Die Molekülwolke von Chamäleon I

Sternbildung in der Molekülwolke Chamäleon I.

Bildcredit und Bildrechte: Beschaffung: Stas Volskiy (chilescope.com), Bearbeitung: Robert Eder

Beschreibung: Die dunklen Markierungen und hellen Nebel auf dieser Teleskopansicht des Südhimmels sind verräterische Anzeichen für junge Sterne und aktive Sternbildung. Sie sind etwa 650 Lichtjahre entfernt und liegen an der Grenze der lokalen Blase und des Chamäleon-Molekülwolkenkomplexes.

Zu den Regionen mit jungen Sternen, die im Cederblad-Katalog aus dem Jahr 1946 als staubige Reflexionsnebel gelistet sind, zählen der C-förmige Ced 110 links über der Mitte und der bläuliche Ced 111 darunter. Auch die markante, orangefarbene V-Form des Chamäleon-Infrarotnebels (Cha IRN) im Bild entstand durch Material, das von einem neu entstandenen Stern mit geringer Masse ausströmte.

Das gut zusammengestellte Bild misst 1,5 Grad, das sind in der geschätzten Entfernung der nahen Chamäleon-I-Molekülwolke etwa 17 Lichtjahre.

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Eiffelturm-Protuberanz auf der Sonne


Videocredit und -rechte: Hawk Wolinski

Beschreibung: Was ist da auf der Sonne? Es sieht aus wie eine fließende Version des Eiffelturms, doch es ist eine viel größere Sonnenprotuberanz – sie ist etwa so hoch wie Jupiter. Die gewaltige Protuberanz trat vor ungefähr zehn Tagen aus und schwebte etwa zwei Tage lang über der Sonnenoberfläche, bevor sie ausbrach. Dabei schleuderte sie einen koronalen Massenauswurf (KMA) ins Sonnensystem.

Dieses Video wurde im Hinterhof eines Astrofotografen in Hendersonville im US-Bundesstaat Tennessee gefilmt, es zeigt den Zeitraffer einer Stunde, der vorwärts und rückwärts abgespielt wird. Dieser KMA traf die Erde nicht, doch unsere Sonne löste kürzlich weitere KMA aus, die nicht nur Polarlichter auf der Erde auslösten, sondern auch die Erdatmosphäre so weit aufblähten, dass kürzlich gestartete Starlink-Satelliten zurückfielen.

Die Aktivität auf der Sonne nimmt zu, weil sich die Sonne* von einem Aktivitätsminimum in ihrem 11-Jahres-Zyklus entfernt, daher gibt es immer mehr Sonnenflecken, Protuberanzen, KMA und Sonnenfackeln.

Geburtstagsüberraschung: Welches Bild zeigte APOD zum Geburtstag? (Deutsch: ab 2007, Originalquelle: ab 1995)
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Terminator-Mond

Die Vorderseite des Mondes, erstellt aus Terminator-Bildern des Lunar Reconnaissance Orbiters LRO.

Bildcredit: NASA, Lunar Reconnaissance Orbiter, SVS; Bearbeitung und Bildrechte: Jai und Neil Shet

Beschreibung: Was ist an diesem Mond anders? Es sind die Schattengrenzen. Auf diesem Bild seht ihr keinen Terminator – das ist die Linie, die das Licht des Tages von der Dunkelheit der Nacht trennt. Dieses Bild ist nämlich ein digitales Komposit aus 29 terminatornahen Mondstreifen.

Die Bereiche am Terminator haben die längsten und auffälligsten Schatten. Diese Schatten lassen durch ihren Kontrast und ihre Länge ein flaches Foto dreidimensional erscheinen.

Die Originalbilder und -daten wurden in der Nähe des Mondes vom Lunar Reconnaissance Orbiter der NASA aufgenommen. Viele Mondkrater fallen durch Schatten auf, die sie nach rechts werfen. Das Bild zeigt anschaulich, dass die dunkleren Regionen, die als Maria bezeichnet werden, nicht nur dunkler sind als der Rest des Mondes, sondern auch flacher.

Wähle einen Mond: Finde die Mondphase an deinem Geburtstag
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Im Herzen des Herznebels

Der Herznebel IC 1805 und der offene Sternhaufen Melotte 15 im Sternbild Kassiopeia.

Bildcredit und Bildrechte: Adam Jensen

Beschreibung: Was regt den Herznebel an? Der große Emissionsnebel mit der Bezeichnung IC 1805 sieht als Ganzes wie ein menschliches Herz aus. Seine Form passt perfekt zum Valentinstag. Dieses Herz leuchtet hell in rotem Licht, das von seinem häufigsten Element abgestrahlt wird: angeregtem Wasserstoff.

Das rote Leuchten und die größere Form entstanden durch eine kleine Sternengruppe in der Nähe des Nebelzentrums. Mitten im Herznebel befinden sich die jungen Sterne des offenen Sternhaufens Melotte 15, die mit ihrem energiereichen Licht und ihren Winden mehrere malerische Staubsäulen abtragen. Der offene Sternhaufen enthält einige helle Sterne mit fast 50 Sonnenmassen, viele lichtschwache Sterne mit nur dem Bruchteil einer Sonnenmasse und einen abwesenden Mikroquasar, der vor Millionen Jahren hinausgestoßen wurde.

Der Herznebel liegt etwa 7500 Lichtjahre entfernt im Sternbild der mythologischen Königin von Aithiopia (Kassiopeia).

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Die Erde bei Nacht

Diese Karte der Erde bei Nacht zeigt Lichtverschmutzung und dunkle Bereiche.

Bildcredit: NASA, Suomi NPP VIIRS; Daten: Miguel Román (NASA GSFC); Bearbeitung: Joshua Stevens

Beschreibung: So sieht die Erde bei Nacht aus. Findet ihr euer Lieblingsland oder eure Lieblingsstadt? Interessanterweise machen die Lichter der Städte das möglich.

Von Menschenhand geschaffene Lichter markieren besonders dicht besiedelte Gebiete der Erdoberfläche, darunter die Küsten Europas, des Ostens der Vereinigten Staaten und Japans. Viele Großstädte liegen an Flüssen oder Küsten, damit sie Güter einfach per Schiff tauschen konnten. Zu den besonders dunklen Gebieten gehören die zentralen Bereiche von Südamerika, Afrika, Asien und Australien.

Dieses Bild wird als Schwarze Murmel bezeichnet. Es ist ein Komposit aus Hunderten Bildern, die 2016 aus Daten des Satelliten Suomi NPP in der Erdumlaufbahn neu bearbeitet wurden.

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Polarlicht im Mondschein

Polarlicht und Mondlicht über einem zugefrorenen See in der Nähe von Stockholm in Schweden.

Bildcredit und Bildrechte: P-M Hedén (Clear Skies, TWAN)

Beschreibung: Das Eis sang, als Licht des hellen Dreiviertelmondes etwa 20km nördlich von Stockholm in Schweden auf dem Planeten Erde Schatten auf diesen gefrorenen See warf.

Auf dieser heiteren nächtlichen Himmelslandschaft, die am 10. Februar fotografiert wurde, tanzten schimmernde Polarlichtschleier am Abendhimmel. Ein kleiner geomagnetischer Sturm löste in dieser nördlichen Nacht Polarlichtschauspiele aus. Das stürmische Weltraumwetter war das Ergebnis eines koronalen Massenauswurfs, der Tage zuvor aus einer Sonnenprotuberanz austrat und die Magnetosphäre unseres Planeten streifte.

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IC 342, die verborgene Galaxie in der Giraffe

Die große Spiralgalaxie IC 342 im Sternbild Giraffe (Camelopardalis) ist hinter der Ebene unserer Milchstraße versteckt.

Bildcredit und Bildrechte: Daniel Feller

Beschreibung: IC 342 hat ähnliche Maße wie große, helle Spiralgalaxien in unserer Nachbarschaft. Sie liegt an die 10 Millionen Lichtjahre entfernt im langhalsigen nördlichen Sternbild Giraffe (Camelopardalis). Als ausladendes Inseluniversum wäre IC 342 eine markante Galaxie am Nachthimmel, doch sie ist vor direkter Sicht verborgen und nur durch den Schleier aus Sternen, Gas und Staubwolken in der Ebene unserer Milchstraße zu erspähen.

Obwohl das Licht von IC 342 durch dazwischen liegende kosmische Wolken gedämpft und gerötet wird, zeigt dieses scharfe Teleskopbild undurchsichtigen Staub, junge Sternhaufen und leuchtende rötliche Sternbildungsregionen in den Spiralarmen der Galaxie, die weit über ihren Kern hinausreichen. IC 342 erlebte vielleicht kürzlich einen Ausbruch an Sternbildungsaktivität. Die Galaxie ist nahe genug, um die Entwicklung der Lokalen Gruppe und der Milchstraße gravitativ zu beeinflussen.

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T Tauri und Hinds veränderlicher Nebel

T Tauri und Hinds veränderlicher Nebel im Sternbild Stier.

Bildcredit und Bildrechte: Dawn Lowry, Gian Lorenzo Ferretti, Ewa Pasiak and Terry Felty

Beschreibung: Der orangefarbene Stern oben in der Mitte dieses staubigen Teleskopbildes ist T Tauri, der Prototyp einer Klasse der veränderlichen T-Tauri-Sterne. Rechts daneben befindet sich eine gelbliche kosmische Wolke, die historisch als Hinds Veränderlicher Nebel (NGC 1555) bekannt ist.

Stern und Nebel liegen etwa 650 Lichtjahre entfernt an der Grenze der Lokalen Blase und der Taurus-Molekülwolke. Ihre Helligkeit schwankt beträchtlich, aber nicht immer gleichzeitig – ein weiteres Rätsel in dieser faszinierenden Region.

T-Tauri-Sterne sind heute allgemein als junge (weniger als in paar Million Jahre alte), sonnenähnliche Sterne in einem frühen Entstehungsstadium bekannt. Das Bild wird noch komplexer, weil Infrarot-Beobachtungen vermuten lassen, dass T Tauri selbst Teil eines Mehrfachsystems ist und dass auch Hinds dazugehöriger Nebel ein sehr junges stellares Objekt enthalten könnte.

Das gelungene Bild umfasst in der geschätzten Entfernung von T Tauri etwa 8 Lichtjahre.

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Eta Car: 3D-Modell des gefährlichsten bekannten Sterns


Videocredit: NASA, CXC, April Hobart; Text: Michael F. Corcoran (NASA, Catholic U., HEAPOW)

Beschreibung: Welcher ist der gefährlichste Stern in der Nähe der Erde? Viele meinen, es wäre Eta Carinae, ein Doppelsternsystem mit etwa 100 Sonnenmassen, das knapp 10.000 Lichtjahre von der Erde entfernt ist. Eta Carinae ist eine tickende Zeitbombe, er könnte in wenigen Millionen Jahren als Supernova explodieren und dabei die Erde in gefährliche Gammastrahlen tauchen.

Der Stern hatte in den 1840er-Jahren einen spektakulären Ausbruch, bei dem er zum hellsten Stern am Südhimmel wurde, danach verschwand er in wenigen Jahrzehnten in der Versenkung. Der Stern wurde nicht zerstört, doch er ist hinter einer dicken, expandierenden zweilappigen Struktur namens Homunkulus verborgen, die den Doppelstern umgibt. Untersuchungen der Auswürfe liefern forensische Hinweise zur Explosion.

Dank der Beobachtungen der NASA-Satelliten wurde die dreidimensionale Verteilung der Auswürfe visualisiert – von Infrarot über sichtbares und ultraviolettes Licht bis hin zur äußersten Hülle, die Millionen Grad heiß und nur im Röntgenlicht sichtbar ist.

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Polarlicht und Lichtsäulen über Norwegen

Grüne Polarlichter und Lichtsäulen über Kautokeino in Norwegen.

Bildcredit und Bildrechte: Alexandre Correia

Beschreibung: Welche Himmelshälfte gefällt euch besser? Links wird der Nachthimmel von Teilchen beleuchtet, die von der Sonne ausgestoßen wurden und die später mit der oberen Erdatmosphäre kollidierten. Dabei entstanden helle Polarlichter. Rechts beleuchten Bodenlichter die Nacht, sie werden von Millionen winziger Eiskristalle reflektiert, die vom Himmel fallen und Lichtsäulen erzeugen. In der Mitte zeigt der Astrofotograf die Wahl.

Die Lichtsäulen verlaufen senkrecht, weil die flatternden Eiskristalle meist flach nach unten fallen und die Farben der Bodenlichter reflektieren. Die Polarlichter tauchen den Himmel und den Boden in die grünen Farbtöne von leuchtendem Sauerstoff, doch sie sind transparent, sodass ihr direkt dahinter die Sterne seht. Weit entfernte Gestirne sprenkeln den Hintergrund, zum Beispiel das helle, kultige Sternbild Orion.

Dieses Bild wurde vor zwei Monaten in der Nähe von Kautokeino in Norwegen als Einzelaufnahme fotografiert.
Lieblings-Himmelshälfte: Linke Hälfte (Polarlicht) | Rechte Hälfte (Lichtsäulen)

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Die Regenschirm-Galaxie NGC 4651

Die Spiralgalaxie NGC 4561 im Sternbild Haar der Berenike hat einen Schirm aus Sternen.

Bildcredit und Bildrechte: CFHT, Coelum, MegaCam, J.-C. Cuillandre (CFHT) und G. A. Anselmi (Coelum)

Beschreibung: Es regnet Sterne. Was wie ein riesiger kosmischer Schirm aussieht, entpuppt sich als Gezeitenstrom aus Sternen, die aus einer kleinen Begleitgalaxie gerissen wurden. Die Hauptgalaxie NGC 4561, eine Spiralgalaxie, ist etwa so groß wie unsere Milchstraße, während ihr Sternenschirm offenbar an die 100.000 Lichtjahre über die helle Scheibe dieser Galaxie hinausreicht.

Wahrscheinlich wurde eine kleine Galaxie bei wiederholten Begegnungen auseinandergerissen, während sie auf ihren exzentrischen Bahnen durch NGC 4651 vor- und zurückwanderte. Die verbliebenen Sterne fallen wohl zurück und werden im Laufe der nächsten Millionen Jahre Teil einer vereinten größeren Galaxie.

Dieses Bild wurde mit dem kanadisch-französischen Hawaii-Teleskop (CFHT) auf Hawaii in den USA fotografiert. Die Schirmgalaxie ist ungefähr 50 Millionen Lichtjahre entfernt, sie liegt im gut frisierten nördlichen Sternbild Haar der Berenike (Coma Berenices).

Fast Hyperraum: APOD-Zufallsgenerator
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