Julius Cäsar und Schalttage

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Bildcredit: Classical Numismatic Group, Inc., Wikimedia

Beschreibung: Der heutige 29. Februar ist ein Schalttag – ein relativ seltenes Ereignis. 46 v. Chr. schuf Julius Caesar ein Kalendersystem, das alle vier Jahre einen Schalttag hinzufügt. Caesar, hier dargestellt auf einer auf seinen Erlass hin geprägten Münze, folgte damit dem Rat des alexandrinischen Astronomen Sosigenes und kompensierte damit, dass ein Erdenjahr etwas länger als 365 Tage dauert. Heute würde man sagen, dass die Zeit, die die Erde für eine Umrundung der Sonne braucht, etwas länger ist als die Zeit, in der sich die Erde 365 Mal um ihre eigene Achse dreht (bezogen auf die Sonne – genau genommen dauert es zirka 365.24219 Rotationen). Würden Kalenderjahre 365 Tage dauern, dann würden sie alle vier Jahre um etwa einen Tag vom tatsächlichen Jahr abweichen. Eines Tages wäre der Juli (posthum nach Julius Caesar benannt) auf der Nordhalbkugel im Winter! Indem man alle vier Jahre ein Schaltjahr mit einem zusätzlichen Tag einführte, wich das Kalenderjahr viel weniger stark ab. Dieser julianische Kalender wurde bis ins Jahr 1582 verwendet, dann führte Papst Gregor XIII. eine weitere Detailanpassung ein, indem er verfügte, dass Schalttage nicht in Jahren auftreten, die mit „00“ enden, außer wenn sie durch 400 teilbar sind. Dieses gregorianische Kalendersystem ist heute weit verbreitet.

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IC 1848, der Seelennebel

Hinter Sternen leuchten zwei dunkelrote, schwach leuchtende runde Nebelwolken.

Bildcredit und Bildrechte: Roberto Colombari

Beschreibung: In der Seele der Königin von Aithiopia entstehen Sterne. Genau genommen liegt in Richtung des Sternbildes Kassiopeia, die in der griechischen Mythologie die eitle Frau eines Königs ist, der vor langer Zeit die Länder um den oberen Nil regierte, eine große Sternbildungsregion mit der Bezeichnung Seelennebel. Der Seelennebel enthält mehrere offene Sternhaufen, eine große, als W5 bekannte Radioquelle sowie riesige entleerte Höhungen, die durch Winde junger, massereicher Sterne entstanden sind. Der etwa 6500 Lichtjahre entfernte Seelennebel ist ungefähr 100 Lichtjahre groß und wird meist zusammen mit seinem Himmelsnachbarn, dem Herznebel (IC 1805), abgebildet. Im Bild leuchten dunkelrote Emissionen einer speziellen Lichtfarbe, die von angeregtem Wasserstoff abgestrahlt wird.

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Der nördliche Pluto

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Bildcredit: NASA, Johns Hopkins Univ./APL, Southwest Research Institute

Beschreibung: Diese kontrastverstärkte Farbszene blickt über die gefrorenen Schluchten des nördlichen Pluto, sie wurde letzten Juli von der Raumsonde New Horizons fotografiert. Die Region ist derzeit als Lowell Regio bekannt, informell benannt nach Percival Lowell, dem Gründer des Lowell-Observatoriums. Lowell, der auch bekannt war für seine Vermutung, dass es auf dem Mars Kanäle gibt, startete 1906 die Suche, die schließlich zu Plutos Entdeckung führte. Plutos Nordpol liegt links über der Bildmitte. Der blassbläuliche Boden der breiten Schlucht links ist ungefähr 70 Kilometer breit und verläuft senkrecht nach Süden. Höhere Lagen nehmen einen gelblichen Farbton an. New Horizons‘ Messungen zeigten, dass neben Stickstoffeis auch Methaneis auf der Lowell Regio im Norden Plutos reichlich vorhanden ist.

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Der Tarantelnebel

Die hellen Fasern aus dickem Staub wirken, als wären sie von innen heraus beleuchtet, zum Rand hin werden sie immer dunkler. Im Hintergrund sind Sterne.

Bildcredit und Bildrechte: Bearbeitung – Robert Gendler, Roberto Colombari; Daten – Hubble-Tarantel-Schatzkammer, Europäische Südsternwarte

Beschreibung: Der mehr als tausend Lichtjahre große Tarantelnebel ist eine riesige Sternbildungsregion in der Große Magellansche Wolke, eine Begleitgalaxie der Milchstraße, die ungefähr 180.000 Lichtjahre entfernt ist. Dieses kosmische Spinnentier ist die größte und stürmischste Sternbildungsregion, die wir in der gesamten Lokalen Gruppe kennen, sie breitet sich auf dieser eindrucksvollen Kompositansicht aus. Das Bild entstand aus Daten aus dem Weltraum und von der Erde. Intensive Strahlung, Sternwinde und Supernova-Stoßwellen aus dem zentralen jungen Haufen massereicher Sterne im Tarantelnebel (NGC 2070), der auch als R136 katalogisiert ist, liefern die Energie für das Nebelleuchten, außerdem formen sie die spinnenartigen Fasern. Um die Tarantel herum liegen weitere Sternbildungsregionen mit jungen Sternhaufen, Fasern und leergefegten blasenförmigen Wolken. Das Bild zeigt rechts unten auch den Ort der nächstgelegenen Supernova der Neuzeit, SN 1987A. Das reiche Sichtfeld im südlichen Sternbild Schwertfisch ist zirka 1 Grad oder 2 Vollmonde breit. Wäre der Tarantelnebel näher, etwa 1500 Lichtjahre entfernt wie die nahe Sternbildungsregion Orionnebel, würde er den halben Himmel einnehmen.

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Am höchsten, am größten und den Sternen am nächsten

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Bildcredit und Bildrechte: Jeff Dai, O Chul Kwon, Stéphane Guisard (Los Cielos de America), TWAN

Beschreibung: Freunde des Planeten Erde erkennen vielleicht seine höchsten Berge: Links auf dieser Himmelslandschaft aus drei Bildfeldern von The World at Night liegt der Mount Everest im Himalaja. Der in Wolken gehüllte Gipfel des Mount Everest erhebt sich 8.848 Meter über Meereshöhe. Im mittleren Bildfeld ziehen Sterne über dem vulkanischen Mauna Kea, einem Teil der Insel Hawaii. Sein Gipfel mit den astronomischen Observatorien liegt nur 4.168 Meter über Seehöhe. Trotzdem ist der Mauna Kea, vom Fuß auf dem Meeresgrund aus gemessen, höher als 10.000 Meter und somit von Fuß bis Gipfel der höchste Berg der Erde. Rechts unter dem Bogen der Milchstraße liegt der Andenberg Chimborazo in Ecuador. Die Gipfelhöhe Vulkans Chimborazo, dem höchsten Berg am Äquator, beträgt 6268 Meter über Meereshöhe. Doch die Form des rotierenden Planeten Erde ist eine abgeflachte Kugel (Sphäroid), der Äquatordurchmesser ist größer als der Durchmesser von Pol zu Pol. Der Gipfel des Chimborazo sitzt fast genau auf der größten Äquatorwölbung und ist der vom Zentrum am weitesten entfernte Punkt auf der Oberfläche des Planeten – er ist mehr als 2000 Meter weiter von der Mitte der Erde entfernt als der Gipfel des Mount Everest. Damit ist der Gipfel des Chimborazo jener Ort auf der Erdoberfläche, wo man den Sternen am nächsten ist.

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Megastädte der USA, vom Weltraum aus gesehen

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Bildcredit: NASA, International Space Station

Beschreibung: Erkennen Sie an der nächtlichen Beleuchtung eine vertraute Region im Nordosten der USA? Vielleicht, weil viele Hauptstädte zu sehen sind, unter anderem (von rechts nach links) New York, Philadelphia, Baltimore, Washington, Richmond und NorfolkBoston in den nordöstlichen Ballungsräumen der USA ist nicht abgebildet.

Dieses Bild wurde 2012 an Bord der Internationalen Raumstation fotografiert. Im Vordergrund befinden sich zwei russische Frachtschiffe mit markanten Solarpaneelen.

In diesen nordöstlichen Ballungsräumen, die nur etwa 2 Prozent der Landesfläche ausmachen, wohnen fast 20 Prozent der Menschen in den USA. Die Region ist auch als Nordostkorridor und Teil der Ostküste bekannt, etwa 10 Prozent der größten Unternehmen der Welt haben hier ihren Hauptsitz. Die fast kontinuierlichen Lichter scheinen eine Prognose aus den 1960er Jahren zu bestätigen, dass sich das ganze Gebiet in eine durchgehende Stadt verwandelt.

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Supernova hinter Galaxienstaub

Quer im Bild sind die stark strukturierten Staubwolken abgebildet, die quer über das Zentrum der Galaxie Centaurus A verlaufen. Im Bild leuchtet auch eine Supernova.

Bildcredit: NASA, ESA und Hubble-Vermächtnis (STScI/AURA);
Bildeinschub: Howard Hedland und Dave Jurasevich, Las Campanas Obs.

Beschreibung: Teleskope auf der ganzen Welt beobachten eine helle Supernova in einer nahen, staubhaltigen Galaxie. Die mächtige Sternexplosion wurde zu Beginn des Monats entdeckt. Die nahe Galaxie ist die fotogene, mit Fernglas beobachtbare Centaurus A, die für ihr eindrucksvolles Band aus Licht absorbierendem Staub bekannt ist, das über die Mitte verläuft. Cen A ist hier auf einem hoch aufgelösten Archivbild des Weltraumteleskops Hubble dargestellt, mit einem Einschub, der eine erdgebundene Aufnahme der Supernova nur zwei Tage nach ihrer Entdeckung zeigt. Die Supernova mit der Bezeichnung SN2016adj, die links neben einem hellen Vordergrundstern in unserer Milchstraße liegt, ist im Einschub mit einem Fadenkreuz markiert. Derzeit vermutet man, dass es sich um eine Typ IIbSupernova handelt, bei der der stellare Kern kollabiert. Sehr interessant daran ist, dass sie so nahe liegt und durch ein bekanntes Staubband zu sehen ist. Aktuelle und künftige Beobachtungen dieser Supernova liefern vielleicht neue Hinweise auf das Schicksal massereicher Sterne und die Entstehung mancher Elemente, die sich auf unserer Erde befinden.

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Flug über Plutos Mond Charon


Videocredit: NASA, Johns Hopkins U. APL, SwRI, Stuart Robbins

Beschreibung: Mit etwas dichterischer Freiheit gibt es nun wissenschaftliche Beweise, dass die Hölle zugefroren ist. Erstens besagt die griechische Mythologie, dass Charon der Fährmann zur Unterwelt ist. Weiters zeigt die aktuelle Auswertung von Daten der Roboterraumsonde New Horizons, die im Juli an Charon – dem Namensvetter und größten Mond Plutos – vorbeischoss, die Ursache der riesigen Schlucht, welche um den 1200 Kilometer großen Mond verläuft, war, nämlich das Zufrieren eines riesigen inneren Sees. Und weil Wasser sich ausdehnt, wenn es friert, brach die bereits erhärtete äußere Kruste auf. Um den Bruch besser zu zeigen, wurde aus den gesammelten Bildern digital eine Fantasiereise über einen Teil Charons erstellt. Dieses Video beginnt mit der dunklen Polarablagerung (alias Mordor) nahe Charons Nordpol, und zeigt dann die den ganzen Zwergplaneten umfassende Schlucht. Zuletzt zeigt das Video eine viel diskutierte Schwellung, die als Grabenberg bezeichnet wird. Die Geschichte von Pluto und Charon hilft der Menschheit sowohl freundliche als auch verbotenere Orte im frühen Sonnensystem besser zu verstehen, in dem sich die Erde bildete, auf der schließlich Leben entstand.

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