Die Sicheln von Neptun und Triton

Zwei sehr glatte, matt beleuchtete Kugeln sind als Sicheln zu sehen, 
links der große Neptun und an der unteren Spitze die kleine Sichel des Mondes Triton.

Credit: Voyager 2, NASA

Beschreibung: Als die Raumsonde Voyager 2 ruhig durch das äußere Sonnensystem glitt, nahm ihre Kamera im Jahr 1989 Neptun zusammen mit Triton in Sichelphase auf. Dieses Bild des Gasriesenplaneten und seines wolkigen Mondes wurde beim Blick zurück nach der größten Annäherung aufgenommen. Das Bild hätte von der Erde aus so nicht fotografiert werden können, weil Neptun auf der näher bei der Sonne gelegenen Erde niemals als Sichel zu sehen ist. Bei der ungewöhnlichen Perspektive verliert Neptun außerdem seinen vertrauten blauen Farbton, da das Sonnenlicht, das von dort zu sehen ist, weiter gestreut und somit gerötet wird, ähnlich wie bei untergehender Sonne. Neptun ist kleiner, aber massereicher als Uranus, hat mehrere dunkle Ringe und strahlt mehr Licht ab, als er von der Sonne empfängt.

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Die durchschnittliche Farbe des Universums

Die beige Farbe des Bildes zeigt die durchschnittliche Farbe des Universums.

Credit: Karl Glazebrook und Ivan Baldry (JHU)

Beschreibung: Welche Farbe hat das Universum? Genauer gesagt, wenn der gesamte Himmel verschmiert würde, wekche Farbe käme schlussendlich dabei heraus? Diese skurrile Frage stellte sich, als man zu bestimmen versuchte, welche Sterne allgemein in nahe gelegenen Galaxien vorkommen. Die oben gezeigte Antwort ist eine je nach Bedingung wahrgenommene Schattierung von Beige. Um das herauszufinden mittelten Astronomen rechnerisch das Licht, das von einer der größten Stichproben an Galaxien ausgestrahlt wird, die bisher untersucht wurden: den 200.000 Galaxien der 2dF-Durchmusterung. Das daraus resultierende kosmische Spektrum weist Emissionen in allen Bereichen des elektromagnetischen Spektrums auf, aber nur eine wahrgenommene Mischfarbe. Diese Farbe wurde im Laufe der vergangenen 10 Milliarden Jahre viel weniger blau, was den Schluss zulässt, dass rötere Sterne überhand nehmen. In einem Wettbewerb, bei dem eine bessere Bezeichnung für die Farbe gesucht wurde, gehörten skyvory und univeige zu den interessanteren Einträgen, doch der Gewinner war kosmischer Milchkaffee.

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Staubteufelspuren auf dem Mars

Das Bild zeigt die rötlichbraune Marsoberfläche, auf der dunkle Spuren zu sehen sind. Sie stammen von Staubteufeln, welche den oberflächlichen hellen Staub abgetragen haben.

Credit: HiRISE, MRO, LPL (U. Arizona), NASA

Beschreibung: Wer hat den Mars beschmiert? Dieser Teil eines aktuellen hoch aufgelösten Bildes der HiRISE-Kamera an Bord des Mars Reconnaissance Orbiters zeigt kurvige dunkle Spuren, die kreuz und quer über hell gefärbtes Gelände auf der Marsoberfläche verlaufen. Neu gebildete Spuren wie diese hatten sich den Forschern als spannendes Mars-Mysterium präsentiert, sind jedoch, wie inzwischen bekannt ist, die Arbeit winziger Wirbelwinde, die auf dem Roten Planeten vorkommen – marsianische Staubteufel. Solche wirbelnden Säulen aus aufsteigender Luft, die von der warmen Oberfläche aufgewärmt werden, kommen auch in trockenen Wüstenregionen auf dem Planeten Erde häufig vor. Staubteufel, die normalerweise nur wenige Minuten bestehen, werden sichtbar, wenn sie losen, rot gefärbten Sand aufnehmen und den dunkleren, schwereren Sand darunter liegen lassen. Auf dem Mars können Staubteufel bis zu 8 Kilometer hoch werden. Unerwartete Reinigungen von Solarpaneelen der Marsrover gingen auf das Konto solcher Staubteufel.

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Säule und Jets in Carina

Das Bild zeigt eine kosmische Säule aus Gas und Staub im Carinanebel. Das überlagerte Bild zeigt helle Jets, die in Infrarotlicht hell leuchten.

Credit: NASA, ESA und das Hubble SM4 ERO Team

Beschreibung: Diese kosmische Säule aus Gas und Staub ist fast 2 Lichtjahre groß. Das Gebilde liegt in einer der größten Sternbildungsregionen unserer Galaxis, dem Carinanebel, der am südlichen Himmel in einer Entfernung von etwa 7500 Lichtjahren leuchtet.

Die komplexen Umrisse der Säule werden von den Winden und der Strahlung der jungen, heißen, massereichen Sterne Carinas geformt. Doch das Innere der kosmischen Säule selbst beherbergt Sterne im Entstehungsprozess.

Wenn Sie Ihren Mauspfeil über dieses Bild im sichtbaren Licht schieben, kommt eine durchdringende Ansicht der Säule im nahen Infrarot zum Vorschein – die nun von zwei schmalen energiereichen Strahlen dominiert wird, die von einem noch verborgenen jungen Stern ausgehen. Beide Bilder – im sichtbaren und im nahen Infrarot – wurden mit der neu installierten Wide Field Camera 3 des Weltraumteleskops Hubble gemacht.

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Despina, Neptunmond

Unten ist ein Teil des blauen Planeten Neptun zu sehen, davor sind vier Lichtpunkte erkennbar. Das Bild ist ein Komposit aus mehreren Aufnahmen der Raumsonde Voyager 2, das den Mond Despina zeigt.

Credit: NASA, JPL, Rechte am bearbeiteten Bild: Ted Stryk

Beschreibung: Despina ist ein winziger Neptunmond. Mit nur 148 Kilometern Durchmesser wurde die kleine Despina 1989 auf Bildern der Raumsonde Voyager 2 von ihrer Begegnung mit dem fernsten Gasriesenplaneten des Sonnensystems entdeckt.

Bei Durchsicht der Daten von Voyager 2 entdeckte der Amateur-Bildbearbeiter (und Philosophieprofessor) Ted Stryk 20 Jahre später etwas, das niemand zuvor bemerkt hatte: Bilder, auf denen der Schatten Despinas über Neptuns blaue Wolkenoberfläche wandert. Sein Kompositbild von Despina mit Schatten wurde aus vier Archivbildern vom 24. August 1989 erstellt, die in zeitlichem Abstand von 9 Minuten fotografiert wurden. Despina wurde künstlich aufgehellt, um sie besser sichtbar zu machen.

In der antiken griechischen Mythologie ist Despina eine Tochter Poseidons (der römische Gott Neptun).

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D. rad Bakterien: Astronautenkandidaten

Eine Kultur des Deinococcus radiodurans: Vor einem blauen Hintergrund ist ein rundes Glas mit gelben Streifen und orangefarbenen Punkten zu sehen.

Credit: Michael Daly (Uniformed Services University of the Health Sciences), DOE

Beschreibung: Diese Bakterien könnten auf einem fremden Planeten überleben. In einem irdischen Labor überlebt Deinococcus radiodurans (D. rad, auch „Conan the Bacterium“) extreme Strahlungsdosen, extreme Temperaturen, Dehydration und genotoxische Chemikalien. Erstaunlicherweise haben sie sogar die Fähigkeit ihre eigene DNS zu reparieren – üblicherweise in 48 Stunden.

Bakterien wie D. rad sind als Extremophile bekannt und für die NASA teils deshalb interessant, weil sie menschlichen Astronauten helfen könnten auf anderen Welten zu überleben. Eine aktuelle Sequenzierung der DNA des Deinococcus radiodurans könnte Biologen eine Erhöhung ihrer Überlebensfähigkeit ermöglichen, und zwar durch die zusätzliche Möglichkeit Medizin, sauberes Wasser und Sauerstoff zu produzieren.

Schon jetzt wurden sie gentechnisch weiterentwickelt, um die Reinigung von Verschmutzung durch toxisches Quecksilber zu unterstützen. D. rad, wahrscheinlich eine der ältesten überlebenden Lebensformen, wurden zufällig in den 1950er Jahren entdeckt, als Wissenschaftler sie bei der Untersuchung von Techniken zur Lebensmittelkonservierung nicht so leicht töten konnten. Im obigen Bild wachsen Deinococcus radiodurans in einer Schale still vor sich hin.

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Morning Glory Clouds über Australien

Unter dem Flügel eines Kleinflugzeugs sind walzenförmige Wolkenwülste zu sehen.

Credit und Lizenz: Mick Petroff; Dank für den Hinweis: James Holmes (Cairns)

Beschreibung: Was verursacht diese langen, seltsamen Wolken? Das weiß niemand genau. Eine seltene Art von Wolken, die als Morning Glory Cloud bekannt sind, kann 1000 Kilometer lang werden und tritt in Höhen von bis zu zwei Kilometern auf. Obwohl ähnliche Roll Clouds an besonderen Orten auf der ganzen Welt beobachtet wurden, treten jene über Burketown (Queensland, Australien) vorhersehbarerweise jeden Frühling auf. Lange, waagrechte zirkulierende Röhren aus Luft können sich bilden, wenn strömende, feuchte abkühlende Luft auf eine Inversionsschicht trifft, das ist eine Atmosphärenshicht, an der die Lufttemperatur atypisch mit der Höhe steigt. Diese Röhren und die sie umgebende Luft können für Flugzeuge gefährliche Turbulenzen erzeugen, wenn es klar ist. Morning Glory Clouds können angeblich eine Luftgeschwindigkeit von 60 Kilometern pro Stunde über einer Oberfläche mit wenig wahrnehmbarem Wind erreichen. Der Fotograf Mick Petroff fotografierte nahe den Golf von Carpentaria in Australien von seinem Flugzeug aus einige Morning Glory Clouds, die im Bild zu sehen sind.

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Laserangriff auf das galaktische Zentrum

Zwischen zwei Teleskoptürmen steigt die Milchstraße mit markanten Staubwolken auf, vom linken Teleskop leuchtet ein Laserstrahl in die Sternwolken.

Credit: Yuri Beletsky (ESO)

Beschreibung: Warum schießen diese Leute einen mächtigen Laserstrahl ins Zentrum der Galaxis? Zum Glück ist dies nicht der erste Schritt zu einem galaktischen Krieg. Sondern Astronomen am Very Large Telescope (VLT) in Chile versuchen, die Verzerrungen der sich ständig verändernden Erdatmosphäre zu messen. Das ständige Abbilden hoch liegender Atome, die vom Laser angeregt werden – was einen künstlicher Stern erscheinen lässt -, erlaubt den Astronomen, die Unschärfe der Atmosphäre sofort zu messen. Diese Information wird in einen Teleskopspiegel des VLT gespeist, der dann leicht deformiert wird, um die Unschärfe zu minimieren. In diesem Fall beobachtete das VLT das Zentrum unserer Galaxis, daher wurde die atmosphärische Unschärfe in diese Richtung benötigt. Was die intergalaktische Kriegsführung betrifft, werden im Zentrum unserer Galaxis keine Opfer erwartet. Das Licht dieses mächtigen Lasers würde zusammen mit dem Licht unserer Sonne nur so hell wie ein blasser ferner Stern erscheinen.

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