Projektion: Der Mond in meinen Händen

Projizierter Vollmond am Observatorium von Saint-Véran in den französischen Alpen.

Bildcredit und Bildrechte: Jeff Graphy

Beschreibung: Man muss nicht durch ein Teleskop sehen, um zu wissen, wohin es zeigt. Mit einem Teleskop kann man ein Bild auf eine große Fläche projizieren. Das kann nützlich sein, weil es die intensive Lichtfülle sehr heller Quellen abschwächt. So eine Abdunklung hilft, um die Sonne zu betrachten, zum Beispiel bei einer Sonnenfinsternis.

Bei diesem Einzelbild wird jedoch ein heller Vollmond projiziert. Vor zwei Wochen war der Vollmond im Februar, den manche nördlichen Kulturen Schneemond nennen. Das Projektionsinstrument ist das 62-Zentimeter-Hauptteleskop des Observatoriums von Saint-Véran hoch oben in den französischen Alpen.

Einen Vollmond direkt zu sehen ist einfach, weil er nicht zu hell ist, doch dann seht ihr nicht diesen Detailreichtum. Die nächste Gelegenheit kommt am 17. März.

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Erdaufgang 1: Historisches Bild neu aufbereitet

Die Erde taucht hinter dem Mond auf - fotografiert vom Apollo 8-Astronauten Bill Anders.

Bildcredit: NASA, Besatzung Apollo 8, Bill Anders; Bearbeitung und Lizenz: Jim Weigang

Beschreibung: „Meine Güte! Seht euch das Bild da drüben an! Hier kommt die Erde rauf. Hach, ist das schön!“ Kurz nach diesem Ausruf wurde vor mehr als 50 Jahren eines der berühmtesten Bilder aller Zeiten in der Umlaufbahn des Mondes fotografiert.

Das kultige Bild ist nun als „Erdaufgang“ bekannt, es wurde von der Besatzung von Apollo 8 aufgenommen und zeigt, wie die Erde vom Mondrand aufsteigt. Doch das bekannte Bild des Erdaufgangs war eigentlich das zweite Bild, das vom Erdaufgang über dem Mondrand fotografiert wurde – es war aber das erste Bild in Farbe. Mit moderner digitaler Technik wurde jedoch das tatsächlich erste – ursprünglich schwarz-weiße – Bild des Erdaufgangs überarbeitet, um Auflösung und Farbe der ersten drei Bilder zu kombinieren.

Aufgepasst! Dieses Bild ist eine Detailansicht des Bildes, das der Apollo 8-Astronaut Bill Anders meinte. Dank moderner Technik und menschlichem Einfallsreichtum können wir es jetzt alle sehen.

(Historischer Hinweis: Ein weiteres historisches Schwarz-Weiß-Bild der Erde, die hinter dem Mondrand unterging, wurde zwei Jahre zuvor vom robotischen Lunar Orbiter 1 aufgenommen.)

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Die nahe gelegene Spiralgalaxie NGC 4945

Die Spiralgalaxie NGC 4945 im Sternbild Zentaur ist eine Seyfertgalaxie.

Bildcredit und Bildrechte: Dietmar Hager, Eric Benson

Beschreibung: Die große Spiralgalaxie NGC 4945 ist auf dieser kosmischen Galaxien-Nahaufnahme fast exakt von der Seite sichtbar. Sie ist fast so groß wie unsere Milchstraße. Die staubige Scheibe von NGC 4945, ihre jungen blauen Sternhaufen und rosaroten Sternbildungsregionen treten auf dem farbenfrohen Teleskopbild deutlich hervor.

NGC 4945 befindet sich im ausgedehnten südlichen Sternbild Zentaur und ist etwa 13 Millionen Lichtjahre entfernt, also nur etwa sechsmal weiter entfernt als Andromeda, die nächstliegende große Spiralgalaxie in der Umgebung der Milchstraße.

Die Zentralregion dieser Galaxie ist für optische Teleskope großteils vor direkter Sicht verborgen, doch Röntgen- und Infrarotbeobachtungen liefern deutliche Hinweise auf energiereiche Emissionen und Sternbildung im Kern von NGC 4945. Der verdeckte, aber aktive Kern kennzeichnet das prächtige Inseluniversum als Seyfertgalaxie, in deren Zentrum sich ein sehr massereiches Schwarzes Loch befindet.

Heute in Wien, 18 Uhr: Führung im Sterngarten mit APOD-Übersetzerin
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Perseverance an Sol 354

Die Aussicht des Marsrovers Perseverance.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech; Bearbeitung: Kenneth Kremer

Beschreibung: Dieses Navcam-Mosaik von Perseverance blickt über das fahrzeuggroße Deck des Rovers hinweg auf den Boden des Kraters Jezero auf dem Mars. Die Bilder, aus denen die Mosaikansicht entstand, wurden an Sol 354 der Mission aufgenommen. Das entspricht dem irdischen Kalenderdatum 17. Februar 2022, also fast ein Erdenjahr nach der Landung des Rovers.

Mit einer Masse von mehr als einer Tonne ist der sechsrädrige Perseverance der schwerste Rover, der je auf dem Mars gelandet ist. Im ersten Jahr seiner Erkundung sammelte der Rover (bisher) sechs Gesteinskernproben für eine spätere Rückkehr zum Planeten Erde, diente als Basisstation für Ingenuity, den ersten Helikopter auf dem Mars, und testete MOXIE – das Mars-Sauerstoff-Vor-Ort-Rohstoffnutzbarmachungs-Experiment, das einen Teil der dünnen, kohlendioxidreichen Atomosphäre des Roten Planeten in Sauerstoff umwandelt.

Morgen in Wien, 18 Uhr: Führung im Sterngarten mit APOD-Übersetzerin
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Der schöne Albireo AB

Der orange-blaue Doppelstern Albireo im Sternbild Schwan und die Spektren der Einzelsterne.

Bildcredit und Bildrechte: Robert Eder

Beschreibung: Für das bloße Auge ist Beta Cygni ein heller Einzelstern. Er ist etwa 420 Lichtjahre entfernt und markiert den Fuß des nördlichen Kreuzes, einer bekannten Sterngruppe im Sternbild Schwan. Doch beim Blick durch das Okular eines kleinen Teleskops ist er ein schöner Doppelstern, ein Juwel des Nachthimmels in Blau und Gold.

Beta Cygni ist auch als Albireo bekannt. Er wird als Albireo AB bezeichnet, um auf seine beiden hellen Sternkomponenten hinzuweisen. Dieser Teleskop-Schnappschuss zeigt den visuell auffälligen Farbunterschied sowie rechts im Einschub die dazugehörigen optischen Spektren des Sternenlichts.

Albireo A im oberen Einschub hat das Spektrum eines Typ-K-Reisensterns, er ist kühler als die Sonne und strahlt die meiste Energie in gelben und roten Wellenlängen ab. Albireo B darunter hat das Spektrum eines Hauptreihensterns, er ist viel heißer als die Sonne und strahlt mehr Energie in Blau und Violett ab.

Albireo A ist als Doppelstern bekannt, bei dem zwei Sterne um ein gemeinsames Massezentrum kreisen. Allerdings stehen die beiden Sterne zu eng beisammen, um sie mit einem kleinen Teleskop aufzulösen. Die leicht auflösbaren Sterne Albireo A und B sind sehr wahrscheinlich ein optischer Doppelstern und kein physisches Doppelsternsystem, da beide Komponenten eindeutig unterschiedliche gemessene Bewegungen im Raum aufweisen.

Wien, 26. Februar 2022, 18h: Führung im Sterngarten mit APOD-Übersetzerin
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Orion über Green Bank

Das Robert-C. Byrd-Green-Bank-Teleskop in West Virginia mit Orion und dem Orionnebel im Hintergrund.

Bildcredit und Bildrechte: Dave Green

Beschreibung: Was entdeckt das riesige Green-Bank-Teleskop heute Nacht? Das hier abgebildete Robert-C. Byrd-Green-Bank-Teleskop (GBT) rechts unten ist das größte voll schwenkbare Radioteleskop der Welt mit nur einer Schüssel.

Die Zentralantenne des GBT ist größer als ein Football-Feld. Sie steht in den Hügeln von West Virginia in den USA in einer funkstillen Zone, wo die Verwendung von Mobiltelefonen, drahtlosen Netzwerken und sogar Mikrowellenherden eingeschränkt ist. Das GBT erforscht unser Universum nicht nur nachts, sondern auch tagsüber, da der Tageshimmel für Radiowellen in der Regel dunkel ist.

Dieses Bild wurde Ende Januar aufgenommen und zuvor monatelang geplant, sodass die Position des untergehenden Orion passte. Es ist eine Kombination aus einem Schnappschuss vom Vordergrund, der mehr als einen Kilometer vom GBT entfernt fotografiert wurde, und einer Hintergrundaufnahme aus lang belichteten Aufnahmen von der Nacht zuvor.

Das detailreiche Hintergrundbild von Orion ist sehr passend, denn das GBT ist unter anderem für die Kartierung des ungewöhnlichen Magnetfeldes im Orion-Molekülwolkenkomplex bekannt.

Wien, 26. Februar 2022, 18h: Führung im Sterngarten mit APOD-Übersetzerin
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Illustration: Ein früher Quasar

Künstlerische Illustration eines sehr alten Quasars im frühen Universum.

Illustrationscredit und Lizenz: ESO, M. Kornmesser

Beschreibung: Wie sahen die ersten Quasare aus? Von den nächstliegenden Quasaren wissen wir heute, dass es sich um sehr massereiche Schwarze Löcher in den Zentren aktiver Galaxien handelt. Gas und Staub, die auf einen Quasar fallen, leuchten hell und überstrahlen manchmal ihre gesamte Heimatgalaxie.

Quasare aus den ersten Milliarden Jahren des Universums sind jedoch noch rätselhafter. Jüngste Daten ermöglichten eine künstlerische Darstellung, wie ein Quasar aus der Frühzeit des Universums ausgesehen haben könnte: Im Zentrum befindet sich ein massereiches Schwarzes Loch, das von Hüllen aus Gas und einer Akkretionsscheibe umgeben ist und einen mächtigen Strahl ausstößt.

Quasare gehören zu den fernsten Objekten, die wir sehen. Sie liefern der Menschheit einzigartige Information über das frühe und das dazwischenliegende Universum. Die ältesten Quasare, die wir derzeit kennen, haben eine Rotverschiebung von knapp 8 – das ist nur 700 Millionen Jahre nach dem Urknall, als das Universum nur ein paar Prozent seines heutigen Alters hatte.

Wien, 26. Februar 2022, 18h: Führung im Sterngarten mit APOD-Übersetzerin
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Die Balkenspiralgalaxie NGC 6217

Die Balkenspiralgalaxie NGC 6217 im Sternbild Kleiner Bär.

Bildcredit: NASA, ESA und das Hubble-SM4-ERO-Team

Beschreibung: Viele Spiralgalaxien haben Balken in ihrem Zentrum. Auch unsere Milchstraße besitzt vermutlich einen schwach ausgeprägten Zentralbalken.

Die markante Balkenspiralgalaxie NGC 6217 wurde 2009 sehr detailreich mit der verbesserten Vermessungskamera des Weltraumteleskops Hubble im Orbit abgebildet. Man sieht dunkle, faserartige Staubbahnen, junge Haufen heller blauer Sterne, rote Emissionsnebel aus leuchtendem Wasserstoff, im Zentrum einen langen Balken aus Sternen und einen hellen aktiven Kern, der wahrscheinlich ein sehr massereiches Schwarzes Loch enthält.

Das Licht von NGC 6217 braucht etwa 60 Millionen Jahre, um uns zu erreichen. Die Galaxie hat einen Durchmesser von ungefähr 30.000 Lichtjahren und befindet sich im Sternbild Kleiner Bär (Ursa Minor).

APOD in Weltsprachen: arabisch, bulgarisch, chinesisch (Peking), chinesisch (Taiwan), deutsch, französisch, französisch (Kanada), hebräisch, indonesisch, japanisch, katalanisch, koreanisch, kroatisch, montenegrinisch, niederländisch, polnisch, russisch, serbisch, slowenisch, spanisch, taiwanesisch, tschechisch, türkisch, türkisch und ukrainisch

Wien, 26. Februar 2022, 18h: Führung im Sterngarten mit APOD-Übersetzerin (Anmeldung hier)
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Polarlicht über dem White-Dome-Geysir

Polarlichter über dem White-Dome-Geysir im Yellowstone-Nationalpark.

Bildcredit und Bildrechte: Robert Howell

Beschreibung: Manchmal brechen Himmel und Erde aus. Vor wenigen Jahren brachen unerwartet farbenprächtige Polarlichter aus, mit grünen Polarlichtern nahe am Horizont, und hoch oben blühten gleißend rote Polarlichtbänder. Ein heller Mond beleuchtete den Vordergrund der malerischen Szene, während in weiter Ferne vertraute Sterne glitzerten.

Ein gewissenhafter Astrofotograf schoss dieses gut geplante Bildmosaik auf dem Gelände des White-Dome-Geysirs im Yellowstone-Nationalpark im Westen der USA. Tatsächlich brach kurz nach Mitternacht der White Dome aus und sprühte eine viele Meter hohe Fontäne aus Wasser und Dampf in die Luft.

Das Wasser eines Geysirs wird mehrere Kilometer unter der Oberfläche von glühend heißem Magma zu Dampf erhitzt und steigt durch Felsspalten zur Oberfläche auf. Etwa die Hälfte aller bekannten Geysire befinden sich im Yellowstone-Nationalpark. Der geomagnetische Sturm, der die Polarlichter verursachte, ebbte innerhalb eines Tages ab, doch die Eruptionen des White-Dome-Geysirs treten weiterhin etwa alle 30 Minuten auf.

Wien, 26. Februar 2022, 18h: Führung im Sterngarten Mauer mit APOD-Übersetzerin
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Die merkwürdigen Galaxien von Arp 273

Diese merkwürdigen Galaxien im Sternbild Andromeda sind als Arp 273 oder auch UGC 1810 katalogisiert.

Bildcredit und Bildrechte: Jason Guenzel

Beschreibung: Die gezackten Sterne im Vordergrund dieses Hinterhof-Teleskopbildes liegen in unserer Milchstraße. Doch die beiden markanten Galaxien, die mehr als 300 Millionen Lichtjahren entfernt sind, liegen weit außerhalb der Milchstraße. Ihre verzerrte Erscheinung entsteht durch Gezeiten, die bei den engen Begegnungen des Paares entstehen.

Die Galaxien sind als Arp 273 (auch UGC 1810) katalogisiert. Sie sehen seltsam aus, doch man weiß inzwischen, dass wechselwirkende Galaxien im Universum weit verbreitet sind.

Die nahe gelegene große Andromeda-Spiralgalaxie ist ungefähr zwei Millionen Lichtjahre entfernt und nähert sich der Milchstraße. Die verzerrten Galaxien von Arp 273 sind vielleicht eine Analogie der Begegnung in ferner Zukunft. Bei wiederholten Begegnungen können Galaxien auf einer kosmischen Zeitskala zu einer einzigen Sternengalaxie verschmelzen.

Aus unserer Perspektive sind die hellen Kerne der Galaxien in Arp 273 nur wenig mehr als 100.000 Lichtjahre voneinander entfernt.

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Drei Haufen in Puppis

Die offenen Sternhaufen M46, M47 und NGC 2423 im südlichen Sternbild Achterdeck (Puppis).

Bildcredit und Bildrechte: Dave Doctor

Beschreibung: Galaktische oder offene Sternhaufen sind jung. Die Schwärme an Sternen entstehen gemeinsam nahe der Ebene der Milchstraße, doch ihre Zahl nimmt ständig ab, weil durch die galaktischen Gezeiten sowie gravitative Wechselwirkungen Haufenmitglieder ausgestoßen werden.

Auf diesem Teleskopbild, das mehr als drei Grad breit ist, sind drei schöne Beispiele galaktischer Sternhaufen im nautischen südlichen Sternbild Achterdeck (Puppis) abgebildet. M46 links unten ist an die 5500 Lichtjahre entfernt. Rechts neben der Mitte liegt M47, seine Distanz beträgt nur 1600 Lichtjahre. Oben befindet sich NGC 2423 mit einer Entfernung von ungefähr 2500 Lichtjahren.

M46 ist zirka 300 Millionen Jahre jung und enthält ein paar Hundert Sterne in einer etwa 30 Lichtjahre breiten Region. Scharfe Augen erkennen vor dem Sternhaufen M46 auf der 11-Uhr-Position den planetarischen Nebel NGC 2438. Der Zentralstern des Nebels ist Milliarden Jahre alt, wahrscheinlich ist NGC 2438 ein Vordergrundobjekt, das nur zufällig in der Sichtlinie zum jungen M46 liegt.

M47 ist ein kleinerer, loserer Sternhaufen mit einem Durchmesser von zirka 10 Lichtjahren. Er ist mit einem Alter von ungefähr 80 Millionen Jahren noch jünger. Das Alter des Sternhaufens NGC 2423 beträgt etwa 750 Millionen Jahre. Es ist bekannt, dass NGC 2423 einen extrasolaren Planeten enthält, der einen seiner roten Riesensterne umrundet.

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