NGC 1360: Der Rotkehlchen-Ei-Nebel

In der Mitte des Bildes liegt ein blauer eiförmiger Nebel, leicht verschwommen, um den hellen Stern in der Mitte leuchtet er rötlich.

Bildcredit und Bildrechte: Dong Liang

Dieser hübsche Nebel ist etwa 1500 Lichtjahre entfernt. Form und Farbe auf dieser Teleskopansicht erinnern an das Ei eines Rotkehlchens. Die kosmische Wolke ist etwa 3 Lichtjahre groß und sicher eingebettet in die Grenzen des südlichen Sternbildes Chemischer Ofen (Fornax).

Der eiförmige NGC 1360 wurde als planetarischer Nebel erkannt, doch er markiert keinen Beginn. Stattdessen steht er für eine kurze Schlussphase in der Entwicklung eines alternden Sterns. Der Zentralstern von NGC 1360, der mitten im Nebel leuchtet, ist ein Doppelsternsystem, das wahrscheinlich aus zwei alternden weißen Zwergsternen besteht, die weniger Masse besitzen als die Sonne, aber viel heißer sind. Ihre intensive, an sich unsichtbare Ultraviolettstrahlung streifte in ihrer gemeinsamen gasförmigen Hülle die Elektronen von den Atomen ab.

Der markante blaugrüne Farbton von NGC 1360 entsteht, wenn Elektronen mit doppelt ionisierten Sauerstoffatomen rekombinieren.

Nur noch 2 Plätze für die Burggespräche auf Schloss Albrechtsberg! (11.-13. August)

Zur Originalseite

Mondstrahlen im August

Über einer Waldlandschaft verläuft am sonst klaren Himmel eine waagrechte Wolke, unter der ein helles Licht hervor leuchtet. Unter der Wolke wirkt der Himmel orangefarben, über der Wolke ist er dunkelblau, und über dem Licht - dem Mond - sind Strahlenbüschel.

Bildcredit und Bildrechte: Gianni Tumino

Am 1. August ging bei Sonnenuntergang ein Vollmond auf. Die Mondscheibe war nahe dem Perigäum und daher heller als sonst. Das Perigäum ist der erdnächste Punkt der fast monatlichen Mondbahn. Der Mond, der den Nachthimmel auf dem ganzen Planeten Erde beleuchtete, war der zweite Supermond 2023.

Hier scheint der Supermond am Nachthimmel über Ragusa auf Sizilien. Wolkenbänke schmücken den Himmel mit dramatischen Mondstrahlenbüscheln, das sind auseinanderlaufende Schatten.

Der nächste Vollmond 2023 leuchtet ebenfalls in einer Augustnacht. Er geht auf, wenn die Sonne am 30. oder 31. August untergeht. Dieser zweite Vollmond in einem Monat wird als blue moon („blauer Mond“) bezeichnet. Einen „blauen Mond“ gibt es nur etwa alle 2 bis 3 Jahre, weil eine Mondphase für einen vollständigen Zyklus fast einen Kalendermond braucht (29,5 Tage).

Der „blaue Mond“ im August findet ebenfalls nahe dem Perigäum statt, er ist der dritte „Supermond“ 2023.

Zur Originalseite

Falcon und Redstone

Im Vordergrund steht rechts eine Rakete, links hinten zieht der Bogen einer startenden Rakete nach rechts, und in der Mitte verlaufen zwei kurze Leuchtspuren. Auch am oberen Bildrand sind zwei sehr kurze Leuchtspuren zu sehen.

Bildcredit und Bildrechte: Matt Haskell

Ein Foto aus den frühen Morgenstunden des 29. Juli (UTC) zeigt eine Redstone-Rakete mit einer Mercury-Kapsel am Startkomplex 5 von Cape Canaveral. Neben der Redstone zeigt die 8-Minuten-Belichtung auch die bogenförmige Leuchtspur vom Start einer Falcon-Schwrlastrakete. Ihre Nutzlast, ein Kommunikationssatellit mit rekordverdächtigen 9 Tonnen, ist auf dem Weg in den geosynchronen Orbit, der etwa 35.400 Kilometer über dem Planeten Erde verläuft.

Der historische Start einer Redstone-Rakete brachte den Astronauten Alan Shepard im Mai 1961 bei einem suborbitalen Raumflug in eine Höhe von etwa 187 Kilometern. Am oberen Bildrand trennten sich die beiden wiederverwendbaren seitlichen Zusatzraketen der Falcon ab und führten ein kurzes Eintrittsbrennen durch. Bei der Rückkehr landeten sie weit entfernt Seite an Seite in den Landezonen 1 und 2 von Canaveral.

3 Plätze frei bei den Burggesprächen: rasch noch anmelden!

Zur Originalseite

M82: Galaxie mit supergalaktischem Wind

Die Galaxie im Bild ist sehr unregelmäßig, sie verläuft diagonal durchs Bild, ist von der Seite zu sehen und im Vordergrund ist ein rot gefleckter Nebel.

NASA, ESA, Hubble; Bearbeitung und Bildrechte: Harshwardhan Pathak

Warum stößt die Zigarrengalaxie roten Rauch aus? M82, wie diese Sternbildungsgalaxie auch genannt wird, wurde bei einer aktuellen Begegnung mit der großen Spiralgalaxie M81 aufgewirbelt. Doch das ist nicht die vollständige Erklärung der Quelle für das rot leuchtende Gas und den Staub, die nach außen strömen.

Es gibt Hinweise, dass Gas und Staub von den kombinierten Teilchenwinden vieler Sterne hinausgetrieben wird. Zusammen bilden sie einen galaktischen Superwind. Die Staubteilchen stammen vermutlich aus dem interstellaren Medium von M82 und sind tatsächlich ähnlich groß wie Partikel in Zigarrenrauch.

Dieses Fotomosaik betont eine spezifische Farbe des roten Lichts, das vorwiegend von ionisiertem Wasserstoff abgestrahlt wird. Es zeigt detaillierte Fasern aus diesem Gas und Staub. Die Fasern reichen weiter als 10.000 Lichtjahre.

Die Zigarrengalaxie ist 12 Millionen Lichtjahre entfernt. Sie ist im Infrarotlicht die hellste Galaxie am Himmel. Ihr seht sie im sichtbaren Licht mit einem kleinen Teleskop im Sternbild Großer Wagen (Ursa Major).

APOD gibt es in den Weltsprachen arabisch, bulgarisch, chinesisch (Peking), chinesisch (Taiwan), deutsch, französisch, hebräisch, indonesisch, japanisch, katalanisch, kroatisch, montenegrinisch, niederländisch, polnisch, russisch, serbisch, slowenisch, spanisch, taiwanesisch, tschechisch, türkisch und ukrainisch

Zur Originalseite

Riesige Sonnenprotuberanz

Die Sonne ist von einer dunklen Scheibe verdeckt, am Rand sind Sonnenfackeln zu sehen. In der Mitte bäumt sich eine riesige Protuberanz auf.

Bildcredit und Bildrechte: Mike Wenz

Die Ungeheuer, die auf der Sonne leben, sind nicht wie wir. Sie sind größer als die Erde und bestehen aus Gas, das heißer ist als jeder Teekessel. Sie haben keine Augen, aber manchmal viele Tentakel. Sie schweben. Normalerweise verändern sie langsam ihre Form und versinken nach etwa einem Monat wieder in der Sonne. Doch manchmal explodieren sie plötzlich und schleudern energiereiche Teilchen ins Sonnensystem, welche die Erde angreifen können.

Diese riesige Sonnenprotuberanz wurde vor fast zwei Wochen im Licht von Wasserstoff fotografiert, und zwar mit einem kleinen Teleskop in Gilbert im US-amerikanischen Arizona. Die monströse Gasschwade wurde vom allgegenwärtigen, aber sich ständig verändernden Magnetfeld nahe der Sonnenoberfläche in Schwebe gehalten. Unsere aktive Sonne präsentiert weiterhin eine ungewöhnlich hohe Zahl an Protuberanzen, Filamenten, Sonnenflecken und großen aktiven Regionen, während sich das Sonnenaktivitätsmaximum 2025 nähert.

Zur Originalseite

Phobos über Mars

Über einen unbestimmten Hintergrund mit Kratern am unteren Bildende schwebt ein kleiner, grauer, kartoffelförmiger Himmelskörper.

Bildcredit: ESA, DLR, FU Berlin, Mars Express; Bearbeitung und CC BY 2.0 Lizenz: Andrea Luck

Warum ist Phobos so dunkel? Phobos, der größere und innere der beiden Marsmonde, ist der dunkelste Mond im ganzen Sonnensystem. Seine ungewöhnliche Bahn und Farbe lassen vermuten, dass er ein eingefangener Asteroid ist, der aus einer Mischung von Eis und dunklem Gestein besteht.

Dieses Bild zeigt Phobos in zugewiesenen Farben am Marsrand. Es entstand Ende 2021 mit der robotischen ESA-Raumsonde Mars Express, die derzeit den Mars umkreist. Der karge Mond Phobos ist von vielen Kratern bedeckt. Sein größter Krater liegt hier auf der Rückseite. Bilder wie dieses lassen vermuten, dass Phobos von etwa einem Meter losem Staub bedeckt ist.

Phobos kreist so nahe um Mars, dass er an manchen Orten zweimal am Tag auf- und untergeht, und an anderen Orten ist er überhaupt nicht zu sehen. Phobos‚ Bahn um Mars sinkt ständig ab. Wahrscheinlich zerbricht er in etwa 50 Millionen Jahren, sodass und die Stücke auf die Marsoberfläche stürzen.

Astronomie erleben bei den Burggesprächen von 11.-13. August: Schnell noch anmelden!

Himmlische Überraschung: Welches Bild zeigte APOD zum Geburtstag? (Ab 1995, deutsch ab 2007)
Zur Originalseite

Spiralförmiges Polarlicht über Islands Verwerfung

Über einer duklen, düsteren Landschaft mit wilden Wolken wölbt sich ein grünes Polarlicht in Form einer Spirale.

Bildcredit und Bildrechte: Juan Carlos Casado (Starry Earth, TWAN)

Schätzt das Schöne, aber fürchtet das Untier. Schön ist das Polarlicht über uns in Form einer großen grünen Spirale zwischen malerischen Wolken. An seiner Seite leuchten der helle Mond und die Sterne im Hintergrund. Das Untier ist eine Woge geladener Teilchen, die das Polarlicht hervorrufen. Eines Tages könnten solche Teilchen der Zivilisation schaden.

Im Jahr 1859 waren auf der ganzen Welt beachtliche Polarlichter zu sehen. Dann traf ein Puls geladener Teilchen von einem koronalen Massenauswurf (KMA) nach einer Sonneneruption so heftig auf die Magnetosphäre der Erde, dass er das Carrington-Ereignis auslöste. Dieser Angriff der Sonne komprimierte das Erdmagnetfeld so gewaltsam, dass es starke Ströme und Funken an Telegrafendrähten induzierte. Das erschreckte viele Telegrafisten. Wenn ein Ereignis der Carrington-Klasse heute die Erde trifft, würde es möglicherweise Schäden an den weltweiten Stromnetzen und der Elektronik in einem nie da gewesenen Ausmaß verursachen.

Dieses Polarlicht wurde 2016 über dem Þingvallavatn auf Island fotografiert. Dieser See füllt teilweise eine Verwerfung, welche die großen tektonischen Kontinentalplatten Eurasien und Nordamerika voneinander trennt.

Fast Hyperraum: APOD-Zufallsgenerator
Zur Originalseite

Apollo 11: Etwas Sonne tanken

Das Bild von der Mondoberfläche zeigt links das Mondlandemodul, in der Mitte stellt der Astronaut Buzz Aldrin ein Sonnenwind-Experiment auf. Der Himmel ist schwarz, der Boden von dunklem grauem Staub bedeckt.

Bildcredit: Apollo 11, NASA (Bildscan von Kipp Teague)

Helles, gleißendes Sonnenlicht und lange dunkle Schatten prägen dieses Bild der Mondoberfläche. Es wurde am 20. Juli 1969 vor vierundfünfzig Jahren, fotografierte es der Apollo-11-Astronaut Neil Armstrong, der erste Mensch, der die Mondoberfläche betrat.

Hier seht ihr das Mondmodul der Mission, den Adler, und Buzz Aldrin, den Piloten des Mondmoduls im Raumanzug. Aldrin entrollt ein langes Stück Folie, das Experiment für die Zusammensetzung des Sonnenwindes. Nachdem die freigelegte Folie zur Sonne gerichtet wurde, fing sie Teilchen ein, die mit dem Sonnenwind ausströmten. Sie sammelte also eine Materialprobe direkt von der Sonne. Der Sonnenwindkollektor wurde zusammen mit Mondgestein und Mondbodenproben für Analysen in irdischen Laboren zurückgebracht.

Astronomie erleben auf einem mittelalterlichen Schloss: Noch ein paar Plätze sind frei!

Zur Originalseite