbt sich die Milchstraße über den Zenit des Himmels im Süden von Alberta. Sie endet dort, wo der sechs Tage alte Mond im Südwesten untergeht.

Der seltsame isolierte rosa-weiße Bogen im Süden wird STEVE genannt. Der Name für das Phänomen stammt von der Facebook-Gruppe von Polarlichtjägern in Alberta. Leute in dieser Gruppe hatten Erscheinungen des polarlichtartigen Gebildes aufgezeichnet.

Der rätselhafte STEVE-Bogen wurde von manchen fälschlich als Protonenpolarlicht oder Protonenbogen bezeichnet. Er hing anscheinend mit Polarlichtern zusammen, doch er befand sich näher am Äquator als die Polarlichtschleier. STEVE-Bögen wurden überregional von Amateurforschern dokumentiert. Kürzlich erforschte ein Swarm-Missionssatellit einen STEVE direkt.

Messungen zeigen, dass STEVE-Bögen eher die Wärme-Emission von strömendem Gas sind und nicht die Strahlung angeregter Elektronen. Das Akronym STEVE passt zufällig zur Bezeichnung Strong Thermal Emission from Velocity Enhancement. Übersetzt bedeutet das in etwa „Starke thermische Emissionsgeschwindigkeitsbeschleunigung“. Sein Ursprung bleibt rätselhaft.

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Unter der Galaxie

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Bildcredit und Bildrechte: Yuri Beletsky (Carnegie Las Campanas Observatory, TWAN)

Beschreibung: Die Große Magellansche Wolke, eine Begleitgalaxie der Milchstraße, steht auf dieser Fernbildansicht vom Las-Campanas-Observatorium (Planet Erde) über dem südlichen Horizont. Die kleine Galaxie am dunklen Septemberhimmel in der chilenischen Atacamawüste ist eindrucksvolle 10 Grad breit, das entspricht 20 Vollmonden. Das Panorama der empfindlichen Digitalkamera zeichnete auch ein blasses, alles durchdringendes Nachthimmelslicht auf, welches für das Auge sonst unsichtbar ist. Die scheinbar hellen irdischen Lichter im Vordergrund sind die eigentlich sehr schwache Beleuchtung der Wohnhäuser für Astronomen und Techniker des Observatoriums. Die abgeflachte Bergkuppe am Horizont unter der Galaxie ist der Las-Campanas-Gipfel, Standort des künftigen Giant Magellan Telescope.

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NGC 1365 – majestätisches Inseluniversum

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Bildcredit und Bildrechte: Dietmar Hager, Eric Benson, Torsten Grossmann

Beschreibung: Die Balkenspiralgalaxie NGC 1365 ist ein wahrhaft majestätisches Inseluniversum mit einem Durchmesser von ungefähr 200.000 Lichtjahren. Sie liegt an die 60 Millionen Lichtjahre entfernt im chemischen Sternbild Fornax. NGC 1365 ist ein markantes Mitglied des gut erforschten Fornax-Galaxienhaufens. Dieses eindrucksvoll scharfe Farbbild zeigt aktive Sternbildungsregionen an den Balkenenden und entlang der Spiralarme sowie Details der Staubbahnen, die durch den hellen Galaxienkern schneiden. Im Kern liegt ein sehr massereiches Schwarzes Loch. Astronomen vermuten, dass der markante Balken in NGC 1365 eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung der Galaxie spielt, indem er Gas und Staub in einen Sterne bildenden Strudel zieht und schließlich Materie in das zentrale Schwarze Loch speist.

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Der Sternhaufen NGC 362 von Hubble

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Bildcredit: Hubble WFC3, NASA, ESA, J. Heyl und I. Caiazzo und Javiera Parada (UBC)

Beschreibung: Wäre unsere Sonne im Zentrum von NGC 362, dann würde der Nachthimmel wie ein Schatzkästchen voller heller Sterne leuchten. Hunderte Sterne in vielen Farben würden heller leuchten als Sirius. Zwar könnten diese Sterne Teil atemberaubender Sternbilder und komplexe Sternsagen sein, doch es wäre für dortige Planetenbewohner schwierig, das größere Universum dahinter zu sehen und zu verstehen. NGC 362 ist einer von nur etwa 170 Kugelsternhaufen, die es in unserer Milchstraße gibt. Dieser Sternhaufen ist einer der jüngeren Kugelsternhaufen, er entstand wahrscheinlich viel später als unsere Galaxis. NGC 362 ist mit bloßem Auge sichtbar, er liegt fast vor der Kleinen Magellanschen Wolke und nahe dem zweithellsten Kugelsternhaufen, den wir kennen: 47 Tucanae. Dieses Bild wurde mit dem Weltraumteleskop Hubble fotografiert, um besser zu verstehen, wie massereiche Sterne nahe dem Zentrum mancher Kugelsternhaufen enden.

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