Ein Becken mit Doppelring auf Merkur

Mitten im Bild ist ein Becken mit Doppelring in eine kraterübersäte Oberfläche gegraben.

Credit: NASA/JHU APL/CIW

Beschreibung: Was erzeugte den inneren zweiten Ring dieses doppelt beringten Beckens auf Merkur? Niemand weiß es. Das ungewöhnliche Gebilde umfasst 160 Kilometer und wurde letzte Woche beim Vorbeiflug der Roboter-Raumsonde MESSENGER am innersten Planeten unseres Sonnensystems aufgenommen. Doppelt und mehrfach beringte Becken sind selten, wurden aber in den vergangenen Jahren auch auf dem Mars, der Venus, der Erde und dem Erdmond abgebildet. Merkur selbst besitzt mehrere Doppelringbecken, darunter das riesige Caloris-Becken, das Rembrandt-Becken und das rätselhafte RaditladiBecken. Die meisten großen kreisförmigen Strukturen auf Planeten und Monden wurden ursprünglich durch den wuchtigen Einschlag eines einzelnen Asteroiden oder Kometenfragments verursacht. Da es unwahrscheinlich ist, dass ein zweiter Einschlag genau im Zentrum des ersten stattfinden würde, werden große Doppelringe üblicherweise einem anschließenden Lavafluss im Inneren des Einschlagskraters zugeschrieben. Dennoch, möglicherweise könnte ein zweiter Ring durch das Schmelzen und Fließen von Material nach einem Impakt verursacht werden. Ein Hinweis auf den Ursprung des oben abgebildeten Doppelringes ist, dass die Beckenmitte viel glatter erscheint als die Region zwischen den Ringen. MESSENGER hat nun seinen letzten Vorbeiflug an Merkur vollendet, wird aber zurückkehren und im März 2011 versuchen in den Orbit einzuschwenken.

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Der Lagunennebel vom GigaGalaxy Zoom

In einem sternenübersäten Bild leuchtet unten ein roter Nebel wie eine Höhle mit einem hellen Inneren.

Credit: ESO

Beschreibung: Der große majestätische Lagunennebel enthält viele junge Sterne und heißes Gas. Seine Ausdehnung beträgt 100 Lichtjahre, während er etwa 5000 Lichtjahre entfernt ist. Der Lagunennebel ist so groß und hell, dass er ohne Teleskop im Sternbild Schütze (Sagittarius) zu sehen ist. Zu sehen sind viele helle Sterne von NGC 6530, einem offenen Haufen, der sich vor nur wenigen Millionen Jahren in dem Nebel gebildet hat. Der größere Nebel, auch als M8 bekannt, und NGC 6523 werden wegen des Staubbandes, das links der Mitte des offenen Haufens zu sehen ist, „Lagune“ genannt. Ein heller Knoten aus Gas in der Mitte des Nebels ist als Sanduhrnebel bekannt. Dieses Bild ist ein neu veröffentlichtes digital zusammengefügtes Panorama von M8, das als Teil des GigaGalaxy-Zoom-Projekts vom Wide Field Imager aufgenommen wurde, der am MPG/ESO-2,2-Meter-Teleskop des La-Silla-Observatoriums in Chile montiert ist. Die Aussicht umfasst drei Vollmonddurchmesser, während die am höchsten aufgelöste Bildversion mehr als 350 Millionen Pixel enthält. Im Lagunennebel bilden sich weiterhin Sterne, wie die vielen Globulen darin bezeugen.

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Die Internationale Raumstation über der Erde

Vor dem blauen Planeten schwebt die Internationale Raumstation.

Credit: Besatzung STS-128, NASA

Beschreibung: Nach dem Abdocken hatte die Besatzung eine unvergessliche Sicht auf die sich entwickelnde Internationale Raumstation (ISS). Zahlreiche Solarpaneele, Ausleger und Wissenschaftsmodule waren zu sehen, als die ISS letzten Monat hoch über der Erde kreisend fotografiert wurde. Die Besatzung der Discovery brachte die Missionsspezialistin Nicole Stott zur ISS und den Astronauten Timothy Kopra zur Erde. Zu den vielen Missions- und Expeditionsleistungen der Discovery-Besatzung gehörten die Lieferung und Platzierung des Fluids Integrated Racks und des Materials Science Research Racks im Destiny-Modul sowie der Minus-achzig-GradLabor-Gefrierkammer im Kibo-Modul. Besser bekannt war die Lieferung des COLBERTLaufbandes, das die Astronauten fit halten soll. Im Lauf der letzten Woche dockte die Raumkapsel Sojus TMA-16 mit drei weiteren Astronauten an Bord an die ISS, da Expedition 21 beginnen soll. Der nächste Shuttlestart zur ISS ist derzeit für 12. November 2009 angesetzt.

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Die Gleiche-Farben-Illusion

Ein grüner Zylinder auf einem schwarz-weiß-gekachelten Feld wirft einen Schatten. Es sieht aus, als wären die mit A und B markierten Felder unterschiedlich hell, doch das ist eine Illusion.

Credit: Edward H. Adelson, Wikipedia

Beschreibung: Haben die Quadrate A und B die gleiche Farbe? Ja, tatsächlich. Hier könnt ihr das prüfen, die beiden Felder sind hier verbunden. Diese Illusion ist als „Gleiche-Farben-Illusion“ bekannt. Sie veranschaulicht, dass von Menschen gemachte Beobachtungen in der Wissenschaft unsicher oder fehlerhaft sein können, sogar eine scheinbar so direkte Wahrnehmung wie die relative Farbe. Ähnliche Illusionen gibt es am Himmel, zum Beispiel die Größe des Mondes nahe dem Horizont oder die scheinbare Form astronomischer Objekte. Die Einführung automatisierter reproduzierbarer Messinstrumente wie CCDs machte die Wissenschaft allgemein und besonders die Astronomie weniger anfällig für menschlich-verzerrte Täuschungen, wenn auch nicht ganz frei davon.

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Der alte treue Vollmond

Der Geysir Old Faithful im Yellowstone Nationalpark verdeckt den Mond.

Credit und Bildrechte: Jimmy und Linda Westlake

Beschreibung: Der helle Vollmond im Oktober, der morgen die ganze Nacht lang die Landschaft beleuchtet, wird auch Erntemond genannt. Das ist traditionellerweise der Vollmond, der der Herbst-Tag- und Nachtgleiche am nächsten kommt. Doch auf diesem Reiseschnappschuss könnte man den Vollmond „Old Faith-Full Moon“ (nicht übersetzbares Wortspiel) nennen. Das Bild wurde am 4. September aufgenommen und kombiniert die regelmäßig wiederkehrenden Mondphasen mit dem Geysir Old Faithful im Yellowstone-Nationalpark, der wegen seiner zuverlässigen Eruptionen so genannt wird. Das Mondlicht, das von hinten auf die wohlbekannte gewaltige Säule fällt, erzeugt einen schaurigen Hof, der die knäulförmige Gestalt umgibt. Glücklicherweise ist der Vollmond selbst hell genug um durch den dichten wirbelnden Dampf am oberen Ende zu leuchten.

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Komet und Orion

Zwei Abbildungen des Orionnebels mit dem Kometen Linear, der seine Position ändert.

Credit und Bildrechte: Rolando Ligustri (CARA-Projekt, CAST)

Beschreibung: Diese farbenprächtigen Tafeln zeigen eine vertraute nördliche astronomische Ansicht: die als Orionnebel bekannte Sternenkrippe. Sie bieten auch ein faszinierendes und ungewohntes Detail der nebelreichen Himmelslandschaft – einen vorüberziehenden Kometen. Beide Bilder wurden dieses Wochenende mit einem ferngesteuerten Teleskop in New Mexico aufgenommen, das rechte Bild am 26. September und das linke am 27. September. Komet 217P Linear hat einen ausgedehnten grünlichen Schweif und liegt über dem bläulichen Reflexionsnebel Laufender Mann am oberen Teil beider Bildfelder. Die Position des Kometen, welcher der Erde sehr nahe stand und sich sehr schnell über den Himmel bewegte, hat sich von einer Nacht auf die andere vor dem Hintergrund der kosmischen Nebel und Hintergrundsterne von einer Nacht auf die deutlich andere geändert. Tatsächlich war der Komet am 27. September nur 5 Licht-Minuten entfernt; im Vergleich dazu: der Orionnebel ist 1500 Lichtjahre entfernt. Komet 217P Linear, viel zu blass um mit bloßem Auge gesehen zu werden, ist ein kleiner periodischer Komet mit einer Umlaufzeit von etwa 8 Jahren. An seinem sonnenfernsten Punkt reicht der Orbit des Kometen wie berechnet über den Orbit Jupiters hinaus. An seinem sonnennächsten Punkt liegt der Komet immer noch knapp außerhalb der Erdbahn.

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Säule und Jets in Carina

Das Bild zeigt eine kosmische Säule aus Gas und Staub im Carinanebel. Das überlagerte Bild zeigt helle Jets, die in Infrarotlicht hell leuchten.

Credit: NASA, ESA und das Hubble SM4 ERO Team

Beschreibung: Diese kosmische Säule aus Gas und Staub ist fast 2 Lichtjahre groß. Das Gebilde liegt in einer der größten Sternbildungsregionen unserer Galaxis, dem Carinanebel, der am südlichen Himmel in einer Entfernung von etwa 7500 Lichtjahren leuchtet.

Die komplexen Umrisse der Säule werden von den Winden und der Strahlung der jungen, heißen, massereichen Sterne Carinas geformt. Doch das Innere der kosmischen Säule selbst beherbergt Sterne im Entstehungsprozess.

Wenn Sie Ihren Mauspfeil über dieses Bild im sichtbaren Licht schieben, kommt eine durchdringende Ansicht der Säule im nahen Infrarot zum Vorschein – die nun von zwei schmalen energiereichen Strahlen dominiert wird, die von einem noch verborgenen jungen Stern ausgehen. Beide Bilder – im sichtbaren und im nahen Infrarot – wurden mit der neu installierten Wide Field Camera 3 des Weltraumteleskops Hubble gemacht.

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