VdB 152: Reflexionsnebel im Kepheus

Vor einem gestirnten Hintergrund erhebt sich eine Staubgestalt, die an eine Sockenpuppe erinnert. Sie ist dunkelbraun, oben leuchtet sie blau, wo sie von einem Stern beleuchtet wird. Der Stern befindet sich fast am oberen Ende der Gestalt.

Credit und Bildrechte: Stephen Leshin

Beschreibung: Der geheimnisvolle Reflexionsnebel VdB 152, der als „staubiger Vorhang“ oder „geisterhafte Erscheinung“ beschrieben wird, ist wirklich sehr lichtschwach. In dieser Halloween-Nacht ist das kosmische Phantom fast 1400 Lichtjahre weit von Ihrer Nachbarschaft entfernt. Es ist auch als Ced 201 katalogisiert und liegt in der nördlichen Milchstraße im königlichen Sternbild Kepheus. In dieser Region am Rande einer großen Molekülwolke blenden Taschen interstellaren Staubs Licht von Hintergrundsternen aus oder streuen das Licht des eingebetteten hellen Sterns, was Teilen des Nebels eine charakteristische blaue Farbe verleiht. Ultraviolettlicht des Sterns verursacht möglicherweise ein mattes rötliches Leuchten im nebelartigen Staub. Obwohl sich tatsächlich Sterne in Molekülwolken bilden, scheint dieser Stern nur zufällig in die Region gewandert zu sein, da sich seine gemessene Geschwindigkeit im All stark von der jener der Wolke unterscheidet. Dieses detailreiche Teleskopbild der Region umfasst etwa 7 Lichtjahre.

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Die Blase und M52

Das sternenriche Bild ist von Nebeln durchzogen. Links unten befindet sich ein Sternhaufen, Über der Mitte leuchtet ein rötlicher Nebel, in dessen Mitte sich ein kleiner blasenförmiger Nebel befindet.

Credit und Bildrechte: Tony Hallas

Beschreibung: Für das Auge steht der Blasennebel – in dieser kosmischen Komposition oben rechts – in einem hübschen Verhältnis zum offenen Sternhaufen M52. In anderen Größenverhältnissen ist das Paar dennoch unausgewogen. Der Blasennebel (auch NGC 7635 genannt), eingebettet in einen Komplex aus interstellarem Staub und Gas und von den Winden eines einzelnen massereichen O-Sterns aufgeblasen, ist lediglich 10 Lichtjahre groß. Andererseits ist M52 ein reichhaltiger offener Haufen mit etwa tausend Sternen. Der Haufen hat einen Durchmesser von etwa 25 Lichtjahren. Beide sind innerhalb der Grenzen der Kassiopeia zu sehen. Entfernungsschätzungen für den Blasennebel und den mit ihm verbundenen Wolkenkomplex belaufen sich auf 11.000 Lichtjahre, während der Sternhaufen M52 knapp 5000 Lichtjahre entfernt ist.

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Zodiakallicht über Laguna Verde

Hinter einem felsigen Strand und dem Meer steigt links die Milchstraße auf, rechts neben der Mitte ist ein zarter Lichtstreifen, das Zodiakallicht, zu sehen.

Credit und Bildrechte: Manel Soria

Beschreibung: Kurz vor der Morgendämmerung ist auf der Nordhalbkugel zu dieser Zeit des Jahres ein ungewöhnliches Dreieck aus Licht zu sehen. Dieses Lichtdreieck, das einst für eine falsche Dämmerung gehalten wurde, ist das Zodiakallicht – Licht, das von interplanetaren Staubpartikeln reflektiert wird. Das helle reflektierende Dreieck ist deutlich im obigen Bild, das Ende letzten Juli in Laguna Verde in der Nähe von Valparaíso (Chile) aufgenommen wurde, rechts zu sehen. Das Band unserer Milchstraßen-Galaxis links spiegelt das Zodiakalband. Zodiakalstaub umrundet die Sonne vorwiegend in der gleichen Ebene wie die Planeten: der Ekliptik. Zodiakallicht ist um diese Zeit des Jahres im Norden so hell, weil das Staubband dann bei Sonnenaufgang fast senkrecht steht, sodass die dicke Luftschicht am Horizont den relativ hellen reflektierenden Staub nicht ausblendet. Zodiakallicht ist also für Bewohner der Nordhalbkugel im März und April unmittelbar nach Sonnenuntergang gut zu beobachten. Auf der Südhalbkugel ist das Zodiakallicht im Spätsommer am besten zu sehen, und im Spätfrühling vor Sonnenaufgang leuchtet es dort am hellsten.

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KCS041: Der am weitesten entfernte Galaxienhaufen, der je vermessen wurde

Im Bild sind wenige markante Sterne verteilt, in der Mitte leuchtet ein blauer Nebel mit einem Stern in der Mitte.

Credit: Röntgen: NASA, CXC, INAF, S. Andreon et al.; Visuell: DSS, ESO/VLT

Beschreibung: Was wäre, wenn wir zum Beginn des Universums zurückblicken könnten? Das können wir – da Licht so lange wie das Alter des Universums braucht, um dieses zu durchqueren. Daher erfahren wir, wenn wir weit entfernte Objekte betrachten, wie das Universum beschaffen war – sogar kurz nach seiner Entstehung. Weil Teleskope somit auch Zeitportale sind, können Beobachtungen ferner Galaxienhaufen zum Beispiel dazu dienen herauszufinden, wann und wie sich diese riesigen Galaxienansammlungen gebildet haben. Zuvor betrug der Rotverschiebungs-Rekord für einen Galaxienhaufen etwa 1,5, was einer Entfernung von zirka neun Milliarden Lichtjahren entspricht. Kürzlich wurde anhand von Daten wie Bildern im Röntgenlicht des Röntgen-Weltraumteleskops Chandra ein neuer am weitesten entfernter Haufen ermittelt. Bei JKCS041, der oben zu sehen ist, wurde eine Rotverschiebung von 1,9 gemessen – das entspricht einer fast eine Milliarde Lichtjahre größeren Entfernung als jener des bisherigen Rekordhalters. Das heiße Röntgenstrahlen-Gas, das die beobachtete Galaxiengruppierung als echten Galaxienhaufen bestätigt, ist oben in diffusem Blau gezeigt und mit einem Bild im sichtbaren Licht überlagert, das viele Vordergrundsterne zeigt. Wir sehen JKCS041 heute so, wie er zu sehen war, als das Alter des Universums nur Viertel seines heutigen Alters betrug.

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Himmelslandschaft im Zentrum des Schwans

Das Schwarzweißbild ist von vielen faserartigen Wolken im Sternbild Schwan bedeckt.

Credit und Bildrechte: Daniel Marquardt

Beschreibung: In kosmischen Pinselstrichen aus leuchtendem Wasserstoff entfaltet sich diese schöne Himmelslandschaft über der Ebene unserer Milchstraßen-Galaxis und dem Zentrum des nördlichen Sternbildes Schwan (Cygnus). Das Bild, das an einem erstklassigen ferngesteuerten Observatorium (ROSA) in Südfrankreich aufgenommen wurde, umfasst etwa 6 Grad. Der helle Überriesenstern Gamma Cygni nahe der Bildmitte liegt im Vordergrund der komplexen Gas- und Staubwolken und der dicht gedrängten Sternfelder. Links von Gamma Cygni liegt IC 1318, der die Form zweier leuchtender Flügel besitzt, die von einer langen dunklen Staubspur getrennt sind, und dessen gebräuchlicher Name nachvollziehbarerweise Schmetterlingsnebel lautet. Der kompaktere, helle Nebel unten rechts ist NGC 6888, der Sichelnebel. Abschätzungen für die Distanz von Gamma Cygni platzieren ihn etwa 750 Lichtjahre entfernt, während Entfernungsschätzungen für IC 1318 und NGC 6888 von 2000 bis 5000 Lichtjahre reichen.

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Galaxy Zoo katalogisiert das Universum

Das Bild zeigt viele verzerrte Galaxienpaare und einzelne verzerrte Galaxien.

Credit und Bildrechte: SDSS, Galaxy Zoo; Komposit: Richard Nowell und Hannah Hutchins

Beschreibung: Auch Sie können in den Zoo. Das Galaxy-Zoo-Projekt ermöglicht bürgerlichen Wissenschaftlern – wissbegierige Menschen wie Sie, ausgerüstet nur mit einem Webbrowser – das Universum zu durchmustern. Nach einer kurzen Einschulung werden Freiwillige gebeten, die überlegene Bildverarbeitungsfähigkeit ihres Verstandes einzusetzen, um die Merkmale von Galaxien in der riesigen Sloan Digital Sky Survey zu klassifizieren und zu bemessen. In den nur zwei Jahren ihres Bestehens wurden bereits Millionen von Galaxien von Tausenden einsatzfreudiger Helfer begutachtet. Unter Verwendung von Galaxy-Zoo-Daten wurde zum Beispiel entdeckt, dass das Universum keine bevorzugte Rotationsrichtung erzeugt, ein ungewöhnliches und unklassifiziertes Objekt wurde gefunden, das immer noch untersucht wird, und eine ganze Klasse kleiner Galaxien, die als „Grüne Erbsen“ bezeichnet werden und eine außergewöhnlich hohe Sternbildungsrate aufweisen, wurde entdeckt. Weiters könnte der Galaxy Zoo einen Präzedenzfall für eine neue Art der wissenschaftlichen Recherche schaffen, bei der das Internet eingesetzt wird, um menschliche und maschinelle Intelligenz zu sammeln, zu bündeln und zu koordinieren. Oben ist eine Gruppe dynamischer Verschmelzungen abgebildet, die von Zoobesuchern gefunden wurden, und die die vielfältige, zooartige Natur vieler miteinander wechselwirkender Galaxien im Universum veranschaulicht.

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M1: Hubble zeigt den Krebsnebel

Fast bildfüllend ist das erste Messier-Objekt abgebildet: der Krebsnebel M1 im Sternbild Stier. Er ist stark gefasert und hier in grünlichen Farbtönen dargestellt.

Credit: NASA, ESA, J. Hester, A. Loll (ASU); mit Dank an: Davide De Martin (Skyfactory)

Beschreibung: Hier seht ihr das Durcheinander, das übrig bleibt, wenn ein Stern explodiert. Der Krabben-Nebel, das Ergebnis einer Supernova, die 1054 n. Chr. zu sehen war, ist mit rätselhaften Fasern gefüllt. Die Fasern sind nicht nur ungeheuer komplex, sondern scheinen auch weniger Masse zu besitzen, als von der ursprünglichen Supernova ausgeworfen wurde, und eine höhere Geschwindigkeit, als man von einer freien Explosion erwarten würde. Dieses Bild wurde mit dem Weltraumteleskop Hubble aufgenommen und ist in drei nach wissenschaftlichen Kriterien gewählten Farben dargestellt. Der Krebsnebel erstreckt sich über 10 Lichtjahre. Im Zentrum des Nebels liegt ein Pulsar: ein Neutronenstern, so massereich wie die Sonne, jedoch lediglich so groß wie eine kleine Stadt. Der Krebs-Pulsar rotiert etwa 30 Mal in der Sekunde.

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NGC 7331 und dahinter

Hinter einem von Sternen gesprenkelten Vordergrund leuchtet eine große, schräg abgebildete Spiralgalaxie sowie im Hintergrund weitere Galaxien.

Credit und Bildrechte: Ralf Muendlein (Datenbeschaffung), Wolfgang Kloehr (Bearbeitung)

Beschreibung: Die große, schöne Spiralgalaxie NGC 7331 wird oft als unserer Milchstraße sehr ähnlich bezeichnet. NGC 7331 ist etwa 50 Millionen Lichtjahre entfernt im nördlichen Sternbild Pegasus, wurde schon frühzeitig als Spiralnebel erkannt und ist tatsächlich eine der helleren Galaxien, die nicht in Charles Messiers berühmtem Katalog aus dem 18. Jahrhundert enthalten sind. Da die Scheibe der Galaxie schräg zu unserer Sichtlinie geneigt ist, ergeben Langzeitbelichtungen häufig ein Bild, das einen starken Eindruck von Tiefe hervorruft. Der Effekt ist bei diesem detailreichen Bild zusätzlich durch die hinter dem herrlichen Inseluniversum liegenden Galaxien verstärkt. Die Hintergrundgalaxien haben etwa ein Zehntel der scheinbaren Größe von NGC 7331 und sind daher zirka zehnmal weiter entfernt. Ihre auffallende Nähe zu NGC 7331 am Himmel NGC 7331 ist rein zufällig. Die visuelle Ansammlung von Galaxien ist auch als Deer-Lick-Gruppe bekannt.

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