Im Barringer-Krater

Eine Gruppe Menschen steht am Rand eines riesigen kahlen Kraters.

Credit und Bildrechte: Tony Rowell

Beschreibung: Was geschieht, wenn ein Meteor die Erde trifft? Üblicherweise nicht allzu viel, da die meisten Meteore klein sind und die Einkerbungen, die sie verursachen, nach kurzer Zeit wegerodieren. Doch vor etwa 50.000 Jahren schuf ein riesiger Meteor den Barringer-Meteoritenkrater in Arizona in den USA. Das dabei entstandene Einschlagbecken, auch schlicht als Meteor Crater bekannt, erstreckt sich über einen Kilometer. Anfang letzten Jahres besichtigte, wie oben zu sehen, eine Reisegruppe das Innere des Barringer-Kraters. Dieser war die erste Struktur auf der Erde, die 1920 als Einschlagkrater erkannt wurde. Bis heute wurden weltweit mehr als 100 irdische Einschlagstrukturen erkannt. Computermodellrechnungen lassen den Schluss zu, dass manche der Canyon-Diablo-Meteorite bei dem Einschlag, der den Barringer erzeugte, schmolzen.

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Dreifacher Sonnenaufgang über der Danziger Bucht

Bei diesem seltsamen Sonnenuntergang sind mehrere Abbildungen der Sonne zu sehen.

Credit und Bildrechte: Barry und Noemi Diacon (McMaster U.)

Beschreibung: Wie kann ein und dieselbe Sonne dreimal aufgehen? Am Freitag, 10. Juli 2009, wurde um etwa 4:30 Uhr über der Danziger Bucht in Danzig (Polen) ein spektakulärer Dreifach-Sonnenaufgang fotografiert. Natürlich geht unsere Sonne nur einmal auf. Irgendein optischer Effekt erzeugt mindestens zwei Trugbilder der Sonne – doch welcher?

Die überwiegende Mehrheit ähnlicher gemeldeter Fälle an Trugbildern des hellsten Objekts im Bildfeld kann auf Blendenflecke im Inneren der Kamera, mit der das Bild aufgenommen wurde, zurückgeführt werden. Dennoch ist das obige Bild verblüffend, weil ein ehrlicher Fotograf meint, der Effekt wäre mit bloßem Auge sichtbar gewesen, und weil der Fotograf mehrere weitere Bilder fotografierte, welche Varianten desselben Effekts zeigen.

Daher sind die Leser eingeladen, darüber zu beraten ob das obige Bild ein besonders spektakuläres Beispiel gewöhnlicher Reflexionen in einer Standard-Digitalkamera oder eines der spektakulärsten Beispiele atmosphärischer Brechung, die je aufgezeichnet wurden, ist, oder ob es durch etwas völlig anderes hervorgerufen wurde. Falls die Diskussion zu einem Ergebnis kommt, wird der Konsens zu einem späteren Zeitpunkt hier veröffentlicht.

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Perihel und Aphel

Das Bild zeigt die Sonne in Erdnähe (links) und Erdferne (rechts). Die linke Hälfte ist eine Spur größer als die rechte.

Credit und Bildrechte: Enrique Luque Cervigón

Beschreibung: Die Erde erreicht das Aphel dieses Jahres, jenen Punkt auf ihrer elliptischen Bahn, an dem sie am weitesten von der Sonne entfernt ist, morgen am 4. Juli. Natürlich beeinflusst das die Jahreszeiten auf unserem Planeten nicht. Diese werden von der Neigung der Rotationsachse der Erde und nicht von der Entfernung der Erde zur Sonne beeinflusst, daher ist im Juli immer noch Winter auf der südlichen und Sommer auf der nördlichen Halbkugel. Es bedeutet jedoch, dass am 4. Juli die Sonne ihre geringste scheinbare Größe aufweist. Dieses Komposit vergleicht zwei Bilder der Sonne, die mit demselben Teleskop und derselben Kamera an den Tagen des Perihels (größte Annäherung) und des Aphels im Jahr 2008 aufgenommen wurden. Die Bildbeschriftung zeigt die Entfernung der Erde von der Sonne in Kilometern an diesen beiden Tagen. Die Änderung des scheinbaren Sonnendurchmessers zwischen Aphel und Perihel, der anders schwer erkennbar ist, ist deutlich zu sehen. Der Unterschied beträgt etwas mehr als 3 Prozent.

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Der Vulkan Sarytschew in Stereo

Eine aufsteigende gelb gefärbte Eruptionswolke hat ein Loch in die Wolkendecke der Erde gerissen, durch das blaues Meer zu sehen ist.

Credit: Besatzung Expedition 20 – Internationale Raumstation, NASA; Stereobild: Patrick Vantuyne

Beschreibung: 400 Kilometer über dem Planeten Erde wurden die Besatzungsmitglieder der Expedition 20 an Bord der Internationalen Raumstation (ISS) an einem ungewöhnlichen Aussichtspunkt Zeugen eines bemerkenswerten Ereignisses – dem Ausbruch des Sarychev-Vulkans am 12. Juni. Der aktive Vulkan liegt auf den russischen Kurilen, sie nordöstlich von Japan liegen. Diese erstaunliche Farbstereoansicht, welche die orbitale Perspektive betont, entstand durch Kombination zweier Bilder von der ISS und sollte mit rot-blauen Brillen (rot am linken Auge) betrachtet werden. Die vulkanische Rauchwolke, die zu einem frühen Zeitpunkt der Eruption in die Atmosphäre aufsteigt, zeigt eine braune Aschensäule, die von einer ebenmäßigen, blasenartigen weißen Wolke gekrönt ist, die wahrscheinlich aus Kondenswasser besteht. Darunter gleitet eine Wolke dichterer grauer Asche den Vulkanhang hinab. Am Boden sind etwa 1,5 Kilometer der Inselküstenlinie zu sehen. Die sich aufblähende Aschenwolke stellte keine Gefahr für die Crew der Expedition 20 dar, doch Linienflüge wurden von der Region weggeleitet um die Gefahr eines Maschinenschadens durch das Ansaugen von Asche zu vermeiden.

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Der Sternatlas von Dunhuang

Auf ein braungraues Papier ist in groben Zügen eine Sternkarte gezeichnet und mit Kanji beschriftet.

Credit und Bildrechte: J.-M. Bonnet-Bidaud (CEA, Saclay), F. Praderie (Obs. Paris) S. Whitfield (British Library)

Beschreibung: Diese antike chinesische Karte des nördlichen Himmels des Planeten Erde ist ein Teil des Sternatlas von Dunhuang, einem der einducksvollsten Dokumente der Geschichte der Astronomie. Dieser älteste vollständige uns bekannte Sternatlas stammt aus der Zeit zwischen 649 und 684 und wurde 1907 in der Seidenstraßenstadt Dunhuang entdeckt. Eine aktuelle Analyse, bei welcher die Genauigkeit sowie die Projektion, die bei ihrer Erstellung zur Anwendung kam, untersucht wurde, kam zu dem Ergebnis, dass die Karte die Positionen von mehr als 1300 Sternen markiert und 257 chinesische Sterngruppen oder Asterismen darstellt. Die Sternpositionen in diesem von Hand gezeichneten Atlas sind auf wenige Grad genau. In diesem Beispiel, das die Region um den Nordpol zeigt, liegt der leicht erkennbare große Wagen, Teil des modernen Sternbildes Ursa Major, am unteren Rand der Karte. Weitere 12 Karten bilden Äquatorregionen in 30-Grad-Abschnitten ab und enthalten auch eine Gruppierung, die dem modernen Sternbild Orion ähnelt. Der Atlas ist anlässlich des Internationalen Jahres der Astronomie in der British Library in London ausgestellt.

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Speichen erscheinen wieder in Saturns Ringen

Der gezeigte Ausschnitt der fein gerillten Saturnringe ist von quer gestellten hellen Speichen überzogen.

Credit: Cassini-Bildgebungsteam, ISS, JPL, ESA, NASA

Beschreibung: Wie entstehen die geheimnisvollen Speichen in Saturns Ringen? Solche Speichen, wie sie auch im Bild als helle, geisterhafte Muster zu sehen sind, wurden erstmals von der Raumsonde Voyager entdeckt, als sie in den frühen 1980er Jahren an Saturn vorbeiraste. Ihre Existenz war überraschend. Seltsamerweise wurden die Speichen häufiger beobachtet, wenn Saturns Ringe eher mit der Kante zur Sonne weisen und kamen auf den frühen Bildern der Raumsonde Cassini, die derzeit Saturn umkreist, eindeutig nicht vor. Analysen der archivierten Voyager-Bilder führten zu dem Schluss, dass die kurzlebigen Speichen, die innerhalb weniger Stunden entstehen und wieder verschwinden können, aus elektrisch geladenen Schichten kleiner, staubkorngroßer Teilchen bestehen. Eine der Hypothesen für die Bildung der Speichen besagt, dass kleine Meteore die Ringe treffen, laut einer anderen schlagen Elektronenstrahlen aus Saturns Atmosphäre die Ringe hinaus. Während Saturn sich der Tag- und Nachtgleiche nähert, werden Sichtungen wie die oben abgebildete zunehmend häufiger, was Planetologen neue Bilder und Daten liefert, mit denen sie die ursprünglichen Thesen überprüfen können.

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Spirit trifft auf dem Mars auf weichen Untergrund

Spirit fotografiert die Spuren, die er hinterlassen hat. Auf der linken Seite ist eine tiefe Grube, die von einem Rad gegraben wurde.

Credit: Mars Exploration Rover Mission, JPL, NASA

Beschreibung: Wird Spirit sich aus dem weichen Marsboden befreien können? Der Roboter-Rover Spirit, der derzeit über den Mars rollt, geriet letzten Monat in unerwartet weichen Untergrund, während er den Roten Planeten erforschte. Es gibt Anlass zur Sorge, dass der Boden so weich ist, dass Spirit sich nicht selbst befreien kann, an Ort und Stelle bleiben und in Zukunft das untersuchen muss, was er von seiner aktuellen Postition aus nahe einer ungewöhnlichen Marslandschaft mit der Bezeichnung Home Plate erreichen kann. Auf diesem Bild scheint sich das Vorderrad vorwiegend weiter einzugraben, wenn es gedreht wird, während sich das Vorderrad auf der anderen Seite nicht mehr dreht und von dem fünf Jahre alten maschinellen Forscher weitergeschleift wird. In der Ferne füllen Steine und rostiger Schmutz die außerirdische Landschaft vor dem dahinter liegenden Husband Hill. Die NASA beobachtet die Situation weiterhin, Ingenieure und Wissenschaftler haben immer noch neue Ideen, wie man Spirits sechs Räder einsetzen könnte. Weit entfernt auf dem Mars setzt Spirits Zwilling Opportunity seine zwei Jahre lange Reise zum Endeavour-Krater fort.

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Apollo 12 und Surveyor: 3D-Ansicht

Das Bild wurde schräg fotografiert. Im Vordergrund steht ein Astronaut bei einer Raumsonde, im Hintergrund am Horizont steht das Landemodul. Mit rot-grünen Brillen wirkt das Bild dreidimensional.

Credit: Apollo 12, NASA; Stereobild von Patrick Vantuyne

Beschreibung: Nehmen Sie Ihre rot-blauen Brillen und betrachten Sie diese beeindruckende Stereoansicht von der Oberfläche des Mondes. Die 3D-Szenerie zeigt den Apollo 12-Astronauten Pete Conrad, wie er im November 1969 die Raumsonde Surveyor 3 besuchte. Das Bild wurde sorgfältig aus zwei Einzelbildern erstellt (AS12-48-7133, AS12-48-7134), die auf der Mondoberfläche aufgenommen wurden. Sie zeigen die Szene von zwei geringfügig verschiedenen Standpunkten, deren Abstand jenem menschlicher Augen nahekommt. Wenn man Bilder korrekt versetzt zusammenfügt, eines rot gefärbt und das andere blau-grün, entsteht der 3D-Effekt, wenn man rot-blaue Brillen verwendet, den roten Filter über dem linken Auge. Die Farbefilter bewirken, dass jedes Auge nur jenes Bild sieht, das dem korrekten Blickpunkt entspricht. Das hier gewählte Bildpaar erforderte außerdem eine leichte Verkippung um den Stereoeffekt zu optimieren. Wenn Sie schon diese Brillen tragen: es gibt weitere Internetseiten für Astronomie- und Weltraum-Stereobilder, darunter das Mars-Pathfinder-Archiv, eine 3D-Reise durch das Sonnensystem und einen Satz Stereobilder der Apollo-Mondmissionen des Stereo-Experimentators Patrick Vantyune.

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